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Tochter schon wieder gekündigt - Wir machen uns Sorgen

Martinanton

Neues Mitglied
Hallo,

wir machen uns Sorgen um unsere Tochter.

unsere Tochter (Anfang 20) wurde letzte Woche nun schon wieder bei ihrem Job ('bzw. Ausbildung) gekündigt, wegen ihrer - ich sah mal - "besonderen Vorstellungen". Und bei Vorstellungsgesprächen klappen auch nicht immer gut.
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1. Sie hatte nun im Reisebüro gejobbt. Kunde (sehbehindert) wollte eine günstige Fahrkarte für eine längere Strecke. Sie hat dann gesagt, dsss sie wegen Regeln der Bahn für Sparpreistickets eine E-Mailadresse oder eine Handynummer braucht. Die Handynummer wollte er nicht herausgeben. Und bzgl. E-Mail der Kunde: "Wozu? Ich kann doch gar nicht auf so einem kleinen Bildschirm was entziffern. Da helfen mir die Informationen auch nix. Und Handy kommt laut Bahn-Hotline kein Anruf, sondern nur eine SMS. Das heißt also, dass ich wegen meiner Behinderung mehr bezahlen soll und benachteiligt werde?!"
Sie hat dann einfach ein Flexpreisticket gebucht, aber nur den Sparpreis kassiert. (Als der Chef es rausfand, hatte sie ihm gesagt: Sie wolle keine Behinderten benachteiligen. Was hätte sie sonst tun sollen. Eigene Accounts dürfen wir nicvt anbieten. Und auf Sammelaccounts bzw. die E-Mail des Reisebüros konnte ja nicht verwendet werden, denn die Bahn verlangt für jeden Kunden eine gesonderte E-Mailadresse.)

2. Davor wurde sie bei ihrer Ausbildung im Supermarkt herausgeworfen. Sie hatte an bestimmte Produkte Aufkleber angebracht: "Achtung: Mogelpackung. Weniger Inhalt."
(Nur bei Produkten, die von Verbraucherzentrale oder Verbrauchermagazinen im Fernsehen als solche bearbeitet wurden.)
Das hat ihrem Chef nicht gefallen. Zuvor hatte sie schon eine Abmahnung erhalten. Sie hat sich geweigert, Kunden Zigaretten zu verkaufen.

(Begründet sie: Damals: "Ich verkaufe so etwas geaundheitsschädliches nicht. Nun: "Ich will Kunden informieren. Das ungefähre Datum habe ich auch angegeben. Das ist doch sinnvolle Kundeninformation. Ich will Kunden nicht betrügen, wenn ich so etwas verkaufen soll." (Sieht der Chef nicht so, weil das die Hersteller dies dann kritisieren. Genau an dem Tag war nämlich ein Vertreter eines Herstellers anwesend und hat sich über die Aufkleber aufgeregt.)


3. Davor in der Gastronomie. Da war sie einfach zu ungeschickt. Hat oft Teller fallen lassen und Getränke verschüttet, auch wenn die nur wenig zu tragen hatte.

4. Davor dann während der Pandemie und 3G/3G-Regeln. Sie hat eine jüngere autistische Person in ein Museum gelassen, dass nur 2 anderer Personen hatte, ohne Nachweis über Impfen oder Testen. Die autistische Person hatte ein Schreiben sabei, dass Berührungen keinesfalls gehen. Ihre Begründung, wörtlich hatte sie ungefähr gesagt: "Ich finde das Testen auch unangenehm. Und das man Spritzen auch nicht do mag, sri auch verständlich. Ebenso wisse man, dass Autisten vieles viel intensiver erleben. Soll man solche Personen dann wirklich ausschließen von Kulturvermittlung und sinnvoller Freueitbeschäftigung und Behinderte benachteiligten? Da mach ich nicht mit. Solche Regeln müssten auch im Einzelfall beurteilt werden können.
Und andere Besucher waren auch nur zwei da. Und das Museum ist recht groß.' Folge war dann eine Kündigung.
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Gut, sie ist da speziell und stellt recht hohe Anforderungen. Auch bei Vorstellungsgesprächen ist sie zu ehrlich und fragt dann Sachen, die eher nicht hut ankommen. (Warum sollte ich für ein Unternehmen arbriten, dem der finanzielle Gewinn wichtiger ist als die eigenen Mitarbeiter. Ws gibt ja Bewertungsportale, wo Mitarbeiter den Arbeitgeber bewerten können.)



