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Weg vom Alkohol, mein Erfahrungsbericht

Basi

Aktives Mitglied
Hier treffen ganz unterschiedliche Menschen und ganz unterschiedliche Ausgangssituationen aufeinander.
Es ist schön, davon zu lesen, dass jemand es schafft aufgrund eines Buches, mit dem Alkohol erstmal aufzuhören und sich dann erstmal ne ganze Weile rundum wohl fühlt. Bis zum Rückfall erstmal. Und dann hoffentlich wieder von neuem.

Und wenn Menschen aufhören, und gleichzeitig mit dem Aufhören es selbständig schaffen, ihr Leben so zu verändern, dass Stress und so weiter reduziert wird, ganz toll ist das.

Oder wenn Menschen hier schreiben, dass sie nie Alkohol getrunken haben, weil er ihnen nicht schmeckt. Das ist schön für sie.

Oder dass der Vater als abschreckendes Beispiel funktionierte, so dass man selbst das nicht nachmachen wollte.

Aber es gibt auch Menschen, die Alkohol als Selbstmedikation missbrauchen, weil sie ein ständiges Gefühl der Leere, Einsamkeit, emotionaler Instabilität, Depression usw. erleben, und das vielleicht schon ihr ganzes Leben lang. Wo z. B. Therapie nicht dazu geführt hat, das grundlegend zu verändern. Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Nicht zuletzt gibt es auch Menschen, die richtig körperlich abhängig sind. Bei denen wäre es gefährlich, wenn sie ohne medizinische Kontrolle einfach aufhören würden.

Und hier schreiben halt Menschen aus allen genannten Richtungen.

Da ist meiner Meinung nach nichts OT.

Also dann wenn die oder der TE damit einverstanden
 

Addi

Aktives Mitglied
Mein erster Mann war (ist) Alkoholiker, weshalb ich mich von ihm getrennt habe. Mein Halbbruder hat sich mit 39 J. totgesoffen. Meine Eltern haben zum Mittag schon immer ein Glas Wein getrunken.

Mir gibt Alkohol nichts. Ich mag dieses schwummrige Gefühl nicht im Kopf, außerdem wird mir von Alkohol sehr schnell übel. Zudem bekomme ich seit geraumer Zeit nach 2 Schlucken Kopfschmerzen. Also trinke ich bestimmt seit 10 Jahren gar kein Alkohol mehr. Mir fehlt absolut nichts und trotzdem ist es irgendwie gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt, keinen Alkohol zu trinken.

Mein 2. Mann und ich waren gerade im Süden im Urlaub. Zum Abendessen hab ich meist Spezi getrunken. Der jungsche Kellner fragt mich nach etwas 1 Woche, ob ich gar keinen Alkohol trinken würde, ich bejahte. Seine Antwort. Das ist doch nicht normal.

Oder auf Geburtstagen oder anderen Empfängen wird mir auch ständig der obligatorische Sekt angeboten. Ich lehne ab. "Och ein Glas kann man doch, auch wenn man fahren muss", "Och, nur zum Anstossen" ... Ähm, nein danke!

Warum ist es nicht normal, keinen Alk zu trinken? Und warum ist ein Nein nicht ein Nein?
 

Basi

Aktives Mitglied
Mein erster Mann war (ist) Alkoholiker, weshalb ich mich von ihm getrennt habe. Mein Halbbruder hat sich mit 39 J. totgesoffen. Meine Eltern haben zum Mittag schon immer ein Glas Wein getrunken.

Mir gibt Alkohol nichts. Ich mag dieses schwummrige Gefühl nicht im Kopf, außerdem wird mir von Alkohol sehr schnell übel. Zudem bekomme ich seit geraumer Zeit nach 2 Schlucken Kopfschmerzen. Also trinke ich bestimmt seit 10 Jahren gar kein Alkohol mehr. Mir fehlt absolut nichts und trotzdem ist es irgendwie gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt, keinen Alkohol zu trinken.

Mein 2. Mann und ich waren gerade im Süden im Urlaub. Zum Abendessen hab ich meist Spezi getrunken. Der jungsche Kellner fragt mich nach etwas 1 Woche, ob ich gar keinen Alkohol trinken würde, ich bejahte. Seine Antwort. Das ist doch nicht normal.

Oder auf Geburtstagen oder anderen Empfängen wird mir auch ständig der obligatorische Sekt angeboten. Ich lehne ab. "Och ein Glas kann man doch, auch wenn man fahren muss", "Och, nur zum Anstossen" ... Ähm, nein danke!

Warum ist es nicht normal, keinen Alk zu trinken? Und warum ist ein Nein nicht ein Nein?
Ehrlich gesagt erlebe ich das nicht so oder sehr selten.

Wenn es irgendwo einen Sektempfang gibt, dann gibt es meistens genügend Gläser mit Orangensaft. Niemand in meinem Umfeld versucht mich oder andere zum Alkohol trinken zu überreden, wenn man sagt "nein".

Vor allem braucht man auch keine Begründung. Habe auch noch nie im Süden erlebt oder sonstwo, dass ein Kellner einen Kommentar dazu abgibt, wenn man keinen Alkohol trinkt. Und wenn, wäre mir das herzlich egal.

Ich kenne es, dass nach einem Essen ein alkoholisches Getränk aufs Haus angeboten wird. Wenn man dann ablehnt, ist das okay, manchmal bekommt man sogar eine Alternative.

Allerdings habe ich auch schon einmal erlebt, dass man nach einem Essen einfach einen Sekt hingestellt bekommt, ohne dass vorher gefragt wurde

Oder eben, dass in einem gemieteten Urlaubsappartement von vornherein dort eine Flasche mit einem alkoholischen Getränk steht, oder plötzlich am letzten Abend.

