Mir ist das Thema wichtig und es gäbe für mich viel dazu zu sagen, aber ich versuche es mal kurz zu halten:
Um etwas verstehen und interpretieren zu können, um in der Lage zu sein danach zu recherchieren, zu interpretieren etc. muss man bereits etwas wissen und können. Je mehr man kann und weiß, desto mehr kann man mit neuen Informationen anfangen.
Das kann man sich vorstellen wie eine Zweibel, wo jede Schicht die vorherige umfasst, größer ist und nur deshalb dort sein kann, weil es die untere gibt. Damit du ein Bild vor Augen hast.
Das Schlimme an fehlendem Wissen und mangelnder Bildung ist leider, dass die Betroffenen sich absurder Weise für um so wissender halten, je weniger sie wissen. Man nennt das Dunning-Kruger-Effekt. Wer also glaubt alles zu wissen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und Weiterbildung sowie Reflexion für überflüssig hält, der weiß vermutlich sogar besonders wenig.
Deswegen hat Platon damals auch als höchste Form der Erkenntnis gesagt "Ich weiß dass ich nichts weiß". Das ist quasi das andere Ende der Skala.
Ich meine damit allerdings NICHT, und das muss auch betont werden, dass das pure Auswendiglernen von Informationen wirklich hilfreich ist. Es nützt wenig das genaue Datum und Dauer aller Kriege der Menschheit zu kennen oder solches Zeug.
Es geht dabei um Fähigkeiten welche den Erkenntnisgewinn unterstützen. Also sowas wie logisches Denken, Interpretationsfähigkeit, Reflexion, abstrakte (Denk)Muster (und deren Erkennung), geistige Werkzeuge (so genannte Meme), das Lernen aus der Geschichte (man muss nicht alle Fehler selbst machen), die Kunst zu diskutieren und der Kommunikation usw.
Viele Angebote aus dem Bereich der Bildung können, oder sagen wir lieber sollten, das unterstützen.
Viele Informationen und ein höheres Verständnis sind einem gar nicht erst zugänglich, wenn man vorherige Erkenntnisse, geistige Fähigkeiten etc. nicht erlangt hat. Schlimmer noch, man erkennt sie nicht einmal, weswegen man gar nicht erst auf die Idee käme danach zu googeln, weil man von ihrer Existenz schlicht nichts weiß. Die Weisheit von Platons Worten und denen vieler anderer Philosophen erschließt sich einem erst, wenn man vorher einen teilweise langen und mit unter auch von schmerzlichen Erkenntnissen gepflasterten Weg gemeistert hat.
Zusammenhänge bleiben einem schlicht verborgen.
Was ich damit sagen will ist: Dir entgeht ein viel umfassenderer Blick auf die Welt um dich herum, wenn du die Grundlagen dafür nicht erlernt hast. Und, ob man das nun als schlimm oder als Gnade empfindet sei jedem selbst überlassen, du merkst es nicht einmal!
Man kann einem Blinden keine Farben erklären, ich kann dir nur versprechen dass es
- Nicht einfach wird
- Eine lange Reise ist
- Sich lohnt
Viel Erfolg bei deiner Prüfung
Mathe war übrigens damals das einzige Fach wo ich gute Noten hatte, ich musste damit alle anderen Fächer ausgleichen...^^"