Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Süßes Studentenleben

Ubux

Neues Mitglied
Ich bin absolut desillusioniert. Spätestens ab der 10. Klasse habe ich mich gesehnt zu studieren, ich wollte fort aus meiner langweiligen, kleinen Heimatstadt, weg aus dem Schuljahrgang, indem ich seit der 5. Klasse keinen sozialen Anschluss gefunden habe. Ich hatte keine Lust mehr mich durch Fächer zu quälen, deren Sinn und Zweck ich für meinen Werdegang absolut nicht sehen konnte (betraf im Prinzip nur Musik&Sport - dort aber richtig schlimm), auf der anderen Seite hatte ich es satt, dass in den interessanteren der Tiefgang fehlte.

Und die ganze Zeit schwirrte dieses diffuse, glückverheißende Ziel Universität in der Ferne: ältere Bekannte hört man vom dortigen Alltag schwärmen, Verwandte schwelgen in Erinnerungen an ihr geniales Studentenleben - die schönste Zeit, die sie überhaupt hatten. Ein Ort, wo scheinbar alles in Erfüllung geht: Freundschaften, die ein Leben lang halten, die erste richtig gute Beziehung, die legendärsten Parties, zwangloses Zusammenleben in WG oder Studentenheim (S*x, S*x, S*x), ein Fach in dem man vollkommen aufgeht, freies Verfolgen seiner intellektuellen Interessen,... - Studieren eben.
Ich zeichne ein ziemlich überspitztes Bild, ich weiß. Ganz so blauäugig war ich dann doch nicht, aber hohe Erwartungen waren schon da.
Nach dem Abitur stand allerdings erstmal Zivi an, ich war eigentlich drauf und dran, komplett zu verweigern und eben eine Bewährungsstrafe auf mich zu nehmen um mir das eine Lebensjahr nicht rauben zu lassen - meine Eltern haben mich letztendlich (leider) doch abbringen können (kleine Anmerkung: esst niemals in Jugendherbergen - wenn ihr um die hygienischen Zustände dort wüsstet...).
Ein Jahr später in die Großstadt um Physik (dafür war ich Feuer und Flamme) zu studieren: hat sich eigentlich nach wenigen Wochen als Horror entpuppt.
Überfüllte Hörsäle, Tutorien, die von Anfang an nur auf Englisch gehalten wurden. Kalter, unpersönlicher Massenbetrieb ("Schauen Sie nach links, schauen Sie nach rechts - nur einer von Dreien wird dieses Studium packen."). Die Kommilitonen mit denen ich mich verstand, schmissen alle über kurz und lang das Handtuch und der Kontakt brach ab. In den Vorlesungen habe ich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt, da quasi jeder die Brocken in theoretischer Physik auf Anhieb verstand, während ich....
Naja, ein Semester durchgehalten, dann Abbruch. Ein halbes Jahr jobben, danach Uni-Wechsel und Ingenieursstudiengang (wie die meisten gescheiterten Physiker). Und hier war es eigentlich noch schlimmer: noch größere Massenvorlesungen, die ganze Fakultät zusammen im Audimax. Ich glaube ich habe nie neben dem gleichen gesessen, Leute aus meinem speziellen Studiengang habe ich in der Horde bisher überhaupt noch nicht getroffen. Der Stoff ist leichter, dafür uninteressanter - mitgekommen bin ich trotzdem nicht, weil ich nur noch schlecht schlafe und mich nicht mehr konzentrieren kann. Die Betreuung ist mies: ein Tutor auf ca. 25 Studenten. Es hängt ein beklemmendes, demotivierendes Klima in der Luft, das mich einfach nur fertig macht. Irgendwann konnte ich nicht mehr zur Uni gehen, ich bin morgens schlicht nicht mehr aus dem Bett gekommen. Wenn ich an diesen wuseligen, unübersichtlichen, strukturlosen Ort denken, bekomme ich beim Schreiben schon wieder Angstzustände. Ich bin jetzt frisch im 4. Semester - und weiß nicht was ich machen soll. Ich werde wieder jobben, danach: keine Ahnung. Ich habe eigentlich überhaupt keine Träume mehr, keinen Plan, keine Interessen, ist alles abgestorben, in meinem Kopf ist nur stumpfe, bleierne Leere. Ich packe es nicht mehr die Post zu öffnen, meide soziale Kontakte, weil mir mein Werdegang einfach unglaublich peinlich ist. Bekannte sind wenn dann auch immer ratlos: "Was du? Mit deinem Abischnitt von 1,1 und Nominierung für die Studienstiftung des deutschen Volkes, erfolgreicher Teilnehmer an Mathe- und Physikolympiaden?" So in etwa.
Meine Eltern vergehen vor Sorge, normalerweise war immer mein Bruder für Ärger und Probleme zuständig.

