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Untherapierbar - Terminale Depression?

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H

Hilfewasnun

Gast
Guten Abend,

ich habe vor längerer Zeit eine tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie begonnen und nach 30 Sitzungen abgebrochen, weil ich keine Veränderung gespürt habe. Einen Monat später begann ich eine Einzel-Verhaltenstherapie und der Therapeut war menschlich und professionell wirklich gut, aber er sah bei mir keinen Fortschritt und hatte nach anfänglicher Verlängerung die Therapie mit mir abgebrochen und mir geraten mich in einen stationären Aufenthalt zu begeben. Dies tat ich wenige Zeit später nachdem es mental und körperlich nicht mehr ging.

Dort war ich etwa 5,5 Monate, habe dort jede Woche an dem Programm teilgenommen, hatte eine Lithium-Augmentation (richtiger Begriff?) und zuletzt sogar die Elektrokrampftherapie bekommen, da bei mir auch weiterhin kein Fortschritt zu sehen war. Im Gegenteil, mein Zustand verschlechterte sich emotional. Ich wurde dann 'nicht therapierbar' entlassen und falls ich das Gefühl bekäme mir etwas antun zu wollen, könnte ich mich in die Geschlossene einweisen lassen. Ich nahm in der ganzen Zeit auch Medikamente, aber außer Schwindel und sonstigen Nebenwirkungen tat sich überhaupt nichts. Keine Antriebsschübe oder zumindest Gleichgültigkeit oder immer für Wirkungen auftreten sollten. Bevor ich ganz am Anfang mit den Medikamenten anfing habe ich es auch mit Vitamin D (Dekristol) und Co. probiert um meine jeweiligen Spiegel etwas zu erhöhen.

Ich starre mittlerweile oft nur noch stundenlang auf irgendeinen Fixpunkt in meiner Wohnung und rege mich nicht. Danach schlafe ich teilweise für 15 Stunden oder länger. Soziale Kontakte habe ich nicht. Die letzten Freunde hatte ich mit 10. Das ist aber ewig her.

Natürlich findet man den Begriff "terminale Depression" nicht, weil geistige Krankheiten ja meinem Verständnis nach immer heruntergespielt werden. Doch ist mir ein Haustier trotz sorgfältiger Pflege aus purer Unwissenheit auch schon "eingegangen", weil man mind. ein Spielgefährten hätte anschaffen müssen. In der Natur hat man auch schon Tiere gesehen die einfach langsam und Müde auf eine Klippe zusteuerten und dann einfach herunterfielen.

Nun werde ich vermutlich hier ähnlichen Sachen genannt bekommen wie schon von meiner Familie oder Mitpatienten. "Such dir einen Sportverein, betätige dich ehrenamtlich, ..." Habe ich schon durch. Ich war beim Krafttraining, beim Volleyball, beim Hallenfußball und habe zwischenzeitlich im lokalen Tierheim ausgeholfen. War auch alles nett, aber ich kann meine Gefühls- und Gedankenwelt nicht einfach abstellen. Positives Zureden funktioniert bei mir einfach nicht. An meinem Leben ist nichts positiv. Ich bin kein toller oder individueller Mensch der irgendwas zu geben hat.

Ich will einfach nur meine Ruhe und nicht mehr aufwachen. Die Freunde habe ich schließlich schon lange vor der Depression verloren, weil ich einfach so bin wie ich bin. Irgendwas ist in meinem Kopf kaputt, dass ich mich einsam fühle, aber trotzdem nicht mit Menschen zusammen sein kann. Selbst die Personen die es wirklich gut gemeint haben, habe ich immer zurückgewiesen. Klar, das hat die irritiert und verletzt, aber im Endeffekt war es allen egal. Mich hat es nicht tangiert und der normale Mensch hat genug echte Freunde, als dass mein Fehlen irgendwen stören würde. Ich habe mich sowieso nie sonderlich geöffnet, weil es in mir nichts gibt was ich teilen kann. Ich habe keine Wünsche, Träume oder besonderen Interessen. Ich habe keine Lieblingsfarbe, kein Lieblingsessen, keine Lieblingsmusikrichtung oder sonstige Dinge die man als "Persönlichkeit" bezeichnen würde. Mich interessiert es einfach nicht. In der Hinsicht brauche ich tatsächlich keine Medikamente für eine grundsätzliche Gleichgültigkeit. Nur die Zwangsgefühle- und gedanken hindern mich an einem isolierten, aber sonst normalen Leben.

