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Tochter schon wieder gekündigt - Wir machen uns Sorgen

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Wie hat sie denn die Schulzeit gemeistert?
Dort läuft ja auch einiges nicht immer auf eine Weise, die man unbedingt als korrekt empfinden könnte. Ging sie da nicht auf die Barrikaden?

Ich verstehe eure Sorge und denke, da braucht es klare Aussagen von euch bezüglich der weiteren finanziellen Unterstützung.
Ihre Prinzipien in allen Ehren, diese muss man sich aber leisten können.
Kann sie das ohne euch?
Vielleicht sollte das dringend Gesprächsinhalt bei euch sein.

Vieles in unserer Gesellschaft kann einem sauer aufstoßen, und doch wird auch eure Tochter innerhalb dieser Gesellschaft ihr Leben finanzieren müssen. Egal welches Studium, egal welche Ausbildung, egal, welchen Beruf sie ausprobiert, es wird IMMER Punkte geben, mit denen sie nicht konform gehen kann.

Sie wird sich entscheiden müssen: mindestens für die Dauer einer Ausbildung eine gewisse Anpassungsleistung zu erbringen oder ein Leben ohne Ausbildung zu führen, dann aber bitte ohne eure finanzielle Unterstützung.
Sobals sie finanziell auf eigenen Füßen steht statt auf euren, kann sie sich den Luxus von Prinzipien und Überzeugungen leisten und agieren wie sie möchte. Und die daraus entstehenden Konsequenzen einkalkulieren und damit leben.

So anerkennenswert ihre Aktionen sind, sie wird sich der Realität stellen und darüber nachdenken müssen, wovon und wo sie leben will, wenn ihr nicht weiter ihr Leben inklusive Wohnen finanziert.

Ihr seid gesetzlich zu Ausbildungsunterhalt verpflichtet, jedoch ist das begrenzt auf nur leichtes Versagen des Kindes.
Strebt sie nicht erkennbar nach einem Abschluss und versagt im höheren Maße, ist der Anspruch auf Ausbildungsunterhalt verwirkt. Sie müsste sich dann eine ungelernte Tätigkeit suchen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Bei euch dürfte das recht eindeutig der Fall sein.
Ihr könntet ihr also deutlich machen, dass es rein euer guter Wille ist, ihr noch eine letzte Chance für eine Ausbildung einzuräumen. Verliert sie diese wieder selbstverschuldet oder bricht sie ab, hat sie auszuziehen und sich selvst zu finanzieren.

Manchmal ist es nötig, Fakten auf den Tisch zu legen und konsequent aufzutreten.
Sie ist volljährig, ein erwachsener Mensch.
Es wird Zeit, wie ein solcher zu leben.
 

mb6

Mitglied
Hey,
ich bin echt beeindruckt, deine Tochter ist wohl ein bisschen zu gut für diese Welt ;-)

Wenn Sie so stark ist, dass Sie trotz jeglicher Widerstände, ihren moralischen Kompass durchzieht, kriegst du Sie nicht davon überzeugt, das auch nur teilweise sein zu lassen und es wäre es wohl auch nicht wert.
Du hast allen Grund stolz auf Sie zu sein und kannst auch froh sein, dass sie so eine starke Persönlichkeit entwickelt hat. Sie wird durchs Leben kommen, da kannst du dich drauf verlassen.
Ziel muss es sein, einen Ort für sie zu finden, eine Arbeit für sie zu finden, wo Sie mit ihrem Charakter hineinpasst und sich nicht verbiegen muss.
So einen konventionellen Job kannst du eigentlich fast vergessen, weil du fast überall, mehr oder weniger oft, vor moralische Dilemma gestellt wirst.

Irgendwas soziales wäre wahrscheinlich sinnvoll.