- ich will niemanden benachteiligen
- niemand soll nur als "Nummer" behandelt werden
- Gewinn für Chef oder Aktionäre sollte nicht im Vordergrund stehen.
- es muss eine Alternative zum Onlinekauf geben. (Manche Veranstaltungstickets gubt es ja nur online: was sollte ich einem Kunden sagen: Ich habe einen Betreuer für ginanzielle Angelegenheiten und bekomme nur Bargeld azsgezahlt. (Trifft auf ihren Opa/meinen Schwiegervater zu. Der Betreuer darf Überweisungen vornehmen, wenn bestätigt ist, dss die Ware tatsächlich angekommen ist. Aber Paypal/Kreditkarte geht nicht. Sie soll ja vir Überziehungen geschützt sein und soll nur das ausgeben, was sie hat. Sas geht halt nur mit Bargeld für solche Personen.). An der Hotline immer nzr zu sagen: "Leider nicht möglich. Wenden sie sich an Bekannte oder Freunde, will sie nicht. Vielleicht schämen sie sich ja, dass sie nicht mit Geld umgehen können und wollen das vor den Freunden nicht offenbaren: Sollen die wirklich ausgedchlossen werden. Nein danke.)
- will keine Produkte verkaufen, die die Gesubdheit extremst schädigen (Zigaretten, etc )
- ... (waren noch einige Punkte mehr).

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ach ja, arbeit total ablehnen tut sie nicht. Sie geht derzeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit bei einer Kleiderkammer nach und bietet Obachlosen/Sozialschwachen günstig Kleidung an. Außerdem Schiedsrichterin bzw. -assistentin bei zwei Randsportarten. (Das sind Tätigkeiten, bei denen es nicht in erster Linie ums Geld geht. Fußballschiri hätte sie auch gereizt, aber da stört sie, dass das finanzielle im Profi-Bereich oft im Vordergrund steht.)

Wir würden uns endlich wünschen, dass sie eine Ausbildung findet. Sie soll ja auch ein gutes Leben haben.
(Ansonsten: Handwerklich ist sie ungeschickt, sich srlbstständig machen will sie nicht - zu viel finanzielles Risiko- Pflegebereich: zu wenig Zeit für Patienten. Außerdem will sie andere Personen ungern berühren. Denen beim Waschen helfen, würde sie zwar sinnvoll finden, aber sie könnte sich nicht dazu überwinden, das dann durchzuführen.)

Habt ihr Ideen, wie man sie ggf. überzeugen kann, einige ihrer Grundsätze abzulegen?

Oder habt ihr Ideen, was ein passender Job sein könnte?

(Studieren will sie nicht unbedingt, lieber irgendwo arbeiten und Geld verdienen - wenn sie denn etwas passendes finden würde, dass ihren Vorstellungen entspricht.
ps: Rechtliche Schritte/Klagen hat sie nie eingereicht bzgl. den Kündigungen. Sie hat keine Lust mehr auf Kontakt zu solchen Arbeitgebern und will sich dann nicht mit Klagen dagegen stressen. Zumal nicht sicher ist, ob sie überhaupt Erfolg hätte, und sie zudem mit Ausnahme der Ausbildung beim Museum noch in der Pribezeit war.)

Viele Grüße

M.
(so werde ich meist genannt. Also Buchstabe wue im Alphabet ausgeorochen. Aber das ging hier ja nicht als Nickname)
 
G

Gelöscht 127459

Gast
Ach schwierige Situation…. Prinzipiell ist es ja lobenswert seinen eigenen Prinzipien treu zu bleiben, andersrum ist die Arbeitswelt hierzulande halt stark geregelt. Ich glaube keine Mutti im Niedrigpreis-Discounter verkauft gerne Energy-Drinks an 8-jährige- aber wenn der Chef es so will und das Gesetz es auch nicht anders sieht muss sich eben diese Mutter fügen.

Wäre deine Tochter etwas älter würde ich zu einer Selbstständigkeit raten, an etwas wo sie Spaß hat und Ihren Prinzipien treu bleiben kann.

Andersrum ist aktuell das perfekte Alter erreicht um die berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung oder Studium abzuschließen. Die Jahre vergehen viel zu schnell und mit 25 ist der Zug abgefahren - heißt nicht dass man dann nichts mehr erreichen kann (um Gotte Willen) aber man muss sich dann immer unangenehmen Fragen stellen.

Vielleicht schaut ihr beiden mal zusammen, was gut zu ihr passen würde - sodass ihr alle glücklich werdet. Ich wünsche euch viel Erfolg :)
 
G

Gelöscht 124895

Gast
Sie sollte sich nicht ändern oder ihre Prinzipien über Bord werfen müssen. Es wäre schön, wenn es mehr Menschen wie sie geben würde. Menschen, denen das Wohl anderer Menschen noch am Herzen liegt und die sich nicht auf Kosten anderer bereichern wollen. Die Welt wäre um so vieles wärmer und menschlicher.
 

