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Sexueller Missbrauch durch einen Therapeuten,

I

iXmugl

Gast
Manchmal muss man im Leben Mut und Zivilcourage zeigen..wenn man immer nur über mögliche Konsequenzen nachdenkt bringt das manchmal nix.
@PGast: Genau. Der Täter ist ein Schuft und übergriffig und schwach und Du erscheinst in ihrem Männerradar als schwach, weil Du nicht zu Deinem Wort stehst und es nicht im Alltag (wie und wo auch immer) vorlebst, sie mit Deinem Leben zu verteidigen. DAS ist MIT ein Grund, warum sie zögert, ihn anzuzeigen, weil sie in der (Lebens-)Gefahr steht, der männliche Rückhalt an ihrer Seite fragt im entscheidenden Augenblick des Handelns noch im juristischen Forum nach, ob es rechtlich correct ist, wenn er dies oder jenes ausführt, was ihn im Kopfe rumgeht.

Versetzte Dich mal gedanklich zurück in die Steinzeit mit einer Keule über der Schulter (da waren Frauen noch Besitz des Mannes) oder an den Stammtisch mit Tracht und Gamsbart und formuliere Deine Handlungsabsichten. Host mi (hast Du mich, verstehst Du, was ich Dir damit anzudeuten vermöchte)?
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Mut und Zivilcourage gehen nie mit Gedankenlosigkeit einher.

In diesem Fall bedeutet Zivilcourage den Täter so dingfest zu machen, dass er auch Konsequenzen spürt. Da kann eine vorschnell geführte Anzeige ein Schuss nach hinten sein.

Ich an ihrer Stelle hätte Angst, dass ich den Kerl anzeige, das Verfahren wegen Mangel an Beweisen eingestellt wird und sich nicht zweifelsfrei nachweisen lässt, dass es sich eben nicht doch um eine beidseits gewollte Affäre gehandelt hat. Wie wird mein Freund auf diese Aussage reagieren? Und diese Angst wäre noch sehr viel größer, wenn ich feststellen muss, dass mein Freund nicht in der Lage ist seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und klar zu denken.


Tuesday
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
selbstverständlich sollte Zivilcourage nicht gedankenlos, ungeplant und/oder selbst gefährdend sein. Aber manchmal muss man halt Prioritäten setzen und sich fragen was mehr wert ist, die Gesundheit oder ein Arbeitsplatz...da dieser Arbeitsplatz ohnehin gefährdend und ungesund ist dürfte die Entscheidung an sich leicht fallen, oder?

Natürlich sollte eine Anzeige taktisch vorteilhaft durchgeführt werden. Mit der Therapeutin als Zeugin für die Gewalttat + gutem Anwalt dürfte da aber kaum was schiefgehen.

Zurück in die Steinzeit und mit Keule hau drauf oder diskriminierend männlichen Schutzpudel spielen ist beides nicht sinnvoll. Männer die ihre Frauen mit dem Leben verteidigen..darüber haben wir noch kürzlich mit Filmhelden ...also den Schauspielern, die welche im Film verkörpern geredet....sowas ist ein kulturelles Männlichkeitsideal und Frauen stehn da natürlich auch drauf und Hollywood und Co verdient ne Menge Kohle mit solchen Märchenstories..das Dumme ist nur dass solche Ideale sich auf die Filmbesucher auswirken und die Mädels auch solche Männer haben wollen...dagegen bin selbst ich nicht gefeit...ich stehe auf gutes Benehmen, Gentlemanmanieren und auf einen Helden der mich, sollte ich mal in Not geraten und ich wider erwarten nicht allein mit einem oder mehreren Mistkerlen fertig werden, aus derselbigen (= der Notlage) errettet...hach wie romantisch...aber so sind Frauen glaube ich halt einfach.
Ich als emanzipierte (und 1,75 m große ganz gut trainierte) Frau wüsste mich natürlich selbst zu wehren..würde ich jedoch in eine solche Lage wie die deiner Freundin geraten (womit der Typ bereits beim ersten Tatscherle eher glasfenstergespickt auf der Straße gelandet wäre wie ich mich kenne) wäre für mich wichtig, dass mein Freund hundertpro hinter mir steht und mich bei einer Therapie, Anzeige von A-Z unterstützen würde.
In Situationen wo ein direkter Übergriff passiert erwarte ich natürlich von einem Gentleman der mich begleitet (muss nicht mal der eigene Freund sein), dass er mit einspringt...wenn Not am Mann bzw. der Frau sein sollte..genauso wie ich umgekehrt auch bei Übergriff auf meinen Freund mit einspringen würde. Sowas ist Ehrensache. Und dabei ist egal ob man bei dieser Notwehr- oder nachträglicher Gegenwehr-Sache was riskiert und sich die Hände schmutzig macht. No risk no chance zu win or survive!