Btw. ich vermute deine Tochter hat ziemlich viel Glück mit ihren Eltern gehabt ;-)

Alles Gute für euch
 
G

Gelöscht 125706

Gast
Hallo,

wir machen uns Sorgen um unsere Tochter.

unsere Tochter (Anfang 20) wurde letzte Woche nun schon wieder bei ihrem Job ('bzw. Ausbildung) gekündigt, wegen ihrer - ich sah mal - "besonderen Vorstellungen". Und bei Vorstellungsgesprächen klappen auch nicht immer gut.
---
1. Sie hatte nun im Reisebüro gejobbt. Kunde (sehbehindert) wollte eine günstige Fahrkarte für eine längere Strecke. Sie hat dann gesagt, dsss sie wegen Regeln der Bahn für Sparpreistickets eine E-Mailadresse oder eine Handynummer braucht. Die Handynummer wollte er nicht herausgeben. Und bzgl. E-Mail der Kunde: "Wozu? Ich kann doch gar nicht auf so einem kleinen Bildschirm was entziffern. Da helfen mir die Informationen auch nix. Und Handy kommt laut Bahn-Hotline kein Anruf, sondern nur eine SMS. Das heißt also, dass ich wegen meiner Behinderung mehr bezahlen soll und benachteiligt werde?!"
Sie hat dann einfach ein Flexpreisticket gebucht, aber nur den Sparpreis kassiert. (Als der Chef es rausfand, hatte sie ihm gesagt: Sie wolle keine Behinderten benachteiligen. Was hätte sie sonst tun sollen. Eigene Accounts dürfen wir nicvt anbieten. Und auf Sammelaccounts bzw. die E-Mail des Reisebüros konnte ja nicht verwendet werden, denn die Bahn verlangt für jeden Kunden eine gesonderte E-Mailadresse.)

2. Davor wurde sie bei ihrer Ausbildung im Supermarkt herausgeworfen. Sie hatte an bestimmte Produkte Aufkleber angebracht: "Achtung: Mogelpackung. Weniger Inhalt."
(Nur bei Produkten, die von Verbraucherzentrale oder Verbrauchermagazinen im Fernsehen als solche bearbeitet wurden.)
Das hat ihrem Chef nicht gefallen. Zuvor hatte sie schon eine Abmahnung erhalten. Sie hat sich geweigert, Kunden Zigaretten zu verkaufen.

(Begründet sie: Damals: "Ich verkaufe so etwas geaundheitsschädliches nicht. Nun: "Ich will Kunden informieren. Das ungefähre Datum habe ich auch angegeben. Das ist doch sinnvolle Kundeninformation. Ich will Kunden nicht betrügen, wenn ich so etwas verkaufen soll." (Sieht der Chef nicht so, weil das die Hersteller dies dann kritisieren. Genau an dem Tag war nämlich ein Vertreter eines Herstellers anwesend und hat sich über die Aufkleber aufgeregt.)


3. Davor in der Gastronomie. Da war sie einfach zu ungeschickt. Hat oft Teller fallen lassen und Getränke verschüttet, auch wenn die nur wenig zu tragen hatte.

4. Davor dann während der Pandemie und 3G/3G-Regeln. Sie hat eine jüngere autistische Person in ein Museum gelassen, dass nur 2 anderer Personen hatte, ohne Nachweis über Impfen oder Testen. Die autistische Person hatte ein Schreiben sabei, dass Berührungen keinesfalls gehen. Ihre Begründung, wörtlich hatte sie ungefähr gesagt: "Ich finde das Testen auch unangenehm. Und das man Spritzen auch nicht do mag, sri auch verständlich. Ebenso wisse man, dass Autisten vieles viel intensiver erleben. Soll man solche Personen dann wirklich ausschließen von Kulturvermittlung und sinnvoller Freueitbeschäftigung und Behinderte benachteiligten? Da mach ich nicht mit. Solche Regeln müssten auch im Einzelfall beurteilt werden können.
Und andere Besucher waren auch nur zwei da. Und das Museum ist recht groß.' Folge war dann eine Kündigung.
---

Gut, sie ist da speziell und stellt recht hohe Anforderungen. Auch bei Vorstellungsgesprächen ist sie zu ehrlich und fragt dann Sachen, die eher nicht hut ankommen. (Warum sollte ich für ein Unternehmen arbriten, dem der finanzielle Gewinn wichtiger ist als die eigenen Mitarbeiter. Ws gibt ja Bewertungsportale, wo Mitarbeiter den Arbeitgeber bewerten können.)



