frankys2907
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ich verzeihe niemandem , weil sich bei mir auch niemand je entschuldigt hat.
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Und kannst du die Sache dann auch ohne Verzeihung innerlich abhaken oder schleppst du sie nach wie vor mit dir herum?ich verzeihe niemandem , weil sich bei mir auch niemand je entschuldigt hat.
ich verzeihe niemandem , weil sich bei mir auch niemand je entschuldigt hat.
Bei mir kommt noch ein Problem in meiner Herkunftsfamilie hinzu (dazu hatte ich einen eigenen Thread eröffnet, als ich mich vor einem Jahr hier anmeldete; deshalb will ich die Details nicht wiederholen). Es ist ein Problem, das selbst mit ärztlicher und behördlicher Hilfe nicht lösbar war und es wahrscheinlich selbst mit gerichtlicher Inanspruchnahme nicht sein wird. Ich habe über fast 10 Jahre vergeblich alles versucht, was ich konnte.
Manchmal komme ich mit dieser Diskrepanz nicht klar: Im Beruf komme ich mit ratsuchenden Menschen meist gut zurecht, mir wird eine überdurchschnittliche soziale Kompetenz zugesprochen, aber in meiner Herkunftsfamilie komme ich bis heute nicht einen Schritt weiter. Im Gegenteil: Es ist im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden.
Als ich die Selbstzweifel, die dies zeitweise in mir auslöst, mal gegenüber einer Cousine äußerte, bekam ich zu hören, das hätte man öfter bei beruflich erfolgreichen Frauen, dass sie im Privatleben scheitern würden. Die Jugendrichterin Kirsten Heisig (bundesweit bekannt geworden durch ihr Buch "Das Ende der Geduld") hätte ja auch nach ihrer Scheidung Selbstmord begangen, weil sie ihre Ehe und ihr Familienleben nicht "hingekriegt" hätte. 🙄
Ja, das ist so. Es macht mir auch heute noch zu schaffen. Die Sache ist auch noch nicht ausgestanden. Es hat letzten Sommer sogar zwei Polizeieinsätze gegeben, weil meine Mutter bei Streitigkeiten mit meiner Schwester um Hilfe gerufen hatte. Und ich habe schließlich auf Anraten sämtlicher Behörden bei Gericht angeregt, meiner Mutter einen gesetzlichen Betreuer zu bestellen. Das Verfahren läuft jetzt seit fünf Monaten und ist noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird aber nichts dabei herauskommen, weil meine Mutter das Verhalten meiner Schwester immer, wenn's zum Schwure kommt, beschönigt. Und meine Schwester ist trotz ihrer vermutlich schweren psychischen Erkrankung intelligent und konnte sich schon immer meisterhaft verstellen.Ich hatte deinen Einstiegsthread seinerzeit gar nicht mitbekommen, aber habe gerade zumindest deinen ersten, ausführlichen Text gelesen. Du hast wirklich ganz schön was hinter dir und ich kann nachvollziehen, dass dir das Ganze auch heute sicher noch zu schaffen macht und dich bewegt. Was du durchgemacht hast, kostet sehr viel Kraft und hat tief in dir sicher für anhaltende Enttäuschung gesorgt.
Ja, ähnlich haben sich die meisten vernünftigen Menschen auch mir gegenüber zu diesen Selbstzweifeln geäußert. Nicht aber meine besagte Cousine. Die meint wahrscheinlich, mein EQ läge bei 0.Zum einen ist es, so denke ich, immer einfacher, anderen Menschen einen Tipp oder einen Ratschlag zu geben, den der andere dann eben für sich in die Tat umsetzen muss. Ob er es tut und wie, darauf hat man selbst ja keinen weiteren Einfluß mehr. Man ist "nur" ein Unbeteiligter.
