Hi, (M.
) revon,
es ist gut, zu lesen,dass du einen fähigen Anwalt an deiner Seite hast.
Ich dachte, du stehst ganz allein vor deinen Problemen.
(Ohne jegliche finanzielle Möglichkeit )
Du schreibst, du hörst immer öfter, dass es Beteiligte an dem Tod deines Sohnes gab.
Es ist schon erstaunlich, was einem andere Menschen ab einem "gewissen Punkt" alles erzählen können.
Vorher macht keiner das Maul auf.
Werden konkret Namen von Beteiligten genannt ?
Es handelt sich in einem Wohngebiet meist um das gleiche Klientel,welches durch Gewalttaten auffällt.
Der Bengel, der nach dem Unfall noch einen Stein auf den Jungen geschmissen hat,
scheint ja ein ganz besonderes Exemplar von "Mensch" zu sein.
(Total abgebrüht? Oder volldoofes,vorgeschicktes Werkzeug anderer, abgebrühter Gewalttäter ?
Weißt du, was bei seiner Befragung durch die Polizei herausgekommen ist ?
Ist gegen ihn ein Verfahren eingeleitet worden ?
Die Geschichte mit dem Keller sehe ich ganz anders als du.
Du warst sehr erschrocken/verletzt/traurig als du feststelltest,
dass dein Junge sich dort ohne dein Wissen
aufgehalten/versteckt hat.
Ich sehe es als positives Erlebnis an.
In diesem Kellerraum hat dein Junge sich, nach meiner Meinung ,
gut gefühlt.
Er hat sich bestimmt nicht aus Angst dort versteckt.
Er hat sich dort aufgehalten, geträumt und nebenbei
seine Bonbons gegessen.
Ich hatte früher auch ständig solch eine "Burg" ,
von der kein Mensch wusste,dass ich mich dort aufhielt.
Es lief nicht anders als bei deinem Sohn.
Zu meiner Mutter sagte ich, dass ich raus gehe.
In Wirklichkeit habe ich heimlich den Bodenschlüssel,
von dem Boden über der Werkstatt meines Vaters genommen,
und bin dort oben in meine "Burg" gekrabbelt.
Meine Burg waren staubige 1,5 Quadratmeter in einer kuschelig warmen Schornsteinnische hinter einem Schrank.
Dort habe ich im Halbdunkel, auf einer alten Matratze,
aus einem Kinderbett, gelegen und vor mich hingeträumt.
Nebenbei auch Bonbons gegessen,.... wenn ich welche hatte.
Welch herrliche Ruhe.
Keine Eltern, die was wollten , kein nerviger kleiner Bruder, der mir auf den Keks gehen konnte.
Mein eigener Raum,meine eigene Burg.
Das ist etwas gaaanz anderes als ein eigenes Zimmer.
Diese Burg habe ich,als ich 14/15 wurde, meinem Bruder
verraten und überlassen.
Mein Mann kennt das auch aus seiner Kinderzeit.
Er hat ohne Wissen seiner Eltern in einer Abseite unter dem Dach gehockt.
Ich hoffe, ich kann dir mit meiner Schilderung ein wenig das schlechte Gefühl nehmen,welches du hast, wenn du an deinen Sohn und den Keller denkst.
L.G.Karin