H
Hilfewasnun
Gast
Guten Abend,
ich habe vor längerer Zeit eine tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie begonnen und nach 30 Sitzungen abgebrochen, weil ich keine Veränderung gespürt habe. Einen Monat später begann ich eine Einzel-Verhaltenstherapie und der Therapeut war menschlich und professionell wirklich gut, aber er sah bei mir keinen Fortschritt und hatte nach anfänglicher Verlängerung die Therapie mit mir abgebrochen und mir geraten mich in einen stationären Aufenthalt zu begeben. Dies tat ich wenige Zeit später nachdem es mental und körperlich nicht mehr ging.
Dort war ich etwa 5,5 Monate, habe dort jede Woche an dem Programm teilgenommen, hatte eine Lithium-Augmentation (richtiger Begriff?) und zuletzt sogar die Elektrokrampftherapie bekommen, da bei mir auch weiterhin kein Fortschritt zu sehen war. Im Gegenteil, mein Zustand verschlechterte sich emotional. Ich wurde dann 'nicht therapierbar' entlassen und falls ich das Gefühl bekäme mir etwas antun zu wollen, könnte ich mich in die Geschlossene einweisen lassen. Ich nahm in der ganzen Zeit auch Medikamente, aber außer Schwindel und sonstigen Nebenwirkungen tat sich überhaupt nichts. Keine Antriebsschübe oder zumindest Gleichgültigkeit oder immer für Wirkungen auftreten sollten. Bevor ich ganz am Anfang mit den Medikamenten anfing habe ich es auch mit Vitamin D (Dekristol) und Co. probiert um meine jeweiligen Spiegel etwas zu erhöhen.
Ich starre mittlerweile oft nur noch stundenlang auf irgendeinen Fixpunkt in meiner Wohnung und rege mich nicht. Danach schlafe ich teilweise für 15 Stunden oder länger. Soziale Kontakte habe ich nicht. Die letzten Freunde hatte ich mit 10. Das ist aber ewig her.
Natürlich findet man den Begriff "terminale Depression" nicht, weil geistige Krankheiten ja meinem Verständnis nach immer heruntergespielt werden. Doch ist mir ein Haustier trotz sorgfältiger Pflege aus purer Unwissenheit auch schon "eingegangen", weil man mind. ein Spielgefährten hätte anschaffen müssen. In der Natur hat man auch schon Tiere gesehen die einfach langsam und Müde auf eine Klippe zusteuerten und dann einfach herunterfielen.
Nun werde ich vermutlich hier ähnlichen Sachen genannt bekommen wie schon von meiner Familie oder Mitpatienten. "Such dir einen Sportverein, betätige dich ehrenamtlich, ..." Habe ich schon durch. Ich war beim Krafttraining, beim Volleyball, beim Hallenfußball und habe zwischenzeitlich im lokalen Tierheim ausgeholfen. War auch alles nett, aber ich kann meine Gefühls- und Gedankenwelt nicht einfach abstellen. Positives Zureden funktioniert bei mir einfach nicht. An meinem Leben ist nichts positiv. Ich bin kein toller oder individueller Mensch der irgendwas zu geben hat.
Ich will einfach nur meine Ruhe und nicht mehr aufwachen. Die Freunde habe ich schließlich schon lange vor der Depression verloren, weil ich einfach so bin wie ich bin. Irgendwas ist in meinem Kopf kaputt, dass ich mich einsam fühle, aber trotzdem nicht mit Menschen zusammen sein kann. Selbst die Personen die es wirklich gut gemeint haben, habe ich immer zurückgewiesen. Klar, das hat die irritiert und verletzt, aber im Endeffekt war es allen egal. Mich hat es nicht tangiert und der normale Mensch hat genug echte Freunde, als dass mein Fehlen irgendwen stören würde. Ich habe mich sowieso nie sonderlich geöffnet, weil es in mir nichts gibt was ich teilen kann. Ich habe keine Wünsche, Träume oder besonderen Interessen. Ich habe keine Lieblingsfarbe, kein Lieblingsessen, keine Lieblingsmusikrichtung oder sonstige Dinge die man als "Persönlichkeit" bezeichnen würde. Mich interessiert es einfach nicht. In der Hinsicht brauche ich tatsächlich keine Medikamente für eine grundsätzliche Gleichgültigkeit. Nur die Zwangsgefühle- und gedanken hindern mich an einem isolierten, aber sonst normalen Leben.
Ich entschuldige mich für diesen etwas ausführlichen Text. Ich habe sowas noch mit niemandem im Internet geteilt. Ich erwarte daher auch keine Lösungsvorschläge oder tatsächliche Hilfe. Mir hilft es ja nicht mal wirklich, dass ich mir das von der Seele geschrieben habe. Es lässt mich regelrecht kalt. Ich bin einfach nur noch unendlich müde und möchte dass es vorbei ist. So wie alte Menschen die lange genug gelebt haben und einfach friedlich sterben möchten.
Weshalb also bleibt es weiterhin nicht anerkannt, dass manche psychische Störungen so schwerfällig sind, dass vielleicht in unserer Zeitepoche noch gar keine Heilung existiert? Es habe keine wirkliche Lust jetzt noch 30 Jahre auszuharren, weil da "vielleicht" mal was kommen könnte. Das schaffe ich nicht.
Ich bin jedenfalls mit allem mittlerweile am Ende angekommen ...
ich habe vor längerer Zeit eine tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie begonnen und nach 30 Sitzungen abgebrochen, weil ich keine Veränderung gespürt habe. Einen Monat später begann ich eine Einzel-Verhaltenstherapie und der Therapeut war menschlich und professionell wirklich gut, aber er sah bei mir keinen Fortschritt und hatte nach anfänglicher Verlängerung die Therapie mit mir abgebrochen und mir geraten mich in einen stationären Aufenthalt zu begeben. Dies tat ich wenige Zeit später nachdem es mental und körperlich nicht mehr ging.
Dort war ich etwa 5,5 Monate, habe dort jede Woche an dem Programm teilgenommen, hatte eine Lithium-Augmentation (richtiger Begriff?) und zuletzt sogar die Elektrokrampftherapie bekommen, da bei mir auch weiterhin kein Fortschritt zu sehen war. Im Gegenteil, mein Zustand verschlechterte sich emotional. Ich wurde dann 'nicht therapierbar' entlassen und falls ich das Gefühl bekäme mir etwas antun zu wollen, könnte ich mich in die Geschlossene einweisen lassen. Ich nahm in der ganzen Zeit auch Medikamente, aber außer Schwindel und sonstigen Nebenwirkungen tat sich überhaupt nichts. Keine Antriebsschübe oder zumindest Gleichgültigkeit oder immer für Wirkungen auftreten sollten. Bevor ich ganz am Anfang mit den Medikamenten anfing habe ich es auch mit Vitamin D (Dekristol) und Co. probiert um meine jeweiligen Spiegel etwas zu erhöhen.
Ich starre mittlerweile oft nur noch stundenlang auf irgendeinen Fixpunkt in meiner Wohnung und rege mich nicht. Danach schlafe ich teilweise für 15 Stunden oder länger. Soziale Kontakte habe ich nicht. Die letzten Freunde hatte ich mit 10. Das ist aber ewig her.
Natürlich findet man den Begriff "terminale Depression" nicht, weil geistige Krankheiten ja meinem Verständnis nach immer heruntergespielt werden. Doch ist mir ein Haustier trotz sorgfältiger Pflege aus purer Unwissenheit auch schon "eingegangen", weil man mind. ein Spielgefährten hätte anschaffen müssen. In der Natur hat man auch schon Tiere gesehen die einfach langsam und Müde auf eine Klippe zusteuerten und dann einfach herunterfielen.
Nun werde ich vermutlich hier ähnlichen Sachen genannt bekommen wie schon von meiner Familie oder Mitpatienten. "Such dir einen Sportverein, betätige dich ehrenamtlich, ..." Habe ich schon durch. Ich war beim Krafttraining, beim Volleyball, beim Hallenfußball und habe zwischenzeitlich im lokalen Tierheim ausgeholfen. War auch alles nett, aber ich kann meine Gefühls- und Gedankenwelt nicht einfach abstellen. Positives Zureden funktioniert bei mir einfach nicht. An meinem Leben ist nichts positiv. Ich bin kein toller oder individueller Mensch der irgendwas zu geben hat.
Ich will einfach nur meine Ruhe und nicht mehr aufwachen. Die Freunde habe ich schließlich schon lange vor der Depression verloren, weil ich einfach so bin wie ich bin. Irgendwas ist in meinem Kopf kaputt, dass ich mich einsam fühle, aber trotzdem nicht mit Menschen zusammen sein kann. Selbst die Personen die es wirklich gut gemeint haben, habe ich immer zurückgewiesen. Klar, das hat die irritiert und verletzt, aber im Endeffekt war es allen egal. Mich hat es nicht tangiert und der normale Mensch hat genug echte Freunde, als dass mein Fehlen irgendwen stören würde. Ich habe mich sowieso nie sonderlich geöffnet, weil es in mir nichts gibt was ich teilen kann. Ich habe keine Wünsche, Träume oder besonderen Interessen. Ich habe keine Lieblingsfarbe, kein Lieblingsessen, keine Lieblingsmusikrichtung oder sonstige Dinge die man als "Persönlichkeit" bezeichnen würde. Mich interessiert es einfach nicht. In der Hinsicht brauche ich tatsächlich keine Medikamente für eine grundsätzliche Gleichgültigkeit. Nur die Zwangsgefühle- und gedanken hindern mich an einem isolierten, aber sonst normalen Leben.
Ich entschuldige mich für diesen etwas ausführlichen Text. Ich habe sowas noch mit niemandem im Internet geteilt. Ich erwarte daher auch keine Lösungsvorschläge oder tatsächliche Hilfe. Mir hilft es ja nicht mal wirklich, dass ich mir das von der Seele geschrieben habe. Es lässt mich regelrecht kalt. Ich bin einfach nur noch unendlich müde und möchte dass es vorbei ist. So wie alte Menschen die lange genug gelebt haben und einfach friedlich sterben möchten.
Weshalb also bleibt es weiterhin nicht anerkannt, dass manche psychische Störungen so schwerfällig sind, dass vielleicht in unserer Zeitepoche noch gar keine Heilung existiert? Es habe keine wirkliche Lust jetzt noch 30 Jahre auszuharren, weil da "vielleicht" mal was kommen könnte. Das schaffe ich nicht.
Ich bin jedenfalls mit allem mittlerweile am Ende angekommen ...