Das finde ich schon ein bisschen gefährlich für trockene Alkoholiker.
 
Oh, hier ist ja einiges los. Ich habe mich während der letzten Trink-Phase sehr auf den Tag gefreut an dem ich es wieder seinlassen werde. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist dieser Tag nun her und mir geht es sowas von viel besser. Ich habe wieder das Gefühl frei zu sein, nicht mehr das Gefühl vom Flaschenzählen müssen, abends nicht mehr telefonieren zu können usw. Wir waren jetzt in der Zeit schon zweimal eingeladen und ich bin gefahren, es gab da auch keine blöden Fragen oder so. Ich habe mit stolz gesagt das ich nichts mehr trinke und mir ein Wasser reicht. In den nächsten Tagen sind wir auf einer großen Party und ich habe mich schon als Fahrer angeboten, ich freue mich da richtig drauf bis zum Ende der Party mitreden zu können.
Noch ein paar positive Nebeneffekte: Mein Blutdruck ist von 160/100 auf 135/85 gesunken, der Ruhepuls von 76-85 auf 55 und der Schlafscore meine Garmin Uhr hat einen deutlichen Knick nach oben ab dem Tag vor zwei Wochen.
 

Basi

Aktives Mitglied
Oh, hier ist ja einiges los. Ich habe mich während der letzten Trink-Phase sehr auf den Tag gefreut an dem ich es wieder seinlassen werde. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist dieser Tag nun her und mir geht es sowas von viel besser. Ich habe wieder das Gefühl frei zu sein, nicht mehr das Gefühl vom Flaschenzählen müssen, abends nicht mehr telefonieren zu können usw. Wir waren jetzt in der Zeit schon zweimal eingeladen und ich bin gefahren, es gab da auch keine blöden Fragen oder so. Ich habe mit stolz gesagt das ich nichts mehr trinke und mir ein Wasser reicht. In den nächsten Tagen sind wir auf einer großen Party und ich habe mich schon als Fahrer angeboten, ich freue mich da richtig drauf bis zum Ende der Party mitreden zu können.
Noch ein paar positive Nebeneffekte: Mein Blutdruck ist von 160/100 auf 135/85 gesunken, der Ruhepuls von 76-85 auf 55 und der Schlafscore meine Garmin Uhr hat einen deutlichen Knick nach oben ab dem Tag vor zwei Wochen.
Schön, dann ist ja alles wieder toll.

Du hast dich während der Trinkphase darauf gefreut, wie es sein wird, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wann du wieder aufhören kannst? Liest sich ein bisschen absurd, skurril, oder wie man es sonst noch so nennen kann.

Und jetzt hast du es geschafft, und die Euphorie ist wieder da. Alles ist wieder ganz toll. Wie lange? Bis zum nächsten Mal? Die Euphorie wird leider nicht anhalten. Irgendwann ist es eben ganz normal oder auch langweilig, nichts zu trinken.. Irgendwann vergisst man, wie gut die nüchternen Gefühle zuerst waren,

Irgendwann langweilt man sich dann doch auf den Partys, den Treffen, bei dem die anderen Alkohol trinken.

Dann kommen vielleicht auch die Erinnerungen, wie es war, wenn man selbst mit getrunken hat, Also man erinnert sich an die positiven Gefühle.

Denn du hast ja auch deshalb getrunken, weil es dir irgendetwas gegeben hat. Sonst hättest du es ja nicht gemacht.

Meistens reicht es nicht, einfach nur mit dem Trinken aufzuhören und dann weiter mit dem Leben zu machen, wie man es bisher gemacht hat.

Ich selbst trinke ja auch eher allein, Partys und so, oder Kneipen sind da nicht so das Problem.

Wobei ich in der ersten trockenen Zeit sowas eher vermieden hatte.

Gut, ich habe es nicht geschafft, so oder so.

Aber eines weiß ich genau. Irgendwann ist die Euphorie vorbei. Dann muss man mit dem ganz normalen langweiligen oder stressigen oder sorgenvollen Leben zurecht kommen, ohne die Freude darüber, wie toll man sich fühlt, weil man gerade abstinent lebt.
 

Basi

Aktives Mitglied
Außerdem ist mir aufgefallen, dass du eigentlich hier nicht wirklich auf die Antworten eingehst.

Im Grunde genommen kommt jetzt die zweite Erlebnisdarstellung, wie toll es ist, mit dem Alkohol aufzuhören, wie toll du mit allem umgehen kannst, wie toll du mit Partys und Einladungen umgehen kannst. Nach etwas mehr als zwei Wochen Abstinenz. Das ist echt wenig nüchterne, trockene Zeit.

Pass auf dich auf, versuche zu gucken, was du wirklich brauchst, um nüchtern zu bleiben.
Wenn nötig, suche dir Hilfe.
 

NanaTraurig

Aktives Mitglied
Eine wunderschöne Geschichte!
Du kannst stolz auf Dich sein!💪
So wie Du Deinen Suchtverlauf und Deine Gegenmaßnahmen schilderst, hast Du grosses geleistet!👌👍💪

Nur wer selbst süchtig war oder ist, weiss was Sucht bedeutet.
Ich Kämpfe jeden Tag mit meiner Nikotinsucht, schon seit Jahre. Vergebens.

Nach dem Tot meines Mannes trank ich auch viel Bier und Wein. Viel zu Viel! Ohne wäre das nicht gegangen. Ich hatte aber das Glück nicht süchtig zu werden. Nach 2 Jahren habe ich das Bier und den Wein nicht mehr gebraucht. Es ging von selbst.

Alles Liebe für Dich.
 

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