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Sich unter Gleichaltrigen nicht wohl fühlen

Moonlight016

Mitglied
Seit ich klein bin, fühle ich mich in der Gegenwart von Erwachsenen wohler, als von gleichaltrigen.
Ich bin jetzt 18, gehe demnächst auf eine neue Schule und habe das Problem immernoch.
Bei erwachsenen komm ich total aus mir raus, verstelle mich nicht unterbewusst und fühle mich nicht unwohl. Auch keine Gedanken mache ich mir, was sie von mir denken könnten. Das alles ist nur bei. Gleichaltrigen.
Ich habe das Gefühl, mit Erwachsenen kann ich tiefgründige Gespräche führen, die auch meinem Niveau entsprechen.
Es ist gerade sogar so schlimm, dass ich am liebsten nicht in die Schule gehen würde.
Ich interessiere mich sehr für Geschichte, mag Vintage Kleider und allgemein alles von früher. Ich höre nicht mal die Musik, wie viele in meinem Alter:/
Manchmal fühle ich mich dadurch einsam. Ich bin allgemein ein eher ruhiger Mensch.
In der Gegenwart von Jugendlichen fühle ich mich so unwohl und klein. Dass ist bei Erwachsenen oder wenn ich allein bin, nie so.
Mit älteren besser verstehen meine ich übrigens die, die so ab 30/40sind :)
Auch wünschte ich, ich wäre früher geboren, weil ich einfach den Umgang damals viel besser fand
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Moonlight016,
das Gefühl kenne ich aus diesem Alter auch. Ich hatte das Glück, einige wenige Freunde in meinem Alter zu finden, die auch ähnliche Interessen hatte. Auf die habe ich mich dann im Wesentlich konzentriert. Ich glaube übrigens im Rückblick nicht, dass das, was du da beschreibst, mit dem Alter zu tun hat. Manche Menschen sind einfach tiefsinniger und haben mehr Freude an solchen Gesprächen wie die Mehrheit. Das Alter eines Menschen wird im Allgemeinen überschätzt ;)

Alles Gute!
Werner
 
G

Gelöscht 122945

Gast
War bei mir auch so, ich habe mich mit 10 schon lieber zu den Erwachsenen gesetzt und zugehört wie sie über Politik oder anderes reden, als mit den anderen Kindern zu spielen.
In der Schule mochte ich manchmal meine Lehrer mehr als meine Mitschüler.
Später wollte ich nicht mit anderen 18. j. Partys feiern, sondern war eher über Religionen am nachdenken oder Geschichte oder sonst was. Hab auch die "falsche Musik gehört" oder mich nicht modisch genug angezogen, wollte mich auch nie Schminken als Frau.
Mit 19 war ich mal in einem Praktikum bei einer Gemeinde, da waren eigentlich alle 60+ und ich hab mich da ziemlich wohl gefühlt. Fand die Lebensgeschichten sehr interessant.

Mit 21 hab ich dann gemerkt, dass ich überhaupt kein Interesse an Familiengründung, Beziehung etc hatte (asexuell) und ich eher ein nachdenklicher, ruhiger Typ bin. Muss aber auch nichts damit zu tun haben, ich glaube manche denken einfach tiefgründiger über das Leben nach. Kann auch ansonsten nur sagen, dass egal wie tiefgründig man über das Leben, Politik oder sonstiges nachdenkt, man kann es eh nicht wirklich beeinflussen. Es ändert sich nichts nur weil man darüber nachdenkt.

Bin jetzt mit 32 immer noch so. Ich habe irgendwie dieses ganze Kind-Haus-Heiraten Thema komplett übersprungen und wusste das auch schon in jungem Alter. Wenn andere Leute das Thema Familie hinter sich lassen und sich mehr Gedanken über das Leben, Probleme in der Gesellschaft oder anderes machen, vielleicht eine Lebenskrise haben, sich das Leben damit schlagartig verändert oder sie einen neuen Sinn suchen, dann komme ich besser mit ihnen zurecht.

