Einmal ...??
Neben meiner Lehre habe ich früher am Freitag und Samstag
in meiner Stammdisco gearbeitet.
Unser Problem, als Hafen/Marinestadt, bestand immer dann, wenn
viele Schiffe im Hafen oder Tanker an der Ölpier lagen.
Dann waren Unmengen von Marinern und Seeleuten unterwegs,
welche vorher in vielen Fällen eine längere Zeit auf See,
ohne Alkohol hinter sich hatten.
Sie hatten einen Nachholbedarf und waren innerhalb kürzester
Zeit besoffen und streitlustig.
Damals gab es noch keinen Sicherheitsdienst der für Ruhe und Ordnung sorgte.
Das musste das Personal selbst erledigen.
Bei mir klappte es immer wunderbar sich prügelnde Streithähne mit einem einfachen Bluff auseinander zu bringen.
Ich bin dazwischen gegangen und habe die Herren sehr resolut davon unterrichtet , dass die Außentür geschlossen wurde und ich Anweisung habe ,die Polizei /MP oder Feldjäger zu rufen, falls nicht sofort Ruhe einkehrt.
Damals bekamen die Jungs nach einem solchen Anruf richtigen Ärger,
das wirkte in den meisten Fällen sehr ernüchternd.
Anschließend bekamen die Streithähne ein Getränk auf Kosten des Hauses und oft war es der Fall,dass sie sich dabei schon wieder auf Kumpelbasis unterhalten konnten.
Besonders schlimm war es als der Flugzeugträger Nimitz nach
Wilhelmshaven kam.
Die über 5000 Jungs hatten 110 Seetage /im Golf hinter sich
und wurden mit ordentlich Geld in der Tasche alle auf einmal
auf unsere Stadt losgelassen.
In den Discos gab es bald Mord.-und Totschlag.
Man konnte nichts anderes machen als die MP zu rufen.
Man kam nicht hinter dem Tresen weg,so voll waren die Läden.
Als Frau war es sowieso besser im Schutz hinter dem Tresen zu bleiben.
Wenn die Riesenkerle der MP kamen wurde kurzer Prozeß gemacht.Sie prügelten mit Knüppeln und Schlagringen einfach drauf. Einige wurden eingesammelt , mitgenommen und durften im bordeigenem Knast hocken bis das Schiff den Heimathafen erreicht hatte und dort wurde darüber verhandelt.
Man hatte den Ruf des Heimatlandes geschädigt.
Geschah das in Uniform wurde weitaus strenger bestraft.
So hat es mir die MP erzählt.
Nach diesem Erlebnis habe ich darauf verzichtet in dem Laden
auszuhelfen, als ein zweites Mal ein Flugzeuträger unsere Stadt besuchte.
Bei diesem Mal wurde ein Ami von einem Kameraden
vor einer Bar erstochen.