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Alegra67

Aktives Mitglied
Ich erkenne da auch Vieles wieder.

Ähnliche Begebenheit: Wir waren bei meiner Tochter zu Besuch, ich nahm eine Spinne in die Hand und ließ sie über meine Hände herumkrabbeln. Meine Enkeltochter, keine zwei Jahre alt, wollte die Spinne auch in die Hand nehmen. Ihre Mutter: IIIIIIIIIIIIIhhhhhhh!!!!! Die Kleine hat ihre Hand sofort zurückgezogen.
Ich lief mit der Spinne übers Grundstück und wollte sie an der gegenüberliegenden Hecke "aussetzen". Plötzlich merke ich, dass die Kleine hinter mir steht. Sie wollte die Spinne eben doch haben! Ich hab sie ihr gegeben und sie hat diese ebenfalls über ihre Hände krabbeln lassen.
 

toxica

Mitglied
Ich möchte da gerne noch ein, zwei Aspekte zum Eingangsbeitrag hinzufügen. Für mich ist das ein ernstes Thema, und (ich möchte klarstellen: meinem persönlichen Empfinden nach) eventuell für manchen Leser zu verharmlosend dargestellt.

Bei solchen Eltern, wie Du (TE) sie beschreibst, stelle ich mir die Frage, ob sie nach der Geburt des Kindes – noch vor der Möglichkeit der verbalen Kommunikation – denn all das getan haben, was nötig ist für das Kind, um eine positive Bindung aufzubauen. Das beginnt bei der positiven Spiegelung durch die Mutter (z.B. durch die Mimik), beim Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes welche nonverbal geäußert werden, Aufmerksamkeit schenken, positive Zuwendung, körperliche Geborgenheit usw.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass solche psychisch gestörten Eltern, deren Symptomatik hier mit Schuldzuweisungen, Herabwürdigungen etc. beschrieben wird, dazu in der Lage sind – sind sie doch zumeist schon mit ihrer eigenen Person überfordert.

Nur beginnt mit dem Tag der Geburt eben bereits die frühkindliche Prägung – und diese ist dann, wenn sich das Gehirn im Alter von 6-7 Jahren noch einmal umbaut, abgespeichert – und zwar mit allen Bindungsstörungen, ggf. fehlendem Urvertrauen, und daraus resultieren später z.B. eine kPTBS oder andere schwerwiegende Störungen.

Selbstverständlich sind die Eltern für das Kind erst einmal Gott, denn es ist von ihnen existenziell unmittelbar von ihnen abhängig. Deren Verhalten ist die Norm, die erlernt wird.

Stellt Euch dann mal vor, dass es nicht alleine bei solchen Dingen wie Schuldzuweisungen, Herabwürdigungen oder wie auf Seite 2 besprochenem Verhalten kommt (sorry, aber Ekel vor einer Nacktschnecke kann ich mir bei Bedarf abtrainieren), sondern z.B. von verschiedenen Familienmitgliedern unterschiedliche Anforderungen kommen, denen das Kind genügen möchte, es aber vor eine Konfliktsituation stellen. Oder, wenn von der wichtigsten Bezugsperson je nach Lust und Laune widersprüchliche Aussagen / Anforderungen kommen und nach Lust und Laune belohnt oder bestraft wird, so dass das Kind im Prinzip überhaupt keine klare Richtlinie mehr hat!

Wie mag es wohl sein, wenn man dann außerhalb des Elternhauses Probleme hat / entwickelt, und prinzipiell dann noch nicht einmal weiß, wie einem zu helfen wäre – denn man ist ja im Prinzip selber schuld?
 

Puddingbrumsel

Mitglied
Ich erkenne da auch Vieles wieder.

Ähnliche Begebenheit: Wir waren bei meiner Tochter zu Besuch, ich nahm eine Spinne in die Hand und ließ sie über meine Hände herumkrabbeln. Meine Enkeltochter, keine zwei Jahre alt, wollte die Spinne auch in die Hand nehmen. Ihre Mutter: IIIIIIIIIIIIIhhhhhhh!!!!! Die Kleine hat ihre Hand sofort zurückgezogen.
Ich lief mit der Spinne übers Grundstück und wollte sie an der gegenüberliegenden Hecke "aussetzen". Plötzlich merke ich, dass die Kleine hinter mir steht. Sie wollte die Spinne eben doch haben! Ich hab sie ihr gegeben und sie hat diese ebenfalls über ihre Hände krabbeln lassen.
Finde ich echt toll, denn meine Tochter, ich bin froh, dass ich ihr nicht meine Angst oder Ekel anerzog, sie nimmt bis heute jedes Krabbelzeug, Insekten & Würmer in die Hand, bei denen ich mich winden würde, obwohl ich weiss dass es Quatsch ist. Okay so viel finde ich gar ned eklig, nur Maden und alles in die Richtung. Die Mutter, die ihrem Kind die Spinne schlecht machen wollte, sieht gar nicht ihr Kind. Und solche Dinge sieht man doch echt viel. Ich hab ganz bestimmt auch nicht geschafft mich da vollkommen Aussen vor zu lassen in der Erziehung, LEIDER. Wenn das überhaupt geht beim eigenen Kind oder generell sich selbst ganz Außen vor lassen. Mit der Erkenntnis von heute würde ich es jedenfalls nochmal ganz anders machen.

Aber ich glaube, wenn wir die Kinder einfach mal machen liessen und nur im Notfall, wenn es WIRKLICH nötig wäre, zur Stelle wären und Schule auch ganz anders aufgebaut wäre, nämlich ohne den Kindern zu erzählen, wie sie die Welt zu sehen haben, wer weiss was dabei rauskommen würde...?

Ich finde auch immer so schlimm diese Sache mit dem Weihnachtsmann. Bei uns hiess es Christkind, ned Weihnachtsmann.

Jedenfalls wie fies ist das eigentlich? Erst dem Kind einzureden dass es den/das gibt, damit es entdeckt dass es ihn nicht gibt. Da sagte meine Schwägerin mal zu mir: "Was die Lili glaubt immer noch an das Christkind?" Ich:"Jaaahaaa! (Und dachte mir dann, und wenn sie daran bis an ihr Lebensende glaubt, ich werde ihr den Glauben nicht kaputt machen und bitte auch kein anderer, dass soll sie für sich selbst entweder heraus finden oder nicht.")

__________________________________________________________________________________________

@toxica: Das mit der Nacktschnecke war nur ein Beispiel für so viele, wo wir nicht an das Kind denken und es nicht sehen. Sondern nur wieder ein Mini-Me erzeugt. Denn ich hab da so viele Eltern gesehen, wo das Gang und Gebe ist, und die gar ned auf den klops kommen, dass das Kind anders sein könnte als sie selbst.

Mir ging es darum, dass ein Kind AUS sich selbst heraus ZU sich selbst finden sollte. Und genau DAS hätte absolutes Vertrauen des Kindes in sich selbst und frühe Selbstständigkeit zur Folge. Wenn die Mutter/Eltern nicht einfach nur wie aufgescheuchte Hühner um das Kind herum rennen, in ständiger Alarmbereitschaft ihm könnte was passieren, dem Kind alles verbieten oder erlauben ohne Sinn und Verstand, nur weil es ihnen selbst schon verboten oder erlaubt wurde, das kann eigentlich nur Verwirrung zur Folge haben. Und das ist doch echt absolute Gedankenlosigkeit. Wie als würde man sich gar ned damit auseinander setzen. Aber das sieht man sooo viel.

Eine Anleitung des Kindes, nicht Erziehung, SEINE EIGENEN Schritte in die Welt zu finden, nicht die der Eltern, und dies im vollen Vertrauen auf das Kind, und im WISSEN der Eltern, dass das eigene Kind das schaffen wird, ohne irgendwas vorzudefinieren, sondern rein aus der eigenen Erfahrung zu lernen. Wenn ein Kind die Herdplatte anfassen will, dann weiss es, lässt man es kurz zu, WARUM es sie nicht anfassen soll. Nimmt man aber SOFORT die Hand weg, bevor das Kind sie anfasste, dann wird das Kind zu jemand ... (und hier wirklich->) ... erZOGEN der brav folgt, aber nicht zu jemand der selbst denkt und aus SICH SELBST heraus handelt!!!

Meine Tochter habe ich damals die Herdplatte anfassen lassen, natürlich so, dass ich das im Blick hatte, so dass es kurz genug war, dass sie keine schlimmeren Verletzungen hatte und lang genug, dass sie absolut verstand. Und genau das meine ich damit. Anleitung, das Kind machen lassen und aus seinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen heraus die Welt kennen lernen und beurteilen lassen. Das ist jedenfalls ein Weg zu einem wirklich selbstständig denkenden Wesen, stark wie ein Baum und total auf sich vertrauend. Auch den Umgang mit anderen wird es so am besten erlernen. Ich glaube da werden dann auch gar nicht solche Rabauken entstehen, die andre unterdrücken, denn das Kind wird zu einem mitfühlenden Wesen erzogen aus den eigenen schmerzlichen Erfahrungen heraus.

Ich hab es vor anderen sehr schwer gefunden so mein Kind anzuleiten, hab Unverständnis geerntet. Der Knaller war meine Schwiegermutter, die meinte dann doch tatsächlich, als sie mitbekam, das meine 2-jährige Tochter auf dem Stuhl steht und spült, ich würde sie den gesamten Haushalt schmeissen lassen. XD XD XD
Und ich hab sie das machen lassen, weil sie das gern tat. Sie spielte herum im Wasser mit ihren Händen. Das hatte GAR nichts mit Spülen zu tun. XDXD

Allerdings, war ich auch sehr jung damals noch, ich möchte hier ned behaupten, dass ich damals alles schon genau so machte. Aber heute würde ich es genau SO machen.
 

Alegra67

Aktives Mitglied
Finde ich echt toll, denn meine Tochter, ich bin froh, dass ich ihr nicht meine Angst oder Ekel anerzog, sie nimmt bis heute jedes Krabbelzeug, Insekten & Würmer in die Hand, bei denen ich mich winden würde, obwohl ich weiss dass es Quatsch ist. Okay so viel finde ich gar ned eklig, nur Maden und alles in die Richtung. Die Mutter, die ihrem Kind die Spinne schlecht machen wollte, sieht gar nicht ihr Kind. Und solche Dinge sieht man doch echt viel. Ich hab ganz bestimmt auch nicht geschafft mich da vollkommen Aussen vor zu lassen in der Erziehung, LEIDER. Wenn das überhaupt geht beim eigenen Kind oder generell sich selbst ganz Außen vor lassen. Mit der Erkenntnis von heute würde ich es jedenfalls nochmal ganz anders machen.

Aber ich glaube, wenn wir die Kinder einfach mal machen liessen und nur im Notfall, wenn es WIRKLICH nötig wäre, zur Stelle wären und Schule auch ganz anders aufgebaut wäre, nämlich ohne den Kindern zu erzählen, wie sie die Welt zu sehen haben, wer weiss was dabei rauskommen würde...?

Ich finde auch immer so schlimm diese Sache mit dem Weihnachtsmann. Bei uns hiess es Christkind, ned Weihnachtsmann.

Jedenfalls wie fies ist das eigentlich? Erst dem Kind einzureden dass es den/das gibt, damit es entdeckt dass es ihn nicht gibt. Da sagte meine Schwägerin mal zu mir: "Was die Lili glaubt immer noch an das Christkind?" Ich:"Jaaahaaa! (Und dachte mir dann, und wenn sie daran bis an ihr Lebensende glaubt, ich werde ihr den Glauben nicht kaputt machen und bitte auch kein anderer, dass soll sie für sich selbst entweder heraus finden oder nicht.")

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@toxica: Das mit der Nacktschnecke war nur ein Beispiel für so viele, wo wir nicht an das Kind denken und es nicht sehen. Sondern nur wieder ein Mini-Me erzeugt. Denn ich hab da so viele Eltern gesehen, wo das Gang und Gebe ist, und die gar ned auf den klops kommen, dass das Kind anders sein könnte als sie selbst.