Ich entschuldige mich für diesen etwas ausführlichen Text. Ich habe sowas noch mit niemandem im Internet geteilt. Ich erwarte daher auch keine Lösungsvorschläge oder tatsächliche Hilfe. Mir hilft es ja nicht mal wirklich, dass ich mir das von der Seele geschrieben habe. Es lässt mich regelrecht kalt. Ich bin einfach nur noch unendlich müde und möchte dass es vorbei ist. So wie alte Menschen die lange genug gelebt haben und einfach friedlich sterben möchten.

Weshalb also bleibt es weiterhin nicht anerkannt, dass manche psychische Störungen so schwerfällig sind, dass vielleicht in unserer Zeitepoche noch gar keine Heilung existiert? Es habe keine wirkliche Lust jetzt noch 30 Jahre auszuharren, weil da "vielleicht" mal was kommen könnte. Das schaffe ich nicht.

Ich bin jedenfalls mit allem mittlerweile am Ende angekommen ...
 
G

Gast

Gast
Blöde Frage aber: magst Du Dich eigentlich selbst?

Ich kenne mich selbst mit Depressionen und ihrer Behandlung nicht aus- bitte nimm mir eine Antwort daher nicht übel.

Freunde findet man mit der Zeit, man muss sich um Menschen bemühen, die man nett findet und mag, das geht nicht von heute auf morgen.

Ich habe selbst erst vor kurzer Zeit einen Freund verloren, der sich nur noch hängen hat lassen, nur noch zurück gezogen hat. Anfangs fragt man, was los ist, geht auf ihn zu, bemüht sich ... irgendwann hat man genug getan und lässt ihn in Ruhe. Weißt Du er hätte nur kommen müssen, Hilfe annehmen müssen. Ich sag auch nicht, dass dann gleich alles gut ist, aber es ist doch zumindest ein Weg in die richtige Richtung.

Und weißt Du, jeder Mensch ist toll und individuell und allein, dass Du morgens aufwachst und die Chance eines ganz neuen Tages vor Dir hast, ist etwas positives in Deinem Leben.
 
G

Gast

Gast
Vielen Dank für deine erste Antwort.

Blöde Frage aber: magst Du Dich eigentlich selbst?
Tendenziell eher nicht und ich wüsste auch nicht warum. Ich sehe mich nicht als "besonderen" Menschen an der irgendwie liebenswert wäre. Ich halte das auch für völlig verrückt, dass einem das immer suggeriert wird. Wir sind über 7 Milliarden Menschen, da kann nicht jeder liebenswert oder sonst wie normal sein.

Aber der Gedanke ist mir gar nicht so wichtig. Ich sitze nicht den ganzen Tag herum und denke darüber nach wie schlecht ich sei oder so.