Tja und dann sehe ich in Studenten-Magazinen wieder lauter glücklich Menschen, diese ganze Uni-Glorifizierungs-Propaganda gibt mir den Rest, ich will einfach nur noch schlafen, Was mache ich eigentlich falsch? Jeder x-beliebige Mensch scheint Akkus zu besitzen, die ihn autark durch Phasen exzessiver Enttäuschung gehen lassen, meine sind, wenn überhaupt vorhanden, erschöpft.

Jetzt mal losgelöst von Studium & co.: Was kann ich tun? Irgendwie muss es doch etwas geben, dass mir Erfüllung (und zukünftigen Brotverdienst) geben kann. Wann beginnt das tolle Leben eigentlich?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Micky

Sehr aktives Mitglied
schnell handeln

Ausbildung?
Mechatroniker, Instrumentenbauer....

Laß Dich bei der Handwerkskammer beraten!

Dann hast Du : Ausbildungsgeld, eine motivierte Klasse (such Dir was "Schwieriges" raus,wo nur wirklich GUTE SCHÜLER rein kommen!),
hast TROTZDEM den weiteren Bildungsweg offen (Meister,Faching.---etc.)
Kannst später eine eigene Firma gründen--etc.--ist bestimmt eher "Dein Weg"!

Hab auch ein "techn.Diplom"--mir fehlte der zusätzlich praktische Teil,Betriebspraktika waren nur "Makulatur".
Ich habe nie "geschwärmt"--das Studium war hart- 4 1/2 Jahre + 1Semester Verlängerung wg.baby-bedingtem Prüfungsverschieben.
Es war aber eine zufriedenstellende Zeit - eine Balance zw. Seminaren u.Vorlesungen u.Praktika.
Durch das "Muttersein" nach dem 6.Semester konnte ich "legal" viel Selbststudieren,statt mich in z.T. eher stupide VL setzen zu müssen
(Bei uns gab es "Pflichtfächer" ohne jeglichen Fachbezug! ).

Damals hätte eine Selbstexmatrikulation mir GAR KEINE WEITERE AUSBILDUNG "nach Wunsch" beschert. Das wäre das bildungstechnische "Aus" gewesen.
Heute hat man RICHTIG VIELE VARIANTEN !
(Bin richtig neidisch auf vieles,wäre gern erst HEUTE 18 ! :cool: )

Niemand kann Dich hindern,etwas anderes zu tun!

Brems Deine Freiheit nicht selbst aus ("Was sagen Eltern,Freunde..")

NUR DU ENTSCHEIDEST! Grüble nicht... tu es einfach!

Es ist keine Niederlage --Du möchtest ja nicht nur "Zeit absitzen",Dich treibt ja ein Wunsch,sinnvoll zu lernen!

Gruß!
Micky
 

Faust

Aktives Mitglied
Die meisten Unis bieten einen kostenlosen psychologischen Hilfedienst an - hier sollte deine erste Anlaufstelle sein.
Falls das Semester für dich gelaufen sein sollte, setzt dich doch mal in andere Veranstaltungen und schau dir an wie es da läuft, oder bist du jetzt an der FH? Das wäre nämlich dann meine nächste Frage, hast du es schon mal an einen eher praktisch bezogenen Studiengang an der FH gedacht?
Hast du noch Interessen neben Physik? Bspw. Germanistik etc., vielleicht wäre ja da noch eine Möglichkeit für dich?
 

Acromantula74

Sehr aktives Mitglied
Und die ganze Zeit schwirrte dieses diffuse, glückverheißende Ziel Universität in der Ferne: ältere Bekannte hört man vom dortigen Alltag schwärmen, Verwandte schwelgen in Erinnerungen an ihr geniales Studentenleben - die schönste Zeit, die sie überhaupt hatten. Ein Ort, wo scheinbar alles in Erfüllung geht: Freundschaften, die ein Leben lang halten, die erste richtig gute Beziehung, die legendärsten Parties, zwangloses Zusammenleben in WG oder Studentenheim (Sex, Sex, Sex), ein Fach in dem man vollkommen aufgeht, freies Verfolgen seiner intellektuellen Interessen,... - Studieren eben.
Ich zeichne ein ziemlich überspitztes Bild, ich weiß. Ganz so blauäugig war ich dann doch nicht, aber hohe Erwartungen waren schon da.
Na ja... mal ganz ehrlich.... das wusste schon der "Werner"-Cartoonist Brösel:
"Lehrjahre sind keine Herrenjahre".