Hat man aber selbst zu kämpfen und schlägt sich mit etwas herum, sind die eigenen Emotionen daran beteiligt und das macht die Sache wesentlich schwieriger, als wenn ich, wie gesagt, als emotional unbeteiligter, nur etwas dazu sage. Die eigenen Emotionen verwickeln einen tief in die Angelegenheit, sie können ängstigen, uns blockieren und uns unsere Handlungen in Frage stellen lassen. Man fragt sich, ob man das Richtige getan hat -> "Selbstzweifel", wie du auch geschrieben hast:
Ich weiß noch nicht mal, ob das für mich so schwer zu akzeptieren ist. Ich finde es einfach nur traurig. Aber dennoch finde ich es unverschämt von meiner Cousine, mich quasi als Versagerin im Privatleben darzustellen. Sie hat einfach nur mehr Glück und günstigere Rahmenbedingungen gehabt als ich. Ich glaube, mit meiner Situation käme sie noch viel schlechter zurecht als ich. Wer weiß, ob sie z.B. bei der Arbeit überhaupt noch klarkäme mit solchen Sorgen im Hintergrund und so wenig Positivem als Ausgleich.Ja, ich hatte das auch mitbekommen. Es mag nicht selten so sein, dass Menschen ihren Erfolg auf einer bestimmten Linie (hier: Beruf) dann auch auf alle sämtlichen Linien "forden" und es ihnen schwer oder leider unmöglich ist, zu akzeptieren, dass man Erfolg leider vielleicht nicht unbedingt auf allen Spielwiesen des Lebens haben kann.
Die Haupttriebfeder, dass ich mich früher intensiver um meine Mutter gekümmert habe, war kein Machtkampf mit meiner Schwester, sondern schlichtweg Angst. Meine Mutter ist chronisch krank, seit ich acht bin (Diabetes Typ 1, bei ihr besonders schwer einstellbar mit häufigen Stoffwechselentgleisungen; später kam noch eine Herzerkrankung hinzu). Ihre Eltern sind gestorben, als sie noch ziemlich klein war; mit knapp zwölf war sie Vollwaise. Das wurde meiner Schwester und mir von kleinauf immer wieder erzählt. Ich hatte immer Angst, dass meine Mutter auch früh sterben könnte. Unbewusst hat sie diese Ängste wohl auch geschürt, um ihre Kinder an sich zu binden. Sie passte nicht richtig auf ihren Blutzuckerspiegel auf, merkte z.B. oft nicht, wenn sie unterzuckert war und Traubenzucker nehmen musste; man hatte immer das Gefühl (auch schon als Kind), man selber müsse mit auf sie aufpassen.Als du dich intensiv um deine Mutter gekümmert hast, hast du es doch einzig und ausschließlich für sie getan - und nicht, weil du eine Gegenleistung oder Wertschätzung erwartet hast, oder? Worauf ich hinaus will, ist, dass das eine (deine intensive Hilfe) mit dem anderen (deine Enttäuschung) nicht unbedingt etwas zu tun haben muss.
Vielleicht haben deine Enttäuschung und deine Frage, ob du verzeihen kannst, auch eine etwas andere Basis. Könnte es sein dass du auch ein klein wenig sauer auf dich selbst bist, weil letztendlich deine Schwester als "Siegerin" aus diesem "Machtkampf" hervorging und sie dir deine Mutter quasi "gestohlen" hat?
Wenn dem so wäre...wäre es möglich, dass du das "Verzeihen" erst mal in dir selbst suchst und erreichst, für dich alleine, denn du bist dir ja bewusst, dass du dein Bestes gegeben hast. Und da deine Schwester einen engeren und intensiveren Kontakt und damit auch mehr Einfluss auf deine Mutter hatte, hattest du eben leider die schlechteren Karten. Die Heimleiterin sprach ja clevererweise von einer "symbiotischen Bindung".
Nein, nein, du machst dir ja wenigstens Gedanken darüber und meinst es ja wahrscheinlich auch nicht übel mit mir. Andere wollen von so unangenehmen Themen erst gar nichts hören. Sie gehen einfach darüber hinweg.Hoffe du bekomst meine Deutung nicht in den falschen Hals oder so. 😱
Weil das Thema in einem anderen Thread am Rande aufkam und auch aus persönlichen Gründen möchte ich gern einen Gedankenaustausch dazu ins Leben rufen, wie ihr Verzeihung für euch definiert. Was heißt Verzeihung/Vergebung, was heißt es nicht? Gibt es Dinge/Vorfälle, die ihr nicht verzeihen könnt, oder Menschen, denen ihr nicht verzeihen könnt? Ist Verzeihung für euch davon abhängig, dass der betreffende Mensch Reue empfindet, sich bei euch entschuldigt und um Verzeihung bittet? Oder ist Verzeihung auch einseitig möglich, wenn ein Kontakt für immer beendet ist und es dem anderen auch nicht Leid tut?