Wobei ich andererseits auch nie wirklich erwachsener als Gleichaltrige war. Insgesamt fanden sie mich wahrscheinlich sehr langweilig und ich sie auch. Und ja ich war in der Schule auch sehr einsam. Im Informatikstudium wurde es dann etwas besser, weil man gleiche Interessen hatte. Und im Beruf trifft man ganz unterschiedliche Alterklassen. Von einem Sprach- bzw. Geschichtsstudium habe ich abgesehen, weil das zu viele studierten und hinterher kein klarer Beruf dabei rauskam, aber das hätte ich wohl noch lieber gemacht.

Aber man wird auch heute noch etwas komisch beäugt, wenn man keine Familie gegründet hat und alleine wohnt, keine Kinder möchte etc. Ist schon ein komisches Lebensmodell. Man kriegt viel Gegenwind und ist immer rigendwie "anders". Aber darum gehts bei dir ja wahrscheinlich auch gar nicht. Die anderen denken jetzt halt an Beziehungen, den Partner fürs Leben finden, Party machen etc. und Schule ist doof.
Ich bin 1990 geboren und wollte auch immer noch ein bisschen früher geboren sein. Zum Beispiel die 90er als junger Erwachsener erleben.

Meine Cousine hat jetzt auch einen Freund der 20 Jahre älter ist als sie 26 - 46. Die wollen glaube ich auch Kinder. Da schluckt man vielleicht auch erstmal und fragt sich ob die denn auf einer Wellenlänge sind, aber ja sind sie wohl. Ich finds nicht komisch, wenn es sonst stimmt, dann spielt das Alter für mich keine Rolle.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Buddhisten haben für dieses Phänomen eine einfach Erklärung: Menschen, die so empfinden, waren einfach "schon öfters da" ;) ... rein naturwissenschaftlich könnte die Ursache darin liegen, dass manche Gehirne dichter verdrahtet sind und/oder in einer höheren Frequenz arbeiten. Wenn man dann mit "niederfrequenteren" zu tun hat, ist das anstrengend bzw. rasch langweilig. Es sei denn, man findet diejenigen Themenfelder, die für beide Seiten von Interesse sind – und davon gibt es halt bei älteren Menschen in der Regel schon mehr als bei jüngeren.
 
G

Gelöscht 122945

Gast
Ja, mit Buddhismus hab ich mich auch schon viel beschäftigt. Ich wollte sogar mal in ein Kloster, hatte eine Doku gesehen, wie ein Mann darüber erzählte wie toll das war. Ging dann auf die Seite, aber da stand nur rot und fett: NUR RICHTIGE MÄNNER, KEINE HOMOSEXUELLEN!!!
Hab dann nicht mehr gefragt, ob man als Frau dahin kann. Nach ein paar Recherchen kam noch raus, dass Frauen böse sind, weil sie Kinder gebähren und damit immer wieder Leid ins Leben rufen. Das wars dann für mich mit dem (ich glaube) indischen/nepalesischen/asiatischen Buddhismus 😄 (aber nicht alle Ströhmungen sehen das so)
Aber Meditation ist super! Und da ich mich sehr viel mit Nahtoderlebnissen/pre-birth beschäftige, sind mir auch die ganzen Reinkarnationstheorien bekannt.

Ich glaube, es hängt vor allem auch viel mit Introversion zusammen. Da weiß man ja schon, dass die ihre Energie ins Innere lenken, also eine reiche Innenwelt haben ,die Akkus aufladen, wenn man alleine ist und Reize von außen stärker wahrgenommen werden und ermüdend sind. Und introvertierte denken einfach viel nach.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Was vielleicht dazu passt: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich auch jüngere Menschen und manche Kinder sehr gerne mir unterhalten (bin knapp 60, das war aber schon so, als ich noch unter 30 war und eine Buchhandlung-Schreibwarengeschäft hatte). Meine Frau wundert sich immer, wie "ernst" wir da miteinander sprechen, z. B. mit einem Erstklässler aus der Nachbarschaft. Er redet auch mit anderen Erwachsenen so, als wäre er schon selbst erwachsen. Vermutlich merken andere, wenn man selbst auch gerne eher "ernsthaft" spricht und nutzen dann die Gelegenheit :)
 
G

Gelöscht 122945

Gast
Ja, kleine Kinder haben oft echt tiefe Fragen, ich weiß noch wie mein Vater mir abends Märchen vorgelesen hat (da war ich so 6) und ich habe ihn immer total über Gott ausgefragt, ob er den schonmal getroffen hat und wo er ist etc. Man versucht halt die Welt zu verstehen.
Und dann kommt man irgendwann in so einen Schultrott, der total langweilig ist. Dann Beruf und evtl Familie/Kinder, wo man viel zu viel zu tun hat. Und dann wird man wahrscheinlich im Alter wieder sehr nachdenklich.

