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Werden wir in Zukunft alle frieren im Winter

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Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
DAS ist ja das Hauptproblem. Wir können uns darüber streiten wie schnell wir grüne Energie kriegen können, aber aus Atom, Kohle und co auszusteigen, DAS war die Ursache warum wir jetzt so viel Gas brauchen.
Aber das ist doch nicht richtig. Deine Aussage suggeriert, dass man den Rückgang an Kernenergie und Kohlestrom quasi hauptsächlich oder zumindest im großen Stil durch Gas ersetzt hätte. Da finde ich nichts, was diese Aussage stützt.
Wie kommst Du denn zu dieser Aussage?

Wir brauchen Gas ja nicht, weil wir es als ERSATZ für Kohle und Atom nützen. Gas spielt bei der STROM-Erzeugung doch nur eine eher untergeordnete Rolle.
Am Beispiel Bayern: nur 16% des Stroms werden mit Gas erzeugt während 52 % erneuerbar erzeugt wird. AKWs erzeugen 28% und Kohle spielt mit 2 % quasi keine Rolle.

Hauptsächlich wird Gas zum heizen verbraucht und zwar von Verbrauchern, für die das Heizen mit Kohle oder Strom sowieso nie eine Alternative war. Hier wird mehr Gas verbraucht, aber NICHT um Kohle und Kernkraft zu ersetzen, sondern um Öl zu ersetzen.
Und wir brauchen Gas in der Industrie, aber auch hier nicht als Ersatz für Kernkraft sondern eben- wenn es überhaupt etwas ersetzt, dann ÖL.
Es ist also völlig falsch, den gestiegenen Gasverbrauch (Hauptsächlich) auf den Atomausstieg zu schieben. Viel mehr hat sich der Gasverbrauch eben erhöht, um ÖL zu ersetzen.

Ein weiterer Punkt: Wäre der Atomausstieg schuld an einem höheren Gasverbrauch, müsste es doch eine Steigerung des Gasverbrauchs seit dem Atomausstieg geben oder? Das ist aber nicht der Fall: Er ist seit Mitte der 90er relativ konstant und es gab eben KEINEN deutlichen Anstieg im Zusammenhang mit dem Atomausstieg.
Ein Anstieg ist zwar zu verzeichnen, aber lange VOR dem Atomausstieg und der geht eben vor allem darauf zurück, dass das Heizen mit Gas in den letzten 30 jahren zunehmend das Heizen mit Öl ersetzt hat. NICHT aber die Stromerzeugung durch Kernkraft.
Der Konsum von Erdgas in Deutschland ist in den vergangenen vierzig Jahren seit 1980 bis zum Jahr 2021 graduell gestiegen – auf ein Niveau von 90,5 Milliarden Kubikmeter. Diese Entwicklung spiegelt die teilweise Substitution des fossilen Energieträgers Erdöl durch Erdgas wider.

Hier noch eine Grafik, die das am Beispiel Bayern recht anschaulich zeigt:
Der Anteil an Kernenergie geht kontinuierlich zurück, während der Anteil an Erneuerbaren steigt: Soweit so gut. So soll es ja sein.
Der Anteil am Gas bei der Stromerzeugung steigt leicht an- ja, aber eben nicht in besonderem Maße und vor allem nicht im Vergleichbaren Maße ,in dem Kernenerie und Kohlestrom zurückgehen.
Und hier siehst Du ganz anschaulich, dass Gas bei der Stromerzeugung nur eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt, die man mit Sicherheit durch erneuerbare ziemlich bald ausgleichen könnte: Oder anders gesagt: Wir erzeugen bereits 52 % Erneuerbar: die letzten 16% werden wohl auch noch zu schaffen sein, um vom Gas unabhängig zu werden. Das viel größere Problem ist das heizen.
Die Grafik zeigt auch, dass der leichte Anstieg des Gasverbrauchs viel früher stattgefunden hat, als der Atomausstieg 2011 (natürlich war schon vorher vom Atomausstieg die Rede, aber wirklich Fahrt aufgenommen hat das ganze ja erst 2011, nach dem Unglück in Japan.)

Also die Zahlen und Fakten passen nicht zu Deiner Vermutung.

Und letztlich: Wohin der Weg führt ist doch klar oder?
Erneuerbare Energien sind die Zukunft und sie sind vor allem deutlich billiger. Wollte man jetzt die Zeit zurückdrehen und zB neue AKWs bauen: Das würde doch kein Energieversorger mitmachen: Diese Kosten in die Stromversorgung investieren, wenn es auch viel günstiger geht...
Welches Unternehmen sollte das wollen?
 