Und falls es euch gelungen ist, eine große Ungerechtigkeit zu verzeihen, die euch widerfahren ist, etwas, wo ihr von anderen Menschen oder vom Schicksal sehr unfair behandelt worden seid, dann würde mich noch interessieren, wie ihr das geschafft und wie lange ihr dazu gebraucht habt.
Danke.
Ja, das ist so. Es macht mir auch heute noch zu schaffen. Die Sache ist auch noch nicht ausgestanden. Es hat letzten Sommer sogar zwei Polizeieinsätze gegeben, weil meine Mutter bei Streitigkeiten mit meiner Schwester um Hilfe gerufen hatte. Und ich habe schließlich auf Anraten sämtlicher Behörden bei Gericht angeregt, meiner Mutter einen gesetzlichen Betreuer zu bestellen. Das Verfahren läuft jetzt seit fünf Monaten und ist noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird aber nichts dabei herauskommen, weil meine Mutter das Verhalten meiner Schwester immer, wenn's zum Schwure kommt, beschönigt. Und meine Schwester ist trotz ihrer vermutlich schweren psychischen Erkrankung intelligent und konnte sich schon immer meisterhaft verstellen.
Neben der Tatsache, dass ein Kontakt nicht bzw. nur zu unzumutbaren Konditionen möglich wäre, lebe ich auch in ständiger latenter Angst, dass meiner Mutter aufgrund eines Ausrasters meiner Schwester oder aufgrund der suboptimalen Pflege doch mal was passieren könnte.
Irgendwie fühle ich mich psychisch auch chronisch ausgepowert. Früher hatte ich mehr Energie. Das Schlimmste ist, dass man dadurch nicht mehr wirklich unbeschwert sein kann. Selbst wenn man es versucht, kommt es nicht authentisch rüber. Ist man aber zu ernst und beschäftigt sich zur Ablenkung zu sehr mit anspruchsvolleren oder "intellektuelleren" Themen, wie ich es tue, nervt es auf Dauer jeden und man wird abgelehnt. Als potentielle Partnerin kommt man so erst recht für niemanden infrage. So wird man doppelt bestraft.
Mittlerweile wünsche ich mir einfach nur noch, es würde mir nicht so viel ausmachen, dass mein Leben so ist, wie es ist. Richtige Hoffnung auf eine Wendung zum Besseren habe ich nicht mehr.
Nicht aber meine besagte Cousine. Die meint wahrscheinlich, mein EQ läge bei 0.
Ich weiß noch nicht mal, ob das für mich so schwer zu akzeptieren ist. Ich finde es einfach nur traurig. Aber dennoch finde ich es unverschämt von meiner Cousine, mich quasi als Versagerin im Privatleben darzustellen. Sie hat einfach nur mehr Glück und günstigere Rahmenbedingungen gehabt als ich. Ich glaube, mit meiner Situation käme sie noch viel schlechter zurecht als ich. Wer weiß, ob sie z.B. bei der Arbeit überhaupt noch klarkäme mit solchen Sorgen im Hintergrund und so wenig Positivem als Ausgleich.
Ich habe wirklich über Jahre in Sachen meiner Mutter und Schwester alles Menschenmögliche getan; das ist mir auch von einer Familienberatungsstelle so bestätigt worden, wo ich mich letztes Jahr nach den überwiegend ablehnenden und aggressiven Reaktionen hier im Forum habe beraten lassen. Dann noch als Außenstehender so zu tun, als ob es immer noch nicht genug bzw. nicht gut genug wäre, finde ich einfach nur unverschämt. Manche Leute wissen offenbar vor lauter Wohlsein nicht, was sie mit ihren Mitmenschen anstellen sollen, außer ihnen blöde Bemerkungen mitzugeben. Damit meine ich natürlich nicht dich!
