Warum verändert es so?

Ich bin 20 Jahre alt und gehe in die 13.Klasse. Vor 10Wochen ist mein Bruder bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Er war 24. Für mich war er mehr als ein Bruder, er war ein Freund. Seit diesem Tag bin ich wahnsinnig ängstlich geworden und ich weiß selber nicht wie ich damit umgehen soll, da ich mich so gar nicht kenne. Ich habe einen Freund den ich sehr liebe. Er ist zu 100% für mich da, doch seit dem Unfall habe ich angefangen ihm andauernd hinterher zu telefonieren. Ich male mir die furchtbarsten Dinge aus wenn er sich mal verspätet und aus meiner Angst heraus fange ich dann an ihm Vorwürfe zu machen, ihn anzuschreien und zu beleidigen. Das will ich alles gar nicht! Noch versteht er es zumindest ein wenig, doch er ist ebenso wie ich selbst der Meinung, das ich maßlos übertreibe. Ich kann aber nicht damit aufhören. Die Gedanken kommen einfach von selbst. Doch ich habe Angst, wenn ich mich nicht bald änder, dass ich auch noch ihn verliere.

Hallo

Ich kenne dieses Gefühl Angst zu haben dass wieder etwas Schlimmes passiert. Ich habe vor sieben Jahren meinen über alles geliebten Freund verloren. Er ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Und jedes mal wenn ich dann in einer neuen Beziehung war und mein Freund mit dem Auto weg fuhr hatte extreme Angst und fragte mich ob ich ihn je wiedersehen würde. Am Anfang schaffte ich es nicht mal ins Bett zu gehen bevor ich wusste dass er wieder gut zu Hause angekommen ist. Und wenn er sich dann mal verspätete weil er vielleicht länger arbeiten musste oder einen Freund angetroffen hatte wurde mir schlecht und ich hatte Angst und musste ihn anrufen um zu wissen wo er steckt. Dieses Gefühl ist zum Glück in der jetzigen Beziehung nicht mehr da. Weil mein Freund und ich abgemacht haben, dass er jedesmal wenn es mehr als eine Stunde später wird, weil er vielleicht plötzlich mal einen kurzfristen Termin hat oder so mir eine SMS schreibt. Er muss nicht schreiben wo er ist oder was er macht da vertraue ich ihm voll und ganz. Er meldet mir nur dass es spätet wird und die ungefähre Zeit. So habe ich zumindest mal diese Angst im Griff. Vielleicht wäre das für Euch ja auch eine Lösung. So kann ich mir immer sagen: Bis eine Stunde ist normal und wenn ich nach einer Stunde nichts höre frage ich nach! Meine Angstattacken diesbezüglich sind nun weg!

Aber wenn ich Dir noch einen Tipp geben darf?! Versuche diese Angst so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Leider habe ich zu lange gewartet und nun sind noch ganz Andere Ängste dazu gekommen. Leider leide ich im Moment unter vielen Angstattacken, dass immer wenn ich glücklich bin was schlimmes passieren könnte und das ist sehr schwer. Da kannst Du das Leben gar nicht mehr richtig geniessen. Aber mit der Abarbeitung der Angst wenn er weg ist konnte ich wenigstens mal Eine in den Griff bekommen und die Anderen werde ich auch noch schaffen.

Ich wünsche auf jeden Fall Dir, Deiner Familie und in Deiner Beziehung sehr viel Kraft in dieser schweren Zeit. Und denk immer daran es ist wundervoll wenn man jemanden hat der einem liebt und versteht und der einem hilft! Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen und ich höre wieder mal von Dir wies Dir geht.

Gruss Fabienne

Lebenszeit

Ich möchte euch trösten mit dem himmlischen Vater. Er hat seine Wohnungen für die bereitet, die nach IHM rufen. Ich bin mir fast sicher, dass man in der Stunde des Todes noch Zeit dazu hat. Das irdische Leben begrenzt sich für den Körper auf eine gewisse Zeit. Das geistliche Leben wohin unsere Seele und unser Geist geht, das dauert ewig. Dort werden wir uns wiedersehen. Die einen im Licht, die andern in der Finsternis. Dazu ist der schnelle Tod da, dass er die Lebenden ermahnt umzukehren von ihrem gottlosen Weg. Lukas 13 ...

bitte nicht falsch verstehen

mit gottlos meine ich die natürliche Trennung des Menschen von Gott. Wenn wir eine Beziehung zu Gott wollen, müssen wir seine Botschaft kennen, die Botschaft vom Heil in Jesus Christus. Er ist der Weg zum Vater... sonst keiner
www.40sekunden.de kann dir eine Hilfe sein.

"Ängstlich"

Grüß Dich "Ängstliche",
grüß Dich Fabienne,

gerne würde ich Dich trösten wollenn und Dir etwas von Deiner Angst nehmen, doch meine Angst ist ebenso groß und da ich mit der Bewältigung bis heute gewartet habe, geht es mir nun wie Fabienne. Doch auch ich arbeite daran indem ich bei einer Psychiaterin eine Therapie mache. Ich kann nur bestätigen was Fabienne sagt, je länger Du zuwartest umso schwieriger wird es und umso mehr Ängste entwickeln sich im Selbstlauf. Ich würde auch gerne mehr schreiben über mich, doch die Anwesenheit von Inge, die für mich ein Ärgernis, ein Greuel darstellt das wiederum bei mir große Angst auslöst, hält mich davon ab,

Also beschränke ich mich vorläufig darauf: Suche Dir rechtzeitig Hilfe. In einem früheren Post hab ich schon einmal eine neue Behandlungsmethode beschrieben, sie nennt sich EMDR (Behandlung posttraumatischer Belastungsstörung) und wird von besonders geschulten Therapeuten angewandt. Mir hat dieses Verfahren sehr viel gebracht. Ein verständnisvoller Partner, wie wir ihn wie ich lese wohl alle Drei haben ist natürlich sehr hilfreich, alleine hätte ich mich längst selbst aufgegeben, (wie ich es schon einmal versucht habe).

Ich wünsche Dir liebe "Ängstliche" und Fabienne alles Liebe und Gute und hoffe bald wieder von Euch zu lesen.