Ich hab an einer FH studiert, das war auch nicht das tolle, süße Studentenleben. Wir bekamen unsere §§ um die Ohren gehauen, mussten uns aber danach dann daheim hinsetzen und ordentlich nacharbeiten und büffeln.

Die 3 Jahre damals hab ich gehasst, da gab es auch Momente, in denen ich den ganzen Müll (vor allem die dicke, miese rote "Vorschriftensammlung für die Verwaltung") am liebsten aus dem Fenster gedroschen und was interessanteres gemacht hätte.
Ich bin meinem Ex-Mann und meinen Eltern noch heute dankbar für den Popo-Tritt im rechten Moment, der mich davon abgehalten hat, alles zu schmeissen.

Studieren ist und bleibt in erster Linie: Lernen, lernen, lernen - und eben NICHT "La dolce vita".
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
freiwillige Sklaverei?

Naja...aber SINN möchte es schon haben? :D

Wer sich gern kasteien will...auf "Druck von Mama"--- :confused:

schwer kann es ja sein--aber-- zermürbend+uneffektiv+stockend...
Er schildert es ja als "völlig unergiebig".

Wenn man SICH SELBST für ein sinnvolles Ziel in den Popser tritt--aber doch
NIE UND NIMMER für die "Erwartungen der Umgebung"?!

Nö.

Ich hab von klein auf (ab 10J.spätestens) gern auch HART körperlich/geistig gearbeitet--aber bei Blödfug-Sachen erwacht mein Widerstand----zum GLÜCK!
Mit VEHEMENZ erwacht der...

Ich finde-- ich bin deshalb immer ein freier Mensch gewesen. Früher "fast frei" (unveränderbare Zwänge ),
heute fast im Idealzustand.
Muß ich nur noch gesund werden.
 

Acromantula74

Sehr aktives Mitglied
AW: freiwillige Sklaverei?

schwer kann es ja sein--aber-- zermürbend+uneffektiv+stockend...
Er schildert es ja als "völlig unergiebig".
Naja... ergiebig war das Zeugs, was wir damals gelernt haben, auch nicht.

Von dem, was ich mir in den 3 Jahren in den Kopf gerammt hab, brauche ich in meiner täglichen Berufspraxis 10% - wenn´s hoch kommt.

Und vieles ist inzwischen (13 Jahre später) durch geänderte gesetzliche Vorschriften ohnehin gegenstandslos.

Und "Druck von Mama" würde ich das von damals auch nicht nennen, es war eher ein Anstoß zur rechten Zeit, der mich dann auch wieder dazu gebracht hat, mir selbst in den Popo zu treten.
 

Selah

Aktives Mitglied
Hallo,

Weißt Du, was ich beim Lesen als erstes dachte: Eigentlich braucht die Gesellschaft genau solche Leute. Leute, die fürs Studieren brennen, die Tiefgang wollen, und Lernen - und diese Zeit als kreative, intellektuell bereichernde Phase begreifen wollen. Und klar, auch als erste "Freiheitsphase" des Lebens nach der Kindheit und der Schulzeit.

Umso trauriger ist es natürlich, dass Du so total ausgebrannt und enttäuscht bist, schon fast depressiv in meinen Augen.

Die Sache mit der (psychologischen und allgemeinen) Studienberatung halte ich für eine gute Idee. Da gibt es wirklich viele, kostenlose Möglichkeiten, sich ein bisschen coachen zu lassen. Allein stehst Du nämlich mit deinen Problemen in Zeiten der Massenuniverstäten garantiert nicht da. Ich selber fand es nicht ganz so schlimm mit den proppevollen Hörsälen, aber vermutlich ist das in den letzten Jahren noch schlimmer geworden.

