Anzeige(1)

Wenn Eltern ihre Kinder nicht lieben

G

Gast

Gast
Wie oben schon steht, lieben mich meine Eltern nicht.
Das ist so aber nicht ganz richtig, weshalb ich ausholen möchte.

Meine Eltern lieben mich schon irgendwie, aber nunmal nicht mich, sondern ihr Kind.
Ihr Kind ist ihr Fleisch und Blut und deshalb "müssen" sie es lieben, aber ich als Person werde mit meinen Macken und Kanten nicht akzeptiert.
Für meinen Inneres bekomme ich keine Liebe.

Meine Geschwister sind da ganz anders. Ich habe mal meinen Vater über uns reden hören. Er erzählte davon was wir jetzt tun und Dinge aus unserem Leben(sowas wie Beziehungsstatus).
Als er über meine Geschwister redete, konnte ich ein richtiges Funkeln in seinen Augen sehen. Der Blick eines Vaters, der wahrlich stolz auf seine Kinder ist. Als er dann von mir redete erlosch dieses Funkeln und er meinte, dass ich eben anders sei.

Auch bekomme ich ständig Aussagen zu hören wie " sei doch etwas mehr wie... oder..."
Ich will das nicht hören! Ich bin so wie ich bin und nicht meine Geschwister.

Häufiger mal werde ich auch verschwiegen.

Einmal konnte ich ein Gespräch belauschen in dem gesagt wurde: 2 von 3 Kindern seien gelungen. ... ist eben anders.



Direkt zu mir würden sie sowas nie sagen, aber blöd bin ich nunmal auch nicht.
Ich bin anders und etwas speziell, aber ich bin wirklich niemand für den man sich schämen muss. Ich habe gute manieren, bin nicht auf den Kopf gefallen, studiere ein respektables Fach. Wieso gelte ich nicht
als vorzeigbar? So scheiße bin ich nicht.




Am liebsten würde ich wollen, dass mir meine Eltern egal sind, aber das sind sie nicht. Auch wenn sie mich nicht richtig lieben. Ich merke jedoch auch, wie sich das jetzt auf mich auswirkt.

Ich bin dadurch sehr still geworden und kann mich kaum öffnen.
Besonders das Peoblem mit dem öffnen belastet mich.
Ich kann einfach keine Nähe zulassen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass umso mehr ich von mir preis gebe und umso mehr ich einem Menschen näher komme, umso eher wird diese Person sich von mir abwenden.

Das geht so weit, dass ich die Beziehung zu einer wirklich wundervollen Frau kaputt gemacht habe. Sie war so verständnissvoll und geduldig, ein wahrer Engel, aber ich konnte mich ihr nicht öffnen. Jedes mal, wenn ich etwas von mir erzählt habe, wurde mir richtig unwohl und ich hatte ein regelrechtes Gefühl aus meinem Körper ausreißen zu wollen.
Auch wenn sie mich liebte, machte sie nach einem Jahr schluss, weil sie das ganze nicht mehr mitmachen konnte...


Wie kann ich all die Probleme überwinden? Ich möchte nicht nochmal eine so wunderbare Person verlieren.
 
Wenn Eltern ihr Kind nicht lieben können, dann hat es etwas mit den Eltern zu tun und nicht mit dem Kind.

Weisst du warum dich deine Eltern nicht lieben ?

Manchmal wird ein Kind nicht geliebt,
weil es zu rebellisch und frech ist
oder
weil der biolog.Vater ein Anderer ist,
weil das Kind z.B. ein Elternteil an den eigenen ungeliebten Vater / ungeliebte Mutter erinnert,
weil die Eltern als Kind selber keine Liebe erhielten und deshalb keine Liebe an ihr Kind weiter geben können,
weil die Eltern selber psychische Probleme haben ,
weil ihr Kind z.B. ein Produkt von einer Vergewaltigung ist
weil sich Eltern überfordert fühlen und zu sehr mit ihrem eigenem Leben beschäftigt sind
weil das Kind zu wenig Ähnlichkeit mit den Eltern hat

Eine Therapie könnte dir auch helfen dein Selbstwertgefühl zu steigern, dich selber zu lieben, deine Vergangenheit besser zu verstehen, dich auf eine Beziehung leichter einzulassen,
Nähe zuzulassen, Liebe geben und annehmen zu können und dich stärker von deinen Eltern zu distanzieren.
----------

Ich bin anders und etwas speziell, aber ich bin wirklich niemand für den man sich schämen muss.
Zitat Ende

Was ist denn bei dir anders ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Gast-Schreiber,

natürlich ist es für Dich eine große Enttäuschung, wenn das Funkeln in den Augen Deines Vaters nur Deinen Geschwistern gilt. Da ich selbst Vater von 4 inzwischen erwachsenen Kindern bin, kann ich das Verhalten Deines Vaters auch nicht gut heißen.

