Stromkosten Nachzahlung utopisch

Wer hat denn wie den Zählerstand gemeldet, nach der Lieferant seine Rechnung erstellen konnte?

Wir haben schon immer das Konto online geführt.
Heißt, wir bekommen immer eine email, wenn etwas zu erledigen ist oder eine Rechnung da ist.

Maigrün meinte:

Du könntest dich zunächst bei einer Verbraucherzentrale informieren, was du machen kannst.

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Wäre es nicht erstmal eine Nummer kleiner sinnvoller: Beim Stromversorger nachfragen? Das ist ein Anruf. Dort wird man dann erklären, wie die Zahlung zustandekommt.

Ich finde es etwas fragwürdig, dass da keine schriftliche Rechnung gekommen sein soll. Vielleicht ist diese als Online-Rechnung gekommen? Das ist oft Standard - und reinschauen tut trotzdem fast nie jemand.

Die Nachzahlung entspricht knapp 100 Euro im Monat. Bei einem eher niedrigen Abschlag wäre das schon denkbar, wenn die Preise stark gestiegen sind und/oder der Verbrauch. Teenager haben da auch schon mal nachts Geräte laufen, von denen Eltern(teile) nur wenig ahnen...

Ich hab mir nie die Zählerstände notiert, warum auch? Es lief doch immer alles.

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Wir tun das auch nicht, für uns wäre die Nachzahlung aber halt auch nur ein kleines Ärgernis. Bei dir ist es ein großes Drama, da wäre es halt sinnvoll, ab und zu mal etwas Interesse zu zeigen, was man da wofür zahlt, oder?

Einfachich74 meinte:

Ich hab mir nie die Zählerstände notiert, warum auch?

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Für die Zukunft, damit so böse Überraschungen wie jetzt ausbleiben. Ich notiere jeden Monat meine Zählerstände Strom und Gas online, auch um einen Überblick zu haben, was ich in etwa verbrauche und ob ich evtl. meine Abschläge ändern sollte, um eine hohe Nachzahlung zu vermeiden. Bei deinen geringen Abschlägen für 2 Personen kann ich mir schon vorstellen, dass es zu einer höheren Nachzahlung kommen kann, zumal die Preise sich im laufenden Jahr ändern bzw. erhöhen. Ich hoffe, das klärt sich für dich!

"Zum 1. April steigen die Mehrwertsteuersätze von Gas und Fernwärme von 7 wieder auf 19 Prozent. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich daher auf höhere Energiekosten einstellen.
Energierechtsexperte Rico Dulinski von der Verbraucherzentrale Brandenburg rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, die mit Gas oder Fernwärme versorgt werden, zum 1. April ihren Zählerstand abzulesen und diesen an den Lieferanten zu übermitteln. Nur so könne man sicherstellen, dass dieser die verbrauchte Energie auch zum korrekten Preis abrechnet - sprich Verbräuche vor dem 1. April zum ermäßigten, Verbräuche ab dem 1. April mit dem regulären Steuersatz."

Ich habe einige Zeit bei einem Anbieter von Strom und Gas gearbeitet und habe öfter ähnliche Situationen erlebt, daher wäre ein Szenario in meinen Augen am wahrscheinlichsten:

Ich gehe sehr stark davon aus, dass du beim Abschluss des neuen Vertrags den Zählerstand an den neuen Anbieter melden musstest.

Falls du vorher keine Zählerstände abgelesen und gemeldet hast, wurden die bisherigen Rechnungen des ehemaligen Anbieters aufgrund von Verbrauchsschätzungen ermittelt und bewegten sich vermutlich immer ungefähr auf Höhe des Abschlags.

Mit der Übermittlung des Zählerstandes an den neuen Anbieter wurde der Stand auch an den Netzbetreiber gemeldet und somit als Endstand an den ehemaligen Anbieter.
Dabei kam sehr wahrscheinlich raus, dass die Schätzungen der letzten drei Jahre zu niedrig angesetzt waren, weshalb du jetzt die Nachzahlung der letzten drei Jahre deines Vertragszeitraums leisten musstest.

Du hattest vermutlich eine Einzugsermächtigung und auf Onlinerechnung umgestellt, was erklären würde, warum du keine Post bekamst und es dann abgebucht wurde.

Dieses Szenario traf in meiner Zeit beim Energieanbieter zu 90 % auf solche Fälle, wie von dir beschrieben, zu. Natürlich kann auch ein Fehler vorliegen, weshalb ich dir auf jeden FAll raten würde beim ehemaligen Anbieter anzurufen mit deiner Vertragskontonummer und um Klärung zu bitten.