Die Frage ist halt: Willst Du dein aktuelles Studium immer noch - und brauchst Hilfe, dich wieder zu motivieren - oder schreckt dich der gesamte Unibetrieb so ab, dass Du was komplett Anderes willst? Falls Letzteres der Fall sein sollte, mal eine gewagte Idee: Hast Du schon mal erwogen, vorübergehend was ganz Anderes zu machen? Ökologisches Jahr, Betreuer im Freizeitpark, Erntehelfer in Frankreich....irgendwas, was dich aktiv rausholt aus dem schwarzen Loch, was etwas mit täglichem Handeln zu tun hat, idealerweise mit einem Handeln, dessen Ergebnis sofort sichtbar ist. Möglicherweise lässt sowas einen konkreten Berufswunsch reifen bzw. neu entstehen. Gibt keine Garantie auf so etwas - nebenbei verdient man wenig Geld dabei...aber vielleicht musst Du auch mal raus aus der "Bücherstube", in der man als vorbildlicher Gymnasiast und Student irgendwie immer drin ist...nur eine Idee.

Wichtig ist, denke ich, dass Du ETWAS tust...also Beratung suchen, Alternativen überlegen ect. Es ist verdammt schwer, wenn man so weit unten ist, aber normalerweise kommt keine Welle, die einen einfach wieder nach oben spült, man muss selbst aufstehen, selbst losgehen...

Versuch es. Du hast offenbar ne Menge Potenzial. Und du hattest zumindest Träume und Ideale...die sind noch drin in Dir und die lassen sich wiederbeleben:)
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Ich bin absolut desillusioniert. Spätestens ab der 10. Klasse habe ich mich gesehnt zu studieren, ich wollte fort aus meiner langweiligen, kleinen Heimatstadt, weg aus dem Schuljahrgang, indem ich seit der 5. Klasse keinen sozialen Anschluss gefunden habe. Ich hatte keine Lust mehr mich durch Fächer zu quälen, deren Sinn und Zweck ich für meinen Werdegang absolut nicht sehen konnte (betraf im Prinzip nur Musik&Sport - dort aber richtig schlimm), auf der anderen Seite hatte ich es satt, dass in den interessanteren der Tiefgang fehlte.

Und die ganze Zeit schwirrte dieses diffuse, glückverheißende Ziel Universität in der Ferne: ältere Bekannte hört man vom dortigen Alltag schwärmen, Verwandte schwelgen in Erinnerungen an ihr geniales Studentenleben - die schönste Zeit, die sie überhaupt hatten. Ein Ort, wo scheinbar alles in Erfüllung geht: Freundschaften, die ein Leben lang halten, die erste richtig gute Beziehung, die legendärsten Parties, zwangloses Zusammenleben in WG oder Studentenheim (Sex, Sex, Sex), ein Fach in dem man vollkommen aufgeht, freies Verfolgen seiner intellektuellen Interessen,... - Studieren eben.
Ich zeichne ein ziemlich überspitztes Bild, ich weiß. Ganz so blauäugig war ich dann doch nicht, aber hohe Erwartungen waren schon da.
Nach dem Abitur stand allerdings erstmal Zivi an, ich war eigentlich drauf und dran, komplett zu verweigern und eben eine Bewährungsstrafe auf mich zu nehmen um mir das eine Lebensjahr nicht rauben zu lassen - meine Eltern haben mich letztendlich (leider) doch abbringen können (kleine Anmerkung: esst niemals in Jugendherbergen - wenn ihr um die hygienischen Zustände dort wüsstet...).
Ein Jahr später in die Großstadt um Physik (dafür war ich Feuer und Flamme) zu studieren: hat sich eigentlich nach wenigen Wochen als Horror entpuppt.
Überfüllte Hörsäle, Tutorien, die von Anfang an nur auf Englisch gehalten wurden. Kalter, unpersönlicher Massenbetrieb ("Schauen Sie nach links, schauen Sie nach rechts - nur einer von Dreien wird dieses Studium packen."). Die Kommilitonen mit denen ich mich verstand, schmissen alle über kurz und lang das Handtuch und der Kontakt brach ab. In den Vorlesungen habe ich Minderwertigkeitskomplexe entwickelt, da quasi jeder die Brocken in theoretischer Physik auf Anhieb verstand, während ich....
Naja, ein Semester durchgehalten, dann Abbruch. Ein halbes Jahr jobben, danach Uni-Wechsel und Ingenieursstudiengang (wie die meisten gescheiterten Physiker). Und hier war es eigentlich noch schlimmer: noch größere Massenvorlesungen, die ganze Fakultät zusammen im Audimax. Ich glaube ich habe nie neben dem gleichen gesessen, Leute aus meinem speziellen Studiengang habe ich in der Horde bisher überhaupt noch nicht getroffen. Der Stoff ist leichter, dafür uninteressanter - mitgekommen bin ich trotzdem nicht, weil ich nur noch schlecht schlafe und mich nicht mehr konzentrieren kann. Die Betreuung ist mies: ein Tutor auf ca. 25 Studenten. Es hängt ein beklemmendes, demotivierendes Klima in der Luft, das mich einfach nur fertig macht.

