H
Hilfesuchender
Gast
Hallo Leute,
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich hier was schreiben soll, weil ich eigentlich nicht der Typ dafür bin, aber ich muss mein Problem einfach mal jemandem erzählen, weil es mich quält.
Erstmal zu mir: Ich bin Ende 30 und seit fast 10 Jahren mit meiner Freundin, auch Ende 30, zusammen. Anfangs war die Beziehung schön und harmonisch, aber relativ schnell stellte sich heraus, dass wir vielleicht doch nicht so gut zusammenpassen. Charakterbedingt kommt es bei uns immer häufiger zu teils lautstarken Streitereien. Wir sind beide dominant und etwas dickköpfig.
Dazu kommt das sie sehr herrisch ist, kontrollsüchtig, krankhaft eifersüchtig, ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat und dadurch Dinge direkt vor den Kopf knallt, egal wie verletzend sie sind. Sie hat IMMER Recht und ich bin IMMER Schuld, ist die Devise unserer Beziehung. In ihrer Nähe bin ich nicht mehr ich selbst. Zu oft habe ich Linien gezogen, bei deren Übertreten ich geschworen habe sie zu verlassen, aber stattdessen bin ich nur wieder weiter zurückgegangen. So oft hatte ich schon die Tasche in der Hand und wollte gehen, habe mich aber immer wieder umstimmen lassen.
Sie hat einen kleinen Betrieb mit einem Angestellten, in dem ich neben meinem eigentlichen Beruf, an Wochenenden, Feiertagen und manchmal nach Feierabend aushelfe. Ein "Danke" brauche ich dafür von ihr nicht erwarten. Alles selbstverständlich für sie. Schließlich sei es, ich zitiere, ja auch für mich von Vorteil, wenn ihr Betrieb gut läuft. Manchmal bürgt sie mir sogar die Verantwortung für das Gelingen ihrer Selbstständigkeit auf, die ich nicht tragen kann/will und die sich für mich anfühlt, wie eine Schlinge um den Hals, die sich enger und enger zieht.
Um den Haushalt kümmere ich mich fast alleine, weil sie sich selbst dann nicht dazu im Stande fühlt, wenn sie den ganzen Tag Zuhause war.
Ich helfe ihr, weil ich der Ansicht bin, dass eine Beziehung ein Partnerschaft ist, in dem man es dem jeweils anderen versucht einfacher zu machen und sich unterstützt. Leider sieht sie das irgendwie nicht so..
Natürlich kommt sofort jedem, normal denkenden Menschen der Gedanke: "warum verlässt er die denn nicht?". Aber so leicht ist das für mich nicht. Trotz ihrer Selbständigkeit ist sie finanziell abhängig von mir. Die Wohnung, das Auto, alles wäre für sie von heute auf morgen weg. Das kann ich nicht. Ich bring es nicht übers Herz. Auch haben wir, trotz aller Probleme, auch gute Momente und sie hat auch gute Eigenschaften. 10 Jahre kann ich nicht einfach so wegschmeißen. Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht.
Und dann ist da noch sie, meine Arbeitskollegin. Sie ist seit 4 Jahren bei uns in der Firma, unwesentlich jünger als ich, hat einen Sohn und lebt seit 15 Jahren in einer Beziehung mit ihrem Freund (nicht Ehemann).
Als wir uns damals vorgestellt wurden, waren wir uns direkt sympathisch. Die ersten Jahre ignorierte ich sie aber mehr oder weniger. Wir hatten aufgrund verschiedener Aufgabenfelder auch kaum Kontakt. Vor zwei Jahren mussten wir aber mehr zusammenarbeiten und freundeten uns schnell an. Die Gespräche zwischen uns wurden schnell sehr persönlich. Z.B ließ sie immer mal wieder durchblicken, dass sie mit ihrer Beziehung nicht besonders zufrieden ist.
