Wenn die Traurigkeit kein Ende findet............

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Hallo und mein herzliches Beileid.

Zusaätzlich zu deiner schweren Trauer kommt natürlich hinzu, dass du immer im Hinterkopf hast, das hätte nicht sein müssen.

Und das kann dich nochmal zerfressen. Hoffentlich schaffst du es, damit abzuschließen wenn die Untersuchungen beendet sind. Deine Frau ist gestorben, und damit musst du dann leben lernen.

Das kann viele Jahre dauern bis es dir besser geht. Trauergruppe hilft da denke ich auch, nicht. Die Trauer kann einem einfach niemand erleichtern oder abnehmen.

Mir hat es geholfen, darüber zu schreiben. Vielleicht hilft es dir auch, hier immer wieder einfach nur zu schreiben, wie es dir geht.

Fühle dich bitte nicht ganz alleine mit deinem Schmerz, wir lesen dich und es gibt auch etliche Menschen hier, die nachvollziehen können wie es dir geht.
Ja, da hast du vollkommen recht, da hilft mir gar nichts, keine Trauergruppe usw. eben nichts.
Das muss ich wahrscheinlich ganz alleine mir mit mir ausmachen. Ich habe es eben immer noch im Hinterkopf, das es nicht hätte sein müssen. Aber ich muss damit zu leben lernen, denn wen soll ich da beschuldigen. Da hilft vielleicht eben nur schreiben !
 
Das tut mir sehr leid. Ihr konntet Euch nicht richtig verabschieden

Erbrechen und Herzinsuffizienz passt medizinisch zusammen. So unwahrscheinlich ist das nicht.

Leider haben Hinterbliebene oft das Gefühl, nicht genug gemacht zu haben. Das kenne ich von mir auch und auch von meinen Freunden. Das war erst letztens ein Gesprächsthema.

Dir trifft keine Schuld und wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch nicht, dass das Krankenhaus etwas übersehen oder unterlassen hat. Höchstwahrscheinlich wäre das in der häuslichen Umgebung Deiner Frau auch widerfahren. Man steckt nicht im Körper drinne. Ich gebe zu, dass diese Form des unerwarteten Versterben für Angehörige unerträglich ist

Ich weiß nicht, ob das Kämpfen gegenüber dem Krankenhaus bzw den Verantwortlichen Ärzten FÜR DICH zielführend für Deinen Trauerprozess ist.

Ärzte arbeiten nach Leitlinien und diese werden wahrscheinlich im Verlauf ihres stationären Aufenthalt eingehalten worden sein. Ich weiß nicht, ob Deine Frau etwas von Übelkeit berichtet hat. Dies steht in der "Kurve" drinne.

Der Körper ist so komplex dass oftmals solche unvorhersehbare Verläufe nicht erkannt werden.

Ich selbst finde Trost, dass ich fest überzeugt bin, dass die Verstorbenen nicht gänzlich weg von uns sind. Ich bin mir auch sicher, dass die möchten, dass wir , solange wir hier sind, uns über das Leben freuen und unsere "Aufgabe" hier erfüllen solange wir auf der Erde weilen. Ich für mich weiß, dass ich oben alle wiedersehen werde.

Ich wünsche mir für Dich, dass Du in Frieden und Zuversicht in das Jahr 2023 sein kannst. Vielleicht lernst Du neue Bekannte kennen oder neue Interessen und Hobbies? Ich bin sicher dass Deine Frau auch aus tiefsten Herzen sich wünschen würde, dass Du glücklich bist und sie bei jeder neuen Unternehmung tief in Deinem Herzen mit nimmst

Alles Liebe und Frieden und Dankbarkeit für Dich

Kolya
Hallo, ich melde mich nochmals,
ich kenne m ich nicht so damit aus, aus welchem Krankenhausbericht kann man denn aus der "Kurve" herauslesen, was wann und überhaupt stattgefunden hat. Zum Beispiel jetzt das mit der Übelkeit ?
 