?
Naja die Berichte sind von Leuten, die zu Diplomzeiten studiert haben und bestimmt nicht dein Fach. Was spricht gegen die Geisteswissenschaften? Kleine Seminare, familiäre Atmosphäre, man kennt die Pappenheimer in der Vorlesung (zumindest vom Sehen) und der Stoff ist recht anschaulich - man muss nur etwas mehr Literatur lesen, kann sich aber alles erschließen und spannende Zusammenhänge entdecken. Dafür riskiert man schlechtere Berufsaussichten in Relation zu einen praxisorientierten, berufsqualifizierende Studium, in den man Topnoten hat - aber die hast du ja nicht und mit fehlenden Abschluss sind deine Berufsaussichten noch schlechter als mit dem geisteswissenschaftlichen Studium.Im Studiengang triffst du die wenigen Studenten, die noch die humboldtsche Bildungsidee vertreten und nicht diese BWLer mit dem Dollarzeichen in den Augen ;-)
 

wirbelwind

Mitglied
Ich hab mich vor bald 2 Jahren auch in einer erstickenden Situation wiedergefunden. Ich war damals total mit dem falschen Fuß ins Studentenleben gestartet. Alles war, wie ich es wollte und mir gewünscht hatte. Und dann kam doch alles ganz anders. Es lief nicht so gut im Studium, mir fehlte die Motivation immer mehr, ich fand keinen richtigen Anschluss, ich zweifelte an meiner Studierfähigkeit, ich zweifelte am Fach, ich zweifelte sogar komplett an meinen Fähigkeiten. Ich geriet in eine Sinnkriese und dachte kurzzeitig, das aus mir gar nichts mehr wird. Die ganzen Ängste, die einen plagen, zerren gewaltig am Nevenkostüm.
Gottseidank habe ich dann das richtige getan. Ich habe mir andere Studiengänge angesehen, mich neu entschieden und einen Neuanfang gestartet. Manchmal macht es keinen Sinn mehr den Karren aus dem Mist zu ziehen. Heute bin ich wieder glücklich und zufriedener als ich es mir je gewünscht habe.

Wenn ich deine Worte so lese, würde ich dir auch zu einem Neuanfang raten. Zieh einen Strich und beginne etwas anderes. Vielleicht ist gerade einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Du könntest tatsächlich eine Ausbildung beginnen, sofern etwas anspruchsvolles dabei ist, das dich interessiert. Oder du gehst tatsächlich ins Ausland. Einfach mal komplett rauskommen und eine völlig neue Perspektive erhalten. Oder du wechselst die Hochschulform. Ich studiere an der FH. Mir wird ein fertiger Stundenplan vorgesetzt, ich habe 35 Kommilitonen und einen guten Draht zu den Dozenten. Wir können Fragen stellen, diskutieren Themen und wenn etwas nicht verstanden wurde, dann erklärt der Dozent es einfach zwei- oder dreimal. Und genau das ist total mein Ding. Klein, überschaubar, machbar. Ich bin jemand und keine Nummer. Wenn ich nicht in der Vorlesung bin, fällt es den Leuten auf. Wenn ich etwas nicht verstehe, bemüht man sich, es mir erneut zu erklären. Vll wäre ja die FH auch was für dich. Zweifel nicht an dir, es ist bei dir bestimmt auch nur der falsche Fuß gewesen oder der falsche Zeitpunkt!
 
G

Gast

Gast
Hallo :))

Ich habe mir bevor ich mit meinem Studium begonnen habe, das Studentenleben auch anders vorgestellt. Mit der geringen Freizeit konnte ich mich noch abfinden, mit den 1000 Leuten um mich, die ich alle nicht kannte allerdings nicht.

Habe schlussendlich auf eine Privatuni gewechselt, da mir der persönliche Kontakt einfach UNHEIMLICH wichtig ist.

Vielleicht gibt es ja auch eine Privatuni in deiner Nähe? und wenn nicht oder wenn es aufgrund des finanziellen nicht geht, dann gibt es immer noch Fachhochschule, die mindestens gleich gut ausbilden!

Aber lass den Kopf nicht hängen, einfach nur zu jobben, wäre eine vergeudung vor so einen hellen kopf!!!!
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben