Bzgl. der übrigen Probleme und Deiner Umgehensweise damit, könnte es helfen, wenn Du zunächst Dir/Euch verzeihst, daß es vielleicht etwas blauäugig war, die doch recht teure Wohnung ohne weitere Erkundigungen anzumieten und auch noch viel Geld in Umzug, Renovierung und maßangepassten Küchenkauf zu investieren.
Es ist jetzt wie es ist und es bringt nichts mehr, damit zu hadern.
Das kann man nur als Lebenserfahrung abhaken und daraus fürs nächste Mal lernen.
Es bringt Dich aber in eine Ungerechtigkeits- und Hilflosigkeitsfalle, wenn du zu viel darüber nachgrübelst.
Vieles von dem, was Dich stört ist zwar ärgerlich, aber hinzunehmen. Seien es Baumaßnahmen oder laute Telefongespräche. Natürlich ist das nicht schön, aber das kannst Du teilweise selbst regulieren, indem Du eben zu anderen Zeiten lüftest und tagsüber die Fenster geschlossen hälst.
Manchmal hilft es einem, Unangenehmeres besser zu akzeptieren und auszublenden, indem man sich klar macht, daß das zum normalen Leben dazu gehört und nicht gezielt gegen Dich/Euch gerichtet ist.
Zumindest bei der Baustelle kann das helfen, daß die ja nicht ewig dauern wird und nicht rund um die Uhr stattfindet und man eben damit rechnen muß, daß Freiflächen an ein Neubaugebiet angrenzend irgendwann bebaut werden. Manchmal hilft es bei der Akzeptanz von Geräuschen, die Einstellung zu verändern.
Außerdem würde ich die Hoffnung nicht aufgeben, daß man sich an manche Geräusche im Laufe der Zeit auch gewöhnt und sie einen dann nicht mehr so belasten. Das hast Du ja sicher auch schon erlebt. Das Wissen darum, daß Geräusche im Laufe der Zeit weniger laut wahrgenommen werden können, kann Dir vielleicht dabei helfen, aus diesem Teufelskreis auszusteigen, daß Du Dich auf diese Geräusche besonders konzentrierst und sie gerade dadurch besonders intensiv wahrnimmst.
Ich weiß, das ist leicht gesagt... Aber mir hat es in ähnlicher Situation mal sehr geholfen, in der Hoffnung zu bleiben, daß das irgendwann leiser wahrgenommen wird, um eben nicht jedes Mal wieder davon angepiekst zu werden. Das Gehirn/die Wahrnehmung ist schon seltsam. Wenn man etwas als normal akzeptiert und nicht mehr als störend bewertet, kommt es einem irgendwann auch nicht mehr so störend vor. Eben weil man nicht mehr so auf die störenden Geräusche fixiert ist.
Versteh mich nicht falsch. Ich will die Geräuschbelästigung nicht kleinreden, sondern nur weitergeben, welcher innere Mechanismus mir mal geholfen hat, aus diesem Teufelskreis rauszukommen.