Ja, da hast du vollkommen recht, da hilft mir gar nichts, keine Trauergruppe usw. eben nichts.
Das muss ich wahrscheinlich ganz alleine mir mit mir ausmachen. Ich habe es eben immer noch im Hinterkopf, das es nicht hätte sein müssen. Aber ich muss damit zu leben lernen, denn wen soll ich da beschuldigen. Da hilft vielleicht eben nur schreiben !
Es kann allerdings sein, dass in einer Trauergruppe auch Menschen sind, die meinen, der Tod ihrer Partnerin bzw. ihres Partners hätte verhindert werden können. Das gibt es ja häufig, dass Hinterbliebene meinen, im KH seien Fehler gemacht worden. In manchen Fällen ist das tatsächlich so, in anderen auch wieder nicht.
Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal sind allerdings auch hoffnungslos überlastet. Überall herrscht Personalmangel. Hatte vor wenigen Wochen noch einen TV-Bericht darüber am Rande mitbekommen.
 
Es kann allerdings sein, dass in einer Trauergruppe auch Menschen sind, die meinen, der Tod ihrer Partnerin bzw. ihres Partners hätte verhindert werden können. Das gibt es ja häufig, dass Hinterbliebene meinen, im KH seien Fehler gemacht worden. In manchen Fällen ist das tatsächlich so, in anderen auch wieder nicht.
Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal sind allerdings auch hoffnungslos überlastet. Überall herrscht Personalmangel. Hatte vor wenigen Wochen noch einen TV-Bericht darüber am Rande mitbekommen.
Ja, das stimmt allerdings.
Ich möchte nicht alle Fehler im KH wissen, wo es garnicht interessiert und einfach so hingenommen wird.
Und das ist die Sicherheit in der sich das KH wiegt. Das viel zu wenig nachgehakt wird, wie geschehen ist.
Genau wie in meinem Falle jetzt, aber ich jemals Gewissheit bekomme, das weiß keiner. Da muss ich wahrscheinlich mit Leben, mehr schlecht als recht.
Bei mir kann nur die Zeit etwas ausrichten.
 
ich kenne m ich nicht so damit aus, aus welchem Krankenhausbericht kann man denn aus der "Kurve" herauslesen, was wann und überhaupt stattgefunden hat. Zum Beispiel jetzt das mit der Übelkeit ?
Ich kenne mich selber auch nicht damit aus, aber wenn du einen Fachanwalt für Medizinrecht beauftragt hattest, müsste er dir sagen können, aus welchen Unterlagen man das ersehen kann.

Im Krankenhaus werden auf jeden Fall Akten geführt, wo auch protokolliert wird, wann was gemacht wurde. Wie häufig und wie detailliert, weiß ich nicht. Es gibt aber Richtlinien für so etwas. Vielleicht hast du Glück, und es schreiben hier auch Ärztinnen und Ärzte oder Krankenpfleger/innen (die vielleicht auch gerade Urlaub haben oder bereits im Ruhestand sind und Zeit für so was haben), die sich damit auskennen.

Aber am besten fragst du bei deinem Anwalt nach und lässt dir das erläutern. Vielleicht findet man auch durch Recherchen im Internet etwas.

Ich bin mir allerdings - das möchte ich dir nicht verschweigen - nicht sicher, ob du dir einen Gefallen damit tust, dass du hier immer weiter nachbohrst. Was ist, wenn du nichts findest?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fachanwalt, der ja auch einen Ruf zu verlieren hat, hier unsorgfältig arbeitet. Und es macht deine Frau nicht wieder lebendig.

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ohne den Fall zu kennen, wäre, dass deine Frau sich nachts im Schlaf, ohne es zu bemerken, erbrochen hat, nicht oder nicht bei vollem Bewusstsein war und dann erstickt ist, weil sie das Erbrochene eingeatmet hat. In dem Moment war womöglich keine Ärztin, kein Arzt und kein Pfleger bei ihr. Ich vermute auch, dass sie auf einer normalen Station lag, nicht auf einer Intensivstation oder einer Überwachungsstation. Vielleicht hatte sie auch keine Bettnachbarinnen, die vielleicht noch etwas hätten mitbekommen und das Personal alarmieren können. Oder die Bettnachbarinnen schliefen selber fest oder waren so krank, dass sie nichts mitbekommen bzw. nicht reagieren konnten.