Martinanton

Neues Mitglied
Ja, sie hatte da auch schon irgendwelche Vorstellungsgespräche für duales Studium..

Da gab es Fragen, wie sie sich die Zeit einteilt, wenn eigentlich nicht genug Zeit da wäre.

Sie sagte, irgendwie würde man es schon schaffen und notfalls würde sie ihre Freizeit opfern.

Daraufhin eine Absage erhalten. Nach mehrmaligen Anrufen hatte sie herausgefunden, dass das wohl nicht gut angekommen ist. Der Arbeitgeber müsse ja auf Fürsorgepflicht achten, das Arbeitszeitgesetz im Blick behalten. Und andere, für die sie nicht zuständig sei, würden sich ggf. dann beschweren, dass bei den Klientin X, A und C, für die sie zuständig wäre, viel mehr Zeit eingeplant wurde.

Kam wohl schon bei drei Stellen vor die Frage. Und immer Ablehnungen.

(Vom Jobcenter kommen immer nur Vorschläge, die Ruchtung Einzelhandel gehen. Da wird sie nun oft gefragt, warum sie dort nach der Probezeit weg ist. Da gibt sie die Wahrheit an und sagt, dass sie keine Zigaretten verkaufen wird und sich weigert diese auszuhändigen. Und auch auf Mogelpackungen hinweisen wird/will. Oft war genau an dem Punkt das Gespräch vorbei. Einer der Chefs hat dann auf dem Bogen bzgl. Reisekostenerstattung beim Arbeitsamt/Jobcenter geschrieben: "Bringt fadenscheinige Gründe vor. Will wohl nicht arbeiten." Ihr wurde ein Anhörungsbogen zugeschickt und ein Termin diesbezüglich vergeben. Der Sachbearbeiter hat ihre Gründe akzeptiert ubd gesagt, Kürzungen würde ws nucvt geben. Aber er hätte auch keine Ideen, was wirklich passen würde. Bei den Bewerbungsseminar wurde ja auch schon mitgeteilr, dass die Absagen wohl oft an ihren ehrlichen Antworten liegen würden und viele Arbeitgeber das nicht gut finden.)

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Und Selbstständigkeit: sie? Sie wüsste gar nucht, wie sie an Kunden kommen könnte. Und so was wie "Klinken putzen" bei Firmen, würde sie nicht übers Herz bringen. Das würde sie als "agressives betteln" empfinden.. Überzeugungsarbeit kann sie nicht gut. Auf ihre Vorschläge ist in der Schule oft auch keiner eingegangen. Bei der Präsentation hat sie das dann auf die Feage, was man hätte besser machen können gesagt: das und das. Aber alle anderen waren dagegen, obwohl der Lehrer das als tolle Idee angesehen hätte )
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(Na ja: Reinigen: Nicht so wirklich. Das macht sie nicht gerne. Und Geschirr steht bei ihr manchmal Tage lang rum. Und Staub stört sie auch nicht sehr. "Kommt eh wieder, lohnt nicht wirklich." Und beim Kochen auch ungeschickt. Sie verbrennt sich sogar beim Rausnehmen aus der Mikrowelle mit Topflappen die Finger, weil sie den Lappen nicht hält. Und mit dickem Handschuh schafft sie es nicht den Topf/Teller richtig zu greifen. Autofahren klappte ebenfalls nicht. Bei der praktischen Prüfung 4x durchgefallen. Die theoretische hatte sie mit 0 Fehlern bestanden. Einen Kutschführerschein, den man ja schon mit 14 oder weniger machen konnte, hatte sie geschafft. Da muss nan ja nur auf Zügel achten und man sieht was passiert. Beim Auto sieht man aber nicht, wie die Reifen stehen, wenn man das Lenkrad um 15 oder 20 Grad, etc. dreht. Auch die Rennsimulationen an Playstation, etc. schafft sie nur gut, wenn sie den Modus wählt, wo man die Reifenstellung am besten sieht und nicht die Standardeinstellung aus yem Cockpit.
Aber für Ausbildung im Bereich Pferdewirt ist der Führerschein Pflicht, da der Transport und Fahren eines Pferdetransporters ja Bestandteil der Ausbildung ist.)
 
R

Ramon

Gast
Um deine Tochter muss man sich überhaupt keine Sorgen machen, aber um unsere Gesellschaft!
Ganz im Gegenteil: Ihre Eltern dürfen stolz darauf sein, dass sie so denkt und konsequent handelt und sich nicht verbiegt!
Sie wird ganz bestimmt ihren Platz beruflich und privat finden.
@tonytomate
Seine Töchter muss in dieser Hinsicht überhaupt nichts an sich verändern!
 

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