Hi Leute,
ich war von 1994-1996 bei Synanon. Was bis heute einzigartig im deutschen Suchthilfeprogramm der BRD ist, ist das jeder OHNE Kostenübernahme(KÜ dauert sonst so um ein viertel Jahr) sofort (7 Tage die Woche, rund um die Uhr) bei Synanon aufgenommen wird. Man sollte allerdings einen Personalausweis besitzen. Die Anfangszeit ist hart(erste viertel Jahr), aber wenn man sich eingelebt hat ist es einfach eine geniale Einrichtung. Ich habe dort in den 2 Jahren echte Freunde für´s Leben gefunden. Meine Erfahrung ist, das die die negativ über Synanon reden, schon nach ein paar Tagen den Laden verlassen haben und nun denken, sie haben alle Facetten dieser Einrichtung kennen gelernt. Auch wenn ich Kommentare lese ala.. kein Zucker (heul).... dann merke ich, dass es einfach nur oberflächlich ist. Denn derjenige verschweigt, dass es bei Synanon die teuerste und beste Ernährung gibt! Sie nennt sich Demeter!! Also das höchste Biosiegel das es in der BRD gibt! Ich kann mich jetzt, obwohl ich ein Einkommen habe und clean lebe, nicht mehr so gut (zu teuer) ernähren. Hui, und Postgeheimnis..ach bullshit, im Knast wird auch die Post kontrolliert. Wir sind ja schliesslich junkies und Stoff kann man auch im Brief schmuggeln...oder etwa nicht. Ist alles Selbstschutz der Gruppe das von neuen Leuten die Briefe geöffnet werden. Später ist dies ja nicht mehr der Fall ...Aber auch daran merkt man, dass Du anscheinend mal wieder nicht länger wie fünf Tage dort durchgehalten hast :/
Ich will jetzt nicht sagen das Synanon für jeden etwas ist, aber für mich war es einfach ein geile Erfahrung die mir damals das Leben gerettet hat!!!
Ich bin danach leider nach ein paar Jahren rückfällig geworden und habe somit auch die andere Seite kennengelernt. Nämlich eine sogenannte normale Therapie beim ADV Briese. Die Langzeittherapie ging damals noch 10 Monate, keine Ahnung wie lang die heutzutage sind. Auch beim ADV musste ich 6 Tage die Woche Vormittags Arbeiten!!! Nur mit dem Unterschied, dass ich danach jeden Tag in der Woche eine Psychogruppe nach der anderen hatte. So manchesmal musste ich beim ADV bis 23 Uhr im Plenum sitzen und glaub mal die Putzlappenspiele mit rumgeschrei gibt es dort auch!
Bei Synanon hingegen gab es nur 3 mal die Woche für 1-2 Std diese Runden! Was ich sagen will, Gehirnwäsche gibt es bei einer Therapie, bei Synanon gibt es Arbeit. Mir war letzteres lieber, aber wie gesagt, es sind zwei unterschiedliche Modelle. Ich denke eh, das es auf Synanon oder Therapie nur eins für den Süchtigen gibt und das heißt Zeit! Der zeitliche Abstand vom lezten Druck hat mir geholfen und nicht die Arbeit bei Synaon oder die angeblich hilfreichen Gruppengespräche mit dem Therapeuten beim ADV.
Ach noch was...abpissen musste ich auch nur auf Therapie, sowas gibt es bei Synanon auch nicht. Sind halt alles betroffene dort, heisst das ganze Geld das erwirtschaftet wird, steckt sich nicht niemand in die Tasche, sondern davon wird das Leben der Gemeinschaft dort finanziert. Also alles cleane Süchtige die sich gegenseitig helfen und keinerlei Therapeuten die einen verbiegen wollen!
Fazit: Brauchst du schnell einen Platz und hast keine Zeit auf eine Kostenübernahme zu warten, dann probiere Synanon aus. Wichtig nehme kein Geld mit, sonst ist als Spende weg 😉
Davon mal ab, ich war 2 Jahre dort und habe kein Geld vermisst!
Rauchen ist bei Synanon verboten, auf den sonstigen Therapien darfst du so gut wie immer Rauchen!
Drogen und Alkohl sind bei Synanon und auf fast jeder Therapie verboten...
Es gab damals Release Berlin, da durfte man auch gelegentlich Kiffen und Alkohl (Feierabend Bier) trinken... keine Ahnung ob es diese Einrichtung noch gibt...oder ähnliche.
SYNANON UND JEDE THERAPIE SIND KEIN ZUCKERSCHLECKEN!!! SCHLIESSLICH GEHST DU AUF THERAPIE UM WIEDER AUF DIE FÜSSE ZU KOMMEN!!
Welchen Weg Du nun auch gehen magst, ich wünsche Dir viel Kraft und auf das du den Sonnenaufgang wieder siehst!