Es gibt aber ganz gewiss keine Richtlinie, die besagt, dass bei jeder Patientin, jedem Patienten nachts die ganze Zeit Pfleger/innen und Ärzt/innen neben dem Bett stehen müssen, damit sie bei unvorhersehbaren Notfällen sofort eingreifen können. Soviel Personal kann kein Krankenhaus vorhalten. Es wird Regeln geben, wie oft Visite ist, wie oft nachts nach Patienten gesehen werden und wie eine Station nachts besetzt sein muss. Und wer nach medizinischem Ermessen besonders überwachungsbedürftig ist, kommt auf die Intensiv- bzw. Überwachungsstation.

Man kann aber nicht jedes Restrisiko komplett ausschließen. Das kann niemand. Auch der beste Arzt, die beste Ärztin kann nicht garantieren, dass nach einer OP nicht doch Komplikationen auftreten, für die nach menschlichem und medizinischem Ermessen nur ein äußerst geringes Risiko bestand. Deshalb wird man ja vor der OP über mögliche Risiken aufgeklärt und muss zu dem Eingriff sein schriftliches Einverständnis erteilen. Und man kann auch nicht alle Patienten auf der Intensivstation unterbringen, wo permanent die Vitalfunktionen überprüft werden.

Von daher halte ich es gut für möglich, dass hier kein fahrlässiges Fehlverhalten des Krankenhauspersonals gegeben war.

Das, was deiner Frau widerfahren ist, scheint mir zum allgemeinen Lebensrisiko zu gehören. Es hätte auch zu Hause passieren können. Vielleicht hättest du es im Tiefschlaf nicht mitbekommen, oder es hätte zu lange gedauert, bis der Notarzt zur Stelle gewesen wäre.
So traurig es ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne mich selber auch nicht damit aus, aber wenn du einen Fachanwalt für Medizinrecht beauftragt hattest, müsste er dir sagen können, aus welchen Unterlagen man das ersehen kann.

Im Krankenhaus werden auf jeden Fall Akten geführt, wo auch protokolliert wird, wann was gemacht wurde. Wie häufig und wie detailliert, weiß ich nicht. Es gibt aber Richtlinien für so etwas. Vielleicht hast du Glück, und es schreiben hier auch Ärztinnen und Ärzte oder Krankenpfleger/innen (die vielleicht auch gerade Urlaub haben oder bereits im Ruhestand sind und Zeit für so was haben), die sich damit auskennen.

Aber am besten fragst du bei deinem Anwalt nach und lässt dir das erläutern. Vielleicht findet man auch durch Recherchen im Internet etwas.

Ich bin mir allerdings - das möchte ich dir nicht verschweigen - nicht sicher, ob du dir einen Gefallen damit tust, dass du hier immer weiter nachbohrst. Was ist, wenn du nichts findest?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fachanwalt, der ja auch einen Ruf zu verlieren hat, hier unsorgfältig arbeitet. Und es macht deine Frau nicht wieder lebendig.

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ohne den Fall zu kennen, wäre, dass deine Frau sich nachts im Schlaf, ohne es zu bemerken, erbrochen hat, nicht oder nicht bei vollem Bewusstsein war und dann erstickt ist, weil sie das Erbrochene eingeatmet hat. In dem Moment war womöglich keine Ärztin, kein Arzt und kein Pfleger bei ihr. Ich vermute auch, dass sie auf einer normalen Station lag, nicht auf einer Intensivstation oder einer Überwachungsstation. Vielleicht hatte sie auch keine Bettnachbarinnen, die vielleicht noch etwas hätten mitbekommen und das Personal alarmieren können. Oder die Bettnachbarinnen schliefen selber fest oder waren so krank, dass sie nichts mitbekommen bzw. nicht reagieren konnten.

