Hallo Julian,
zunächst möchte ich Dir erstmal sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du Dich mit der Politik und dem Zeitgeschehen auseinandersetzt. Ich glaube Dir auch, dass Du Dich mit dem Thema Ukraine-Krieg sehr intensiv auseinander gesetzt hast. Aber mit 15 bis Du sicher noch kein Experte (das ist nicht böse gemeint), denn dafür fehlt Dir wahrscheinlich noch einiges an Wissen und auch die Fähigkeit Fakten richtig zu betrachten. Aber das kommt bei Dir noch, da bin ich mir sicher.
Aber jetzt zu Deiner eigentlichen Frage: Dein Freund hat eine grundlegend andere Meinung als Du. Das ist soweit erstmal nicht so tragisch, das gibt es oftmals in Freundschaften. Allerdings muss man in diesem Fall klare Grenzen setzen.
In eurem Fall müsstest Du ihm klar machen: Ja, wir können Freunde sein und bleiben, aber dann müssen wir die Politik aus dem Spiel lassen.
Von der "Wahrheit" wirst Du ihn nicht überzeugen können. Zumal es sehr schwierig ist, in kriegerischen Konflikten die Wahrheit überhaupt rauszubekommen (womit ich nicht den inakzeptablen Angriffskrieg als solchen meine, sondern was während dem Krieg passiert).
Ich hatte in der Vergangenheit einen ähnlichen Fall. Ich habe einen guten türkischen Bekannten, mit dem ich hin und wieder mal Kaffee trinken war. Jedesmal schwärmte er mir vor, wie toll der türkische Präsident wäre - eine Meinung, die ich nicht wirklich teilen kann. Irgendwann sagte ich zu ihm, dass ich mit ihm über dieses Thema nicht mehr sprechen möchte, da wir da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden. Sollte er es wieder ansprechen, würde ich in Zukunft auf unsere Treffen verzichten. Und siehe da: wir gehen heute noch Kaffee trinken.
Ansonsten schau, dass Du Dir einen Freundeskreis aufbaust, der vielleicht eher auf Deiner Wellenlänge liegt. Denn auch wenn Du sagst, dass Freunde nicht so wichtig für Dich sind: Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem Du sie brauchst.
Alles Gute!
P.S.
@Leah L. Ein ganz toller Beitrag von Dir. Da bekommt ja sogar jemand wie ich Gänsehaut