Ich habe den längeren Gastbeitrag geschrieben und möchte dir gerne nochmals einige Dinge mitteilen.
Der Umstand, dass du noch so jung bist, macht die ganze Sache leider keineswegs besser, sondern eher noch gefährlicher!
Du bist in einem Alter, in welchem sich die sexuelle Identität definiert. In einem Alter, in welchem sich - allenfalls bereits seit einigen Jahren tendenziell vorhandene - Neigungen festigen.
Falls es tatsächlich so sein sollte, dass du pädophile und sadistische Neigungen HAST (was ich, ohne dich selber und deine Geschichte nicht persönlich zu kennen nicht mit Sicherheit behaupten wollen würde), so wird es nun mit jedem zunehmenden Lebensjahr schwieriger für dich werden.
Deinen sadistische Neigung wirst du eventuell unter gewissen Voraussetzungen ausleben können.
Allerdings mit absoluter Gewissheit niemals in einer solch extremen Art und Weise, wie in deinen Traum-Fantasien.
Was du niemals wirst ausleben können, ist deine pädophile Neigung - falls eine solche tatsächlich vorhanden ist.
Zumindest nicht ohne dass es schwere strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.
Ich verurteile grundsätzlich keinen Menschen für seine Fantasien - genau so wenig wie für seine sexuellen Neigungen.
Und habe einen immensen - wirklich immensen - Respekt vor jedem pädophil veranlagten Menschen, dem es gelingt diese Neigung Zeit seines Lebens nie real auszuleben.
Dies bedeutet ein Leben ohne Sexualität zu leben, mit ständiger strikter Selbstkontrolle, ständiger Selbstüberwachung.
Was ich deinem Verhalten so problematisch finde ist der Umstand, dass du dich völlig in deinen Fantasien verlierst, sie - in immer extremere Richtung - weiter ausbaust und dass dich der daraus resultierende sexuelle Druck schliesslich an den Punkt bringt, wo in deinem Innern der Wunsch entsteht diese Fantasien zumindest ansatzweise in Realität umzusetzen…
Im Grunde genommen bewegst du dich mit Vollgas darauf zu, du sehnst dich geradezu danach dich komplett in dieser kranken und brutalen Welt zu verlieren. Du stimulierst dich sozusagen permanent selber, lässt die Fantasien wachsen und gedeihen.
Und irgendwann besteht dann halt die reale Gefahr, dass dir das Kopfkino einfach nicht mehr reicht!
Es wird nicht einfach irgendwo ein "Stoppschild" vom Himmel regnen.
Und diese Fantasien, diese Triebe, werden sich auch nicht "einfach so" wieder entschärfen, oder gar in Luft auflösen…
Was stattdessen passieren wird ist, dass es eine kontinuierliche Steigerung geben wird: Zuerst sind da nur Gedanken, Träume, die Fantasien im Kopf.
Als Nächstes kommen dann die Filme. Immer härter, immer brutaler. Es muss immer extremer werden, damit noch ein Kick da ist.
Dann kommt die Suche nach Gleichgesinnten, mit denen man sich austauschen kann, die einem Tipps geben können.
Es braucht immer mehr, damit dir "noch einer abgeht", die Gangart muss ständig härter werden - und du wirst immer unempfindlicher, immer gefühlloser, immer roher und abgestumpfter.
Und schliesslich gibt es nichts mehr in deinem Kopf, im Internet, in Filmen, dass dich noch genug kickt.
Also beginnst du zu überlegen: Welche Art von Möglichkeiten gibt es, die Fantasien auszuleben, in Tat umzusetzen?
An diesem Punkt bist du schon so weit in deine eigene Welt abgedriftet, dass die Grenze zwischen Fantasie und Realität nur noch verschwindend klein ist.
Du beginnst die Menschen auf der Strasse mit anderen Augen zu betrachten, kategorisierst sie, wählst sie aus.
Die da wäre noch geeignet… Mit der könnte ich das und das…
Du suchst nach Ansatzpunkten, Möglichkeiten, Gelegenheiten.
Noch gibt es letzte Hemmschwellen, die dir Selbstkontrolle ermöglichen: Dein Lebensumfeld, deine Arbeit und nicht zuletzt die massive Angst vor Bestrafung, der Konsequenzen.
Doch letztendlich bist du ein wandelndes Pulverfass.
Es braucht nur einen kleinen Funken, von irgendwoher…
Stress, Kränkung, Enttäuschung, Wut…
Und wenn es dann tatsächlich Klick macht, wirst du später nichts anderes mehr sagen können als: Ich war irgendwie gar nicht mehr ich selber in diesem Moment… Wie ferngesteuert… Das Ganze hat eine völlige Eigendynamik entwickelt… Ich hatte einfach keine Kontrolle mehr.
Was ich dir eigentlich sagen will ist: Sexuelles Begehren kann wie eine Sucht sein.
Zerstörerisch, verzehrend, voller Gier und nur getrieben von dem einzigen durchdringenden Verlangen, für kurze Zeit Befriedigung zu erlangen.
Für einen Junkie, der versucht clean zu werden, läuft es folgendermassen: Umso mehr er sich mit seinem Stoff beschäftigt, umso mehr er davon redet, daran denkt, sich Situationen sucht die ihn "triggern" umso stärker wird auch sein Verlangen danach.
Er kann nur eins tun: Zu versuchen, alles aus seinem Leben zu verbannen das ihn an den Stoff erinnert, sich von all den Orten und all den Leuten fern zu halten, die ihn in Versuchung führen, denn umso mehr er sich mit der Sucht beschäftigt - umso mehr Macht wird sie auch erlangen!
Was ich dir versuche zu sagen ist, dass du keine Befriedung erlangen wirst, deine Gier nicht gestillt werden wird, egal wie stark du dich mit deinen Fantasien beschäftigst.
Am Ende von "normaler" sexueller Begierde steht Sex, die Möglichkeit sich so abzureagieren, Druck abzulassen, Befriedung zu erlagen.
Doch ein Mensch mit sexuellen Fantasien, deren Ausleben eine schwere Straftat bedeuten würde, hat diese Möglichkeit nicht.
Also gibt es nur eine einzige Alternative: Dass man versucht, sich davon wegzubewegen.
Sämtliche Triggersituationen zu vermeiden versucht, nicht nach immer extremerer Stimulation sucht, sondern den eigenen sexuellen Druck versucht in andere Bahnen zu lenken.
Dass dies enorm schwierig ist, weiss ich.
Mir ist klar, dass gesellschaftliche Ächtung und Stigmatisierung auf niemanden mit derartigen Fantasien die motivierende Wirkung hat sich Hilfe von aussen zu holen, oder sich zu "outen".
Aber gleichzeitig muss ich dir knallhart schreiben: Was verdammt nochmals willst du hören, bzw. lesen?
Nochmals: Es wird für dich nie, absolut NIEMALS die Möglichkeit geben deine Fantasien auch nur in abgeschwächter Form auszuleben - es sei denn du entscheidest dich dazu, ein Leben als schwer psychopathischer Sexualstraftäter zu wählen…
Ich hoffe wirklich sehr, sehr fest, dass du dir tatsächlich professionelle Hilfe geholt hast und dass du intensiv an Mechanismen arbeitest, die dir dabei helfen werden deine Fantasien niemals in Realität umzusetzen.