K
kleines
Gast
Liebe Leah,
vielen Dank für deine Antwort. Ich muss sagen, das ich sehr beeindruckt von dir bin. Kannst du in meine Seele schauen? Denn alles was du schreibst ist mir natürlich auch durch den Kopf gegangen.
Meine Mutter war 15 Jahre trocken und ist wieder angefangen, ja, weil sie doch so krank ist. Kommt jetzt zynisch herüber, soll es auch. Ich habe ihr mal gesagt, sie solle sich in der Welt umsehen und das es Menschen gibt die viel schlimmer dran sind als sie. Ich muss dazu sagen, meine Mutter war schon immer krank. Neurosen, die sie während meiner Kindheit in Kliniken behandeln ließ. Alkohol, Tabletten das alles waren Sachen die haben ihr Leben bestimmt.
Als sie mich mit 18 Jahren zuhause rausgeschmissen hat, bin ich angefangen mich von ihr zu distanzieren. Ich habe den Kontakt damals für 2 Jahre abgebrochen und habe ihr dann doch verziehen. Was noch alles in meiner Kindheit falsch gelaufen ist brauche ich hier nicht schreiben, es würde zu lange dauern.
Ich habe sie dann als meine Mutter respektiert, mehr nicht. Ich hatte Verständnis für sie, hatte immer ein offenes Ohr und lebte mein Leben.
Als ich mich von meinem Ex Mann trennte und ich meinem jetzigen Mann kennenlernte, wusste ich nicht was sie von der ganzen Sache hielt. Was mir im übrigen aber auch egal war, es ist mein Leben und ich habe ab 18 Jahren immer für mich alleine entscheiden müssen.
Dann sind mein Mann und ich umgezogen. Ich habe sie regelmäßig2 oder 3x in der Woche angerufen. Was kam von ihr? Nichts, einfach nichts. Sie wollte nicht kommen und von selber angerufen hat sie auch nicht. Wieder einmal habe ich gedacht, na dann eben nicht.
Dann wurde ich 1998 schwanger. Ab da sollte das Verhältnis mit meiner Mutter in andere Bahnen gelenkt werden. Sie kam und besuchte uns, sie war so ganz anders als ich sie kannte. Die letzten Wochen sind wir viel spazieren gegangen, haben viel geredet und ich hatte auf einmal das Gefühl eine Mutter zu haben.
Als ich dann zur Entbindung ins Krankenhaus kam und wir endlich unsere kleine Tochter hatten, hätte ich vor Glück platzen können. Mein Mann holte direkt am nächsten Tag meine Mutter von zuhause ab und ich konnte es nicht erwarten, ihr die Kleine zu zeigen .
Dann kam sie in das Krankenzimmer. Voller Stolz und Glück gab ich ihr ihre Enkelin in den Arm. Was dann kam? Wie ein böser Alptraum, denn diese Worte werde ich mein Leben lang nie vergessen. "Du hast mir das Kind gegeben, als wenn du hättest sagen wollen da hast du sie, die hat mir weh getan, ich will sie nicht. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wie kam sie dazu? Wie immer in den letzten Jahren habe ich mich aber auch hier auf keine Auseinandersetzung eingelassen. War einfach nur schockiert.
Als wir dann zuhause waren, habe ich sie jeden Tag angerufen um sie an unserem Leben teilhaben zu lassen. Wir konnten nicht jede Woche zu ihr fahren da der Weg einfach zu weit war. Bis zu dem besagtem Samstag abend.
Ich hätte alles für meine Mutter getan, um ihr zu helfen.
Sie war aber dafür nicht zugänglich, ich weiss nicht warum. Ich kam nicht an sie heran. Sie log, das sich die Balken anfingen zu biegen.
Als wir dann zusammen bei der Diplompsychologin waren (sie kam die Treppe hoch und wollte mich in den Arm nehmen, ich wollte das nicht. Ich wurde zu Stein und sie fragte nur: wie, das auch nicht mehr?) habe ich versucht u.a. auch dieses Thema (Baby in den Arm legen) anzuschneiden. Sie hat alles abgestritten.
Sie griff meinen Mann, er hätte sie angeschrien. Ich lege beide Hände dafür ins Feuer, das er das nicht getan hat. Warum war sie auf einmal so anders? Ich weiss es bis heute nicht. Ich kann nur sagen, das meine Mutter 2 Gesichter hat, eines was wir kennen und das andere Gesicht das sie bei den Psychologen und ihren Ärzten aufsetzt.
Ich weiss, das meine Mutter sehr labil ist und ich mache ihr auch keinen Vorwurf daraus das sie wieder rückfällig geworden ist. Was sie aber hinterher daraus gemacht hat, uns da mit rein ziehen wollen und uns schlecht machen, nein da habe ich nicht mehr mitgespielt. Der Brief von ihr war nicht ehrlich gemeint. Sie ist ein sehr egoistischer Mensch, so habe ich sie im Laufe der Jahre kennengelernt. Es gibt einfach nur sie auf dieser Welt und sonst niemanden. Sie ist mit ihrem Leben noch nie fertig geworden und wenn ein Problem aus der Welt war, dann hat sie dafür gesorgt, das das nächste kam.
