Todesstrafe pro und contra

Wer für die Todesstrafe ist, stellt sich auf diesselbe Stufe wie ein Mörder.
Diese Diskussion ist natürlich uralt, aber ich habe es heute Morgen schon mal erwähnt: Die gesamte EU hat die Todesstrafe abgeschafft und es kann auch niemand Mitgleid werden, der die Todesstrafe ausübt.
Was also soll das ewige Gelaber?

Soror meinte:

Hallo Cheney,

jetzt wirfst du aber alles über einen Haufen...

Woher weißt Du denn, dass diejenigen, die sich hier gegen die Todesstrafe aussprechen für Abtreibung sind?? Außerdem steht Abtreibung doch hier gar nicht zur Diskussion...

Ebensowenig wie der christliche Glaube.

Es gibt aber eben nicht nur schwarz oder weiß in dieser Welt...

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Nein, ich werfe hier nichts über einen Haufen.

Wo ist denn der Unterschied ob ich einen Menschen wegen seiner Verbrechen töten lasse, oder ob ich ein ungeborenes Leben töten lasse?

Beides ist Mord!

Deswegen ist die Diskussion hier scheinheilig.

Cheney

@sori: also ich kann schon verstehn, dass opfer rachegedanken haben.
naja so richtig nicht, da ich mich natürlich nicht in ein opfer reinversetzen kann. aber ich kanns nachvollziehen.

hast du schonmal den film "clockwork orange" gesehen? schau ihn dir mal an

@mr el: nö

selbstverständlich muss man auch den opfern helfen.
mann muss halt eine lösung finden, bei der beide aspekte ausreichend berücksichtigt werden.
die opferhilfe habe ich in meinen posts ja auch nie in frage gestellt. ich habe sie nicht erwähnt da mein post eine direkte antwort an inflames war.

kf

MagicSun meinte:

......aber Mörder nehmen sich dieses Recht und fragen nicht nach dem Recht auf Leben ihrer Opfer.

Was glaubst Du, was ich tun würde, wenn jemand meiner Tochter was antun würde?

Der Täter käme nach 15 Jahren etwa wieder raus und wäre frei - aber der Tod währt ewig.
Nicht nur der Tod eines Menschen ist nich zurückzunehmen, meist leiden die Angehörigen ein lebenlang unter dem gewaltsamen Verlust.

Es ist schon so, man bedauert und therapiert die ach so armen und kranken Verbrecher, aber die Opfer sind schnell vergessen.

Für mich haben sie jegliche Lebensberechtigung verloren und deshalb bin ich für die Todesstrafe - nicht in jedem Fall, aber in spezifischen Fällen schon.

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Magic, ich kann deine Gefühle und Einstellung zu diesem Thema durchaus verstehen.

Aber wenn wir ernsthaft über die Einführung der Todesstrafe in Deutschland diskutieren würden, wäre das der Anfang vom Ende unseres Rechtstaates.

Man sollte das Thema ohne Emotionen behandeln und das ganze doch ein wenig objektiv betrachten.

Cheney

Na ja, man sollte bedenken das der Deutsche ja eine lange und gute Erfahrung im Töten von Menschen hat. Aber sicher würde er es - anders wie in Amerika - auf eine rechtlich gesunde Stufe stellen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die BRD das Töten nur von amtlich zugelassenen Henkern erlauben würde. Also auf jeden Fall ein Ausbildungsberuf, drei Jahren Geselle und mögliche Meisterprüfung. ( klar, wer soll sonst ausbilden? Vielleicht sogar im Fernkurs per Internet? ( Originalton "Besorgen Sie sich einen frischen Kürbis und ein Taschenmesser"" )
Vielleicht auch gleich eine fundierte Ausbildung in den Bereichen "erschießen, erhängen, verstromen und ( hier tut selbst mir die Ironie weh! ) vergasen. Wäre nur noch zu klären wie der Staat nach "bereits erledigten Irrtümern" verfahren würde. Sollte man eventuell den Angehörigen eine mittlere Pauschale als Abstand bezahlen, oder sollte nicht sogar die Kirche noch genauer zu bezeichnende Gutscheine für den Himmel ausgeben.....

Ach herrje, es gibt ja gar keine Punkte mehr.

@ Cheney: ich meinte eher, dass Du behauptet hast, diejeniggen, die hier gegen die Todesstrafe sprechen, wäre ja sosnt für Abtreibung.
Das stimmt doch so gar nicht. Woher kennst Du denn unsere Ansichten über Abtreibung?

Wenn, bin ich eher für die Todesstrafe als für Abtreibung, aber die Frage stellt sich ja zum Glück nicht.

@ KeineFreude: ne, den Film kenn ich nicht- ich werd mich mal schlau machen. Ich bin übrigens durchaus ein Freund der Menschenrechte und setz mich da auch aktiv für ein. Nur bei dem Bereich Sexualtstraftäter kann ich einfach nicht objektiv bleiben. Dafür hab ich selbst schon genug persönlich Erfahrung und Erfahrung anderer miterlebt.
KLar haben die Täter ihre Gründe, aber die sind mir zunächst mal relativ wurscht und deren persönliche Interessen und Belange zunächst auch.
Aber ich weiß natürlich auch, dass man das differenziert betrachten muss und vor allem, dass die Zahl der u nschuldig verdächtigten leider sehr hoch ist. Von daher gut, dass ich solche Entscheidungen nicht treffen muss.

Schade finde ich, wenn das Thema mit Pauschaläußerungen oder Ironie ins Lächerliche gezogen wird. Die Todesstrafe hat es lange gegeben und gibt es in vielen Ländern noch. Für viele mag es sofort total einleuchtend sein, dass dies nicht okay ist. Aber eben nicht für jeden. Hängt bestimmt auch mit persönlichen Erfahrungen, Erziehung, etc. zusammen. Ich bin Mitglied bei amnesty und hab verdammt lange gebraucht, bis mich die Argumentation gegen die Todesstrafe wirklich überzeugt haben (trotz dass ich Christ bin und sicher auch recht menschlich angehaucht).
Es gab und es gibt ja auch Argumente für die Todesstrafe. Denen kann, denke ich, jedoch nur mit sachlichen Argumenten und nicht mit Sarkasmus begegnen.

Kann man sich nicht einfach sachlich über das Thema austauschen? Wenn die Diskussion nicht notwendig wäre, würde sie ja nicht im Raum stehen...

@Soror

Mit dem folgenden Satz bestätigst du ja selber das du mit zweierlei Maß misst.

Wenn, bin ich eher für die Todesstrafe als für Abtreibung, aber die Frage stellt sich ja zum Glück nicht.

Zitat Soror


Cheney

Es gab und es gibt ja auch Argumente für die Todesstrafe. Denen kann, denke ich, jedoch nur mit sachlichen Argumenten und nicht mit Sarkasmus be

Welche denn bitte?

Wenn, bin ich eher für die Todesstrafe als für Abtreibung, aber die Frage stellt sich ja zum Glück nicht

Und was soll das denn sein? Warum denkst Du über Fragen nach, die sich gar nicht stellen? Und kannst Du mir ein Land sagen, wo es um diese Gewichtung ging oder geht?
Nochmal: In der BRD hat der Geschädigte nichts mit der Strafe zu tun. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Und der redet bei jeder Tat und bei jedem Täter von einer zweiten Chance. Das steht, wenn mich nicht alles täuscht, in unserer Verfassung so drin.
Also?
Alle Argumentationen betreffs Sexualtäter laufen lediglich auf Rache hinaus. Selbstverständlich kann man Eltern verstehen und absolut anchvollziehen, was sie mit dem Täter tun würden, wenn...
Nur, die Realitäten ( die gewählten Realitäten ) sind andere und dem hat man sich unterzuordnen.
Und gerade die Deutschen haben eine fürchterliche Erfahrung mit dem Umbringen von Menschen hinter sich. Glaubst Du ernsthaft, daß eine Demokratie ( siehe Amerika ) nur wirklich alle Schuldigen ums Eck bringen würde?

Ich wollte das zwar eigentlich nicht hier ausdiskutieren, da es sich von eigentlichen Thema, der Todesstrafe zu weit entfernt, aber da ich mich offensichtlich missverständlich ausgedrückt habe:

Den Bezug zwischen Abtreibung und Todesstrafe habe nicht ich, sondern Cheney hierein gebracht. Ich finde einen Vergleich von solch völlig unterschiedlichen Situationen sehr schwer - daher wahrscheinlich auch meine missverständliche Äußerung

Ich bin sowohl gegen Abtreibung als auch gegen die Todesstrafe. Aber ich kann die Gründe für die Todesstrafe besser nachvollziehen als die für eine Abtreibung. Von meinem persönlichen Gefühl her steht das Leben eines unschuldigen, ungeborenen Kindes über dem eines Mörders oder Sexualstraftäters. Das ist total persönlich und unrational- und ich bin froh, dass ich an dieser Stelle keine Entscheidung treffen muss.

@ Mikenull: Wenn Du mich richtig gelesen hättest, hättest Du vielleicht mitbekommen, dass ich gegen die Todesstrafe bin, nicht dafür. UNd dass ich auch schon gesagt hatte, dass da viel zu viele UNschuldige bei drauf gehen würden...

Einige Argumente für die Todesstrafe (ich liste sie nur auf, ich teile sie nicht)
- wer einen anderen tötet, hat das Recht auf Leben verwirkt (steht sogar in der Bibel)
- Schutz der Gesellschaft - der Tote kann keine weiteren Straftaten mehr verüben
- Abschreckendes Beispiel für andere Täter
- Steuergelder können sinnvoller verwendet werden als für die Unterbringung eines Mörders
- wieso wird das Leben eines Täters höher geschätzt als das eines Opfers?
- Gerechtigkeit den Angehörigen und Opfern gegenüber
- um mal von der anderen Seite zu argumentieren: ist es nicht sogar humaner jemanden zu töten, als ihn sein Leben lang einzusperren?