Obwohl ich iXmugl nicht so richtig einschätzen kann und auch seinen Beitrag auch nicht so richtig einordnen...das mit dem Frau als Besitz ist ziemlich grenzwertig...stimme ich ihm in dem Punkt zu, dass du Vorbildfunktion haben solltest und ihr vormachen, sie ggf teilweise anleiten musst wie man sich zur Wehr setzt. Vorerst, das sollte kein Dauerzustand bleiben..denn damit ergibt sich eine ungünstige Abhängigkeitskiste.
Wenn beide Partner zu schwach und zu unsicher sind geht das ganze schief.
Survival of the fittest...Evolutionslehre die jeder wohl kennen sollte.

In deinem Fall würde männliches oder sagen wir einfach geschlechtsneutrales selbstbewusstes Auftreten so aussehen, dass du da sie derzeit offenbar traumaverwirrt ist sie für ein Weilchen ans Patchehändchen nimmst und ihr sagst: Baby ich kümmer mich mit drum...ich suche dir nen guten Anwalt und will nicht, dass du weiter in dieser Klinik (oder was auch immer) arbeitest und diesem Kerl jemals wieder begegnest. Du bist meine Königin und hast Besseres verdient...Mach dir keine Sorgen, ich helfe dir das zu regeln, gemeinsam sind wir stark " So in der Art. Das würde ihr (bis sie therapie-, lebens- und kampfsportgestählt selbst in der Lage dazu ist) Halt geben und ihr zeigen, dass du hinter ihr stehst.
Indem du akzeptieren würdest dass sie im Umfeld des unbehelligten Täters verbleibt signalisierst du Schwäche und Unsicherheit, die sich auf sie überträgt und indirekt sagst du ihr damit: "stell dich nicht so an!" Das ist natürlich tödlich für eine Psyche die bereits am Boden hängt. Sowas würde sie verwirren und sie denken dass du die Sache unterbewertest oder ihr nicht glaubst und sie daher wieder in die Höhle des Löwen schickst und damit neuen Gefahren aussetzt. Dieses Verhalten ist einerseits unmännlich, da du einem Konkurrenten das Lämmchen auf dem Teller servierst, wirkt ein bissel wie Womansharing...so ala: ich habe sie zum Sex und so, du kriegst sie zur Arbeit für dich ...ziemlich pervers/verdreht oder? Andererseits auch unmoralisch sofern man weiss dass der Chef ein A******* und zwar sie gefährdendes A******* ist.
Eine eindeutige Haltung von deiner Seite ist hier total wichtig.

Wie sieht eigentlich eure finanzielle Situation aus? Lebt ihr beide von dem Geld dass sie dort verdient? oder hast du eigenes Einkommen von dem du sie eine Weile unterstützen könntest bis sie eine neue Arbeitsstelle gefunden hat?

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo, ich kenne das.

Anzeige ersetzt sicher nicht die persönliche Auseinandersetzung, psychische Verarbeitung. ABER ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, weitere Opfer zu finden. Auch wenn es schon verjährt sein sollte, ist es für die Staatsanwaltschaft/Polizei von enormer Bedeutung, ob es Anzeigen von verschiedenen Opfern gibt.

Leider ist die Abhängigkeit von den Tätern oft so groß, die Hirnwäsche auch so groß, dass die Betroffenen sich Jahre lang nicht eingestehen können, dass es Unrecht war.

Und dann wissen die meisten nicht, dass sie einen Anwalt gestellt bekommen, selbst als Zeuge auftreten usw.

Die Chancen auf Verurteilung sind verschwindend klein. Wenn man nicht handfeste Nachweise hat (und welcher Therapeut ist schon so doof, die zu hinterlassen). Aber wenn es verschiedene Zeugen für ein und den selben Therapeuten gibt, bestehen wohl Chancen.

Ich habe nicht alle Beiträge hier gelesen, es wurde scheinbar viel zur Anzeige bei der Polizei geraten. Abgesehen davon muss man jeden Fall sehr individuell behandeln. Ein Anruf beim Kommissariat für Sexualdelikte ist aber allein schon aus oben genannten Gründen sehr wichtig - wichtig auch für andere Opfer, die den Weg eingeschlagen haben, sich durch lange Vernehmungen, Begutachtungen usw. gekämpft haben, und denen nun nicht "geglaubt" wird aus Mangel an Beweisen.

Es gibt ein gutes Buch von Prof. Gotfried Fischer genau zu dem Thema, das möchte ich noch erwähnen. Ich will keine Werbung machen, aber es kann vielleicht helfen.
 