- ich will niemanden benachteiligen
- niemand soll nur als "Nummer" behandelt werden
- Gewinn für Chef oder Aktionäre sollte nicht im Vordergrund stehen.
- es muss eine Alternative zum Onlinekauf geben. (Manche Veranstaltungstickets gubt es ja nur online: was sollte ich einem Kunden sagen: Ich habe einen Betreuer für ginanzielle Angelegenheiten und bekomme nur Bargeld azsgezahlt. (Trifft auf ihren Opa/meinen Schwiegervater zu. Der Betreuer darf Überweisungen vornehmen, wenn bestätigt ist, dss die Ware tatsächlich angekommen ist. Aber Paypal/Kreditkarte geht nicht. Sie soll ja vir Überziehungen geschützt sein und soll nur das ausgeben, was sie hat. Sas geht halt nur mit Bargeld für solche Personen.). An der Hotline immer nzr zu sagen: "Leider nicht möglich. Wenden sie sich an Bekannte oder Freunde, will sie nicht. Vielleicht schämen sie sich ja, dass sie nicht mit Geld umgehen können und wollen das vor den Freunden nicht offenbaren: Sollen die wirklich ausgedchlossen werden. Nein danke.)
- will keine Produkte verkaufen, die die Gesubdheit extremst schädigen (Zigaretten, etc )
- ... (waren noch einige Punkte mehr).

‐-----------

ach ja, arbeit total ablehnen tut sie nicht. Sie geht derzeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit bei einer Kleiderkammer nach und bietet Obachlosen/Sozialschwachen günstig Kleidung an. Außerdem Schiedsrichterin bzw. -assistentin bei zwei Randsportarten. (Das sind Tätigkeiten, bei denen es nicht in erster Linie ums Geld geht. Fußballschiri hätte sie auch gereizt, aber da stört sie, dass das finanzielle im Profi-Bereich oft im Vordergrund steht.)
Deine Tochter benimmt sich sehr (...) unreif. Ich sehe nicht, dass du als Elternteil dich da einmischen solltest und ihr einen Job besorgen, wenn es eigentlich an ihrer total unreifen Einstellung liegt. Wenn sie im Supermarkt arbeiten will, dann darf sie da keine geschäftsschädigende Dinge tun. (...)

Wohnt sie noch bei euch?

Ich sehe bei ihr weder fortschrittliche Ideen, noch irgendwelches Rebellentum, keine Grundsätze, ich sehe hier nur kindisches Verhalten, was ihr das Berufsleben verbockt.

Und wie du das schreibst, gehe ich davon aus, dass du sie da auch noch unterstützt und das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Sie hat eine sehr unrealistische Sichtweise auf die Realität und ihr als Eltern habt ihr das auch so vermittelt, anders kann ich mir deinen naiven Fragen nicht erklären.

Mit der Einstellung "Ich mache mir meine eigenen Regeln" wird sie überall scheitern!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

