Ich lese in der Bibel und schaue mir auch ab und zu mal Videos über Prophetien an, die Menschen schon vor Jahrzehnten vorausgesagt haben, oder aber in der letzten Zeit bekommen haben. Und weil das alles durch die Entwicklung auf der Welt immer mehr danach aussieht, dadurch habe ich eben diese Überlegungen.
Ich sehe mir auch nicht jede Prophetie an, nur was mir glaubhaft erscheint, und wenn ich die Person nicht für einen Scharlatan halte oder Hellseher... also nichts von Irlmaier oder ähnliches. Ich weiß nicht ob ich den Namen jetzt richtig geschrieben habe.
Von so etwas halte ich Abstand.
Ich befasse mich auch gern damit (bin ein neugieriges Mensch und möchte jetzt schon wissen, wie es weitergehen wird!) und kann daher sagen:
Die Bibel kannst Du vergessen was das moderne Europa und den Rest der Welt angeht, die bezieht sich nur auf den Nahen Osten und das damalige Römische Reich (die letzte Verkörperung des Tieres mit den 7 Köpfen und 10 Hörnern), vom Rest der Welt haben die Autoren nichts gewußt, das lag weit von ihrem beschränkten Tellerrand entfernt.
Wenn man wissen will was bei uns potentiell passiert, muß man schon mit den lokalen Propheten wie Nostradamus, Irlmaier, der Sybille von Prag etc. Vorlieb nehmen, denn die haben immer "regionale" Vorhersagen gemacht, Nostradamus hat sich nur dann auf andere Länder bezogen wenn die Auswirkungen bis nach Frankreich (seine Region) zu spüren sind.
Aber egal wen man liest, man muß immer den Reality-Check machen, was ist schon passiert, was steht noch aus, und wie paßt das was noch aussteht, mit der aktuellen Weltlage zusammen. Wenn es nicht paßt kann man sagen: dann passiert es auch nicht so schnell, kann man erst mal aussitzen.
Leider gibt es insbesondere bei Nostradamus Leute, die seine Aussagen deuten wollten, im Dutzend billiger, und fast alle taugen nichts. Wenn sich etwa einer weigert die Originaltexte anzugeben bevor er mit der Deutung beginnt (die originalen Strophen sind erhalten!), ist er bei mir schon disqualifiziert, weil das zeigt, er läßt lieber seine eigene Phantasie spazierengehen statt sich mit dem Originaltext zu befassen, und um zu verhindern daß Leute die ein wenig Französisch können sich eigene Gedanken dazu machen, zitiert er die Strophen gar nicht erst. Andere schreiben einfach bei älteren Autoren ab oder bringen nur die 5 oder 10 bekanntesten Strophen die längst eingetreten sind, und lassen alles andere weg.
Der einzige Autor der bei mir Gnade fand, ist der hier: Jean Charles de Fontbrune, sein Buch erschienen 1980 auf Französisch, 1982 auf Deutsch unter dem Titel: Nostradamus Historiker und Prophet.
Der war der Sohn eines anderen Nostradamus-Forschers und hatte einiges drauf, denn er hat erkannt daß N. zwar in seinem Altfranzösisch schrieb, aber alle Verschlüsselungen auf Latein, manchmal auch auf Griechisch machte, und daher lesen sich seine Deutungen ganz anders als bei allen anderen Exegeten. Außerdem hat er auch bemerkt, daß jede der mehrzeiligen Strophen sich auf ein einziges Ereignis beziehen im Sinn von vorher-nachher, Ursache/Wirkung oder das passiert hier und das zeitgleich woanders. Also anders als bei den anderen Forschern, die innerhalb der selben Strophe alles mögliche aus verschiedenen Zeiten durcheinandermischten. Die Deutung nach Fontbrune macht einfach mehr Sinn als andere. Er hat auch ein paar Fehler reingebracht, die aus seiner Zeitsicht (bis 1979) verständlich sind (z. B. angeblicher Beginn 3. Weltkrieg mit dem "Schreckenskönig von 1999", der sich dann aber als Erdbeben von Gölcük/Türkei entlarvte), dafür hat er z. B. die Entstehung des IS herauslesen können, als dieser Inhalt noch gar keinen Sinn machte, erst heute ergibt die Strophe einen Sinn, da wir vom IS wissen.