grüßdigott
Neues Mitglied
Liebe Community,
eins meiner allerersten Beiträge überhaupt in einem Forum...
Ich leg einfach mal los. Wohne in einer Kleinstadt und habe hier vor 2-3 Jahren Anschluss gesucht. Über Facebook habe ich dann meine beste Freundin kennen gelernt, die in derselben Kleinstadt wohnt. Wir haben dann sehr viel miteinander unternommen, und sie war bald eine wichtige Bezugsperson für mich. Ich bin hier übrigens in der Nähe aufgewachsen, war auch mal paar Jahre in anderen und größeren Städten, und dann wieder in der Heimat aber jetzt so 20 min weg von meinem Heimatdorf. Habe also durchaus noch einige Kontakte hier in der Gegend, aber nicht so intensiv und in der hiesigen Kleinstadt eben kaum Freunde.
Haben uns also recht schnell gut angefreundet im August 2022. Habe mich damals mit meinem Freund getrennt, wir hatten eine Fernbeziehung. Danach war ich wohl offener für neue Freunde. Hatte dann viel Spaß mit der Freundin und sie wurde sehr wichtig für mich. Wir konnten über vieles reden, haben uns gegenseitig geholfen, waren (/sind) beide Single, waren öfter mal zusammen aus in einer Bar, Restaurant oder auch, eher selten, auf einer Party usw. Also es war sehr schön und ich war froh, dass ich sie hier als Freundin hatte! Sie ist bisschen alterstechnisch bisschen Ü30, ich bisschen U30.
Vom Wesen sind wir beide relativ unterschiedlich. Sie ist eher so die ziemlich gemütliche, teils träge, aber auch mit einigen Ideen lustigen im Kopf, mag ihre Freiheit, ist an sich recht tolerant. Sie hat nicht so viele Freunde, ist eher viel für sich, unternimmt nicht so viel.
Ich dagegen bin eher "dynamisch", sportlich aktiv, brauch auch viel Zeit für mich aber bin wenn ich unter Leuten bin auch ziemlich gesellig, offen und kontaktfreudig. Mag viel zu unternehmen.
Ja da haben wir uns eigentlich oft gut ergänzt! Sie hat mich oft wieder auf "den Boden gebracht", beruhigt, viel zugehört, hat auch etwas sanftes, verständnisvolles. Und ich hab ihr vielleicht ab und zu ein bisschen einen Schubser gegeben, dass sie raus geht, was unternimmt, bisschen walken geht bzw. was für ihre Gesundheit tut etc. Und sie auch oft zum lachen gebracht.
Kamen natürlich auch mal an unsere Grenzen aber gingen damit immer ganz gut um - ich war anfangs oder zwischendurch vllt eher fordernd à la "Komm, lass uns heute was machen! Auf geht´s!" - was sie dann aber nicht wollte, und das war teils frustrierend für mich - aber hab es auch akzeptiert. Aber haben nie groß deswegen gestritten oder so. Ich find es hat immer recht gut harmoniert und wir konnten das dann kurz ansprechen und dann gut sein lassen und auch daraus lernen.
Ich hab mich auch gerade im letzten Jahr sehr viel persönlich weiterentwickelt - das hat sie mir auch so rückgemeldet, aber im guten Sinne, dass ich mich da wohl gut weiterentwickelt hab und viel an mir gearbeitet habe. Sie entwickelt sich in manchen Dingen vielleicht eher langsam bzw. halt in ihrem eigenen Tempo, sie besucht gerne so Coaching Seminare oder liest Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, das macht ihr Spaß.
Einmal war sie etwas provokant zu mir auf Whatsapp, wegen einer Kleinigkeit, letzten Sommer, ich hab ihr gesagt dass ich das so nicht will und mag, und dann war sie wiederum ziemlich wütend. Aber sie hat gesagt, dass sie diese Wut so bei sich zuvor noch nicht kannte (sie hat ihre eigene schwierigen Lebenserfahrungen und Beziehungserfahrungen...) - und sie war selbst ganz überfordert damit. Hab sie gefragt ob sie was braucht etc. - aber natürlich ist es auch ihre eigene Verantwortung. Aber wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie sich erstmal in Ruhe bei sich zu Hause beruhigt und dann uns eigentlich auch wieder versöhnt.
Dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Ich war im Sommer sehr mit mir beschäftigt, hatte viele Belastungen in meinem Leben, weiß gar nicht mehr genau wie da unsere Freundschaft zu dem Zeitpunkt so war. Ich habe auch traumatische Erfahrungen gemacht (inklusive Opfer von kriminellen Taten) zu der Zeit - sie war dann eher weniger ansprechbar im Verlauf. Habe dann eher mit anderen Freunden und Personen darüber gesprochen.