grauer Kater

Aktives Mitglied
Um es mit Jenny in "Forrest Gump" zu formulieren...kann es sein, daß Deine Tochter ein bißchen dumm ist?
Ich meine das nicht despektierlich. Wir bilden seit über 20 Jahren gehandicapte Azubis aus, die sonst durchs Raster gefallen sind.
Suche mit ihr einen Ausbildungsplatz in einem geschützten Bereich. Du kannst Dich ans Arbeitsamt, an die IHK und an die HK wenden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Deine Tochter nicht schon in der Schule auffällig geworden ist.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Und wie du das schreibst, gehe ich davon aus, dass du sie da auch noch unterstützt und das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Sie hat eine sehr unrealistische Sichtweise auf die Realität und ihr als Eltern habt ihr das auch so vermittelt, anders kann ich mir deinen naiven Fragen.
Jetzt lese ich erst den Post von Nia Nial...sie drückt genau das aus, was ich auch dachte, als ich den Post gestern abends gelesen habe.
Du feierst ihr Gehabe, gell? Nur wird sie jetzt schon ein wenig älter und sollte langsam auf eigenen Beinen zu stehen beginnen, macht aber keine Anstalten dazu. Wie denn auch?
Im EP schreibst Du, sie will sich nicht selbständig machen, das sei ihr finanziell zu unsicher - tja, vielleicht sollte sie das trotzdem tun. Dann kann sie sich völlig frei entfalten. Und möglicherweise ganz wichtige Lektionen lernen.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Ich denke nicht, dass ein sozialer Beruf funktionieren würde.
Auch dort muss man Vorschriften und Regeln beachten.
Sie wurde nicht entlassen weil sie Fehler gemacht hat, sondern weil sie eigenmächtig Entscheidungen zum Nachteil der Firma getroffen hat.
Alle die das auch noch gut finden, den wünsche ich viel Spaß, falls sie im Leben auf solche Menschen treffen.
Im Laden bekommst du dann also keine Zigaretten mehr gekauft, und statt einer Flasche Bier drückt man dir einfach ein Wasser in die Hand.
Das Gehalt hätte sie sowieso nie annehmen dürfen, da sie damit die Missstände unterstützt.
Ansonsten trägt sie bestimmt nur selbstgenähte Kleidung, hergestellt aus Stoffen der Altkleidersammlung. Man sollte da schon konsequent sein. 😉
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Da würde ich mir auch Sorgen machen.
Sie wurde nicht entlassen weil sie Fehler gemacht hat, sondern weil sie eigenmächtig Entscheidungen zum Nachteil der Firma getroffen hat.
Sehr richtig! Sie setzt sich über alles hinweg, was ihr nicht passt. Man stelle sich vor, jeder würde das tun, aber für seine individuellen Prinzipien. Etwa der rechte Autoverkäufer würde keine Autos mehr an Südländer verkaufen. Ob das hier alle auch noch so toll fänden? Oder gilt das immer nur für "gute" Prinzipien?

So kann die Welt nicht funktionieren.
 
B

BigR

Gast
Also ich kann dei e Tochter sehr gut verstehen. Wer will schon Mai stream sein, wer will schon 30, 40 Jahre lang gegen seune individuellen Bedürfnisse handeln, nur damit Geld auf sein Konto kommt um wiederum der Konsumgesellschaft zu fröhnen. Wer will schon mit dem Strom schwimmen wie ein Fiscschwarm, statt dagegen?
Jeder Coach und Lebensberater reded vom Befreien von falschen Glaubenssätzen, man kann alles erreichen im Leben, blabla.
Was diese Leute aber nie ihren Kunden mit auf den Weg geben ist das Kleingedruckte, das was Niemand hören will, eben dass es leidee Gottes überall Regeln zu beachten gillt, egal ob selbständig oder angestellt oder Arbeiter. Denn wenn sie das verriten würden, würde es ihr eigenes Geschäft schädigen und sie könnten auch ihre Läden dicht machen.

Es hängt immer auch etwas davon ab, wie deine Tochter ihr Leben gestalten möchte. Möchte sie Single bleiben, dauerhaft in Mietwohnung leben, frei sein,immer mal wieder wianders leben? Oder möchte sie eine eigene Immobilie haben, ggf. Familie kriegen,in einer monogamen Partberschaft leben? Könnte sie sich das mit einem Job aus dem sozialen Bereich leisten?

Was ist mehr wert? Ihre Lebenszufriedenheit oder das gute Gewissen, genug Geld zu verdienen auch notfalls alleine für sich und ihre Kinder zu sorgen? Dann gehts halt aber nicht mehr nur um sie sondern auch um Andere und die Notwendigkeit, sich an Regeln zu halten damit sie ihre Jobs auch länger behalten kann, ist eher gegeben.
Ihre Rebbellion on allen Ehren. Aber man kann leider nicht alles im Leben haben.

Ich als Mann habe mich dem auch gebäugt zugunsten von Eigenheim und Familie. Ich ersuche meineZufriedenheit im Leben in der Freizeit, verab vom Mainstream, gegen den Strom und gegen Konsum. Das kotzt mich alles an.
 

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