Warum keine Trauer bei Suizid, wenn doch auch um Menschen getrauert wird, die auf andere Art und Weise von uns gegangen sind?
Ich habe Menschen erlebt, die gekämpft haben, die eigentlich bleiben wollten, doch nur wenig gab ihnen noch den Halt, den sie brauchten und so sind sie durch den Suizid gegangen. Die frage die hier blieb, hätte es etwas gegeben, dass ihnen diesen Konflikt hätte nehmen können und sie sich dann für das Leben hätten entscheiden können. Und dürfen die Angehörigen, die sie zurückgelassen haben nicht darüber traurig sein, dass sie verstorben sind und nie mehr zurück kommen? Das sie für immer fort sind.
Warum sollte der Verlust und die Trauer geringer sein, bei Menschen die den Suizid gewählt hatten, ob freiwillig oder aus einem enormen Druck heraus, den sie nicht mehr stand halten konnten?
Vielleicht mag der eine oder die andere keine Trauer empfinden (können/wollen), doch soll es darum denen abgesprochen werden, die trauern? Der eine oder andere mag trauern, weil er /sie einen Verlust empfinden. Andere trauern, weil sie das Gefühl haben, dieser Mensch hätte doch noch ein langes gutes gesundes Leben haben sollen.
Es gibt viele Gründe der Trauer, doch warum sollte es da unbedingt Unterschiede geben, ob Suizid, ob alt krank, schwach gebrechlich? Trauer, kommt von traurig sein. Warum sollte niemand darüber traurig sein, dass diesem Menschen nicht geholfen werden konnte.
Ja, es gibt Menschen, die planen ihren Suizid, weit bevor sie ihn begehen. Weil sie nicht abhängig sein mögen von anderen Menschen und darum lieber ihren Tod planen. Doch viele die Suizid begehen, geben Hinweise, wünschen sich es gibt jemanden in ihrem Leben, denen sie so viel bedeuten, dass sie es hören, sehen und es verhindern. Manche begehen den Suizid aus einem Impuls heraus, sind auch froh, wenn es dann schief geht.
Warum also sollte es keinen Grund geben zu Trauern. Trauern, weil der Halt nicht gegeben war. Trauern, weil die Hinweise überhört und übersehen wurden und so dieser Mensch nun nicht mehr lebt, seine Träume nicht mehr erfüllen kann, seine Kinder nicht mehr erlebt, wegen derer er eigentlich am Leben bleiben wollte.
Ist es nicht traurig, dass ein Mensch nicht mehr wegen sich selbst am Leben bleiben konnte und auch der letzte Halt, denn er hatte, ihn nicht mehr am Leben halten konnte. Ist es nicht traurig, wenn auch noch manch Hintergrund bekannt ist, dass das Leben von klein auf an ein gequältes Leben war und er gerade begonnen hat, einen Sinn im Leben, wenigstens hin und wieder zu spüren?
Und wäre es nicht traurig, wenn das wahr ist, wo von dieser Mensch vielleicht schon zu Lebzeiten immer wieder überzeugt war "wenn ich mal sterbe, gibt es niemanden, dem es was aus macht. Es wird niemand wegen mir Trauer empfinden. Ich gehöre hier nicht her" weil er es zu Lebzeiten nicht spüren konnte, weil er überhaupt nichts wahrnehmen konnte? ist es nicht traurig, wenn ein Mensch so viele Selbstzweifel hat?
Ist es nicht traurig, dass dieser Mensch, das Liebste was er hat alleine zurücklässt, weil er keine Verbindung mehr zu Ich hätte diesen Menschen ein gutes Leben gewünscht und nicht die Entscheidung, wegen dem für ihn nicht mehr aushaltbaren einen Weg in den Tod zu wählen. Es ist traurig, dass es Menschen gibt, die aus Verzweiflung, den Weg in den Tod gehen, obwohl es vielleicht später ein gutes Leben hätte sein können....