Wir sind uns in vielen Dingen unglaublich ähnlich, mögen und hassen die gleichen Dinge und konnten schon die Sätze des anderen beenden, bevor wir uns richtig kannten. Ich habe noch nie einen so warmherzigen, großzügigen, tollen Mensch wie sie kennengelernt. Sie gönnt jedem nur das Beste, lästert nie und verliert nie ein schlechtes Wort. Neben ihrem Vollzeitjob kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihren Sohn uns alles was Zuhause anfällt. Das muss sie auch, denn ihr Freund ist quasi eine 1🤐 Kopie von meiner Freundin. Er kümmert sich um nichts. Arbeiten, nach Hause, auf die Couch, PlayStation an. Mit dem Sohn macht er auch nur die schönen Dinge. Arzttermine, Hausaufgaben usw. bleibt alles an ihr hängen.
Für ihn ist alles selbstverständlich, er macht sein Ding nach Lust und Laune und alles muss sich um ihn drehen.
Im Laufe der Zeit hatte ich immer mehr das Gefühl das sich zwischen ihr und mir was entwickelt. Anfangs dachte ich noch nicht so darüber nach, aber als Kollegen mich auf ihr Verhalten aufmerksam machten, fing ich an zu überlegen.
Sie sucht meine Nähe. Wenn sie mich sieht, fängt sie sofort an zu lächeln, will wissen wie es mir geht, wie mein Wochenende war, oder was ich noch nach Feierabend gemacht habe. Manchmal erzählt sie mir so viele Dinge über Freunde, ihren Sohn und ihre Familie (die ich alle nicht kenne), dass ich das Gefühl bekomme als wäre ich ihr Mann und komme grade nach Hause.
Als ich in ein neues Büro umgezogen bin, das weiter von ihrem entfernt ist, war sie enttäusch und fand es schade, weil wir nicht mehr so viel Zeit zusammen haben. Sag ich ihr nicht Tschüss, wenn ich nach Hause gehe, fragt sie mich am nächsten Tag direkt was los war und warum ich nicht nochmal reingekommen bin. Komme ich sie den ganzen Tag nicht besuchen, schreibt sie mir eine Mail ob alles gut ist. Ein Kollege hat mir gesagt, dass sie mir immer hinterher guckt. Sie sagt mir auch immer wieder wie gut mir bestimmte Sachen stehen würden. Aber alles immer durch die Blume, auf eine total unschuldige Art und Weise.
An manchen Tagen ist es dann aber wieder so, als wäre da nichts. Sie ist zwar nett, aber mit mehr Distanz. Besonders wenn Kollegen in der Nähe sind, aber auch so schon mal.
Ich mache ihr auch Komplimente. Manchmal mehr als es passend für jemanden ist, der in einer Beziehung ist. Ganz oft kann ich sie so zu Lachen bringe, dass sie weint.
Aber ich berühre sie nie. Bei uns in der Firma ist es üblich sie zu umarmen, weil jeder sie mag, nur ich mache das nicht. Gibt sie mir etwas und unsere Hände berühren sich aus Versehen, lächelt sie verschämt und wird etwas rot. Jedes Wort, jede Geste macht mich irre, weil ich sie so toll finde. Als hätte man sie nach meinen Wünschen gebacken.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mich total in sie verknallt habe und es kaum in ihrer Nähe aushalte. Wo soll das Ganze auch hinführen? Wir leben beide in langjährigen Beziehungen, aus denen wir nicht rauskommen. Und dieses ewige geflirte, das viele ja toll finden, finde ich nicht schön, sondern belastend, weil es ja zu nichts führt.
Was soll ich machen? Hat jemand so etwas schon mal gehabt?
Ist da überhaupt von ihrer Seite was, oder bilde ich mir das nur ein? Ich war noch nie gut darin so etwas zu erkennen.
Ist sie nur eine "frustrierte Hausfrau", wie ein Arbeitskollege vermutet, die sich bei mir Bestätigung holt?
"Lädt" sie den ganzen sehr persönlichen Kram einfach nur bei mir ab, weil ihr Freund sich nicht dafür interessiert?
Mich belastet die Situation extrem, da es mich so viel Energie kostet, die ich einfach nicht habe.