Es gibt aber ganz gewiss keine Richtlinie, die besagt, dass bei jeder Patientin, jedem Patienten nachts die ganze Zeit Pfleger/innen und Ärzt/innen neben dem Bett stehen müssen, damit sie bei unvorhersehbaren Notfällen sofort eingreifen können. Soviel Personal kann kein Krankenhaus vorhalten. Es wird Regeln geben, wie oft Visite ist, wie oft nachts nach Patienten gesehen werden und wie eine Station nachts besetzt sein muss. Und wer nach medizinischem Ermessen besonders überwachungsbedürftig ist, kommt auf die Intensiv- bzw. Überwachungsstation.

Man kann aber nicht jedes Restrisiko komplett ausschließen. Das kann niemand. Auch der beste Arzt, die beste Ärztin kann nicht garantieren, dass nach einer OP nicht doch Komplikationen auftreten, für die nach menschlichem und medizinischem Ermessen nur ein äußerst geringes Risiko bestand. Deshalb wird man ja vor der OP über mögliche Risiken aufgeklärt und muss zu dem Eingriff sein schriftliches Einverständnis erteilen. Und man kann auch nicht alle Patienten auf der Intensivstation unterbringen, wo permanent die Vitalfunktionen überprüft werden.

Von daher halte ich es gut für möglich, dass hier kein fahrlässiges Fehlverhalten des Krankenhauspersonals gegeben war.

Das, was deiner Frau widerfahren ist, scheint mir zum allgemeinen Lebensrisiko zu gehören. Es hätte auch zu Hause passieren können. Vielleicht hättest du es im Tiefschlaf nicht mitbekommen, oder es hätte zu lange gedauert, bis der Notarzt zur Stelle gewesen wäre.
So traurig es ist.
Ja, es ist schon so ungefähr wie du schilderst. Der Anwalt wird schon alles getan haben.
Und die Krankenhaussituation ist oder war so wie meintest.
Ich werde wohl damit leben müssen.
Da gibt es kein zurück mehr.
Vielleicht bringt es die Zeit.
 
Es freut mich, wenn ich dir ein wenig helfen konnte. Ich bin selber Juristin bei einer großen Landesbehörde, kenne mich aber im Medizinrecht nicht aus. Das Rechtsgebiet finde ich allerdings hochinteressant, zumal mich auch medizinische Fragen interessieren und ich in meiner Jugend einige Jahre ehrenamtlich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe war. Ich hatte im Laufe meines Berufslebens aber dann ganz andere juristische oder auch organisatorische Aufgaben.

Bei Links, auf die ich im Forum aufmerksam mache, achte ich immer darauf, dass sie aus seriösen Quellen stammen. Der Link, den ich eben hier eingestellt habe, enthält Informationen von Bundesministerien.

Du wirst auch dort nachlesen können, dass Behandlungsfehler ganz schwer nachzuweisen sind, aber auch Informationen entnehmen können, was in einer Patientenakte dokumentiert werden muss. Selber hast du als Ehemann der Verstorbenen auch ein Einsichtsrecht, aber überlege dir gut, ob dich das nicht zu sehr belasten würde. Deine Frau wird auch davon nicht wieder lebendig.

Nach meiner Einschätzung ist es wichtiger, dass du dich auf die Verarbeitung deiner Trauer konzentrierst und auch darauf, wie du dich wenigstens zeitweise ein wenig ablenken kannst und unter Menschen kommst. Muss ja nicht stundenlang sein. Aber wenn man über viele Tage nur noch allein zu Hause sitzt und grübelt, kommen einem nicht immer die besten Gedanken. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Der Austausch hier im Forum tut dir bestimmt auch gut.

Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass es dir mit der Zeit besser geht und es doch ein paar Lichtblicke gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jape, alles Nachgrübeln bringt nichts. Aber das ist wohl eine ganz normale Reaktion.

Ich habe mir jahrelang überlegt, hätte ich es verhindern können? Ich bin damals am Samstag Abend zu mir gefahren, und in dieser Nacht ist mein Freund am plötzlichen Herztod, wie die Obduktion ergab, gestorben.
Er hatte auch Ziehen im linken Arm die Tage vorher, wollte aber nicht zum Arzt.

Irgendwann wird das unwichtiger. Man muss lernen, mit dem Ist-Zustand zu leben.

Aber wie gesagt, das dauert sicher auch bei dir noch, weil du wohl auch noch immer in einem Schockzustand bist.
 

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