Weiß auch nicht wann genau, aber ihre Mutter wurde mit Krebs diagnostiziert also auch sie hatte Belastungen. Da war sie sehr auf diese Sache fixiert, ich hab öfter gefragt ob sie sich treffen möchte oder wie es ihr geht etc., sie hat gesagt sie ist damit sehr beschäftigt und ich hab es auch akzeptiert.
Im Verlauf: das blieb eigentlich gleich, also sie war sehr mit ihrer Mutter beschäftigt im Herbst und die nächsten Monate - und ich hatte mit eigenen Sachen sehr zu kämpfen (Gesundheit, Arbeit, ...). Hatte ab Oktober Covid, sie hat auch mal für mich was eingekauft, aber sich dann zunehmend weniger gemeldet. November - zunehmend weniger auf Nachrichten reagiert, konnte sie telefonisch nicht mehr erreichen. Selten, dass wir uns noch getroffen haben. Ab und zu hat sie mir dann was von der Lebenssituation mit der Mutter erzählt, aber das wars auch.
Dezember- sie meldet sich kaum noch, hat teils nicht mehr auf Nachrichten von mir reagiert. Wenn ich sie darauf angesprochen habe, hat sie eher Ausreden benutzt, wurde nicht so konkret, eher solche Antworten wie "bin nicht zu Hause", "nein ich kann nicht", ohne Erklärung etc.
Zu Weihnachten hat sie mir mal ein Päckchen als Geschenk an mein Auto gehängt, ich bin zufällig raus gekommen, wir haben miteinander gelacht und es war schön. Sie hat dann vorgeschlagen, ob wir uns für den Weihnachtsmarkt treffen wollen.
Haben wir so gemacht, wir haben aktuelle Probleme und Vorhaben und Erfahrungen ausgetauscht und hatten eigentlich eine schöne Zeit.
Sie hatte Ende Dezember Geburtstag - hab sie gefragt, ob sie meine Gesellschaft möchte oder eher nicht. Sie hat gesagt, sie fährt in die Therme. Abends wollte ich ihr ein Geschenk vorbeibringe, bzw. hab sie gefragt ob ich es ihr bringen kann, aber sie hat gesagt, sie sei noch nicht zu Hause. Habe aber von einer gemeinsamen Bekannten ein Bild gesehen, das sie gepostet hat von den beiden - sie hat also heimlich abends mit einer anderen Freundin gefeiert, ohne mich. Das hat mich sehr gekränkt, weil sie es heimlich tut, mich nicht einlädt... Also hat es mir gezeigt- sie hat doch ein Problem mit mir !
Da war ich richtig sauer.
Also langsam spitzt es sich für mich zu. Für mich ist es schwer auszuhalten, das so ungeklärt alles im Raum stehen zu lassen. Ich habe ihr auch schon gesagt, sie kann dann jetzt mehr auf mich zukommen, ich lasse sie in Ruhe, weil ich ja vorher stets sehr aktiv war und sie ziemlich passiv.
Aber das geht für mich jetzt an einer ehrlichen gegenseitigen freundschaftlichen Beziehung vorbei!
Haben uns dann eine Woche später zufällig in einem Drogeriemarkt getroffen. Als sie mich erblickt hab, habe ich direkt gemerkt, dass es ihr unangenehm war (Scham, peinlich, Groll, Distanz, ...?). Haben uns dann aber unterhalten und ich hab ihr noch ihr Geburtstagsgeschenk gegeben, dass ich noch im Auto hatte für sie. Auch ich hab mich etwas unbehaglich gefühlt ob unserer Distanz, des unausgesprochenen Konflikts. Aber ich bin mir jetzt so unsicher - ob ich sie "konfrontieren" soll. Habe auch gemerkt, ich bin vielleicht teils etwas zu aktiv vorangegangen, aber es ist nunmal auch meine Art. Und wenn von ihr erstmal nichts kommt, hab ich erstmal noch paar weitere Male nachgefragt... obwohl keine klaren Aussagen kamen. Das möchte ich aber in Zukunft nicht mehr erdulden.
Ich habe auch versucht es so zu sehen, dass ich anderen genug Raum geben möchte, und ihr Zeit geben muss etc. Aber anscheinend gibt es doch einen Konflikt.
Ein paar Gründe hab ich mir überlegt, bin aber zu keinem wirklichen Schluss gekommen.
- Die Freundin führt allgemein nicht viele Freundschaften, pflegt diese nicht allzu konstant.