Übrigens entspricht deine Nachzahlung bei einem angenommen durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 33 Cent brutto der letzten Jahre ungefähr 1100 Kilowattstunden pro Jahr, was sich durchaus deckt mit deinem eher niedrigen Abschlag von 70 € für zwei Personen und tatsächlichem Verbrauch

Es geht um elektrischen Strom und nicht um Gas.

Stan meinte:

Es geht um elektrischen Strom und nicht um Gas.

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Das weiß ich, danke! Dachte aber, dass die Info wichtig ist in Bezug auf Zählerablesung auch für die Gasbezieher.

Hallo einfachIch74,

setz dich umgehend mit dem Stromlieferanten in Verbindung, der abgebucht hat.
Sowohl schriftlich als auch am besten persönlich im Kundenzentrum.

Am wichtigsten ist erstmal, daß Du überhaupt ein Duplikat der Rechnung bekommst, aus der sich der abgerechnete Verbrauch erkennen lässt. Dann kannst Du auf jeden Fall die Menge des Verbrauchs nachvollziehen (Differenz aus der letzten Jahresrechnung und dem aktuellen Zählerstand abzgl. geschätzter Differenz zwischen Abrechnungsdatum und heute). Außerdem kannst Du überprüfen, ob Arbeitspreis und Grundpreis richtig zugrunde gelegt wurden. Und dann vor allem, ob die Strompreisbremse ordentlich berücksichtigt wurde.

Allerdings galt die Strompreisbremse ja nur für 80 % des Vorjahresverbrauchs. Für die restlichen 20 % galt der zeitweise sehr, sehr hohe Arbeitspreis. Und wenn sich dann der Verbrauch noch erhöht hat, gilt auch für diesen erhöhten Verbrauch der extrem hohe Arbeitspreis.
Bei meiner Mutter war das so. Ihr Verbrauch hatte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht, so daß die 80 % des Vorjahresverbrauchs nur ca. 70 % des aktuellen Verbrauchs waren. Damit waren für 30 % des Verbrauchs der höhere Arbeitspreis fällig. Die 30 % zu dem höheren Strompreis waren dann ungefähr so hoch wie der Rest der Rechnung zu dem über Strompreisbremse gedeckelten Betrag. Da meine Mutter eh nur einen sehr geringen Verbrauch hat, waren das nur etwa 120 € Mehrkosten im Vergleich zur Vorjahresrechnung.
Deine 1120 € sind da schon eine andere Hausnummer.

Allerdings habe ich bei Presse, Leserbriefe, facebook etc. mitbekommen, daß wohl sehr, sehr viele Strom- und Gasrechnungen aktuell falsch sind, weil die IT-Systeme der Energieunternehmen die Strompreisbremsen nicht richtig abbilden konnten. Da müssen wahnsinnig viele falsche Rechnungen rausgegangen sein. Zumindest bei uns in der Stadt ist da viel schiefgelaufen, was alles nachträglich aufgrund von Kundenbeschwerden wieder korrigiert wurde. Insoweit würde ich bei der Höhe Deiner Abbuchung erstmal davon ausgehen, daß da was schiefgelaufen ist bei der Rechnung.

Achso, wegen der fehlenden Papierrechnung: Bei meinem Stromanbieter gibt es ein onlinekundenportal in das die Rechnungen eingestellt werden und dort muß man die aktiv abrufen. Kann das bei Dir auch der Fall sein?

Trotz der Erhöhung letztes Jahr haben wir Energie/Strom gespart und haben 370 € vom Stromanbieter zurück bekommen und der monatliche Abschlag wurde von 105 € auf 70 € gesenkt. Sparsam haushalten und alles wird gut.

Welcher Stromanbieter? Erstmal Abrechnung anfordern. Guck mal im Spam Filter oder im Kunden Account.

Hey Du,

wenn du noch keine Abrechnung bekommen hast, würde ich erstmal davon ausgehen, dass etwas schiefgegangen ist und sie evtl. falsch abgebucht haben. Ich kenne es so, dass zwischen Abrechnung und Abbuchung meist einige Wochen liegen, damit man Zeit hat, den Betrag aufs Konto zu packen.

Den Stromverbrauch müsstest du auf deinen alten Abrechnung nachschauen können und dann vergleichen können, aber dafür brauchst du sie natürlich erstmal.

Ich verstehe total, dass das ein Schreck ist, würde aber erstmal damit rechnen, dass sich das klären lässt, wenn du sonst nie so hohe Abrechnungen hattest. Letztes Jahr sind die Stromkosten ja nicht weiter angestiegen, ich hab zB auch für letztes Jahr etwas zurückbekommen und zahle nur 35 € bei einem Ökoanbieter, also finde ich die 70 € jetzt nicht ganz so unrealistisch, wie viel die Warmwasseraufbereitung mit Strom kostet, kann ich aber nicht so ganz einschätzen.

LG