Wo wir hier schon so esoterisch durch die Gegend reden, gerade kleine Kinder erzählen auch manchmal von Engeln oder fühlen und sehen noch mehr als Erwachsene oder erinnern sich wie es im Bauch war. Ich hatte auch immer tierisch Albträume, also Träume und Wirklichkeit verschwimmen da ganz schön als Kind.
Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie mich im Kindergarten gefragt hat, was nach dem Tod passiert und ich wohl gesagt habe "da wird man Golden". Sie hat das nie aus dem Kopf gekriegt, weil ich das komplett ernst gemeint habe, als wäre es das normalste auf der Welt. Was auch immer das heißen soll 😃 Aber alte Leute kurz vor dem Tod reden auch manchmal über verstorbene Verwandte, die sie sehen. Und ich habe auch mal gehört, dass die von einem goldenem Schimmer reden.

Letztendlich weiß man halt nicht, ob das Halluzinationen sind, aber ich ärgere mich immer, dass es so wenig objektive Wissenschaft dazu gibt und man immer so halb in die Esoterik abrutscht. Und Religionen mag ich auch nicht wirklich. Einer meiner besten Freunde ist aber ein französischer, katholischer Priester (ca. 55 müsste er jetzt sein, kenne ihn seit ich 19 und er 42 war) - glücklichster Mensch auf der Erde sag ich euch 😄.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie mich im Kindergarten gefragt hat, was nach dem Tod passiert und ich wohl gesagt habe "da wird man Golden". Sie hat das nie aus dem Kopf gekriegt, weil ich das komplett ernst gemeint habe, als wäre es das normalste auf der Welt.
Sehr schön gesagt :) ... erinnert an den Goldenen Herbst, wenn die Blätter den Baum verlassen und zu Kompost für die nächsten Bäume werden.

Ich hoffe, das ist jetzt nicht off-topic ... aber für mich war als Kind immer völlig klar, dass man auf die Welt kommt, weil man sich "vorher" ein Leben ausgesucht hat. Man geht mit einem alten Herrn durch ein Lager, in dem so eine Art Schaufensterpuppen stehen und sucht sich eine aus – das ist dann das Leben, das man lebt. Als dann in der Kinderkirche behauptet wurde, Gott hätte einen "erschaffen", habe ich protestiert – das würde nicht stimmen. Von da an war ich sehr skeptisch gegenüber allem, was in der Kirche gesagt wurde (und ich behielt recht damit) ;)
 
G

Gelöscht 122945

Gast
Ja, sowas hört man in den meisten Pre-Birth Geschichten.
Aber ist wirklich off-topic, ich schau mal, ob es Threads dafür gibt, sonst mache ich einen auf :)

Also das Thema hier war ja: Sich mit Erwachseneren wohler fühlen als mit Gleichaltrigen, evtl. wegen tiefgründigeren Gesprächen, vllt haben noch andere die Erfahrung gemacht.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Zurück zum Thema: Was mir im Rückblick auffällt ist, dass ich als Kind auch versucht habe, mit meinem vier Jahre älteren Bruder bzw. seinen Freunden Zeit zu verbringen. Oder an die Bücher meiner beiden älteren Brüder zu kommen. Überhaupt Bücher – das ist ja eine gute Gelegenheit, mit "älteren" Personen in Kontakt zu kommen und von ihnen zu lernen. Biografien zum Beispiel waren für mich als Jugendlicher sehr attraktiver Lesestoff. Und da ich auch viel in kirchlichen Kreisen unterwegs war, war es dadurch sehr einfach, mit vielen älteren Menschen als ich damals zu sprechen. Die Lehrer:innen an der Schule waren ja nur sehr begrenzt verfügbar, aber auch da habe ich jedes persönliche Gespräch oder jede Diskussion sehr geschätzt. Von den Gleichaltrigen habe ich meistens nur gelernt, wie ich nicht sein möchte ...
 

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