In „Der Fuchs und die Trauben“ lässt er den kleinen Fuchs, der trotz seiner Mühen die Trauben am Weinstock nicht erreichen kann, weil sie zu hoch hängen, sagen „Sie sind mir eh zu sauer“, um dann erhobenen Hauptes weiter zu spazieren.
Dass der Beobachter dabei still in sich hineingrinst, hat einen guten Grund: Das Verhalten des kleinen Fuchses ist so durchschaubar – und zwar deshalb, weil jeder mitunter genau die gleiche Strategie anwendet.
Man könnte es einfach Selbstbetrug nennen, aber die Forschung hat für das Bestreben, solche unangenehmen Situationen selbstwertdienlich auflösen zu wollen, einen schöneren Begriff gefunden: kognitive Dissonanz.
Die Einstellung ändern ist meist bequemer als die Wahrheit zu akzeptieren:
Das Ganze hat etwas Sympathisches – weil es so durchschaubar ist.
Und, weil es jeder schon einmal genauso gemacht hat.
Es ist immer gefährlich die Wahrheit zu sagen. Eines Tages wird man dabei immer ertappt.
Oscar Wilde