Gruß, und danke schon mal
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich hier was schreiben soll, weil ich eigentlich nicht der Typ dafür bin, aber ich muss mein Problem einfach mal jemandem erzählen, weil es mich quält.
Erstmal zu mir: Ich bin Ende 30 und seit fast 10 Jahren mit meiner Freundin, auch Ende 30, zusammen. Anfangs war die Beziehung schön und harmonisch, aber relativ schnell stellte sich heraus, dass wir vielleicht doch nicht so gut zusammenpassen. Charakterbedingt kommt es bei uns immer häufiger zu teils lautstarken Streitereien. Wir sind beide dominant und etwas dickköpfig.
Dazu kommt das sie sehr herrisch ist, kontrollsüchtig, krankhaft eifersüchtig, ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat und dadurch Dinge direkt vor den Kopf knallt, egal wie verletzend sie sind. Sie hat IMMER Recht und ich bin IMMER Schuld, ist die Devise unserer Beziehung. In ihrer Nähe bin ich nicht mehr ich selbst. Zu oft habe ich Linien gezogen, bei deren Übertreten ich geschworen habe sie zu verlassen, aber stattdessen bin ich nur wieder weiter zurückgegangen. So oft hatte ich schon die Tasche in der Hand und wollte gehen, habe mich aber immer wieder umstimmen lassen.
Sie hat einen kleinen Betrieb mit einem Angestellten, in dem ich neben meinem eigentlichen Beruf, an Wochenenden, Feiertagen und manchmal nach Feierabend aushelfe. Ein "Danke" brauche ich dafür von ihr nicht erwarten. Alles selbstverständlich für sie. Schließlich sei es, ich zitiere, ja auch für mich von Vorteil, wenn ihr Betrieb gut läuft. Manchmal bürgt sie mir sogar die Verantwortung für das Gelingen ihrer Selbstständigkeit auf, die ich nicht tragen kann/will und die sich für mich anfühlt, wie eine Schlinge um den Hals, die sich enger und enger zieht.
Um den Haushalt kümmere ich mich fast alleine, weil sie sich selbst dann nicht dazu im Stande fühlt, wenn sie den ganzen Tag Zuhause war.
Ich helfe ihr, weil ich der Ansicht bin, dass eine Beziehung ein Partnerschaft ist, in dem man es dem jeweils anderen versucht einfacher zu machen und sich unterstützt. Leider sieht sie das irgendwie nicht so..
Natürlich kommt sofort jedem, normal denkenden Menschen der Gedanke: "warum verlässt er die denn nicht?". Aber so leicht ist das für mich nicht. Trotz ihrer Selbständigkeit ist sie finanziell abhängig von mir. Die Wohnung, das Auto, alles wäre für sie von heute auf morgen weg. Das kann ich nicht. Ich bring es nicht übers Herz. Auch haben wir, trotz aller Probleme, auch gute Momente und sie hat auch gute Eigenschaften. 10 Jahre kann ich nicht einfach so wegschmeißen. Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht.
Und dann ist da noch sie, meine Arbeitskollegin. Sie ist seit 4 Jahren bei uns in der Firma, unwesentlich jünger als ich, hat einen Sohn und lebt seit 15 Jahren in einer Beziehung mit ihrem Freund (nicht Ehemann).
Als wir uns damals vorgestellt wurden, waren wir uns direkt sympathisch. Die ersten Jahre ignorierte ich sie aber mehr oder weniger. Wir hatten aufgrund verschiedener Aufgabenfelder auch kaum Kontakt. Vor zwei Jahren mussten wir aber mehr zusammenarbeiten und freundeten uns schnell an. Die Gespräche zwischen uns wurden schnell sehr persönlich. Z.B ließ sie immer mal wieder durchblicken, dass sie mit ihrer Beziehung nicht besonders zufrieden ist.
