Interessant:
Die herrschende Meinung behauptet genau das Gegenteil: Hätten wir früher und radikaler auf Erneuerbare gesetzt, könnten uns Putins Pipelines egal sein.
Sinn: Das stimmt leider nicht. Viele Leute denken, wir könnten umso mehr konventionelle Kraftwerke – seien es Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke oder Atomkraftwerke – außer Betrieb nehmen, je mehr Wind- und Solarenergie wir nutzen. Tatsächlich braucht die flatterhafte grüne Energie den konventionell erzeugten Strom, um die vielen lang anhaltenden Dunkelflauten zu füllen.
Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, brauchen wir trotzdem Strom. Und davon brauchen wir immer mehr, wenn auch noch der Verkehr elektrisch werden soll und die Häuser mit Wärmepumpen geheizt werden sollen. Wenn wir die Stromproduktion in Deutschland verdreifachen oder vervierfachen, wie es nötig wäre, um all die neuen Aufgaben zu erfüllen, brauchen wir auch drei- oder viermal so viele konventionelle Anlagen für die Dunkelflauten, ganz egal, wie viel Strom aus Wind- und Solarkraft wir bei günstigen Wetterlagen erzeugen können.
Das drehen sich die Grünen ja leider wie sie wollen:
- Einerseits wird behauptet, dass man mit mehr Erneuerbaren jetzt niedrigere Strompreise hätte, weil man nicht so vom russischen Gas abhängig wäre
- Andererseits behaupten die gleichen Stimmen, dass die Nutzung von Atomstrom ja keinen Sinn mache, auch wenn der derzeit viel günstiger ist als Gas
Heute wissen wir: Ein
Strom-Mix wäre das beste, da er die Abhängigkeit von allen Faktoren (sowohl Natur als auch Lieferanten) minimiert.
Windräder arbeiten deswegen so kostengünstig, weil sie stets 100% ihres erzeugten Stromes verkaufen können. Das können sie aber nur deswegen, weil andere Energieträger wie Gas nach Bedarf hoch und runter reguliert werden oder man Strom aus dem Ausland (das mit fossilen Quellen produziert) hinzukauft.
Müssten Windräder und Solaranlagen 100% des Stromes abdecken, dann müssten ihre Kapazitäten so bemessen sein, dass selbst bei absoluter Windflaute und Dunkelheit ausreichend Strom produziert würde. Das ginge nur wenn Überkapazitäten von einem Faktor großer 10 aufgebaut würden, was aber diese Anlagen gleichzeitig um den Faktor 10 teurer machen würde...
Erneuerbare Energien haben also einen break-even point, ab dem sie nicht mehr sinnvoll oder wirtschaftlich sind. Es sei denn man findet eine Möglichkeit die erzeugte Energie zu speichern. Die Akku Kapazitäten dafür wären aber astronomisch und die Akkus müssten auch erstmal hergestellt werden - wohlbemerkt in aktuellen Zeiten, in denen die Ressourcen auf dem Weltmarkt teuer wie nie sind.
Langfristig habe ich sehr gute Hoffnungen, dass man Möglichkeiten findet z.B. durch erneuerbare Energie Biogas zu erzeugen und zu speichern oder die Akku Technologie effizienter wird. Das Problem ist nur, dass wir seit über 10 Jahren nach dem Motto handeln:
"Erstmal stellen wir alle fossilen Energien ab und dann schauen wir ob wir regenerative Alternativen hinkriegen"
Da dies natürlich nicht so schnell ging, war man gezwungen auf Übergangstechnologien wie Gas auszuweichen, auch weil hier wieder die Grünen sagten
"besser Gas als Kohle, Atom oder Öl"
Insofern kann man sagen: Die Grünen (im weitesten Sinne) haben zwar die aktuelle Situation nicht gewollt, aber dennoch sind es genau diese Klimapläne, die uns in die Abhängigkeit von Russland getrieben haben. Diese einseitige Energiepolitik sorgt jetzt dafür dass wir mit einer grünen(!) Regierung mehr CO2 ausstoßen als jemals zuvor!
Und gelernt hat die Regierung nichts daraus! Anstatt jetzt eine diversifizierte, bezahlbare und krisensichere Energieversorgung aufzubauen, wird weiter am Kohle- und Atomausstieg festgehalten, Erdgas wird durch Flüssiggas ersetzt und es werden glorreich 2-3 neue Windräder gebaut.
Das Heizen mit Gas kostet in Deutschland 10 mal so viel wie in den USA! Wir haben die höchsten Stromkosten der Welt! Das ist so als würde Deutschland seine Industrie anbetteln, das Land schnellstmöglichst zu verlassen. Und unser grüner Wirtschaftsminister Habeck setzt sich in eine Talkshow und erklärt, dass ein Unternehmen, welches seine Produkte nicht mehr verkauft kriegt, dadurch ja nicht insolvent würde. Man könne das Geschäft ja auch mal ein paar Monate "ruhen" lassen.
Genau, lassen wir doch mal Deutschland ein paar Monate "ruhen". Ein paar Monate ohne Einnahmen, ohne Produktion, ohne Löhne, ohne Sozialleistungen und ohne Strom und Heizung. Den Grünen wirds gefallen, dann sinkt ja auch der CO2 Ausstoß....