Urmeli, der kleine flauschige Teddybär schlich sich unbemerkt aus dem Haus. Endlich war es ihm gelungen, dem Würgegriff seiner Besitzerin zu entkommen, die ihn gerne nachts an sich drückte und mit Wogen von Moschus benebelte.
Endlich Stille, der Frieden der Nacht, der sich wie eine samtene Purpurdecke um ihn hüllte. Libellen tanzten im Mondlicht und die Luft war schwer vom Duft der Blumen und den Resten des Grillfeuers, an dem seine Herrin den Abend mit ihren Freunden verplaudert hatte.
Dunkel hob sich das alte Haus gegen den fahlen Mond ab, die Fenster von Efeu verborgen und in ihm seine Herrin, Klara, die seelig schnarchend in ihrem Gemach ruhte.
Urmeli huschte durch den Wald in Richtung Stadt. Auf leisen Pfoten näherte er sich der Kirmes, die jetzt schweigend und verlassen war. Und da war es: das Riesenrad, was er immer schon besteigen wollte, wovon er seit seinen Jahren als kleiner Bär schon geträumt hatte, als seine Mutter ihm Geschichten der großen fernen Welt erzählte und er eingehült in die warme Decke in der Bärenhöhle seine Zukunft träumte. Einmal das Riesenrad besteigen, der Moment war da. Mit seinen kleinen Beinchen krabbelte er mühsam in die Gondel und setze sich auf den Sitz.
Und da saß er, stundenlang, lauschte dem Zirpen und Raunen der Nacht, dachte an seine Familie, die fern von ihm lebte und genoss die Freiheit.
Lofoten
Kanarienvogel
Badetuch
Rakete
Gelb