Revan233

Aktives Mitglied
Nö richtig! Denn genau das sag ich doch: Der Preis wird durch den GASPREIS bestimmt.
Aufgrund des Merit- Oderprinzips richtet sich der akutelle Strompreis nach dem Gaspreis und NICHT danach, wie man zB die meiste Engerige gewinnt, oder welche Kosten der Erzeuger TATSÄCHLICH hat.

(...)

Und auch wenn wir alle AKWs ans Netz nehmen, wird der Preis immernoch durch den Gaspreis bestimmt. Nur hätten wir dann langsfristig auch noch die horrenden Kosten für die AKWs zu stemmen, während die nachhaltigen Energien durch die Bank kostengünstiger sind.

Nein, immer noch falsch.
Es scheint dir nicht bekannt zu sein, aber Gaskraftwerke haben aufgrund unterschiedlicher vertraglicher Regelungen (z.B. langfristige Lieferverträge) unterschiedliche Beschaffungspreise.

Das Grenzkraftwerk ist immer das mit dem teuersten Preis.
Den teuersten Preis haben derzeit diejenigen Gaskraftwerke, die ihr Gas vor allem aus Russland bezogen haben. Sie müssen nun plötzlich sofort riesige Mengen aus anderen Quellen beschaffen, was mangels Verfügbarkeit auf dem Markt den Gaspreis massiv treibt.

Durch mehr Stromerzeugung aus anderen Quellen, z.B. AKWs, würde weniger Gas benötigt, denn auch Gas wird derzeit verstromt. Das hätte zur Folge, dass die teuersten Gaskraftwerke nicht länger benötigt würden. Dadurch würde der Strompreis aufgrund der Merit-Order insgesamt sinken.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Aber das ist doch nicht richtig. Deine Aussage suggeriert, dass man den Rückgang an Kernenergie und Kohlestrom quasi hauptsächlich oder zumindest im großen Stil durch Gas ersetzt hätte. Da finde ich nichts, was diese Aussage stützt.
Wie kommst Du denn zu dieser Aussage?

Scholz und Baerbock halten an Gas als Brückentechnologie fest
Der SPD-Kanzlerkandidat versprach beim Kongress der Chemiegewerkschaft IG BCE eine Beschleunigung der Energiewende, hält aber den Bau neuer Gaskraftwerke für die Stromerzeugung weiterhin für notwendig.




Es dauert etwa 10 Sekunden, um das herauszufinden.
Also, wenn man das überhaupt herausfinden muss, denn es ging die letzten 10 Jahre um nichts anderes.

Strom muss irgendwo zuverlässig herkommen.
Erneuerbare sind aufgrund mangelnder Speichermöglichkeiten und deshalb Abhängigkeit vom Wetter etc. derzeit noch nicht zuverlässig.

Bleiben Atom, Kohle, Gas übrig.
Wenn man Atom und Kohle nicht will, bleibt nur Gas.
Deshalb woll(t)en Scholz und Baerbock Gas.

Wir brauchen Gas ja nicht, weil wir es als ERSATZ für Kohle und Atom nützen. Gas spielt bei der STROM-Erzeugung doch nur eine eher untergeordnete Rolle.
Am Beispiel Bayern: nur 16% des Stroms werden mit Gas erzeugt während 52 % erneuerbar erzeugt wird. AKWs erzeugen 28% und Kohle spielt mit 2 % quasi keine Rolle.
Wenn man schon ein Beispiel bringt, dann sollte das repräsentativ und nicht der Ausnahmefall sein, da man es ansonsten aufgrund Irreführung direkt in die Tonne kloppen kann.

Repräsentativ wären alle Bundesländer oder eben direkt für ganz Deutschland:

Stommix vom 10.12 (wieviel Strom in % aus welchen Quellen):
Kohle 49%
Gas 22,5%
Biomasse 8,8%
Atom 6,7%
Wind 6,2%
Solar 1,1%
Sonstige 5,9%

Quelle:
Etwa in der Mitte der Seite.


D.h. die hochgelobten Erneuerbaren Energien haben gestern 22% (Biomasse, Wind, Solar, Sonstige) zur Stromerzeugung beigetragen!

78% der Stromerzeugung stammt aus konventionellen (fossil, Atom) Quellen!



Meine Frage an die ganzen Schlaumeier, insbesonderen an die Anhänger der Grünen:

Wo soll an Tagen wie gestern, bei dem derzeitigen technologischen Stand, der Strom herkommen?

