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Sensible Themen bei PTBS

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Mir ist aufgefallen, dass seit ich PTBS habe, belasten mich sensible Themen mehr.
Ich meine damit nicht etwa nur Themen, die mit meinem Trauma zusammenhängen, sondern auch Themen die mit dem Trauma von anderen Leuten zusammenhängen, das ich selbst nicht erlebte.

Sogar Themen, die mit dem Trauma von anderen zusammenhängen, die ich nicht mal kenne. Ich habe beispielshalber einen Artikel über einen B-Promi, der mich nicht mal interessiert aus Langweile gelesen. Dass dieser ein Trauma erlebt hatte, wusste ich nicht, sonst hätte ich den Artikel nicht gelesen.

Jetzt aber kommt mir immer wieder ein kurzes Bild davon in den Kopf. Ich kann das dann zwar direkt bekämpfen, aber ich kriege immer mal wieder Bild. Es war etwas drastisches, was dieser Mann erlebt hat.

Ich werde aber auch, wenn ich schon in dieser leicht traumatisierten Stimmung bin, praktisch traumatische Dinge im Hinterkopf habe, sehr leicht nervlich angespannt.

Ich bin eigentlich nie ein Mensch, der Konflikte oder Auseinandersetzungen sucht (Ausnahmen siehe anderer Thread), wenn ich aber in dieser Stimmung bin, werde ich schon von Telefonat mit genervten Kunden ausgelaugt und aufgewühlt.

Kleinere Auseinandersetzungen oder Konflikte mit Bekannten stressen mich dann so, dass ich manchmal deswegen nicht schlafen kann. Kennst ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Guten Morgen @_Phoenix2_

ja, das kenne ich auch. Jedoch bin ich dann schon "grundgetriggert", Stichwort
Hyperarousal

Normaler Gemütszustand ist das wohl eher nicht. Empfindest du dich selbst durchgehend so sensibel?
Guten Morgen!

Gute Frage.
Grundsätzlich bin ich schon immer schon immer eher sensibel gewesen. Ich habe noch nie Auseinandersetzungen mit anderen Leuten gemocht.

Ich habe mich schon immer bei unheimlichen Filmen, Gespenstergeschichten und so weiter gefürchtet. Seit ich hingegen PTBS habe, bin ich sensibler.

Insbesondere in Kombination: wenn ich schon ein bisschen getriggert bin, dann von einer anderen schlimmen Sache höre und dann eine Auseinandersetzung habe, fühle ich mich ausgelaugt.

Was machst du für dich an Konsequenzen?
 
Zuletzt bearbeitet:

TaliTulin

Aktives Mitglied
Entsteht für dich Leidensdruck, weil du Situationen, Filme, Konflikte etc. nicht aushälst? Wenn nicht kannst du dir ja selbst zugestehen Inhalte, die dir nicht gut tun zu vermeiden. Das gilt auch für Personen, die dich so fühlen lassen. Arbeit ist natürlich was anderes und schwieriger.

Insgesamt hab ich bei dir (durch mehrere deiner Threads) den Eindruck, dass du die Gefühle der anderen zu deinen machst. Worte die sie sagen, absorbierst du schnell, dabei musst du das gar nicht. Stell es dir wie Worte auf einem Blatt Papier vor, dass dir zusammengeknüllt zugeworfen wird. Du musst es nicht auffangen, du kannst es an dir abprallen lassen. Die Worte dort drauf, betreffen dich nicht, haben nichts mit dir zu tun.
 

TaliTulin

Aktives Mitglied
Was machst du für dich an Konsequenzen?
Mir persönlich entsteht Leidensdruck, wenn ich andere nicht so behandeln kann, wie ich gerne möchte, aufgrund des bestehenden Hyperarousal. Ich ziehe mich dann zurück um zu klären, warum ich überreizt bin. Dafür muss die Reizung selbst erstmal aufhören. Also aufhören mich mit dem Trigger zu beschäftigen. Demnach ist meine Konsequenz wohl "abhauen". Würde ich jetzt dir nicht als Ratschlag verkaufen wollen :/
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Entsteht für dich Leidensdruck, weil du Situationen, Filme, Konflikte etc. nicht aushälst? Wenn nicht kannst du dir ja selbst zugestehen Inhalte, die dir nicht gut tun zu vermeiden. Das gilt auch für Personen, die dich so fühlen lassen. Arbeit ist natürlich was anderes und schwieriger.

Insgesamt hab ich bei dir (durch mehrere deiner Threads) den Eindruck, dass du die Gefühle der anderen zu deinen machst. Worte die sie sagen, absorbierst du schnell, dabei musst du das gar nicht. Stell es dir wie Worte auf einem Blatt Papier vor, dass dir zusammengeknüllt zugeworfen wird. Du musst es nicht auffangen, du kannst es an dir abprallen lassen. Die Worte dort drauf, betreffen dich nicht, haben nichts mit dir zu tun.
Es sind mitunter lächerliche Sachen wegen denen ich einen Konflikt oder Auseinandersetzung fühle. Beispielshalber, und das ist nun schon einige Zeit her, war ich mit Verwandten und traf einen Bekannten von meinen Verwandten. Er kaufte uns allen etwas zu essen, aber ich konnte es nicht essen, weil ich eine Krankheit von Darm habe. Das habe ich ihm schließlich sogar gesagt, als er mich be drängte.