Mir ging es darum, dass ein Kind AUS sich selbst heraus ZU sich selbst finden sollte. Und genau DAS hätte absolutes Vertrauen des Kindes in sich selbst und frühe Selbstständigkeit zur Folge. Wenn die Mutter/Eltern nicht einfach nur wie aufgescheuchte Hühner um das Kind herum rennen, in ständiger Alarmbereitschaft ihm könnte was passieren, dem Kind alles verbieten oder erlauben ohne Sinn und Verstand, nur weil es ihnen selbst schon verboten oder erlaubt wurde, das kann eigentlich nur Verwirrung zur Folge haben. Und das ist doch echt absolute Gedankenlosigkeit. Wie als würde man sich gar ned damit auseinander setzen. Aber das sieht man sooo viel.

Eine Anleitung des Kindes, nicht Erziehung, SEINE EIGENEN Schritte in die Welt zu finden, nicht die der Eltern, und dies im vollen Vertrauen auf das Kind, und im WISSEN der Eltern, dass das eigene Kind das schaffen wird, ohne irgendwas vorzudefinieren, sondern rein aus der eigenen Erfahrung zu lernen. Wenn ein Kind die Herdplatte anfassen will, dann weiss es, lässt man es kurz zu, WARUM es sie nicht anfassen soll. Nimmt man aber SOFORT die Hand weg, bevor das Kind sie anfasste, dann wird das Kind zu jemand ... (und hier wirklich->) ... erZOGEN der brav folgt, aber nicht zu jemand der selbst denkt und aus SICH SELBST heraus handelt!!!

Meine Tochter habe ich damals die Herdplatte anfassen lassen, natürlich so, dass ich das im Blick hatte, so dass es kurz genug war, dass sie keine schlimmeren Verletzungen hatte und lang genug, dass sie absolut verstand. Und genau das meine ich damit. Anleitung, das Kind machen lassen und aus seinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen heraus die Welt kennen lernen und beurteilen lassen. Das ist jedenfalls ein Weg zu einem wirklich selbstständig denkenden Wesen, stark wie ein Baum und total auf sich vertrauend. Auch den Umgang mit anderen wird es so am besten erlernen. Ich glaube da werden dann auch gar nicht solche Rabauken entstehen, die andre unterdrücken, denn das Kind wird zu einem mitfühlenden Wesen erzogen aus den eigenen schmerzlichen Erfahrungen heraus.

Ich hab es vor anderen sehr schwer gefunden so mein Kind anzuleiten, hab Unverständnis geerntet. Der Knaller war meine Schwiegermutter, die meinte dann doch tatsächlich, als sie mitbekam, das meine 2-jährige Tochter auf dem Stuhl steht und spült, ich würde sie den gesamten Haushalt schmeissen lassen. XD XD XD
Und ich hab sie das machen lassen, weil sie das gern tat. Sie spielte herum im Wasser mit ihren Händen. Das hatte GAR nichts mit Spülen zu tun. XDXD

Allerdings, war ich auch sehr jung damals noch, ich möchte hier ned behaupten, dass ich damals alles schon genau so machte. Aber heute würde ich es genau SO machen.
Ich habe mal die Aussage gehört: Man muss Kinder bewähren, nicht bewahren.
 

toxica

Mitglied
@ TE - naja, Du vermischst hier in Deinem Thread eben zwei Themen – der Eingangsthread mit Dingen wie Schuldzuweisungen, Herabwürdigungen des Kindes usw. hat eher das Potential, sich über frühkindliche Traumata und deren Folgen zu unterhalten, danach kommt der Schwenk zu den richtigen Erziehungsmethoden.

Das sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wenn Du trotz eigener schwieriger Kindheit alles Erdenkliche versucht hast, um gut zu Deinem eigenen Kind zu sein, es reflektiert zu behandeln und zu erziehen, dann darfst Du Dir das sehr hoch anrechnen. Ich denke viele Menschen sind sich der Schäden, die in der eigenen Kindheit entstanden sind, gar nicht bewusst, und geben das durch ihr erlerntes Verhalten einfach weiter.
 

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