Nur eben ist festzustellen, dass Deine Eltern nicht die Aufgabe haben, Dich immer glücklich zu machen, in dem sie Dich loben und in dem sie Dir zeigen, dass sie stolz sind auf Dich. Natürlich würde Dich das aufbauen und Dich stärken. Aber da es in Deinem Alter keinen Anspruch auf elterliche emotionale Zuwendung gibt, wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als selbstverantwortlich für Dein Glück zu sorgen. Und deswegen studierst Du doch, oder?

Dieses Sich-Nicht-Öffnen gegenüber einem Menschen, der Dich mag oder der Dich sogar liebt, bewirkt Distanz. Ohne Worte teilst Du durch so ein distanziertes Verhalten mit, dass Du Nähe ablehnst. Menschen lehnen Nähe oft unbewusst ab, wenn sie z.B. den anderen Menschen ablehnen oder wenn sie sich selbst vor etwaigen Verletzungen schützen wollen. Aber Nähe ohne Verletzungsgefahr ist nicht möglich. Je näher Du einen Menschen an Dich herankommen lässt, je mehr steigt auch die Verletzungsgefahr. Sowenig Glück auf der Welt ohne Leiden möglich ist, so wenig ist auch Nähe ohne Verletzungsgefahr möglich. Keine Rosen ohne Dornen!

Ich hoffe, meine Zeilen helfen Dir weiter....

LG; Nordrheiner
 
Meine Eltern lieben mich schon irgendwie, aber nunmal nicht mich, sondern ihr Kind.
... Ich bin so wie ich bin und nicht meine Geschwister.
... Ich bin anders und etwas speziell, aber ich bin wirklich niemand für den man sich schämen muss. Ich habe gute manieren, bin nicht auf den Kopf gefallen, studiere ein respektables Fach.
... Auch wenn sie mich liebte, machte sie nach einem Jahr schluss, weil sie das ganze nicht mehr mitmachen konnte...
Nimm's nicht so tragisch mit der Ex-Freundin - das war noch keine wirkliche Liebe, sondern Verliebtheit. Liebe kommt später dann, danach ... Aber auch so ist es schmerzhaft, ganz klar.
Schau, ich war auch das "schwarze Schaf" der Familie (hab 3 Brüder), und auch ich musste mit ganz ähnlichen Bewertungen und Gefühlen kämpfen und zurechtkommen wie auch du. Es wird vielleicht immer ein schmerzhafter Moment sein, zu wissen, dass die Eltern die anderen bevorzugen, weil sie elternkonformer sind 😛.
Aber das bist du nicht, und das willst du auch nicht - und das ist völlig in Ordnung. Du gehst deinen Weg - egal, ob er den Eltern passt oder nicht - es ist DEIN Leben, und du bestimmst, welche Erfahrungen du machen willst.

Die Eltern werden dich vielleicht nicht so sehr gern haben wie die "angepassten" Geschwister, aber auch dann bist du immer ihr Kind, ok? Am besten, du versöhnst dich in Gedanken mit ihnen - sie können es nicht anders...
Auch du wirst Erwartungen an deine Kinder haben, dass sie so werden, wie du es dir für sie vorstellst. Und wenn sie es nicht sind, dann ist man etwas enttäuscht ... Ist normal. Also verurteile sie bitte nicht ...
Du siehst, aus dieser Perspektive sind sie in der schwachen Position. Also kannst du Mitgefühl mit ihrer Schwäche haben, und ihnen diese Schwäche vergeben. Dann kommst du frei aus dieser Opfer-Haltung, und das ist sehr wichtig für deine Entwicklung. Werde frei von ihrer Bewertung, du bist ja nun erwachsen und selbständig in deinem Denken und Handeln, oder? Du bestimmst deine Zukunft - wie du sagst:
"Ich bin wie ich bin"!

Natürlich ist man immer in der "Gefahr", verletzt zu werden, wenn man sich öffnet. Es ist ein Prozess der Reife, sich immer wieder zu entschließen, sich zu öffnen, auch wenn ... Und jedes erneute Öffnen macht dich stärker, auch in deinen Gefühlen, und in deiner Liebe, wenn sie wieder kommt. Du kannst immer mehr zu dir stehen - das ist Stärke! Und dies erhält man nur wenn man in deine Situation hineinkommt - ist eigentlich eine Art "Goldgrube"...
Was nicht heißen soll, dass du nicht abwägen sollst, was gerade passend ist, preis zu geben. Überwältigen sollst du ja schließlich keine Frau, die du eben erst kennengelernt hast... 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Hilfe.

Ich denke, dass sie mich nicht lieben, weil ich ihre Erwartungen nicht erfülle. Eben weil ich kein Vorzeigeleben habe.

Inwiefern ich anders bin?
Ich hatte zum Beispiel erst recht spät meine erste Freundin. Vorher wurde die ganze Zeit befürchtet ich sei schwul. Wobei ich tatsächlich ein bisschen Neugierig auf Männer bin. Hier wäre die Kacke am dampfen, wenn ich jemanden mitbringen würde.
Dann bin ich sehr wenig an typischen Dingen interessiert: Fußball, Autos, Geld.
Ich bin sehr still und damit nicht unbedingt unzufrieden. Ich höre gerne einfach zu und dränge mich nicht in den Vordergrund, wenn ich nicht einen Grund dafür habe.
 
Das ist echt übel, was deine Eltern und vor allem dein Vater mit dir machen. Sie machen dir dein Leben damit viel schwerer, was soll der Quatsch. Andere Menschen kann man nicht ändern, daher bleiben dir eigentlich nur solche Schritte: Grenze dich von ihnen ab und mache ihnen auch deutlich, dass du ihr Verhalten nicht akzeptierst. Ansonsten solltest du dich auf dich selbst konzentrieren und vor allem anfangen, dich mehr zu akzeptieren. Stell dich nicht in Frage und lass das auch nicht von anderen zu. Dass du so einen Engel als Partnerin hattest, spricht doch schon allein für dich. Und mit Sicherheit hast du noch viel mehr positive Eigenschaften. Also glaube an dich.
 
Ich hatte zum Beispiel erst recht spät meine erste Freundin. Vorher wurde die ganze Zeit befürchtet ich sei schwul. Wobei ich tatsächlich ein bisschen Neugierig auf Männer bin. Hier wäre die Kacke am dampfen, wenn ich jemanden mitbringen würde.
Dann bin ich sehr wenig an typischen Dingen interessiert: Fußball, Autos, Geld.
Ich bin sehr still und damit nicht unbedingt unzufrieden. Ich höre gerne einfach zu und dränge mich nicht in den Vordergrund, wenn ich nicht einen Grund dafür habe.
Zitat Ende

So wie du bist bist du doch in Ordnung.

Das wichtigste ist, dass du dir sagst, dass deine Eltern einfach dummen Quatsch reden. Du bist NICHT schlechter oder missratener als deine Geschwister. Du bist was ganz besonderes und wenn deine Eltern das nicht schätzen, dann haben sie eben Pech gehabt. Das ist nicht dein Problem, denn du bist nicht auf der Welt um die Erwartungen deiner Eltern zu erfüllen.
Zitat Ende

Das denke ich auch. Versuche dich von deinen Eltern zu distanzieren.
 
Andere Menschen kann man nicht ändern, daher bleiben dir eigentlich nur solche Schritte: Grenze dich von ihnen ab und mache ihnen auch deutlich, dass du ihr Verhalten nicht akzeptierst.
Sorry, aber dies Spiel der Revolte gegen die eigenen Eltern ist nicht gesegnet. Und es bringt auch nix - außer einer noch größeren Distanzierung - aber wer hat was davon? Wer sich ein bisschen in Familienaufstellungen auskennt weiss, dass das Kind die Lebenskraft energetisch immer vom Vater bekommt! Also wird niemand den eigenen Ast abschneiden.
Ist es nicht besser, sich klarzumachen, dass die Eltern es so tun, wie sie glauben, dass es am besten für die Kinder ist? - ist doch ganz normal. Dass sie dabei auch irren können - nun, wer irrt nie, du vielleicht?
Also verurteile lieber nicht, auf dass du selber nicht verurteilt wirst ...
 
