G
Gast
Gast
Hallo Gast mit Tochter,
kannst du deiner Tochter eventuell einen Brief schicken, in dem du ihr genau das so schreibst wie hier, dass du sie einmal persönlich sehen und drücken möchtest, ohne irgendwelche Aufarbeitung von Vergangenem, sondern einfach nur, weil du sie liebst. Und ohne ihren Vater. Natürlich auch ohne ihren LG.
Bei uns ist es absolut genauso. Mein Mann ist stinkesauer - eher auf die manipulative und freche Schwiegertochter, von der wir uns dummerweise so viel gefallen ließen, bis nach ihrer letztenTopunverschämtheit der große Knall kam - aber fast noch mehr auf den nicht mehr eigenständig denkenden Sohn. Mein Mann dürfte sich nicht aufregen, das weiß Sohn, Krankheit war vorher schon da. Und er war immer eher der Papasohn. Mein Mann ist ebenfalls sehr unversöhnlich, aber ich glaube, das ist auch eine Art Selbstschutz vor der großen Verletzung.
Manchmal meine ich, es ist schon Hörigkeit, aber dazu haben wir ihn nicht erzogen.
Dein Mann soll auf keinen Fall deiner Tochter die Schuld an deiner Krankheit geben, das macht dich wahrscheinlich noch trauriger.
Dass man immer mal wieder in ein dunkles Loch fällt, das hängt schon mit dem Verlassen zusammen, aber zumindest bei mir sind immer lange Phasen dazwischen, in denen ich damit umgehen kann.
LG
Hallo, Gast,
danke für deine Worte. Ja, unsere Tochter war auch immer eine "Papatochter". Vielleicht sitzt deshalb die Verletzung bei meinem Mann auch so tief, dass er "Selbstsschutz" betreibt indem er auch von sich aus nie darüber spricht, eher ablenkt.
Eigentlich ist mein Mann nicht unversöhnlich. Er kann großzügig verzeihen, aber eben in diesem Fall gelingt es ihm nicht. Ich denke, er leidet ganz schlimm. Ja, und auch das belastet mich sehr!
Als mein Mann von meiner Diagnose erfahren hatte, hat er damals natürlich sofort unsere Tochter angerufen und gehofft, dass sie sofort zu mir kommt. Ihre Reaktion war nicht wie er erwartete und das hat wahrscheinlich seine Verzweiflung noch potenziert. Denn er brauchte selbst eine Stütze in dieser Situation. Es war schon eine sehr große Ausnahmesituation in der man dann vielleicht auch Dinge sagt, die so drastisch nicht gemeint sind. Aber wer vermag das einzuschätzen?
Bestimmt hat das unserer Tochter sehr, sehr weh getan - und mir tut das heute noch unendlich leid. Ich hab ihr das auch mal so geschrieben - leider keine positive Reaktion.
Ich fühle auch, dass unsere Tochter genauso unter der Situation leidet - sicher auf andere Art. Doch wenn ihr LG sie wahrhaft lieben würde, dann würde er alles tun, damit sie Ruhe findet.
LG