Ich kenne mich selbst mit Depressionen und ihrer Behandlung nicht aus- bitte nimm mir eine Antwort daher nicht übel.
Die Therapeuten und Psychiater ja anscheinend auch nicht. Was soll ich dir also übel nehmen?
Freunde findet man mit der Zeit, man muss sich um Menschen bemühen, die man nett findet und mag, das geht nicht von heute auf morgen.
Ich möchte aber gar keine Freunde. Freundschaften kann ich nicht erwidern und sie sind mir viel zu anstrengend. Als ich zum Beispiel einmal ein neues Grüppchen fand, haben die mich oft eingeladen, wo ich immer mitging und mir sogar nach dem Umzug eine "Viel Spaß in deiner neuen Wohnung (-:"-Karte in den Briefkasten gesteckt inkl. ihrer Signaturen. Das kann ich nicht erwidern. Das fühlt sich abartig an sowas zu erhalten, so blöd das klingt. Ich möchte nicht, dass sich diese Menschen versuchen zu mir freundlich zu sein. Ich gehöre nicht zu ihnen. Egal wie gut sie sind. Es geht nicht.
Ich habe selbst erst vor kurzer Zeit einen Freund verloren, der sich nur noch hängen hat lassen, nur noch zurück gezogen hat. Anfangs fragt man, was los ist, geht auf ihn zu, bemüht sich ... irgendwann hat man genug getan und lässt ihn in Ruhe. Weißt Du er hätte nur kommen müssen, Hilfe annehmen müssen. Ich sag auch nicht, dass dann gleich alles gut ist, aber es ist doch zumindest ein Weg in die richtige Richtung.
Ich verstehe deinen Freund jedoch. Man hat einfach irgendwann genug vom Leben und nimm mir das nicht böse, aber als ob du ihm hättest eine Hilfe sein können. Depressionen spielen auf der tiefsten Ebene des Innern ihr trauriges Lied und bei mir zumindest haben freundliche Bemühungen von außen alles innerhalb meines Kopfes nur noch schlimmer gemacht.
Und weißt Du, jeder Mensch ist toll und individuell und allein, dass Du morgens aufwachst und die Chance eines ganz neuen Tages vor Dir hast, ist etwas positives in Deinem Leben.
Eben nicht. Nicht jeder Mensch ist toll und schon gar nicht individuell. Das ist aus meiner Überzeugung heraus einfach ein kompletter Trugschluss. Das klingt jetzt vielleicht ebenfalls total blöd, aber trotz seiner fürchterlichen Verbrechen halten ich irgendwelche Hitler, Stalins, Pol Pots und Co. für bessere Menschen als ich was den Individualfaktor angeht. Schau mal was die rein machttechnisch koordiniert haben. Ich schaffe es nicht einmal jeden Tag etwas zu essen.

Davon abgesehen sehe ich in "positiv" keinen Sinn. Ich bin erstens kein positiver Mensch und wo soll der Weg schon hinführen? Freunde, Beziehung, Familie, toller Job? Kein Interesse. Wirklich nicht. Und als Eremit kann ich trotzdem nicht leben.

Bitte verzeih mir diese Negativität. Nur wenn ich schon "positiv" lese, wird mir innerlich wirklich sehr übel. Wie gesagt, ich erwarte hier gar keine Lösungen oder Vorschläge, da ich mir sicher bin, dass diese gar nicht existieren. Ich verlange auch von keinem ein "Bring dich um, es gibt keine Lösung", da solche Worte allein meinem Leben auch kein Ende bereiten werden.
 

Ccs

Mitglied
Also mit Menschen zusammenzusein muss man gegebenenfalls lernen. Wenn ich nun anfangen würde dir Ratschläge zu geben, würdest du dich vielleicht ärgern, weil du die Dinge bereits probiert hast oder weil es für dich wie eine Kritik wirkt.

Ich meine nach der hundertsten Therapie wäre ich auch entmutigt. Aber nur um das mal etwas zu sortieren. Deine Wunsch(losigkeit) und alle anderen Wörter mit dieser Endung sind zusammen die Mauer der Depression auf die du starrst und diese gaugelt dir auch noch vor, dass es nichts mehr dahinter gibt. Aber da ist etwas.

Also ich war auch mal krank und innerlich zerstört. Ich befürchte, dass mir keine Therapie ohne Eigenaktivität etwas gebracht hätte und hier wären wir vll. bei der unerwünschten Kritik, die nicht zutreffen muss. Dennoch ist es eine Frage, die man sich nach so vielen Fehlversuchen stellen muss. Wie viel hast du getan? Ein Therapeut ist kein Heiler, sondern eher ein Coach. Wenn du einen Heiler suchst, dann musst du dich an Gott wenden.

Vielleicht wendest du dich ja an einen neuen Therapeut, an Gott, an deine Familie wenn du eine hast, an deinen Psychiater für ein neues Medikament, versuchst im Kontakt mit Leuten kleine Schritte zu gehen, suchst dir eine Selbsthilfegruppe, machst ein bisschen Sport, führst ein Reflexionstagebuch, besorgst dir einen Job falls du keinen hast und unternimmst einfach alles, damit es dir besser geht - das hat mir geholfen.

Man muss manchmal auch Entscheidungen treffen, wenn man nicht die geringste Ahnung, wohin das führen wird. Aber für das "gute" Leben alles zu geben, wird dich unweigerlich zu Gott führen, deinem Heiler :) Alles Gute.
 
S

Stonata

Gast
Hallo,
gibt es irgendetwas, das du gut kannst? Das dir mal Freude gemacht hat? Und: Warst du schon immer so oder gab es jemals so etwas wie Zufriedenheit in deinem Leben?
 
H

Hilfewasnun

Gast
Guten Abend

Hallo,gibt es irgendetwas, das du gut kannst?
Mir fällt keine konkrete Tätigkeit ein.
Das dir mal Freude gemacht hat?
Ich mag es zu Reisen und Musikkonzerte, aber beides ist extrem teuer und ändert auch an meiner geistigen und körperlichen Verfassung nicht viel. Bitte keine "Dann geh doch mal spazieren"-Vorschläge, das hat mit Reisen nicht viel zu tun (-;
Und: Warst du schon immer so oder gab es jemals so etwas wie Zufriedenheit in deinem Leben?
Vielleicht war ich mal als Kind zufrieden. Mal von wenigen Ausnahmen abgesehen war meine Kindheit ganz in Ordnung. Schüchtern, aber impulsiv war ich schon immer.

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Also mit Menschen zusammenzusein muss man gegebenenfalls lernen. Wenn ich nun anfangen würde dir Ratschläge zu geben, würdest du dich vielleicht ärgern, weil du die Dinge bereits probiert hast oder weil es für dich wie eine Kritik wirkt.
Das sehe ich ehrlich gesagt nicht so, dass man dies Lernen "muss" oder überhaupt kann. Entweder ist man eine soziale Person oder es liegt eine Störung vor. Mit den Ratschlägen hast du natürlich Recht, aber das habe ich schon zu Anfang erwähnt. Habe mich schon an sehr vielen Dingen probiert und bin nie wirklich weiter gekommen.

Ich meine nach der hundertsten Therapie wäre ich auch entmutigt. Aber nur um das mal etwas zu sortieren. Deine Wunsch(losigkeit) und alle anderen Wörter mit dieser Endung sind zusammen die Mauer der Depression auf die du starrst und diese gaugelt dir auch noch vor, dass es nichts mehr dahinter gibt. Aber da ist etwas.
Wenn da irgendwas sein sollte, dann habe ich darauf aber keine Lust. Der Mensch ist ein sozialen Wesen und kann also nicht dauerhaft allein bleiben ohne durchzudrehen. Das ist aber schon fast eine triebhafte Ebene. Rein emotional und mental habe ich auf soziale Kontakt absolut keine Lust. Mich nervt es so unglaublich, wenn Menschen auch nur irgendwas von mir wollen. Ich bin absolut hilfsbereit und alles, aber bitte lasst mich doch ansonsten alle einfach in Ruhe. Ich gehe nicht aus. Ich feiere kein Silvester oder meinen Geburtstag. Mich interessieren eure Beziehungsgeschichten nicht. Das ist so das womit man sich jeden Tag auseinandersetzen muss.
Also ich war auch mal krank und innerlich zerstört. Ich befürchte, dass mir keine Therapie ohne Eigenaktivität etwas gebracht hätte und hier wären wir vll. bei der unerwünschten Kritik, die nicht zutreffen muss. Dennoch ist es eine Frage, die man sich nach so vielen Fehlversuchen stellen muss. Wie viel hast du getan? Ein Therapeut ist kein Heiler, sondern eher ein Coach. Wenn du einen Heiler suchst, dann musst du dich an Gott wenden.
Ich bin überzeugter Atheist und was soll ich sagen. Ich habe mich an die Anweisungen der jeweiligen Therapeuten gehalten, in der Klinik alles mitgemacht und versucht mich auch außerhalb irgendwie einzubringen und zu zwingen. Nur hat sich auch nach Monaten keine Besserung eingestellt und ich mache das jetzt mit Sicherheit nicht noch 10 Jahre durch, nur weil es besser werden "könnte". Das glaube ich nicht. So lange dauern Veränderungen nicht, das ist ein Trugschluss. In 10 Jahren gehe ich fast schon auf die 40 zu. Was soll man da noch reparieren?
Vielleicht wendest du dich ja an einen neuen Therapeut, an Gott, an deine Familie wenn du eine hast, an deinen Psychiater für ein neues Medikament, versuchst im Kontakt mit Leuten kleine Schritte zu gehen, suchst dir eine Selbsthilfegruppe, machst ein bisschen Sport, führst ein Reflexionstagebuch, besorgst dir einen Job falls du keinen hast und unternimmst einfach alles, damit es dir besser geht - das hat mir geholfen.
Habe ich wie gesagt schon durch und meine Motivation ist nicht mehr vorhanden. Warum soll ich jetzt noch weiter 15 Medikamente schlucken? Bei mir ist wahrscheinlich ein genetischer Defekt vorhanden, aber der Test ist zu teuer gewesen. Mehr als Schwindel und sonstige Nebenwirkungen habe leider nie gespürt. Kein Antriebsschub. Keine Abflachung der Gefühlsspitzen. Keine Motivation. Therapien halte ich als Konzept mittlerweile für sinnlos, wenn man es wirklich mit Depressionen und nicht nur sozialen Probleme zu tun hat. Kann ja auch keiner Ebola wegreden oder sich von der Seele schreiben. Genau daraus besteht aber eine Therapie. Reden, Aufschreiben, Reden, Aufschreiben. Dann vielleicht noch an irgendeiner Reha-Maßnahme teilnehmen (Rückenschule). Was das mit meiner Depression zu tun hat frage ich mich bis heute. Ich bin depressiv, nicht lethargisch.
Man muss manchmal auch Entscheidungen treffen, wenn man nicht die geringste Ahnung, wohin das führen wird. Aber für das "gute" Leben alles zu geben, wird dich unweigerlich zu Gott führen, deinem Heiler :) Alles Gute.
Gott existiert nicht und ich kann dir das auch geschichtlich belegen, wenn wir uns die Vielgötterei, Geister- und Götzenanbetung anschauen. Warum soll der christlich-jüdische Gott Jahwe oder der muslimische El/Allah (der im hebräischen Polytheismus eine Bedeutung hatte) bitte der "Richtige" sein? Warum nicht Ra oder Zeus? Aber das geht hier zu weit^^

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Was wünschst dir vom Leben? Was wäre ein Leben, welches du als erfüllt oder zufriedenstellend empfinden würdest? Wenn jetzt eine gute Fee dahergerumpelt käme und dir zaubern könnte für dein Leben, dein Gefühl, dein Empfinden - was wäre das? Sterben zählt als Wunsch dabei nicht ;)Was also wären deine Wünsche, so unrealistisch sie auch scheinen mögen?
20 Milliarden Euro, eine einsame Insel ohne Naturkatastrophen/Stürme und autonome Drohnen/Schiffe die mir alles bringen was ich brauche. Keine Menschenseele in 100 Kilometern Reichweite.

Denn du scheinst ja dennoch Wünsche oder Vorstellungen zu haben - sonst hättest du keinen Leidensdruck. Wärest du innerlich WIRKLICH tot, zerkrümelt und zu Staub zerfallen, würdest du ja nicht diese Diskrepanz in dir wahrnehmen....in dir scheint der Wunsch zu sein, es sei "anders", sonst würdest du nicht so fertig sein, dass es eben nicht "anders" ist. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, meinen Gedanken wirklich verständlich zu machen. Du wärest nicht hoffnungslos, wenn tief in dir nicht eine Hoffnung unerfüllt bliebe. Verstehst du, was ich meine?
Nicht komplett, aber ich möchte einfach nur die Depression wegbekommen, wenn ich das mit dem Tod nicht auf die Reihe bekomme. Meine Depression ist wie ein chronischer Kopfschmerz. Ich habe auch tatsächlich nebenbei Kopfschmerzen. Aber hinzu kommt diese komplett grundlose Negativität welche mir alles kaputt macht. Ich rede mich aus allem raus und muss mir ständig irgendwelche Geschichten ausdenken, nur damit nicht noch mehr Nachfragen kommen.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Nur hat sich auch nach Monaten keine Besserung eingestellt und ich mache das jetzt mit Sicherheit nicht noch 10 Jahre durch, nur weil es besser werden "könnte". Das glaube ich nicht. So lange dauern Veränderungen nicht, das ist ein Trugschluss. In 10 Jahren gehe ich fast schon auf die 40 zu. Was soll man da noch reparieren?
Vor 20 Jahren habe ständig in mein Tagebuch geschrieben, daß ich verzweifelt bin, schwer depressiv und Hilfe brauche, aber nicht glaube, daß mir jemals irgendetwas helfen kann. Und alles aussichtslos ist.

Mit über 40 Jahren habe ich eine Therapie begonnen. Es hat monatelang gedauert bevor ich erstmals eine Ahnung hatte, daß es sich vielleicht etwas bessern könnte. Ich bin jetzt seit ca. 3 Jahre in Behandlung. Meine Lebensqualität hat sich enorm verbessert. Das Gefühl der Ausweglosigkeit hat sich aufgelöst.

Ich wünsche Dir, daß Du Dir weiterhin Chancen gibst.
 
H

Hilfewasnun

Gast
Mit über 40 Jahren habe ich eine Therapie begonnen. Es hat monatelang gedauert bevor ich erstmals eine Ahnung hatte, daß es sich vielleicht etwas bessern könnte. Ich bin jetzt seit ca. 3 Jahre in Behandlung. Meine Lebensqualität hat sich enorm verbessert. Das Gefühl der Ausweglosigkeit hat sich aufgelöst.

Ich wünsche Dir, daß Du Dir weiterhin Chancen gibst.
Hallo,

dann glaube ich dir einfach nicht, dass du an den gleichen Symptomen gelitten hast. Denn meine Depression kommt von innen heraus und kann durch keinen außen stehenden Faktor beeinflusst werden. Gerade die Therapien waren so eine unglaubliche Zeitverschwendung, dass ich es bereue sie überhaupt begonnen zu haben. Was soll denn ein Gespräch bitte bringen? Das ändert doch nichts an dem was krank in meinem Kopf ist.

Ich habe mit so vielen Personen geredet und geredet und geredet, hat sich meine Perspektive irgendwie verschoben? Absolut nicht. Deswegen schreibe ich ja auch "Terminal". Weil man schwere Krankheiten mit purer Suggestion auch nicht geheilt bekommt.

Tut mir Leid für die Negativität, aber ich sehe für mich wirklich keine Besserung meiner Situation. Ich möchte einfach nur diese ewigen Kopfschmerzen und Gedanken loswerden, mehr nicht. Ich brauche keinen Soziale-Verhaltensweisen/Wie-finde-ich-Freunde/...-Kurs, das interessiert mich gar nicht.

Aber was soll es. Wie schon angedeutet habe ich mich aufgegeben und will gar nicht mehr besser werden, da das "Besser" nach einer weiteren Hölle klingt. Drum schrieb ich auch, dass ich auch hier keine Hilfe erwarte.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
dann glaube ich dir einfach nicht, dass du an den gleichen Symptomen gelitten hast.
Nein, das glaube ich auch nicht. Ich weiß ja gar nicht wie sich das für Dich anfühlt. Das maße ich mir nicht an, unser Leid zu vergleichen.

Ich wollte Dir nur von meiner Erfahrung berichten, weil ich in dem Alter Veränderung erfahren habe, in dem Du das nicht mehr für möglich hälst. Und daß ich auch jahrzehntelang geglaubt habe, nichts werde helfen.

Und ich wollte Dir erzählen, daß ich auch in der Therapie monatelang keine Besserung verspürt hatte. Im Gegenteil ich war oft noch hoffnungsloser dadurch. Es hat länger gedauert als ich gedacht habe. Wie gesagt jetzt schon ca. 3 Jahre und ich hoffe, daß ich noch die letzte Verlängerungsmöglichkeit genehmigt bekomme, um das noch stabilisieren zu dürfen.

Ich habe aber zusätzlich auch regelmäßige Unterstützung durch meine zwei Heilpraktikerinnen, die mich naturheilkundlich behandeln, habe die Ernährung komplett verändert, kreative Ausdrucksformen wie malen entwickelt, mit Sport begonnen, habe zwei Haustiere (Hund und Katze) in mein Leben gelassen, mich sehr viel mit Meditation, Visualisierungen, Energieheilung etc befaßt...

Es sind wahrscheinlich viele verschiedenen Faktoren, die zur Verbesserung oder Heilung beitragen.

Weißt Du, was mir Mut gemacht hat? Der Weg von Leonard Cohen. Kennst Du ihn? Kanadischer Sänger. (Deshalb auch mein nick "bird on the wire") Er hat sein Leben lang unter starken Depressionen gelitten. Medikamente, Drogen, Erfolg, Kreativität, Frauen, jahrelangen Rückzug ins Kloster, jahrzehntelange Meditation, Ärzte, Gurus... Alles mögliche probiert. Und eines Tages als er sich längst daran gewöhnt hatte, daß "sie" eben zu ihm gehört, war sie weg. Und mit über 70 Jahren steht er zum ersten Mal nüchtern ohne Medikamente ohne Angst auf der Bühne und genießt die Zuneigung seines Publikums. Und seitdem tourt er mehr als je zuvor. Ist jetzt schon über 80. Und man sieht die Genesung und die Lebensfreude.

Das hat mich gelehrt demütig und geduldig zu sein und viele verschiedenen Wege auszuprobieren.
 

Darknessgirl

Aktives Mitglied
Meine Freundin hat es vor vier Jahren auch so gesehen, dass ihre Depression stärker war als ihr Wille und sie hat Selbstmord begangen. Ich habe das irgendwie verstanden und nur gedacht "Gut, jetzt ist sie frei", sie selbst (oder die Krankheit in ihr) hat es sich so gewünscht.

Ich hatte das Gefühl aus den Gesprächen heraus, sie hat das Leben als Bürde empfunden, indem sie ungefragt auf die Welt geworfen wurde und dann schauen musste, wie sie damit zurecht kommt. Dann hatte sie selbst sogar noch die Mühe, es zu beenden, weil sie sich dagegen entschieden hat, weiterzumachen. Auch sie hat Medikamente genommen, zum Schluss sehr viele, es hat nichts geholfen. Sie hat sogar noch Familie und Freunde gehabt, die sie unterstützt haben, aber sie hat den Weg vor sich einfach nicht gesehen.

Man ist seinem Leben nur selbst verantwortlich und wenn es eben nicht sein soll, dann ist es gut. Andererseits muss Depression wirklich auch als eine Krankheit begriffen werden, die dem Gehirn einen Film vorspielt, den es zu leben glaubt. Es ist nicht die Realität.

Depression ist wirklich ernst zu nehmen und sicher nicht einfach mit Gesprächsrunden oder oberflächlichen Tipps zu heilen. Den Schalter zu erwischen, um es umzudrehen, ist sehr schwer, besonders wenn dieser gut versteckt ist. Die Kunst ist eben, den Menschen bzw. diesen Schalter darin genau dann zu berühren. Das kann auch durch eine Kleinigkeit geschehen, die anderen unbedeutsam erscheint, demjenigen aber sehr wichtig ist.

Dazu muss man sich eingehend und respektierlich mit der Person beschäftigen und auch mal still da sein, wenn nichts geredet oder getan werden muss und der Schalter gerade aktiv ist. Eigentlich wünsche ich dir so jemanden oder auch etwas. Einer Bekannten hat ein Pferd geholfen, Plötzlich hatte sie die Aufgabe, für jemanden da zu sein und es war jemand, der sie nicht genervt hat. Das hat ihr sehr geholfen und es hat sich langsam gebessert, Schritt für Schritt.

Ich wünsche dir also unbekannterweise alles Liebe und einen Schalter-Umleger, auch wenn es dir oder deiner Krankheit sicher egal sein wird.
 
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