G

Gast

Gast
an Hypnotic Poison:

OH NEIN !! NATÜRLICH anzeigen!! Der Weisse Ring mag Recht haben, was einen einzelnen Vorfall angeht. Aber es gibt vielleicht noch andere Opfer. Wenn die unabhängig voneinander Anzeige erstatten (und man sieht ja an Deinem Fall, wie unwahrscheinlich das in jedem einzelnen Fall ist), dann gibt es durchaus Chancen.

Außerdem kommt es gar nicht erst zum Gerichtsverfahren, wenn die Beweislage schlecht ist. Dann wird man da also auch nicht "zerlegt" oder wie Du es nanntest.

Das mit der Angst wegen Deiner Arbeit beim Gericht kann ich ja gut verstehen. Aber darf denn das sein?!?! Dass man deshalb das Unrecht nicht mal ANZEIGT???
Kann man denn ALLES mit einem machen?!?

Und wer weiß: Vielleicht hätte man Deine Identität Deinen Kollegen gegenüber erstmal schützen können, vielleicht hätte es eine Ausnahmeregelgung gegeben, dass das an einem anderen Gericht bearbeitet worden wäre, keine Ahnung.

Genau so funktioniert das doch!! Diese Ärzte suchen sich geschickt solche Opfer aus, bei denen sie glauben, dass sie aus unterschiedlichsten Gründen keine Anzeige erstatten werden. Das darf man doch nicht durchgehen lassen!!

Also ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu ablassen :)

Ich hatte eine ähnliche Situation...und zwar wurde ich von meinem Hausarzt sexuell belästigt...nicht vergewaltigt, aber er fasste mich an Stellen an, die er wohl gemerkt NICHT untersuchen musste, dabei sagte er dann so Sachen wie hübsch ich sei etc.

Ich wollte ihn auch erst anzeigen...vor allem weil ich mal mit 15 von 2 Männern vergewaltigt wurde und ich mich damals niemanden anvertraute und somit auch keine Anzeige machte und das heute bereue.

Aber bei nem Arzt ist das etwas anderes...ich wandte mich nach dem Vorfall zuerst an meine Schwester. Die ging mit mir zum weissen Ring und ich muss sagen, die Leute vom weissen Ring rieten mir von einer Anzeige ab. Ich hatte ja keine Beweise für das was er gemacht hatte. Der weisse Ring meinte, bei Gericht würde ich vllt. "zerlegt" werden und am Schluss steh ich da wie die Böse, die einen Arzt fertig machen will. Gerade weil ich psychisch krank bin und er ein Arzt ist...wer würde da MIR glauben???

Bei mir war es ja so, dass ich zu dem Zeitpunkt privat versichert war und finanzielle Probleme hatte und der Arzt wollte mich quasi fürs befummeln bezahlen. Er bot mir an Rechnungen zu schreiben, die nie entstanden sind und diese könne ich dann bei meiner Krankenkasse einreichen und das Geld behalten.

Nach dem Gespräch beim weissen Ring, beschloss ich noch einmal zu diesem Arzt zu gehen...ich nahm meinen MP3-Player mit und zeichnete das Gespräch mit ihm heimlich auf. Ich fragte extra so Sachen wie: Und Sie wollen wirklich diese Rechnungen schreiben und das Geld mir schenken etc. Natürlich sagte er nicht: Ja, aber dafür darf ich sie betatschen...er sagte nur er wolle so einem netten jungen Mädchen wie mir gerne helfen. Aber ich hatte ja so nur Beweise für den Betrug...nicht für die sexuelle Belästigung!

Trotzdem ging ich damit zur Polizei. Die meinten aber, dass die Aufzeichnung wahrscheinlich garnicht als Beweis zugelassen wird, weil ich sie heimlich gemacht habe. Ich meinte dann, sie sollen eine Polizeibeamtin doch sozusagen undercover zu ihm schicken und ihn testen oder mich verwanzen etc....irgendwas das ich nen Beweis hab, der auch anerkannt wird. Aber sie meinten sowas kann man nicht machen. Da denk ich mir dann auch...wirkliches Interesse so nen Ar*** auffliegen zu lassen, haben die ja anscheinend nicht...lieber lassen sie ihn weiter gewähren tzz.

Letzten Endes, wie gesagt, entschied ich mich gegen eine Anzeige, da ich erstens ja keine Beweise hatte und zweistens zu dem Zeitpunkt noch bei Gericht arbeitete (genau bei diesem, wo dann der Fall verhandelt worden wäre) und ich Angst hatte man würde mir nicht glauben und am Schluss sei ich noch die Böse!
 

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