Wir sind auch unter Druck gesetzt worden, dass man sie nicht aufregen dürfe. Ich habe es daher nicht gewagt, groß Widerworte zu geben. Ich war immer viel zu brav. Ich hatte eigentlich keine Pubertät. Andere verachten einen dafür, dass man nie mal Mist gebaut oder was Ausgeflipptes gemacht hat. Aber die hatten auch gesunde, rüstige Eltern und standen nicht so unter Druck, pflegeleicht zu sein.
Natürlich habe ich später durchschaut, was das für Mechanismen waren. Eine Form von emotionalem Missbrauch. Aber da war es zu spät. Zwar habe ich sehr an mir gearbeitet und bin heute nicht mehr so extrem schüchtern wie als Kind und noch als Jugendliche/junge Frau, wenngleich ich nie eine vorpreschende Selbstdarstellerin sein werde. Aber gewisse Erfahrungen, ein gewisses Lebensgefühl kann man nie mehr nachholen. Verantwortung für andere zu übernehmen, mich in andere einzufühlen, mich um andere zu kümmern und zu sorgen, das habe ich prima gelernt. Aber ich denke, andere wissen das nicht zu schätzen und wissen mit mir auf Dauer nichts anzufangen, weil ich zu wenig wirke wie jemand, mit dem man Spaß haben kann.
Vielleicht habe ich tatsächlich eine gewisse Wertschätzung und Anerkennung von meiner Mutter erwartet. Und wenn schon nicht das, dann zumindest nicht auch noch diese völlig grundlose Feindseligkeit, dieses Fallen-Gelassen- und Ignoriert-Werden und dass sie sich von meiner Schwester so unter Druck setzen lässt, dass sie im Zweifel sogar den Kontaktverlust zu mir in Kauf nimmt.
Ich weiß noch, wie vor einem Jahr ein mitfühlender Pfleger nach dem vorzeitigen Abbruch der Kurzzeitpflege durch meine Mutter zu mir sagte: "Jetzt haben Sie wochenlang alles gemacht und organisiert, sind bei Wind und Wetter, so oft Sie konnten, über eine Stunde mit dem Auto hin- und wieder zurück gefahren, um Ihre Mutter zu besuchen, und jetzt kriegen Sie zum Dank noch 'nen Arschtritt dafür." Der Mann hatte Recht. Genau so habe ich mich gefühlt.
Andere (damit meine ich jetzt nicht meine Schwester, sondern Bekannte, Kollegen etc.) waren viel weniger für ihre Eltern da als ich, haben sich normal abnabeln und auf ihr eigenes Lebensglück konzentrieren können und werden für jedes Bisschen von ihren Eltern in den Himmel gehoben. Und ich?! Und das Schlimmste: Meine Mutter hat durch ihr uneinsichtiges Verhalten obendrein einen ganz schlimmen, traurigen Lebensabend. Ihr ganzes Leben war im Grunde seit dem frühen Tod ihrer Eltern von vorn bis hinten beschissen. Und ich konnte nichts dagegen tun, sie hat es nicht zugelassen.
Immer wenn ich mich um einen Menschen bemühe, an dem mir besonders liegt, weiß ich schon, wie es ausgeht. Egal, ob es meine Mutter, ein potentieller Partner oder auch nur ein platonischer Freund ist. Selbst bei Frauenfreundschaften habe ich schon so manche Enttäuschung erlebt.
Irgendwann kommt der Punkt, wo man einfach nicht mehr kann und dann auch lieber allein sein will. Weil man es einfach nicht mehr erträgt, dass alle Bemühungen umsonst sind und einem immer andere vorgezogen werden.
Nein, nein, du machst dir ja wenigstens Gedanken darüber und meinst es ja wahrscheinlich auch nicht übel mit mir. Andere wollen von so unangenehmen Themen erst gar nichts hören. Sie gehen einfach darüber hinweg.
Sie ist, so schwer es ihr fiel und so unsicher sie auf den Beinen ist, in den Garten bzw. einmal in die Einfahrt gegangen und hat Nachbarn um Hilfe gebeten bzw. um Hilfe gerufen. Die Nachbarn riefen dann die Polizei. Bei der gerichtlichen Anhörung soll meine Mutter dann allerdings gesagt haben, daran könne sie sich nicht mehr erinnern. Das wurde mir jedenfalls zugetragen. Obwohl sie mittlerweile leicht dement sein könnte, glaube ich, diese Aussage ist nur vorgeschoben, um meine Schwester zu schützen.Wie hat es deine Mutter denn geschafft, um Hilfe zu rufen, wenn deine Schwester meist in ihrer Nähe ist und sie im Grunde genommen stets ein Auge auf sie hat? War das telefonisch? Oder hat es ein Nachbar mitbekommen?
Das Gericht hat ja bereits das zuständige Gesundheitsamt als Betreuungsstelle eingesetzt mit dem Auftrag, den Sachverhalt zu ermitteln. Laut Bekundungen der Nachbarin haben schon dreimal Hausbesuche stattgefunden. Beim dritten Mal sei der Dame aber nicht geöffnet worden. Unternehmen kann man nur was, wenn sich beweisen lässt, dass meine Schwester meine Mutter oder sich selbst akut gefährdet. Und das ist enorm schwierig. Ich bin seit 10 Jahren mit den unterschiedlichsten Stellen in Kontakt: Ärzten, dem Sozialpsychiatrischen Dienst, dem Ordnungsamt, einer Familienberatungsstelle; ein Nachbar ist außerdem selber Polizist. Wirklich helfen konnte mir niemand.Gibt es nicht die Möglichkeit, einen unabhängigen Gutachter mit der Beurteilung der Situation Zuhause zu beauftragen? Jemand, der unvoreingenommen die Situation prüft und einen Bericht an die Behörden übermittelt? Und außerdem, was ich nicht ganz verstehen, wenn sogar die Behörden dir raten, einen gesetzlichen Betreuer zu bestellen, dann müssen die doch – zumal aufgrund der Polizeieinsätze – Wind davon bekommen haben, was dort tatsächlich abläuft. Und dennoch geschieht nichts?
Ich weiß, dass das auf Dauer nicht durchzuhalten ist. Habe ja auch keinen Kontakt mehr zu den beiden. Aber da dort jederzeit etwas passieren könnte, kann ich mein Leben trotzdem nicht genießen. Wäre ich 20 Jahre jünger oder insgesamt im landläufigen Sinne attraktiver, hätte ich mir wenigstens noch ein gescheites eigenes Privatleben aufbauen können. Kann ich aber auch vergessen. Ich stehe privat vor dem Nichts und kann noch dankbar sein, dass ich wenigstens beruflich gut abgesichert bin und mein Beruf mir einigermaßen Spaß macht.Dein intensives Engagement geht ja letztendlich auf deine Kosten, denn als erschöpfter und ausgepowerter Mensch wirkst du, wie du selbst andeutest, wenig anziehend auf andere und schaust weiter in die Röhre. Letzten Endes zahlst du ununterbrochen drauf.
Sei ehrlich zu dir selbst – wie lange hältst du das noch durch?
Ich sehe nicht, dass ich alleine irgendetwas an der Situation ändern könnte. Zu allem, sowohl zu einer Änderung meiner familiären als auch zu meiner eigenen privaten Situation, gehören mindestens zwei.Du sprichst davon, dass du dich mit all dem damit abfinden willst, weil du an eine Besserung nicht glaubst. Anderseits weißt du aber auch, dass du dich damit in einer Art „Opferhaltung“ befindest!?
Es ist so, wie es ist. Da gibt es nichts Wohlwollendes mehr zu deuteln.Und einen positiven Ausgleich würdest du auch haben, wenn es dir gelingt, dich wohlwollender mit dir auseinanderzusetzen und einen gesunden Abstand zu den Dingen schaffst, die dir deine Kraft rauben.
Allerdings. Kommt auch noch ein gesichertes Einkommen hinzu, dann weckt das bei vielen Neid. Jemand mit guter Ausbildung und gesichertem Einkommen kann ja gar keine Probleme haben; der ist ja völlig weltfremd und weiß gar nicht, was im Leben los ist. Im Gegensatz zu den ach so sehr im wahren Leben stehenden Leuten mit chaotischem Lebenslauf. 🙄 Auf solche unqualifizierten Kommentare kann ich verzichten.Nicht wenige (vorbelastete) Menschen vermischen ihre eigenen Geschichten und damit ihre Gefühle mit denen von anderen Menschen, wenn sie sich zu etwas äußern.
Das meinen auch Nachbarn und Verwandte. Als ich das hier in meinem allerersten Thread erwähnte, wurde ich dafür angefeindet....leider hat deine Schwester ihr aber eine Gehirnwäsche verpasst.
Doch. Eigentlich schon. Aber wenn ich vor 20 Jahren schon gewusst hätte, dass es mal so weit kommt, dann hätte ich andere Prioritäten im Leben gesetzt. Jetzt ist es zu spät. Manche Dinge kann man nie mehr nachholen.Und...genügt es dir nicht, für deinen inneren Frieden, dass du selbst für dich weißt, alles gegeben zu haben was dir möglich war?
Ja. "Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte Glück" lautet der Titel eines Buches, das ich habe.du weißt ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, er bleibt lieber in einer für ihn schlechten Situation, die er aber kennt und einschätzen kann, als sich einer neuen, unbekannten Situation auszusetzen.
Genau so ist es. Im Grunde ist es erschütternd, dass Außenstehende die guten Absichten und das Engagement eher erkennen und zu würdigen wissen als die Menschen, die einem am nächsten stehen sollten. Auch gewisse Verwandte (nicht alle!) beweihräuchern sogar in dieser Situation lieber sich selber.Diese Worte haben dir sicher gut getan, denk ich, denn sie waren, bis auf die Worte der Heimleiterin, leider die einzigen Worte der Anteilnahme und Anerkennung, die du bekommen hast. Und Empathie ist etwas, was uns Kraft gibt, wir wollen dass man uns zuhört und nicht, dass man uns ununterbrochen mit Tipps und Besserwisserei überschüttet.
Allerdings. 😎Du trägst aber keinerlei Verantwortung für das Leben und die Gefühle deiner Mutter. Die trägst du nur für dich selbst. Auf alles andere hast du absolut keinen Einfluss. Du hast ja versucht, Einfluss zu nehmen und siehst nun, was dabei herauskommt...
Ich denke, mein Leben wird für die nächsten Jahrzehnte (falls diese mir überhaupt vergönnt sind) in ähnlichem Stil wie heute vor sich hindümpeln. Es ist atypisch und wird auch atypisch bleiben.Was ich dir noch ans Herz legen möchte, ist, zu überlegen, ob sich ein Vergleich des eigenen Lebens mit denen anderer Leute, wirklich rentiert. Denn das bringt nichts, denke ich - jeder Mensch hat nun mal seine eigene Historie und seine daraus folgende Lernerfahrungen / Sozialisation. Überleg dir doch mal ob jemand, der eine fröhliche, glückliche Kindheit gehabt hat, mit den Widrigkeiten deines Lebens zurecht gekommen wäre. Jemand, der Kämpfen nicht gewohnt ist, wird vom erstbesten Kieselstein erschlagen.
Kann sein. Wenn man eher so auftritt, als ob man "auch anders könnte", wird man eher respektiert.Vielleicht spüren die Leute ja gerade eben, dass du dich bemühst und du wirkst deswegen so wenig „authentisch“? Sich „bemühen“ wirkt auf andere, als ob man „verzweifelt“ wäre und ein Bild von sich verkaufen möchte, welches einem nicht wirklich entspricht.
Ja, ich weiß. Was aber auch nicht gerade dazu führt, dass ich mir von Kontakten mit anderen Leuten noch allzu viel verspreche.Menschen wollen unangenehme Themen selten hören, weil sie sie an ihre eigenen Baustellen erinnern oder sie einfach nicht belastet werden wollen. Oder aber, sie haben schlichtweg von der Problematik keine Ahnung und sind überfordert. Wer, in seinem Alltag, setzt sich schon gerne mit schwierigen Themen auseinander? „Leid“ bespricht und teilt man eigentlich besser ausschließlich mit Menschen, die damit umzugehen wissen, alle anderen kehren einem meist nur den Rücken zu – auch aus Gründen des Selbstschutzes.
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