Ihr einen Anstoß geben? Nein, das will sie nicht. Dann wäre die Welt ja in Ordnung und das ist nichts für sie.
Wenn ich auf sie zugehen würde, was ist dann mit unserer Tochter. Sie hat sie nicht mehr gesehen als sie 1 1/2 Jahre war. Sie kennt sie nicht mehr. Soll ich ihr sagen hier ist deine Oma? Was mache ich mit der Kleinen, wenn meine Mutter sich wieder so verhält wie sie es in meiner Kindheit gemacht hat? Sie soll unserem Kind nicht weh tun so wie sie es bei uns gemacht hat und das wird so kommen. Ihre Kinder waren ihr nie wichtig. Das kann ich mit absoluter Sicherheit sagen. Mit böser Absicht hat sie 1965 meinem Bruder bei seinem Vater gelassen (der im übrigen auch nie Interesse an seinen Kindern hatte, aber das ist ein anderes Thema) und meine Oma hat ihn groß gezogen. Er war gerade mal 3 Jahre alt und ich kann es bis heute nicht verstehen. Man lässt sein Kind nicht alleine, dieses ist mit nichts in der Welt zu entschuldigen.
Als meine Halbschwester zur Welt kam, hat sie zugelassen das mein Stiefvater Unterschiede machte. Wenn unsere Tochter heute fragt, ob sie noch ein Butterbrot "darf", dann werde ich sauer. Sie braucht nicht nach Essen zu fragen. Ich musste dieses damals. Es gibt auch hier noch sehr viele Beispiele aber auch dieses wäre einfach zu lang.
Um es kurz zu machen, ich habe ihr irgendwann verziehen doch man kann es eben halt nicht vergessen. Seit ich selber Mutter bin sehe ich das alles ein wenig anders und ich sehe, das sie sich an ihren Kindern versündigt hat.
Irgendwann wird die Zeit kommen, in der es sie nicht mehr gibt. Das war bei meinen beiden Vätern auch der Fall.
Irgendwann habe ich mit den beiden abgeschlossen und nach ihrem Tod habe ich nichts gefühlt. Ausser vielleicht ein leises Bedauern nie ein Vater besessen zu haben.
Irgendwann wird es auch mit meiner Mutter so kommen. Dieses leise Bedauern, nie Eltern gehabt zu haben.
Liebe Grüße
Kleines
vielen Dank für deine Antwort. Ich muss sagen, das ich sehr beeindruckt von dir bin. Kannst du in meine Seele schauen? Denn alles was du schreibst ist mir natürlich auch durch den Kopf gegangen.
Meine Mutter war 15 Jahre trocken und ist wieder angefangen, ja, weil sie doch so krank ist. Kommt jetzt zynisch herüber, soll es auch. Ich habe ihr mal gesagt, sie solle sich in der Welt umsehen und das es Menschen gibt die viel schlimmer dran sind als sie. Ich muss dazu sagen, meine Mutter war schon immer krank. Neurosen, die sie während meiner Kindheit in Kliniken behandeln ließ. Alkohol, Tabletten das alles waren Sachen die haben ihr Leben bestimmt.
Als sie mich mit 18 Jahren zuhause rausgeschmissen hat, bin ich angefangen mich von ihr zu distanzieren. Ich habe den Kontakt damals für 2 Jahre abgebrochen und habe ihr dann doch verziehen. Was noch alles in meiner Kindheit falsch gelaufen ist brauche ich hier nicht schreiben, es würde zu lange dauern.
Ich habe sie dann als meine Mutter respektiert, mehr nicht. Ich hatte Verständnis für sie, hatte immer ein offenes Ohr und lebte mein Leben.
Als ich mich von meinem Ex Mann trennte und ich meinem jetzigen Mann kennenlernte, wusste ich nicht was sie von der ganzen Sache hielt. Was mir im übrigen aber auch egal war, es ist mein Leben und ich habe ab 18 Jahren immer für mich alleine entscheiden müssen.
Dann sind mein Mann und ich umgezogen. Ich habe sie regelmäßig2 oder 3x in der Woche angerufen. Was kam von ihr? Nichts, einfach nichts. Sie wollte nicht kommen und von selber angerufen hat sie auch nicht. Wieder einmal habe ich gedacht, na dann eben nicht.
Dann wurde ich 1998 schwanger. Ab da sollte das Verhältnis mit meiner Mutter in andere Bahnen gelenkt werden. Sie kam und besuchte uns, sie war so ganz anders als ich sie kannte. Die letzten Wochen sind wir viel spazieren gegangen, haben viel geredet und ich hatte auf einmal das Gefühl eine Mutter zu haben.
Als ich dann zur Entbindung ins Krankenhaus kam und wir endlich unsere kleine Tochter hatten, hätte ich vor Glück platzen können. Mein Mann holte direkt am nächsten Tag meine Mutter von zuhause ab und ich konnte es nicht erwarten, ihr die Kleine zu zeigen .
Dann kam sie in das Krankenzimmer. Voller Stolz und Glück gab ich ihr ihre Enkelin in den Arm. Was dann kam? Wie ein böser Alptraum, denn diese Worte werde ich mein Leben lang nie vergessen. "Du hast mir das Kind gegeben, als wenn du hättest sagen wollen da hast du sie, die hat mir weh getan, ich will sie nicht. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wie kam sie dazu? Wie immer in den letzten Jahren habe ich mich aber auch hier auf keine Auseinandersetzung eingelassen. War einfach nur schockiert.
Als wir dann zuhause waren, habe ich sie jeden Tag angerufen um sie an unserem Leben teilhaben zu lassen. Wir konnten nicht jede Woche zu ihr fahren da der Weg einfach zu weit war. Bis zu dem besagtem Samstag abend.
Ich hätte alles für meine Mutter getan, um ihr zu helfen.
Sie war aber dafür nicht zugänglich, ich weiss nicht warum. Ich kam nicht an sie heran. Sie log, das sich die Balken anfingen zu biegen.
Als wir dann zusammen bei der Diplompsychologin waren (sie kam die Treppe hoch und wollte mich in den Arm nehmen, ich wollte das nicht. Ich wurde zu Stein und sie fragte nur: wie, das auch nicht mehr?) habe ich versucht u.a. auch dieses Thema (Baby in den Arm legen) anzuschneiden. Sie hat alles abgestritten.
Sie griff meinen Mann, er hätte sie angeschrien. Ich lege beide Hände dafür ins Feuer, das er das nicht getan hat. Warum war sie auf einmal so anders? Ich weiss es bis heute nicht. Ich kann nur sagen, das meine Mutter 2 Gesichter hat, eines was wir kennen und das andere Gesicht das sie bei den Psychologen und ihren Ärzten aufsetzt.
Ich weiss, das meine Mutter sehr labil ist und ich mache ihr auch keinen Vorwurf daraus das sie wieder rückfällig geworden ist. Was sie aber hinterher daraus gemacht hat, uns da mit rein ziehen wollen und uns schlecht machen, nein da habe ich nicht mehr mitgespielt. Der Brief von ihr war nicht ehrlich gemeint. Sie ist ein sehr egoistischer Mensch, so habe ich sie im Laufe der Jahre kennengelernt. Es gibt einfach nur sie auf dieser Welt und sonst niemanden. Sie ist mit ihrem Leben noch nie fertig geworden und wenn ein Problem aus der Welt war, dann hat sie dafür gesorgt, das das nächste kam.
Ihr einen Anstoß geben? Nein, das will sie nicht. Dann wäre die Welt ja in Ordnung und das ist nichts für sie.
Wenn ich auf sie zugehen würde, was ist dann mit unserer Tochter. Sie hat sie nicht mehr gesehen als sie 1 1/2 Jahre war. Sie kennt sie nicht mehr. Soll ich ihr sagen hier ist deine Oma? Was mache ich mit der Kleinen, wenn meine Mutter sich wieder so verhält wie sie es in meiner Kindheit gemacht hat? Sie soll unserem Kind nicht weh tun so wie sie es bei uns gemacht hat und das wird so kommen. Ihre Kinder waren ihr nie wichtig. Das kann ich mit absoluter Sicherheit sagen. Mit böser Absicht hat sie 1965 meinem Bruder bei seinem Vater gelassen (der im übrigen auch nie Interesse an seinen Kindern hatte, aber das ist ein anderes Thema) und meine Oma hat ihn groß gezogen. Er war gerade mal 3 Jahre alt und ich kann es bis heute nicht verstehen. Man lässt sein Kind nicht alleine, dieses ist mit nichts in der Welt zu entschuldigen.
Als meine Halbschwester zur Welt kam, hat sie zugelassen das mein Stiefvater Unterschiede machte. Wenn unsere Tochter heute fragt, ob sie noch ein Butterbrot "darf", dann werde ich sauer. Sie braucht nicht nach Essen zu fragen. Ich musste dieses damals. Es gibt auch hier noch sehr viele Beispiele aber auch dieses wäre einfach zu lang.
Um es kurz zu machen, ich habe ihr irgendwann verziehen doch man kann es eben halt nicht vergessen. Seit ich selber Mutter bin sehe ich das alles ein wenig anders und ich sehe, das sie sich an ihren Kindern versündigt hat.
Irgendwann wird die Zeit kommen, in der es sie nicht mehr gibt. Das war bei meinen beiden Vätern auch der Fall.
Irgendwann habe ich mit den beiden abgeschlossen und nach ihrem Tod habe ich nichts gefühlt. Ausser vielleicht ein leises Bedauern nie ein Vater besessen zu haben.
Irgendwann wird es auch mit meiner Mutter so kommen. Dieses leise Bedauern, nie Eltern gehabt zu haben.
Liebe Grüße
Kleines