Hallo
Die Beiträge sind z.T. Jahre her. Aber für alle, die verzweifelt googeln, möchte ich meine Erfahrung hier weitergeben.
Ich hatte dieses Problem über rund 10 Jahre hinweg. Immer wieder ging ich zum Gynäkologen und immer wieder half nichts. Es wurde eine Pilzinfektion bis hin zu Lichen diagnostiziert - sogar nach eine Biopsie. Alles half nichts. Manches half zwar vielleicht sogar ein paar Wochen, doch spätestens danach war alles wieder wie gehabt. Irgendwann ging ich gar nicht mehr zum Arzt. Ich behandelte mich mit Prurimed-Liquid-Seife, extra für den Intimbereich. Das ist so oder so zu empfehlen. Dazu die verschiedenen Cremes die ich entweder verschrieben bekam oder mir selber kaufte. Ich war so verzweifelt, dass ich mir so ziemlich alles einschmierte was mir in den Sinn kam - alles was vielleicht noch helfen könnte, oder einen Artikel darüber las, dass dies oder das auch noch hilfreich sein könnte. Natürlich war da auch Kortison dabei, was übrigens am meisten halfbe. Aber auch Zinksalben, Bepanthen, Oele, Kamille, Intimbäder aller Art, Naturprodukte, Chemisches. Meine arme Vulva musste einiges aushalten, in jeder Hinsicht - sei es wegen dem Juckreiz und blutig kratzen, oder den Behandlungen die ich ihr zumutete. Das Jucken war stets nur äusserlich, nicht in der Scheide. Die ganzen Schamlippen bis hinauf zum Schamhügel und manchmal sogar bis in die Leisten. Vor einem halben Jahr hielt ich es wieder mal nicht mehr aus. Ich war so wundgekratzt, dass es immer wieder blutete und schmerzte. Am schlimmsten Abends und Nachts im Bett. Ich meldete mich also wieder mal bei einem Frauenarzt, diesmal in einer Praxis, die sowohl auf Schul- wie auch Komplementärmedizin ausgerichtet war. Die Ärztin schaute sich das ganze kurz an, rief noch eine Kollegin dazu und beide meinten - klar ein Pilz, keine Zweifel. Also bekam ich -wieder mal - Salben und Thearpien zur Pilzbehandlung. Es sollte schnell Besserung zeigen. Nach einem Monat verlor ich die Geduld. Nichts besserte sich - im Gegenteil. Meine Hausärztin hatte endlich eine gute Idee. Sie meldete mich bei einer Praxis an, die für Hautkrankheiten im Intinbereich spezialisiert ist. Also ging ich dorthin. Hier war ebenfalls in kurzer Zeit die Diagnose gestellt: Ekzem im Intimbereich. Betonen muss ich, dass ich ansosnten keine Ekzeme habe. Dies sei aber nicht so selten, meinte sie. Ich bekam eine Kortisonsalbe verschrieben - Elocolm und eine zweite dazu - Protopic. Diese zweite Salbe, also Protopic, könne aber in der ersten Zeit nach dem Auftragen sehr brennen. Da ich soviele Jahr litt und schon Dinge ausprobierte, die ebenfalls schmerzten, war mir das egal - hauptsache es hilft. Die Protopic sollte ich die Woche über jeden Tag morgens und Abends einreiben, an den Wochenenden noch die Elocolm, die Kortison enthält dazu. Das Brennen das die Protopic auslöst, klang nach ein paar Tagen ab.
Wie gesagt, seither ist ein halbes Jahr vergangen, und ich bin grundsätzlich Beschwerdefrei. Heilbar ist dies ja nicht, das hat mir die Ärztin gleich gesagt. Ekzeme sind im Prinzip nicht heilbar, aber man kann die Symptome behandeln und lindern. Ich lebe seither ein neues Leben. Ich habe nur noch ganz selten Juckreiz. In diesem Fall genügt es, dass ich die Elocolm einreibe, dann bessert es sofort. Das Kortison ist in geringen Mengen und schadet mir nicht. Ist halt immer noch das beste bei Ekzemen. Aber zusammen mit dieser Protopic, muss ich ja nur noch selten Kortison einreiben, denn inzwischen ist es so gut, dass es genügt, wenn ich jeweils morgens die Protopic einreibe. Mehr braucht es nicht, auch nicht mehr Elocolm an den Wochenenden. Es genügt meist auch so.
Ich habe so viel und lange gelitten, 4 verschiedene Gynäkologen aufgesucht, gegoogelt ausprobiert... ich verstehe einfach nicht, weshalb gerade Gynäkologen so eingefahren sind und offenbar so wenig über die Möglichkeit eines Ekzems im Intinbereich wissen.
Ich schreibe dies hier, weil ich einfach anderen Frauen in derselben Lage helfen will. Konsultiert einen Hautarzt mit Spezialgebiet Intimbereich. Viel Erfolg und hoffentlich eine baldige Besserung wünsche ich allen Betroffenen.