- Sie hat Bindungsproblematiken, weiß nicht wie sich das in Freundschaften auswirkt.
- Ist sie eifersüchtig? Ich steh wenn wir wo sind öfter mal "unabsichtlich" schnell im Mittelpunkt unter Leuten, sie ist da eher sehr zurückhaltend, hat allgemein nicht den besten Selbstwert.
- Ja sie ist mit eigenen Problemen beschäftigt - aber anscheinend trifft sie sich auch mit einer anderen Freundin. Hat sie das Gefühl das ist aktuell unbelasteter?
- Irgendwelche Dinge an mir stören sie vielleicht (vllt. gib ich schnell mal meine Meinung zu Dingen ab, oder oder) - und anstatt das anzusprechen distanziert sie sich einfach?
Ich bin echt überfragt. Hab´s schon öfter mal versucht bisschen anzusprechen, v.a. auf Whatsapp bisher, da ist sie immer gekonnt ausgewichen.
Würde sie eigentlich gerne mal "festnageln", aber ohne zu konfrontativ zu sein. So kostet´s eher Kraft, diese Unklarheit auszuhalten. Mag es nicht, wenn sie nicht sagt, was Sache ist.
Was sind eure Meinungen, wenn ihr den Text gelesen habt?
Ja ich habe auch gemerkt... und lerne auch dazu: zu hohe Erwartungen sollte man an Freunde bzw. generell an andere Menschen vielleicht nicht haben -und versuche diese auch zu relativieren. Es war ja zwischendurch echt fast wie ne platonische Beziehung quasi. Und mehr Luft tut einer Freundschaft bestimmt gut. Aber bestimmte Regeln gibt es eben auch in Freundschaften - Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit... zum Beispiel.
Kommt unsere Freundschaft an ihre Grenzen? Verändert sie sich einfach nur? Spielt es sich wieder ein? Oder wenn sie da nicht mitzieht - muss ichs einfach akzeptieren, und für meinen Teil abschließen? Möchte es gern einfach geklärt haben, dann kann ich´s für mich besser einsortieren. Und wenn sie es nicht klären kann oder will, dann aber wenigstens sie gefragt haben und die Reaktion darauf beobachten.
Ja, wie seht ihr das? Irgendwelche blinden Flecken hier mitbekommen? Ungleichgewichte?
Freue mich auf eure Antworten.
Danke und liebe Grüße!
eins meiner allerersten Beiträge überhaupt in einem Forum...
Ich leg einfach mal los. Wohne in einer Kleinstadt und habe hier vor 2-3 Jahren Anschluss gesucht. Über Facebook habe ich dann meine beste Freundin kennen gelernt, die in derselben Kleinstadt wohnt. Wir haben dann sehr viel miteinander unternommen, und sie war bald eine wichtige Bezugsperson für mich. Ich bin hier übrigens in der Nähe aufgewachsen, war auch mal paar Jahre in anderen und größeren Städten, und dann wieder in der Heimat aber jetzt so 20 min weg von meinem Heimatdorf. Habe also durchaus noch einige Kontakte hier in der Gegend, aber nicht so intensiv und in der hiesigen Kleinstadt eben kaum Freunde.
Haben uns also recht schnell gut angefreundet im August 2022. Habe mich damals mit meinem Freund getrennt, wir hatten eine Fernbeziehung. Danach war ich wohl offener für neue Freunde. Hatte dann viel Spaß mit der Freundin und sie wurde sehr wichtig für mich. Wir konnten über vieles reden, haben uns gegenseitig geholfen, waren (/sind) beide Single, waren öfter mal zusammen aus in einer Bar, Restaurant oder auch, eher selten, auf einer Party usw. Also es war sehr schön und ich war froh, dass ich sie hier als Freundin hatte! Sie ist bisschen alterstechnisch bisschen Ü30, ich bisschen U30.
Vom Wesen sind wir beide relativ unterschiedlich. Sie ist eher so die ziemlich gemütliche, teils träge, aber auch mit einigen Ideen lustigen im Kopf, mag ihre Freiheit, ist an sich recht tolerant. Sie hat nicht so viele Freunde, ist eher viel für sich, unternimmt nicht so viel.
Ich dagegen bin eher "dynamisch", sportlich aktiv, brauch auch viel Zeit für mich aber bin wenn ich unter Leuten bin auch ziemlich gesellig, offen und kontaktfreudig. Mag viel zu unternehmen.
Ja da haben wir uns eigentlich oft gut ergänzt! Sie hat mich oft wieder auf "den Boden gebracht", beruhigt, viel zugehört, hat auch etwas sanftes, verständnisvolles. Und ich hab ihr vielleicht ab und zu ein bisschen einen Schubser gegeben, dass sie raus geht, was unternimmt, bisschen walken geht bzw. was für ihre Gesundheit tut etc. Und sie auch oft zum lachen gebracht.