Ich sagte also, dass ich das leider nicht essen kann. Doch das stieß bei ihm auf taube Ohren, da er jemand kennt der auch unter dieser Krankheit leidet und das super verträgt. Daraufhin pflichteten meine Verwandten ihm bei und drängten mich, wenigstens mal zu probieren.

Dieses Geschichte hat mich massiv aufgewühlt.

In einigen Fällen sind es sogar noch lächerlichere Sachen, die mir zusetzen. Ich habe tatsächlich mal nicht schlafen können, weil ich mich mit Bekannten darüber gestritten habe, ob die Freundin eines anderen Bekannten gut zu ihm passt oder nicht.
Es war kein schlimmer Streit und wir waren uns einig, dass es eigentlich keinen von uns etwas angeht. Da mein Stresslevel aber so hoch war, musste ich wirklich unter einem Vorwand raus aus dem Gespräch und konnte nachts nicht schlafen, hatte körperliche Stressreaktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:

TaliTulin

Aktives Mitglied
Dieses Geschichte hat mich massiv aufgewühlt.
Oh das verstehe ich gut! Ich nehme an da kommen bei dir viele Faktoren zusammen. Die Krankheit selbst-Trigger, es vor anderen erwähnen-Trigger, kultureller Zwang, weil Essen ablehnen wie Beleidigung-Trigger. Und das du dann gedrängt wirst trotzdem zu probieren... Ehrlich, das ist total berechtigt, dass du dich dadurch so gefühlt hast. Aber siehst du auch, gerade an diesem Bespiel, dass du die "anderen" deine Grenzen verschieben lässt?

Bei dem anderen Bespiel vermute ich auch, dass da deine persönliche Grenze überschritten wurde, du schon früher das Gespräch hättest verlassen sollen. Welche Gedanken hast du dann in der schlaflosen Nacht?
 

Jhn

Aktives Mitglied
Mir ist aufgefallen, dass seit ich PTBS habe, belasten mich sensible Themen mehr.
Vielleicht ist es bei dir das hyper Empathie syndrom. So wie Trauma bei manchen Menschen dafür sorgen kann, daß die emotionale Ansteckung (affektive Empathie) abnimmt, kann auch das gegenteil passieren. Das ist dann, daß man Dinge deutlich emotional stärker fühlt/mitfühlt.

"Traumatische Ereignisse erhöhen das Risiko einer Depression, aber es gibt auch Belege dafür, dass widrige Umstände zu posttraumatischem Wachstum führen können, einschließlich eines erhöhten Mitgefühls und prosozialen Verhaltens. Bislang gibt es keine empirischen Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen einem Kindheitstrauma und einem Anstieg der Empathieeigenschaften im Erwachsenenalter belegen. Obwohl dies eher kontraintuitiv ist, könnte man dies vorhersagen, wenn ein Trauma nicht nur die Angst vor zukünftigen Bedrohungen erhöht, sondern auch die Sensibilität für das Leiden anderer erhöht"

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6169872/
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Oh das verstehe ich gut! Ich nehme an da kommen bei dir viele Faktoren zusammen. Die Krankheit selbst-Trigger, es vor anderen erwähnen-Trigger, kultureller Zwang, weil Essen ablehnen wie Beleidigung-Trigger. Und das du dann gedrängt wirst trotzdem zu probieren... Ehrlich, das ist total berechtigt, dass du dich dadurch so gefühlt hast. Aber siehst du auch, gerade an diesem Bespiel, dass du die "anderen" deine Grenzen verschieben lässt?

Bei dem anderen Bespiel vermute ich auch, dass da deine persönliche Grenze überschritten wurde, du schon früher das Gespräch hättest verlassen sollen. Welche Gedanken hast du dann in der schlaflosen Nacht?
Ja, ich musste total über meinen Schatten springen, um dvor dem Bekannten zu erwähnen. Meine Verwandten wissen es, haben aber offensichtlich nicht die richtigen Schlüsse gezogen, nämlich dass sie mich in der Situation unterstützen sollten.

Ich habe mich so allein gelassen und ausgesondert gefühlt. Ich kann doch auch nichts dafür, dass ich was am Darm habe.

Welche Gedanken ich in der schlaflosen Nacht hatte?

Ich glaube eher Gefühle als Gedanken. Stress.

Ich fühle Konflikte eher oder fühle auch körperlich. Ich habe mich aufgewühlt und elend gefühlt, zittrig, Schmerzen.

Meine Gedanken lassen sich schwer in Worte fassen, aber ich versuche es mal.

Im ersten Fall: Ich bin so anders als alle anderen. Warum habe ich diese Krankheit? Das ist nicht fair? Niemand versteht mich.

Im zweiten Fall: Sie passt sehr schlecht zu ihm. Wie kannten das nicht erkennen? Das wird noch schlimm enden und er ist kein Typ der mit einer Trennung locker umgeht. Besser jetzt trennen als später.

Ich wollte ihm das nicht sagen, aber fand es falsch, dass die anderen die Beziehung auch noch fördern.

Ich dachte aber auch: waren meine Aussagen zu hart? Kann ich die Beziehung richtig einschätzen?

Ich dachte außerdem: warum haben wir uns gestritten oder hatten diesen Konflikt? Bin ich unsympatisch?

Er hat sich sehr schnell von ihr getrennt übrigens. Damit war das Thema dann erledigt.
 

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