Hallo,
warum wurde er nicht verurteilt für die Straftat? Ich kann verstehen, dass Leute sich empören darüber, wenn jemand eine Straftat begeht und nicht verurteilt wird. Das ist für viele ungerecht.
Es kommt sicherlich auch etwas darauf an, was es für eine Straftat war, ob sie schwerwiegend war oder nicht.
Es klingt als würdet Ihr in einem Dorf oder Kleinstadt wohnen, wo die Leute tratschen und wo man vieles über den anderen weiß.
Wie energisch geht Ihr denn gegen dumme Bemerkungen und Vorwürfe vor? Wenn Du für ihn einstehst und ihn liebst und das Gefühl hast, dass die Straftat ein einmaliger Ausrutscher war, dann mach das den Leuten klar - vielleicht wehrt Ihr Euch nicht energisch genug.
Ansonsten bliebe wirklich nur noch als letzter Ausweg der Umzug, ganz neu anfangen irgendwo.
Jeder Mensch darf sich aussuchen, wen er gut finden darf und wen nicht.
Ich bin irritiert darüber, dass Dein Umfeld sofort ruft "der war's".
Wer macht das denn?
Und wer ist das Umfeld?
Mir ist das zu pauschal diese Aussage.
Woher weiß Dein Umfeld von der Straftat, wenn das schon Jahre her ist?
Hallo.
Was genau hat er denn verbrochen? Sexueller Übergriff?
Ich finde es aber auch merkwürdig, dass du schon schwanger warst. Verhütet ihr nicht?
So ein Kind ist eine große Entscheidung fürs ganze Leben. Bist du noch sehr jung?
Ihr seid seit vier Monaten ein Paar und habt bereits eine Familie gründen wollen?
Warum?
Er auch?
Warum bist du mit einem Straftäter zusammen und möchtest ein Kind von ihm?
Logisch. Er hat ja bereits eine Straftat begangen.
Die beiden sind seit kurzer Zeit verpartnert. Da muss er schon alleine erklären, dass er eine reine Weste hat. Die TE muss sich gegen gar nichts wehren, SIE wird nicht angefeindet.
Hallo Pauline,
herzlich willkommen im Forum🌸
Das mit dem Sternenkind tut mir sehr leid🕯💜
Ich kann gut verstehen, wie belastend es ist, dass es sich anfühlt, als stündest Du alleine da. Dein Freund hat ja seine Freunde.
Redest Du offen mit Deinem Freund darüber, wie belastend das für Dich ist? Was sagt er denn dazu?
Ich schätze, wenn da kein Gras drüberwächst, wäre ein Umzug für einen Neustart eine gute Idee. Du sagst, es wird immer weitergemacht, also scheint es ja permanent Dauerthema zu sein.
Daher denke ich, es wäre gut, einen Neuanfang zu wagen.
Also dann muss es aber etwas schwerwiegendes sein, was er getan hat, wenn alle ihn so verurteilen.
Nur weil man eine x- beliebige Straftat begangen hat, verhält sich nicht das ganze Umfeld wie ein Mob mit Fackeln und Heugabeln. Dann muss es schon was derbes sein.
Und wie kann es sein, dass er nicht verurteilt wurde bzw. freigesprochen wurde und alle ihn trotzdem für schuldig halten?
Es würde schon helfen zu wissen, welche Art Straftat es war und aus welchem Grund. Mal nen Apfel klauen vom Baum des Nachbarn ist was anderes als eine alte Dame schlägern. Auch mal illegal mit einem nicht zugelassenen Fahrzeug durch die Gegend brettern solange dabei kein Schaden angerichtet oder Unfall gebaut wird, gilt zumindest auf dem Land noch als läßliche Jugendsünde, wenn die Polizei weit entfernt ist. Wenn die ganze Umgebung Bescheid weiß, ist das wohl irgendwo auf dem Land und nicht in einer anonymen Großstadt.
Irgendwie verstehe ich diese Geschichte nicht.
Wenn er gehasst wird, sich alle vin dir abwenden, seit du mit ihm zusanmen bist, wieso wissen diese Leute dann, dass du schwanger warst?
Du musst ja schwanger geworden sein, kaum dass ihr zusammengekommen seid.
In ländlichen Gegenden halten sich solche Geschichten manchmal bis in die nächste Generation.
Was außer Wegzug sollte da etwas ändern können?