Ich kann gar nicht glauben, was ich da lese...
Eranos, von wem ist "diese Revolte" nicht gesegnet? Von dir?
Und erläutere doch bitte, warum Menschen ihre Lebenskraft IMMER"vom Vater" erhalten und deshalb nicht gegen ihn opponieren dürfen. Das würde mich sehr interessieren.
Ach, Pepita, es ist nicht alles "wissenschaftlich" beweisbar, was wirklich ist - was ist schon wissenschaftlich? Bis ein neuer Ansatz kommt und alles Bisherige über den Haufen wirft ...
Wenn du ernsthaft von den Energien in einer Familie wissen willst, frag einen Familienaufsteller - es sind grad genug in den deutschsprachigen Ländern.
[...]

Opponieren darf natürlich jeder, denn es ist seine Entscheidung - die Frage ist nur, ob es einem gut tut oder nicht, sich ständig abgrenzen zu müssen - oder auch noch zu kämpfen. Denn mit jeder Abgrenzung engt man auch seinen eigenen Horizont etwas mehr ein - dank mal praktisch: du lebst in einer Ebene, wo es keine Zäune gibt - wie frei fühlst du dich (und ist man auch)?
Und nun beginnst du, einen Zaun zu ziehen - einen rechts, weil dir die Nase vom Nachbarn nicht gefällt ...
Und dann ziehst du links ein hohes Gebüsch hoch, weil du nacktbaden willst. Und dann vorne noch, weil ...

Du musst nicht alles ins Lächerliche ziehen, was du nicht verstehst
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, aber dies Spiel der Revolte gegen die eigenen Eltern ist nicht gesegnet. Und es bringt auch nix - außer einer noch größeren Distanzierung - aber wer hat was davon? Wer sich ein bisschen in Familienaufstellungen auskennt weiss, dass das Kind die Lebenskraft energetisch immer vom Vater bekommt! Also wird niemand den eigenen Ast abschneiden.
Ist es nicht besser, sich klarzumachen, dass die Eltern es so tun, wie sie glauben, dass es am besten für die Kinder ist? - ist doch ganz normal. Dass sie dabei auch irren können - nun, wer irrt nie, du vielleicht?
Also verurteile lieber nicht, auf dass du selber nicht verurteilt wirst ...

Lieber Eranos,
ich bin mir sicher, dass man diese (von mir fett markierten Satz) Verallgemeinerung nicht stehen lassen darf. Auch Eltern sind per se keine guten Menschen, die immer altruistisches Gedankengut pflegen und sich lediglich auch mal irren können. Auf den Segen von Eltern, die Böses im Sinn haben, können und sollten Kinder gut verzichten können.

Opponieren darf natürlich jeder, denn es ist seine Entscheidung - die Frage ist nur, ob es einem gut tut oder nicht, sich ständig abgrenzen zu müssen - oder auch noch zu kämpfen. Denn mit jeder Abgrenzung engt man auch seinen eigenen Horizont etwas mehr ein - dank mal praktisch: du lebst in einer Ebene, wo es keine Zäune gibt - wie frei fühlst du dich (und ist man auch)?
Und nun beginnst du, einen Zaun zu ziehen - einen rechts, weil dir die Nase vom Nachbarn nicht gefällt ...
Und dann ziehst du links ein hohes Gebüsch hoch, weil du nacktbaden willst. Und dann vorne noch, weil ...

Lieber Eranos,

ja, Abgrenzung gegenüber den Eltern tut jedem Menschen gut, sofern Erwachsenwerden gewünscht ist. Abgrenzung engt nicht nur ein, sondern schafft auch Freiräume - und zwar Freiräume für die eigene Entwicklung. Es ist lediglich eine Frage des sozialen Umgangs sowie der Familienverhältnisse, inwiefern Abgrenzung liebevoll und leise stattfinden kann oder nicht.

LG, Nordrheiner
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
M Wenn erneute Wohnungslosigkeit droht... Familie 12
A Pflegeheim wenn der Betroffene nicht selbst will Familie 36
G Wenn der Mann Hausmann wird Familie 5

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben