Ich habe so das Gefühl, dass der technologische Wandel unser Leben viel schnelllebiger und unpersönlicher gemacht hat aka Emails (auch gerne mal nach Arbeitszeit), Homeoffice, Entertainment/Freizeit. Früher war vllt Arbeit aus, Reisen/Auslandsaufenthalte konnte man sich gar nicht so leisten, abends Sendeschluss und mehr Ruhe. Der Mann konnte Alleinverdiener sein, Frau kümmert sich um Kinder, Pflege der Älteren und Haushalt - man unterstützt sich im Mehrgenerationen Haushalt. Man hat auch nicht im Internet jede schlimme Nachricht mitbekommen, die es so auf der Welt gibt. Da wurde höchstens mal ne Zeitung gelesen oder die Tagesschau geguckt, vllt mal ein ausführliches Buch. Ignorance is bliss.
Und insgesamt ist die Generation Y ja recht behütet/verwöhnt mit allem aufgewachsen, hat sehr viel Bildung bekommen, soll aber auch "lebenslang lernen" immer schneller weiter höher und kommt dann im Erwachsenenleben vllt schlechter zurecht als vorherige Generationen. Früher blieb man vllt die ganze Zeit bei einer Firma, heute wird man schneller mal entlassen oder fängt was anderes an. Das Wissen kam aus Büchern, die ja auch nicht so oft neu gedruckt wurden. Damals gabs noch Berufe, wo man nur Sachen mit der Schreibmaschine abgetippt hat, also ich denke Berufe sind komplexer geworden. Die wenigsten haben damals studiert. Dann wird alles immer weiter optimiert und eingespart. Irgendwie gehts nur noch ums Geld.
Aber so genau weiß ich das auch nicht, da ich nicht in den 70er Jahren gearbeitet oder gelebt habe. Ich weiß nur dass man heute als Übersetzer digital arbeitet und immer weiter für immer weniger Geld (weil man auch mit der Welt konkurriert) arbeiten kann. Früher fuhr man wohl auch mal in ne Bibliothek um Fachbegriffe zu suchen, die dann zu machte. Musste ich ziemlich drüber lachen. Weiß jetzt nicht wie lang damals die Post oder der Milchmann brauchte, aber hat man die nicht noch persönlich gekannt und mit denen gequatscht?
Habe immer so das Gefühl früher sind sie ärmer aufgewachsen, haben sich dann alles erarbeitet, waren froh und stolz nen Job zu haben, gab auch nicht so viel künstliche Ablenkung(Entertainment) , man kannte noch Langeweile und später glücklich in den Ruhestand mit Familie und Haus. Ich bin eher sehr behütet aufgewachsen, dann gemerkt wie stressig und doof alles ist, an Haus und Rente denkt man schon kaum noch, wer soll sich das leisten, vllt wenn man Glück hat und erbt. Und meine Freizeit (denke es gibt mehr Entertainment Serien/Pc Spiele als früher), die ich wertschätze wird durch das arbeiten gehen unterbrochen.
Eigentlich sollte der technologische Forschritt uns Arbeit abnehmen, glaube die Prognose war irgendwas mit wir schaffen die Arbeit in 20 Stunden oder weniger, aber wir arbeiten halt jetzt einfach mehr und schneller und verdienen wahrscheinlichn noch geringere Reallöhne und die Arbeitszeit ist nur leicht gesunken auf 40 Std. Woche.
Auch leben wir ja im demographischen Wandel, das heißt Personalmangel wird immer schlimmer, wir Jungen sind einfach nicht mehr so viele, müssen aber jetzt die Renten tragen etc. Es gab noch nie so viele alte Menschen hier, früher sind die auch viel früher gestorben. Und Arbeitgeber sparen vllt Personal und dann arbeitet man für 3 oder so. Seit 1980 sind auch Finanzen, Geld und Banken total aus dem Ruder gelaufen und man erschafft plötzlich Geld aus dem nichts inkl. Finanzkrisen. Die Schere geht auseinander.
Ansonsten hatte man glaube ich früher mehr Kontakt mit Menschen = weniger soziale Phobie. Leute waren schon mit 16 am arbeiten/Erwachsen. Sicherlich gab es auch viel mehr Unwissen, Ausgrenzung, Stammtischparolen, festgefahrende Rollenbilder, die wir heute alle bekämpfen, indem man auf sie Aufmerksam macht und rumgendert etc. Also ich will diese alte Zeit auch nicht verherlichen, es gibt glaube ich heute sogar viel weniger Gewalt als früher, aber man wurde damit auch nicht so in den Nachrichten bombadiert und Burnout und Arbeitsschutz hat da wahrscheinlich auch niemanden interessiert, also es war in gewisserweise auch ne viel härtere Zeit früher, aber doch irgendwie simpler und langsamer - glaube ich.
Also mein Vater (63) schimpft auch immer viel, wie unsozial und stressig alles geworden ist. Ich glaube die Globalisierung hat uns auch viel Arbeit weggenommen und ins Ausland verlagert, z.B. war meine Stadt früher reich wegen der Textilindustrie, Deutschland war quasi das China für die westl. Welt und heute ist meine Stadt Pleite und die Textilindustrie ist in Asien.