Hallo TS,
ich habe mich absolut in deinem Beitrag erkannt und danke für die tollen Antworten von Menschen, die dich aufbauen - ihr habt auch meine Seele etwas beruhigt.
Ich denke, du hast dich bestimmt doch vor dem Studium über dein Fach informiert, aber es ist einfach ein Unterschied, was in den Prospekten und bei einem Tag der Offenen Tür gesagt wird, als das, was du dann persönlich erlebst. Jedenfalls ist das bei mir so gekommen und ich bereue es ganz sehr, dass ich diesen bescheuerten Weg eingeschlagen und durchgezogen habe. Davon kaufen kann ich mir nichts, nur weil meine Angst mir gesagt hat: Mach das fertig, damit du das jetzt hast und dann schauen wir. Ja man kann sich wohl jede Entscheidung ewig aufschieben... weil Angst ein schlechter Ratgeber ist.
Ich habe auch viel über das Lehramt nachgedacht, weil ich einen Beruf haben möchte, der micht befriedigt, gleichzeitig anderen nützt und in dem ich etwas bewege, es muss nichts Großes sein, aber ich möchte auch etwas Sinnvolles machen. Ich komm aus der BWL-Richtung und habe das Gefühl, mich damit komplett verraten zu haben.
Hast du schon Praktika im Bereich Schule gemacht? Ich habe das gemacht, was mir gefallen hat und dennoch war ich am Ende zu pessimistisch, dass ich die Zusagen ignoriert habe, und mir wieder einmal in den Rücken gefallen bin. Ich habe gedacht, dass ich auch jetzt mit dem Abschluss versuchen muss, einen Job zu finden, tolle Entscheidung... Ich bin ja zu dumm, um Kindern was beizubringen.
Man muss aber auch bedenken, dass das LA-Studium tatsächlich ein wenig Russisch-Roulette ist, denn wer Lehrer sein kann und nicht, bewahrheitet sich erst mit Antritt des Schuldienstes, nach Abschluss beider Examen und wer bereits mit dem Studium oder der Ausbildung daneben lag, der hat Angst, auch diese Erfahrung machen zu müssen.
Informiere dich IN RUHE über deine Wünsche und denke daran: Es ist dein Leben! Du lebst für dich und wenn du glücklich bist, wird auch der Pessimismus vergehen, du wirst Freunde und Familie haben und du wirst erkennen, was dir wichtig ist. Deine Ziele jetzt gehen schon recht weit (bei mir auch das Ding) - denk nicht zu sehr, was sein kann. Das Leben bietet so viel Unbekanntes und kann mit einem Schlag alles zerstören, aber auch mit einem Mal viele Probleme lösen, eben wenn man beispielsweise im Beruf glücklich ist.
Sei dir gewiss, es geht auch anderen so. Das hilft dir nicht bei deiner realen Lösung, aber auch das Wissen, dass nicht andere immer alles so toll mit sich tragen, ist wichtig zu erkennen und hilft dir bestimmt auch, gegen dein Zweifeln vorzugehen.