Vielleicht kann man aber trotzdem ganz kurz ein wenig Anteilnahme für den Verlust des Kindes dalassen....🕯
Egal ob ländlich, von einem Straftäter, oder zu früh. Sowas ist oft eine sehr traurige Sache🕯💜
Erstmal vielen Dank für die Anteilnahme. Die Schwangerschaft war ein Schock, aber der Verlust des Kindes war genauso ein Schock. Wir wollten nicht direkt am Anfang der Beziehung sofort eine Familie gründen. Wir haben einfach nicht richtig aufgepasst, und dann ist es passiert. Ich komme mit dem Verlust eigentlich ganz gut klar.
Wir haben mehr oder weniger das gleiche Umfeld. Er hat zwar seine Freunde, und ich habe meine Freunde. Es überschneidet sich jedoch in vielen Fällen. Jeder kennt sich untereinander, und es gibt auch gemeinsame Unternehmungen oder Feiern. Wir haben uns auch dadurch kennen gelernt. Wir kennen uns schon seit einigen Jahren, also auch auch schon vor der Tat. Die meisten haben sich seither von ihm abgewendet. Er hat diese Tat wirklich begangen. Es ist keine Lüge oder eine Unterstellung. Es ist ein Fakt. Es war auch keine „harmlose“ Straftat, sondern wirklich etwas schwerwiegendes. Ich möchte nicht genau sagen, was er gemacht hat, aber es ist auf jeden Fall nichts mit Kindern oder sexuellen Übergriffen. Er wurde dennoch freigesprochen und dafür gibt es Gründe. Ich möchte nicht genau darauf eingehen, weil das eine sehr private Sache von ihm ist, die ich nicht ins Internet tragen möchte.
Wir wohnen nicht ländlich, aber durch unser gemeinsames Umfeld, weiß jeder Bescheid, was damals passiert ist. Es gibt einige, die damals mit ihm befreundet waren, die natürlich auch mitbekommen haben, dass er in Untersuchungshaft war und vor Gericht war. Ich hab das damals auch mitbekommen. Es ist nicht so, dass alle anderen es über vier Ecken erfahren haben.
Er reagiert auf diese Anschuldigungen und Unterstellungen überhaupt nicht. Er hat es eine Zeit lang versucht, aber gemerkt, dass er dagegen nicht ankommt. Er ist immer in der schwächeren Position, weil die anderen in der Mehrzahl sind. Es glaubt ihm sowieso niemand irgendetwas, wenn er sich dann auch noch hinstellt und versucht, dagegen zu argumentieren, werden ihm die Worte sowieso nur im Mund herumgedreht.
Ich reagiere auf die Anschuldigung von meinen Freunden. Ich kann natürlich nicht so tun, als hätte er diese Straftat nicht begangen. Es geht mir mehr darum, dass das die Vergangenheit ist und sie ihm nicht permanent irgendwas Neues unterstellen. Sie sollen ihn und mich einfach nur in Ruhe lassen. Ich werde die Beziehung nicht beenden, nur weil es den nicht gefällt.
Wir reden natürlich auch offen darüber. Es ist für uns beide auf eine gewisse Art belastend. Es tut ihm auch total leid, dass meine Freunde sich jetzt von mir abgewendet haben. Er hat sich mehr oder weniger schon damit abgefunden, dass er immer der böse ist. Das ist für ihn auch nicht schön, aber seit Jahren quasi sein Alltag. Es ist für mich jetzt aber etwas Neues. Ich habe natürlich manchmal mitbekommen, dass er von anderen gemieden wird oder ihm etwas unterstellt wird. Ich habe das aber nicht immer mitbekommen und wusste daher nicht, wie extrem das ist.
Es gibt noch ein paar Freunde, die sich nicht von ihm abgewendet haben, und auch ich habe noch ein paar Freunde, die hinter mir stehen. Ich hab einen tollen Job, der mir Spaß macht, und er ist auch sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Es gibt für uns an sich überhaupt keinen Grund wegzuziehen. Es gibt eher Gründe, wieso wir hierbleiben möchten. Wir möchten uns auch eigentlich gar nicht von den anderen vertreiben lassen. Wenn wir wegziehen, müssen wir irgendwo anders von null anfangen und uns alles neu aufbauen. Wir müssen neue Jobs suchen. Wir wissen nicht, wie es uns dort gefällt. Und alle anderen hier leben weiter wie vorher, aber haben dann gewonnen und sind ihn endlich losgeworden.