Anzeige(1)

Trauer und wie lange kann ich mich krankschreiben lassen?

Herzliches Beileid zu deinem Verlust!

Wenn es dir so schlecht geht, ist es egal, wie lange du ausfällst. Weder dir noch den Kollegen und schon gar nicht den Kindern ist damit geholfen, wenn du noch so tief in deiner Trauer und gar nicht fähig zur Arbeit bist. Jede/r trauert anders. Denk an dich, lasse dir Zeit und nimm Hilfe in Anspruch!

Auch wenn du jetzt nicht glaubst, dass du das verkraften kannst, möchte ich dir aus Erfahrung sagen, dass das möglich ist. Du wirst deine Oma immer vermissen, aber die Trauer verändert sich und wird erträglicher. Deine Oma hat sicher gewollt, dass du irgendwann wieder dein Leben leben kannst.

Alles Gute!
 
Mein ehrliches Beileid und Trauer kann länger dauern, als man es vorher vermuten könnte. Wenn du nicht arbeiten kannst, gehe zu deinem Hausarzt, lasse dich ggf. zu einem Psychologen überweisen und unbedingt länger krank schreiben. Du wirst im Job voll gefordert und kannst da nicht einfach trauern. Du musst wie jeder andere im Job voll funktionieren.
 
Ich habe vor 2 Wochen meine geliebte Oma verloren, die ich bis zu ihrem Tod gepflegt habe.
[...]

Wie lange habt ihr euch bei einem ähnlichen Fall wenn jemand aus der Familie gestorben ist krank schreiben lassen?
Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust @Orchideenbluete. Ich finde das toll, dass du dein Oma gepflegt hast, dass machen viele Menschen nicht die gerne mal "locker flockig" behaupten sofort wieder arbeiten zu gehen" nach einem Todesfall einer Person die ihnen nahestand - und selbst wenn ist das doch egal. Wichtig ist wie es dir geht und Trauerphasen dauern bei jedem nunmal unterschiedlich. Du kannst dich solange krankschreiben lassen wie du krank bist - deine Kollegen haben da garnichts zu motzen bzw. lass sie doch.

Wenn es dir so schlecht geht, dass du die Trauer noch nicht mal teilweise tagsüber loslassen kannst und sie dein Leben einschränkt,sprich nochmal mit deinem Hausarzt und lasse dir wenn notwendig eine Überweisung zum Psychiater geben,dort ist es "normal" länger krankgeschrieben zu werden weiljene sich nunmal auf "seelische Probleme" spezialisiert haben und nicht auf "nimmste Pille X ist alles wieder Paletti".

Als meine Oma gestorben ist hat mir das nichtmal jemand gesagt, weil ich fernab von dem Ort an dem sie wohnte "wichtige Prüfungen" zu absolvieren hatte und meine Eltern sich gedacht haben, das nähme mich zu sehr mit und ich würde die Prüfung sonst lassen oder nicht schaffen oder so. Danach war ich total sauer auf sie (also auf meine Eltern).

Als meine Mutter gestorben ist konnte ich sie wenigstens etwas begleiten beim Sterben. Da war ich 4 Wochen oso krankgeschreiben und es ging mir danach aber auch länger schlecht.

Jede*r braucht da so lange wie er/sie sie braucht. Lass dir bloß nicht einreden irgendetwas stimmt mit dir nicht. Trauerbewältigung ist wichtig & gut.
 
Vielen lieben Dank für eure Worte.
Ich musste vorhin wieder sehr weinen, was mir gezeigt hat, dass ich noch nicht so weit bin wieder zu arbeiten.
Ich hatte es ja noch einen Tag nach der Todesnachricht gemacht und stand dann weinend im Gruppenraum. Die Kinder wussten gar nicht was los ist.
Nun kam von vielen Bekannten schon kurz danach, ,,ach ja, ist ja die Oma und sie war ja schon alt und ich bin bei meiner Mutter oder meinem Vater nach 3 Tagen wieder auf Arbeit."

Vielleicht bin ich da eine Mimose mit meiner langen Krankschreibung. Ich weiß es nicht.
Vielleicht setze ich mich grad zu arg damit unter Druck und vielleicht sind 2 Wochen bisher schon lang. Ich weiß, es war ja nur meine Oma, aber ich war mit Oma eben Tag und Nacht zusammen in den letzten Jahren. Das ist was ganz anderes als wenn man seine Oma nur ab und an als Kind gesehen hat.
Die vielen Arztbesuche und das Zusammenwohnen hat uns in den letzten Jahren nochmal mehr zusammengeschweißt.
Meine Omi hatte so eine starke positive Aura, dass das selbst die Krankenschwestern auf der Station gesagt haben, wo sie gestorben ist.
Sie fehlt mir so sehr.
Zum Glück habe ich ein paar Sprachnachrichten und viele Fotos von ihr. Videos dafür leider nicht so viele.

Es tut so weh zu wissen, sie nie wieder umarmen zu können.
Ich hab nicht das Gefühl, dass ich darüber je hinweg kommen werde.
Mir ist alles so egal seit diesem Tag.
Die Arbeit ist mir mittlerweile so gleichgültig.
Du trauerst so, wie Du es brauchst.
Wenn du dich nicht arbeitsfähig fühlst, gehst du wieder zum Arzt.
💜🖤💟
 
Ich wünsche dir auch viel Kraft ,@Orchideenbluete !
Wenn du das Gefühl hast du kannst noch nicht arbeiten, lass dich ohne weitere Gewissensbisse krank schreiben.
Ich selbst,habe in großer Trauer gearbeitet,weil ich sonst das Gefühl hatte, verrückt zu werden oder den Schmerz nicht aushalten zu können.
Im Grunde genommen,war es eine Art von Verdrängen,vllt.
Aber so konnte ich die Trauer nach und nach zulassen.
Aber da ist jeder Mensch anders und nur du weißt,wie du dich fühlst und was dir gut tut!
Alles Gute,dir!
 
@ te ja auch meine Großmutter starb, war mit 87 irgendwann der Akku leer, an Geräte wollte sie nie und dann ist sie Zuhause friedlich eingeschlafen, das war für mich nicht so einfach , deshalb ja auch die lange Zeit, da ich aber schon meine Urgroßeltern "mitpflegte" war hier noch viel Familie, als die starben dünnte es aus und mittlerweile ( Großvater 2009 ) Oma 2019 - ist es weggeebnet.
Für mich war schlimm das das wegbrach, weil wenn Du jemanden pflegst, ist das so etwas wie ein 24 Fulltime Job und wenn Du einen Job hast und auch eine Pflegekraft, die in der Zeit da ist, wo Du arbeitest, ist es nicht einfach und bedarf Planung. Von den Kosten ganz zu schweigen.

Der Alltag war danach ausgerichtet - und dann ist es plötzlich - Behördengänge ,Gutachten, Anwälte, Notare , etc. - Kram der an die Menschen erinnert, völlig egal ob von wert oder nicht, auch bei wertlosen Sachen hast Du immer das Bild im Kopf, wo der Mensch das mal benutzte ...und dann in meiner Trauer , die sich aber schon vor ihrem Tod manifestierte - weil Du weißt ja wo es hingeht, Du siehst einen geliebten Menschen der abbaut und seine geistige Kompetenz und Klarheit einbüßt, das ist schon sehr belastend gewesen und ich hatte glücklicherweise Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe von Angehörigen, die selbst pflegen, denen ging es auch nicht besser .....aber geteiltes Leid .....
aber als sie tot war , war das eben eine Leere, die sich mit vielen Bildern aus der Vergangenheit füllten und manchmal hast Du zu Menschen ein gutes Verhältnis und manchmal nicht, aber meine Großmutter zog mich auf, damit ich nicht ins Heim komme, na und wir waren klar miteinander - weil wir ehrlich und offen miteinander umgingen.
Also denkst Du immer an etwas positives zurück , was nun weg ist......dann ist der Verlust ja noch größer.
Mir ging es nicht gut und zufällig unterhielt ich mich mit einem Menschen aus Tobago, keine Ahnung welche Religion, welche politische Richtung, aber der sagte mir
ja das ist ja klar , freu Dich doch - und ich schaute den an 😱 Waaaaaas ????

Dann erzählte er mir, wenn der gute Mensch der geht in Dir ein Zuhause hatte und sich dort wohlgefühlt hat, geht - hat er sein Zuhause in Dir nicht unordentlich verlassen, sondern Du wunderst Dich, im Grunde wie toll er es eingerichtet hat , mit Erlebnissen und Gefühlen, Momenten der Freude, Momenten der Last, mit Liebe und der Wirklichkeit Deines wahren Erlebens.

Wir ( er meinte seine Dorfgemeinschaft) erzählen uns dann immer davon und als mein Opa starb, da war es für mich so schön, wenn mir andere davon erzählten, wie er sein Zuhause in Ihnen eingerichtet hatte - ich habe viel über ihn gelernt im Guten - aber es tat nicht weh, weil ich meine Erinnerung mit den anderen Erinnerungen teilen konnte , die alle ihn betrafen.

Wenn Du nun keine Dorfgemeinschaft hast, ich kann mir so ein Leben ja gar nicht vorstellen, dann kannst Du trotzdem anderen Menschen davon erzählen, wenn die den Schmerz der Trauer kennen, reden sie mit Dir, das ist wichtig ,das die Menschen miteinander sprechen oder wenn es nicht geht miteinander weinen .

Mir hat der Gedanke sehr geholfen und das Glück mitnehmen zu können, das da in mir keine Ruine hinterlassen wurde, das haben andere nicht, die müssen abreissen oder das Loch zuschütten .....
doch die Kommunikation schafft Verständnis und das gibt Trost, der ist wichtig .
 
Auch ich möchte dich darin bestärken dich länger krankschreiben zu lassen. Die Art der Verwandtschaft sagt erstens überhaupt nichts darüber aus wie nahe man einem Menschen steht und solche Kommentare wie du sie da offenbar bekommen hast sind außerdem sowieso unsensibel und unnötig. Du solltest dir nach den (trotz aller Verbunenheit mit deiner Oma ja auch anstrengenden) letzten Jahren jetzt alle Zeit nehmen, die du brauchst.

Verstehen kann ich, dass dein Fehlen für die Kolleg/innen schwierig und nervig ist (das ist im Kindergarten leider so) aber dir gleich so einen Druck zu machen finde ich absolut nicht in Ordnung. Es hat niemand etwas davon, wenn du zur Arbeit gehst ohne dich dazu in der Lage zu fühlen und dadurch dann im Endeffekt vielleicht noch dauerhafter ausfällst. Zumal - wie du ja selber festgestellt hast - die Kinder schnell darunter leiden. Wenn die Stimmung im Team nach einem Jahr (noch) so schlecht ist und du dich dort nicht wohl fühlst, würde ich mittelfristig tatsächlich über einen Wechsel nachdenken. Das ist das positive am ständigen Personalmangel: du findest im Zweifelsfall schnell eine neue (und hoffentlich bessere) Stelle.

Also, zunächst würde ich mich an deiner Stelle so lange wie nötig krankschreiben lassen und je nachdem wie die Kolleg/innen anschließend reagieren auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Ich weiß, das sagt sich leichter als es dann umzusetzen ist, aber ich habe auch mal (zu) lange in einem extrem missgünstigen und schwierigen Team gearbeitet und es nicht bereut dort weggegangen zu sein. Ich hoffe, du kannst die Kontaktaufnahmen der Kolleg/innen irgendwie unterbinden oder ignorieren und dich erstmal ganz auf dich besinnen um der Trauer um deine Oma den nötigen Raum zu geben.
 
Mein Beileid für deinen Verlust.

Man sagt "jeder geht mit dem Verlust eines geliebten Menschen anders um". Und nach meiner Erfahrung stimmt das auch. Lass dich weiter krank schreiben, wenn du dich einfach noch nicht fit für die Arbeit fühlst. Denk dran, das deine Kollegen ja gar nicht wissen, warum du tatsächlich krank geschrieben bist. Ich glaub, sonst wären die meisten wesentlich sensibler.

Ich hab im Oktober meinen Vater verloren und keine 2 Wochen später verstarb dann auch meine älteste Schwester. Ich kam damit aber besser klar wie angenommen. Hatte aber auch zu beiden nicht die Bindung, die du zu deiner Oma hast.

Ich wünsch dir viel Kraft.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben