Ich erzähl euch ein kleines Anekdötchen von mir.
Vor einigen Jahren, habe ich etwas weniger bewusst mein Leben gestaltet, als ich es heute tu. Irgendwie hatte ich mir reingebastelt, dass ich plötzlich arbeitslos wurde. Und selbst das unter höchst unangenehmen Umständen. Mein Chef damals, näherte sich mir in einer Art und Weise, die ihm einfach nicht zustand und ich konnte das nicht zulassen. Die Folge daraus, dass ich nicht wollte wie er, war die fristlose Kündigung unter Angabe von Gründen die dermaßen an den Haaren herbei gezogen waren….na ja. Friedliebend war ich damals schon und so zog ich nicht vor’s Arbeitsgericht, nahm stattdessen in Kauf eine Weile kein Arbeitslosengeld zu bekommen, optimistisch wie ich war glaubte ich, schnell wieder Arbeit zu finden. Ich dachte eigentlich nicht weiter nach über diese Situation, und darüber was sie mich lehren wollte. Als ich nach ein paar Monaten meine Ersparnisse aufgebraucht aber noch immer keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte, wurde die Luft allmählich dünner um mich herum….. Die Rechnungen stapelten sich hübsch säuberlich auf einem Tischchen im Flur und wurden schon gar nicht mehr geöffnet…….. ich machte einen Riesenbogen um dieses Tischchen. Hatte aber auch keine zündende Idee mein Problem zu lösen. Meine Angst wuchs……. Ich drehte mich mit meinen Gedanken und Sorgen wie es weitergehen sollte im Kreise und meine Angst wuchs weiter. Ich saß ganz schön in der Patsche, denn ich konnte auch die Miete nicht mehr bezahlen. Ich sah mich schon im Knast sitzen, wegen Betrugs, oder unter der Brücke hocken (ich war schon mal obdachlos). Ich saß oft zu Hause und weinte und gab mich einfach dieser Scheißangst hin.
Dann eines Tages kam ein Freund zu Besuch und wie es der höfliche Mensch tut, fragte er mich nach meinem Wohlergehen. Mir standen schon wieder die Tränen in den Augen aber in mir war etwas ganz trotziges ironisches und ich sagte laut „Wie es mir geht? Es geht mir blendend, ich bin ein König“ Da schaute mein Bekannter der meine Situation nur allzu gut kannte mich erstaunt an und sagte grinsend „So, ein König?“ Und ich erwiederte „Ja, ich bin der König der unbezahlten Rechnungen“
Dann war einen Augenblick lang nur Stille. Mein Bekannter wusste wohl nicht wie er darauf reagieren sollte, aber dann tat er das richtige. Er begann zu lachen, so laut und so herzhaft und er schrie immer wieder „Hey das ist der geilste Witz, den ich seit langem gehört habe“ Und der hat so schallend gelacht dass ich auch nur noch lachen konnte. Wir saßen da und bogen uns vor Lachen und schlugen uns mit den Händen auf die Beine vor Vergnügen. Und alle Sorgen und Ängste waren einfach weg.
In den folgenden Tagen beschäftigte ich mich immer mehr mit diesem kleinen Phänomen und experimentierte damit herum und es ging mir immer besser, obwohl meine äußere Situation sich nicht verändert hatte. Aber in mir wuchs die Gewissheit, dass sie sich ändern würde und zwar ganz genau so, wie ich sie haben wollte und darauf freute ich mich jetzt schon. Ich fühlte mich plötzlich wieder sicher, wusste es geht weiter.
Ich fand einen Monat später einen neuen Job, wiederum unter Umständen, wie ich sie mir nicht hätte ausdenken können.