Wir sind uns in vielen Dingen unglaublich ähnlich, mögen und hassen die gleichen Dinge und konnten schon die Sätze des anderen beenden, bevor wir uns richtig kannten. Ich habe noch nie einen so warmherzigen, großzügigen, tollen Mensch wie sie kennengelernt. Sie gönnt jedem nur das Beste, lästert nie und verliert nie ein schlechtes Wort. Neben ihrem Vollzeitjob kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihren Sohn uns alles was Zuhause anfällt. Das muss sie auch, denn ihr Freund ist quasi eine 1🤐 Kopie von meiner Freundin. Er kümmert sich um nichts. Arbeiten, nach Hause, auf die Couch, PlayStation an. Mit dem Sohn macht er auch nur die schönen Dinge. Arzttermine, Hausaufgaben usw. bleibt alles an ihr hängen.
Für ihn ist alles selbstverständlich, er macht sein Ding nach Lust und Laune und alles muss sich um ihn drehen.
Im Laufe der Zeit hatte ich immer mehr das Gefühl das sich zwischen ihr und mir was entwickelt. Anfangs dachte ich noch nicht so darüber nach, aber als Kollegen mich auf ihr Verhalten aufmerksam machten, fing ich an zu überlegen.
Sie sucht meine Nähe. Wenn sie mich sieht, fängt sie sofort an zu lächeln, will wissen wie es mir geht, wie mein Wochenende war, oder was ich noch nach Feierabend gemacht habe. Manchmal erzählt sie mir so viele Dinge über Freunde, ihren Sohn und ihre Familie (die ich alle nicht kenne), dass ich das Gefühl bekomme als wäre ich ihr Mann und komme grade nach Hause.
Als ich in ein neues Büro umgezogen bin, das weiter von ihrem entfernt ist, war sie enttäusch und fand es schade, weil wir nicht mehr so viel Zeit zusammen haben. Sag ich ihr nicht Tschüss, wenn ich nach Hause gehe, fragt sie mich am nächsten Tag direkt was los war und warum ich nicht nochmal reingekommen bin. Komme ich sie den ganzen Tag nicht besuchen, schreibt sie mir eine Mail ob alles gut ist. Ein Kollege hat mir gesagt, dass sie mir immer hinterher guckt. Sie sagt mir auch immer wieder wie gut mir bestimmte Sachen stehen würden. Aber alles immer durch die Blume, auf eine total unschuldige Art und Weise.
An manchen Tagen ist es dann aber wieder so, als wäre da nichts. Sie ist zwar nett, aber mit mehr Distanz. Besonders wenn Kollegen in der Nähe sind, aber auch so schon mal.
Ich mache ihr auch Komplimente. Manchmal mehr als es passend für jemanden ist, der in einer Beziehung ist. Ganz oft kann ich sie so zu Lachen bringe, dass sie weint.
Aber ich berühre sie nie. Bei uns in der Firma ist es üblich sie zu umarmen, weil jeder sie mag, nur ich mache das nicht. Gibt sie mir etwas und unsere Hände berühren sich aus Versehen, lächelt sie verschämt und wird etwas rot. Jedes Wort, jede Geste macht mich irre, weil ich sie so toll finde. Als hätte man sie nach meinen Wünschen gebacken.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mich total in sie verknallt habe und es kaum in ihrer Nähe aushalte. Wo soll das Ganze auch hinführen? Wir leben beide in langjährigen Beziehungen, aus denen wir nicht rauskommen. Und dieses ewige geflirte, das viele ja toll finden, finde ich nicht schön, sondern belastend, weil es ja zu nichts führt.
Was soll ich machen? Hat jemand so etwas schon mal gehabt?
Ist da überhaupt von ihrer Seite was, oder bilde ich mir das nur ein? Ich war noch nie gut darin so etwas zu erkennen.
Ist sie nur eine "frustrierte Hausfrau", wie ein Arbeitskollege vermutet, die sich bei mir Bestätigung holt?
"Lädt" sie den ganzen sehr persönlichen Kram einfach nur bei mir ab, weil ihr Freund sich nicht dafür interessiert?
Mich belastet die Situation extrem, da es mich so viel Energie kostet, die ich einfach nicht habe.
Gruß, und danke schon mal