Ich verzichte auf die Antwort.
Jedem ist klar (außer den Anhängern der Grünen vermutlich), dass es IMMER fossile Energieträger oder Atom braucht, da es keine wirtschaftlichen Speicherungen von Strom und schon gar nicht in den benötigten Mengen gibt.

Die Grünen belügen ihr Klientel, indem sie so tun als bräuchte man hier lediglich die Erneuerbaren Energien ausbauen und alle Probleme sind gelöst. Das stimmt nach aktuellen Stand nicht, hat noch nie gestimmt und wird ohne technologischen Durchbruch nie so sein.



Erneuerbare Energien sind die Zukunft und sie sind vor allem deutlich billiger.
Solange das Speicherproblem nicht gelöst ist, wird es nie ohne fossil oder Atom gehen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Aber das ist doch nicht richtig. Deine Aussage suggeriert, dass man den Rückgang an Kernenergie und Kohlestrom quasi hauptsächlich oder zumindest im großen Stil durch Gas ersetzt hätte. Da finde ich nichts, was diese Aussage stützt.
Wie kommst Du denn zu dieser Aussage?
Wir brauchen Gas ja nicht, weil wir es als ERSATZ für Kohle und Atom nützen. Gas spielt bei der STROM-Erzeugung doch nur eine eher untergeordnete Rolle.
Am Beispiel Bayern: nur 16% des Stroms werden mit Gas erzeugt während 52 % erneuerbar erzeugt wird. AKWs erzeugen 28% und Kohle spielt mit 2 % quasi keine Rolle.
Gas wurde in den vergangenen Jahren als "Brückenenergie" zum Übergang zu Erneuerbaren genutzt. Dazu gibt es sogar einen Beschluss der EU, der Gas als umweltfreundlichere Energie deklariert. Wir haben massiv auf Gas gesetzt! Zugegeben ja vor allem beim Heizen.

Die von dir genannten Zahlen sind aber insofern irreführend, weil sie die Stromerzeugung Deutschlands abbilden, nicht aber den gesamten Energieverbrauch. Der Gesamte Energieverbrauch beinhaltet hingegen auch den Energieimport, welcher sich zum großen Teil aus Kohle und Kernkraft ergibt.
Das liegt auch daran, dass 16% Gas wenig klingen und man glauben kann, dass man wie du sagst "das auch noch schaffen kann", ABER fossile Energien füllen Lücken. D.h. ja man könnte 100% durch erneuerbare Energie erzeugen, bräuchte dann aber massive Überkapazitäten und jede Windflaute und sonnenarme Zeit auffangen zu können. Das heißt je näher wir 100% Ökostrom kommen, desto schwerer und teurer ist es. Es macht insofern garnicht unbedingt Sinn 100% erreichen zu wollen.
Und es war nicht sinnvoll funktionierende Atomkraftwerke zur Abschaltung zu zwingen, teure Vertragsstrafen zu zahlen. Die Klimapolitik ist durchsetzt mit "Hauruckaktionen", die dem Bürger teuer zu stehen kommen und einen oft fragwürdigen Klimanutzen haben.

Der Punkte ist einfach....
Und letztlich: Wohin der Weg führt ist doch klar oder?
Erneuerbare Energien sind die Zukunft und sie sind vor allem deutlich billiger. Wollte man jetzt die Zeit zurückdrehen und zB neue AKWs bauen: Das würde doch kein Energieversorger mitmachen: Diese Kosten in die Stromversorgung investieren, wenn es auch viel günstiger geht...
Welches Unternehmen sollte das wollen?
....wenn das geht und die Energie durch Erneuerbare kommen kann, dann macht es! Aber das nützt jetzt nichts.
Selbst wenn nur 1% Strom durch Kohle oder Atom erzeugt würde, schaltet Kohle nicht ab bevor Erneuerbare das ersetzen können!
Es wird um jedes Windrad gekämpft, auch wenn es nur 0,01% der deutschen Stromerzeugung ausmacht aber bei fossilen bestehenden(!) Kraftwerken wird gesagt: Die machen nur 2% aus, deswegen brauchen wir sie selbst in der Krise nicht.
Mir als Verbraucher ist die Versorgungssicherheit das allerwichtigste. Wenn Strom knapp und teuer ist, erwarte ich dass die Ideologien fallen gelassen werden und fossile Kraftwerke weiter laufen bis die Windräder stehen!
Und das ist ein Kampf in Deutschland. Egal wie teuer Strom wird, die Grünen versuchen weiter ihre Ideologie durchzuzwingen. Da soll dem Bürger erst eine Gasumlage aufs Auge gedrückt werden, dann sollen trotz Energiekrise die verbliebenen Atomkraftwerke vom Netz gehen und und und....
Mich interessiert nicht die Theorie, sondern die Praxis. Woher kommt heute der ausreichende Strom?
 

Revan233

Aktives Mitglied
In deutschen Medien erfährt man ja leider nichts, vor allem nicht wenn es irgendwie Kritik an Regierungshandeln beinhaltet. Man könnte darüber nachdenken wie sich das eigentlich auf das Wahlverhalten auswirkt, wenn der Bevölkerung regelmäßig wesentliche Informationen vorenthalten werden, aber das ist anderes Thema.


Germany's half-a-trillion dollar energy bazooka may not be enough
Germany is bleeding cash to keep the lights on. Almost half a trillion dollars, and counting, since the Ukraine war jolted it into an energy crisis nine months ago.

That's the cumulative scale of the bailouts and schemes the Berlin government has launched to prop up the country's energy system since prices rocketed and it lost access to gas from main supplier Russia, according to Reuters calculations.


(...)
"The German economy is now in a very critical phase because the future of energy supply is more uncertain than ever," said Stefan Kooths, vice president and research director business cycles and growth at the Kiel Institute for the World Economy.



Kurzübersetzung:
Deutschlands halbe Trillionen Dollar (Anmerkung: müssten 500 Mrd USD sein) Energie-Bazooka könnte zuwenig sein.
Deutschland blutet Geld, damit die Lichter nicht ausgehen.

Deutsche Wirtschaft in sehr kritischer Phase, da die zukünftige Versorgung mit Energie unsicherer ist denn je.


------
Wer vollständige Übersetzung benötigt, Addon für Browser installieren, z.B. DeepL.


Deutschland müsste lt. Artikel den jährlichen (!) Ausbau von Solaranlagen vervierfachen und den jährlichen Ausbau von Windkraft versechsfachen, um Energieziele für 2030 zu erreichen (Anmerkung: deutsche Bürokratie + zuwenig Arbeitskräfte + logistische Probleme in Lieferketten = nicht realistisch).

Die Unabhängigkeit von russischer Energie wird voraussichtlich länger dauern als von der Politik verkündet. Deutschland hat es seit dem Gas-Stopp im Sommer durch Russland gerademal geschafft zwei LNG-Deals abzuschließen, die zudem auch noch auf Kurzfristigkeit ausgelegt sind und nur für zwei Winter ausreichen.
 

Daoga

Urgestein
Kurzübersetzung:
Deutschlands halbe Trillionen Dollar (Anmerkung: müssten 500 Mrd USD sein) Energie-Bazooka könnte zuwenig sein.
Nicht 500 Milliarden, sondern 500 Billionen. Die Amerikaner rechnen etwas anders als wir, Millions (Millionen), Billions (Milliarden), Trillions (Billionen bei uns). Da stolpern nicht ganz fitte Übersetzer öfter mal drüber. Da die Energiewende allerdings nicht am Staat allein hängt, sondern auch an Betrieben, Konzernen und Privatpersonen, verteilt sich das etwas.
Der große Witz ist, Deutschland hat an sich die Kapazitäten sich da durchzubeißen, ganz besonders wenn es gelingt den bürokratischen Wasserkopf für Genehmigungen etc. zurückzustutzen, und wenn Deutschland es schafft diese Lage zu meistern, was uns nicht umbringt macht uns härter, dann wird das durchaus zum Ansporn für andere Länder, es genauso zu machen. Schließlich spart man am Ende in die eigene Tasche und ist dann nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf den guten Willen anderer Länder angewiesen, wenn man es schafft in der Energiefrage autark zu werden.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Nicht 500 Milliarden, sondern 500 Billionen. Die Amerikaner rechnen etwas anders als wir, Millions (Millionen), Billions (Milliarden), Trillions (Billionen bei uns). Da stolpern nicht ganz fitte Übersetzer öfter mal drüber.

1 Trillion (USA) = 1 Billion (Deutschland)
1 Billion (Deutschland) = 1.000 Mrd

Die Hälfte von 1.000 Mrd sind 500 Mrd.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Nein, wir werden nicht alle frieren. Nur die Menschen, die sich die Heizkosten bzw. die Stromkosten nicht mehr leisten können.

Bzw. vielleicht doch mehr, als wir denken, weil kaum jemand bereit ist, die Heizung ein paar Grad runterzudrehen und eine Jacke anzuziehen. Aber ich weiß, schlechtes Thema.
 
Status
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