Kamen natürlich auch mal an unsere Grenzen aber gingen damit immer ganz gut um - ich war anfangs oder zwischendurch vllt eher fordernd à la "Komm, lass uns heute was machen! Auf geht´s!" - was sie dann aber nicht wollte, und das war teils frustrierend für mich - aber hab es auch akzeptiert. Aber haben nie groß deswegen gestritten oder so. Ich find es hat immer recht gut harmoniert und wir konnten das dann kurz ansprechen und dann gut sein lassen und auch daraus lernen.
Ich hab mich auch gerade im letzten Jahr sehr viel persönlich weiterentwickelt - das hat sie mir auch so rückgemeldet, aber im guten Sinne, dass ich mich da wohl gut weiterentwickelt hab und viel an mir gearbeitet habe. Sie entwickelt sich in manchen Dingen vielleicht eher langsam bzw. halt in ihrem eigenen Tempo, sie besucht gerne so Coaching Seminare oder liest Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, das macht ihr Spaß.
Einmal war sie etwas provokant zu mir auf Whatsapp, wegen einer Kleinigkeit, letzten Sommer, ich hab ihr gesagt dass ich das so nicht will und mag, und dann war sie wiederum ziemlich wütend. Aber sie hat gesagt, dass sie diese Wut so bei sich zuvor noch nicht kannte (sie hat ihre eigene schwierigen Lebenserfahrungen und Beziehungserfahrungen...) - und sie war selbst ganz überfordert damit. Hab sie gefragt ob sie was braucht etc. - aber natürlich ist es auch ihre eigene Verantwortung. Aber wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie sich erstmal in Ruhe bei sich zu Hause beruhigt und dann uns eigentlich auch wieder versöhnt.
Dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Ich war im Sommer sehr mit mir beschäftigt, hatte viele Belastungen in meinem Leben, weiß gar nicht mehr genau wie da unsere Freundschaft zu dem Zeitpunkt so war. Ich habe auch traumatische Erfahrungen gemacht (inklusive Opfer von kriminellen Taten) zu der Zeit - sie war dann eher weniger ansprechbar im Verlauf. Habe dann eher mit anderen Freunden und Personen darüber gesprochen.
Weiß auch nicht wann genau, aber ihre Mutter wurde mit Krebs diagnostiziert also auch sie hatte Belastungen. Da war sie sehr auf diese Sache fixiert, ich hab öfter gefragt ob sie sich treffen möchte oder wie es ihr geht etc., sie hat gesagt sie ist damit sehr beschäftigt und ich hab es auch akzeptiert.
Im Verlauf: das blieb eigentlich gleich, also sie war sehr mit ihrer Mutter beschäftigt im Herbst und die nächsten Monate - und ich hatte mit eigenen Sachen sehr zu kämpfen (Gesundheit, Arbeit, ...). Hatte ab Oktober Covid, sie hat auch mal für mich was eingekauft, aber sich dann zunehmend weniger gemeldet. November - zunehmend weniger auf Nachrichten reagiert, konnte sie telefonisch nicht mehr erreichen. Selten, dass wir uns noch getroffen haben. Ab und zu hat sie mir dann was von der Lebenssituation mit der Mutter erzählt, aber das wars auch.
Dezember- sie meldet sich kaum noch, hat teils nicht mehr auf Nachrichten von mir reagiert. Wenn ich sie darauf angesprochen habe, hat sie eher Ausreden benutzt, wurde nicht so konkret, eher solche Antworten wie "bin nicht zu Hause", "nein ich kann nicht", ohne Erklärung etc.
Zu Weihnachten hat sie mir mal ein Päckchen als Geschenk an mein Auto gehängt, ich bin zufällig raus gekommen, wir haben miteinander gelacht und es war schön. Sie hat dann vorgeschlagen, ob wir uns für den Weihnachtsmarkt treffen wollen.
Haben wir so gemacht, wir haben aktuelle Probleme und Vorhaben und Erfahrungen ausgetauscht und hatten eigentlich eine schöne Zeit.
Sie hatte Ende Dezember Geburtstag - hab sie gefragt, ob sie meine Gesellschaft möchte oder eher nicht. Sie hat gesagt, sie fährt in die Therme. Abends wollte ich ihr ein Geschenk vorbeibringe, bzw. hab sie gefragt ob ich es ihr bringen kann, aber sie hat gesagt, sie sei noch nicht zu Hause. Habe aber von einer gemeinsamen Bekannten ein Bild gesehen, das sie gepostet hat von den beiden - sie hat also heimlich abends mit einer anderen Freundin gefeiert, ohne mich. Das hat mich sehr gekränkt, weil sie es heimlich tut, mich nicht einlädt... Also hat es mir gezeigt- sie hat doch ein Problem mit mir !
Da war ich richtig sauer.
Also langsam spitzt es sich für mich zu. Für mich ist es schwer auszuhalten, das so ungeklärt alles im Raum stehen zu lassen. Ich habe ihr auch schon gesagt, sie kann dann jetzt mehr auf mich zukommen, ich lasse sie in Ruhe, weil ich ja vorher stets sehr aktiv war und sie ziemlich passiv.
Aber das geht für mich jetzt an einer ehrlichen gegenseitigen freundschaftlichen Beziehung vorbei!
Haben uns dann eine Woche später zufällig in einem Drogeriemarkt getroffen. Als sie mich erblickt hab, habe ich direkt gemerkt, dass es ihr unangenehm war (Scham, peinlich, Groll, Distanz, ...?). Haben uns dann aber unterhalten und ich hab ihr noch ihr Geburtstagsgeschenk gegeben, dass ich noch im Auto hatte für sie. Auch ich hab mich etwas unbehaglich gefühlt ob unserer Distanz, des unausgesprochenen Konflikts. Aber ich bin mir jetzt so unsicher - ob ich sie "konfrontieren" soll. Habe auch gemerkt, ich bin vielleicht teils etwas zu aktiv vorangegangen, aber es ist nunmal auch meine Art. Und wenn von ihr erstmal nichts kommt, hab ich erstmal noch paar weitere Male nachgefragt... obwohl keine klaren Aussagen kamen. Das möchte ich aber in Zukunft nicht mehr erdulden.
Ich habe auch versucht es so zu sehen, dass ich anderen genug Raum geben möchte, und ihr Zeit geben muss etc. Aber anscheinend gibt es doch einen Konflikt.
Ein paar Gründe hab ich mir überlegt, bin aber zu keinem wirklichen Schluss gekommen.
- Die Freundin führt allgemein nicht viele Freundschaften, pflegt diese nicht allzu konstant.
- Sie hat Bindungsproblematiken, weiß nicht wie sich das in Freundschaften auswirkt.
- Ist sie eifersüchtig? Ich steh wenn wir wo sind öfter mal "unabsichtlich" schnell im Mittelpunkt unter Leuten, sie ist da eher sehr zurückhaltend, hat allgemein nicht den besten Selbstwert.
- Ja sie ist mit eigenen Problemen beschäftigt - aber anscheinend trifft sie sich auch mit einer anderen Freundin. Hat sie das Gefühl das ist aktuell unbelasteter?
- Irgendwelche Dinge an mir stören sie vielleicht (vllt. gib ich schnell mal meine Meinung zu Dingen ab, oder oder) - und anstatt das anzusprechen distanziert sie sich einfach?
Ich bin echt überfragt. Hab´s schon öfter mal versucht bisschen anzusprechen, v.a. auf Whatsapp bisher, da ist sie immer gekonnt ausgewichen.
Würde sie eigentlich gerne mal "festnageln", aber ohne zu konfrontativ zu sein. So kostet´s eher Kraft, diese Unklarheit auszuhalten. Mag es nicht, wenn sie nicht sagt, was Sache ist.
Was sind eure Meinungen, wenn ihr den Text gelesen habt?
Ja ich habe auch gemerkt... und lerne auch dazu: zu hohe Erwartungen sollte man an Freunde bzw. generell an andere Menschen vielleicht nicht haben -und versuche diese auch zu relativieren. Es war ja zwischendurch echt fast wie ne platonische Beziehung quasi. Und mehr Luft tut einer Freundschaft bestimmt gut. Aber bestimmte Regeln gibt es eben auch in Freundschaften - Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit... zum Beispiel.
Kommt unsere Freundschaft an ihre Grenzen? Verändert sie sich einfach nur? Spielt es sich wieder ein? Oder wenn sie da nicht mitzieht - muss ichs einfach akzeptieren, und für meinen Teil abschließen? Möchte es gern einfach geklärt haben, dann kann ich´s für mich besser einsortieren. Und wenn sie es nicht klären kann oder will, dann aber wenigstens sie gefragt haben und die Reaktion darauf beobachten.
Ja, wie seht ihr das? Irgendwelche blinden Flecken hier mitbekommen? Ungleichgewichte?
Freue mich auf eure Antworten.
Danke und liebe Grüße!