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Wie finden Neuautoren einen Verlag?

pluto00

Mitglied
Hallo an alle! :) Unsere Professorin hatte uns letztens erzählt, dass sie vor Kurzem auf der Leipziger Buchmesse war und dort unzählige Verlage zu finden sind und man schon alleine aufgrund des Namens der Verlage (un)bewusst aussucht, welches Buch einem gefallen könnte und welches nicht. Daran hatte ich eigentlich noch nie gedacht, weil ich hauptsächlich nur auf den Buchtitel schaue, wenn ich mir ein Buch kaufen möchte. Jetzt frage ich mich aber wie man als Autor einen passenden Verlag für sich findet, wenn man noch gar keine Erfahrungen damit gesammelt hat. Kann man sich da einen Verlag aussuchen, der einem gefällt oder wie gehen Neuautoren am besten an diese Sache ran?
 
S

Sternenkindlein

Gast
Ich schreibe selber Bücher, habe aber noch keines veröffentlicht. Ich schreibe immer wieder Agenturen an und hoffe, dass mich irgendwann eine vertreten wird.

Es gibt aber sicher auch einige Neuautoren die Geld dafür bezahlen, dass ihre Bücher gedruckt und vermarktet werden.

Sich direkt an Verlage zu wenden ist für Neuautoren eigentlich chancenlos.
 

Bahnhofer

Mitglied
Ich glaube auch mal, dass bei den Verlagen regelmäßig so viele Bücher verschiedener Autoren eingehen, so dass es nur wenige bis in die Archive der Lektoren schaffen und tatsächlich gelesen werden. Die meisten werden womöglich schon per Vorselektionsverfahren aussortiert, bspw. wenn sich allein vom Titel her die Verleger kein großes Potential ausrechnen.

Wer sicher gehen will, dass sein Buch auch gelesen wird, hat vielleicht bessere Chancen, wenn er sein Buch selbst verlegt und vermarktet. Das bedarf selbstverständlich einen ungleich höheren Aufwand.

Du musst selbst eine ISBN-Nummer für Dein Buch beantragen (z.B. hier: Agentur für Buchmarktstandards) und Du musst Dich selbst um die Produktion und den Versand kümmern.

Doch dank Portalen wie Ebay, Amazon und vielleicht diverse Bücherportale ist es ja heute ein leichtes, das Buch an den Mann oder die Frau zu bringen. Natürlich kannst Du auch die lokalen und regionalen Buchhändler kontaktieren und auf Dein Buch aufmerksam machen.

Sobald Du die Produktions- und Nebenkosten wieder drin hast, kannst Du den Gewinn für Dich allein verbuchen und musst diesen nicht mit dem jeweiligen Verlag teilen. Klar nimmt Dir der Verlag auch die meiste Arbeit ab. Aber dafür ist es umso schwerer, dort einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zumal musst Du auch bei Verlagen die Erstauflage normalerweise selbst bezahlen und die beläuft sich nicht selten schon im 4-5-stelligen Bereich.
Als Selbstverleger kannst Du Dich auch erst für eine Kleinauflage im Rahmen von 500-700 Euro entscheiden und damit erstmal schauen, wie gut das Buch angenommen wird.

Die meisten Autoren, die von größeren Verlagen unterstützt werden, haben sich oft zuvor schon einen Namen gemacht und wenn diese schon bekannt sind, werden diese meistens auch immer berücksichtigt.

Wer prinzipiell davon ausgeht, dass sein Buch schon vom ersten oder den ersten 10 Verlagen gleich angenommen wird, der wird sicher enttäuscht aus der Affäre herausgehen. Selbst Harry-Potter-Autorin Rowling musste etliche Verlage kontaktieren, bis sich endlich ein Verlag gefunden hatte, der ihre Romane herausbrachte. Manche Verlage erkennen die Potentiale eines Buches und viele erkennen sie nicht.
Man braucht eben einen langen Atem und Durchhaltevermögen. Nicht selten muss man sogar hunderte von Verlagen kontaktieren.

Selbst verlegen geht da manchmal schneller.
 

Blutleer

Mitglied
Zumal musst Du auch bei Verlagen die Erstauflage normalerweise selbst bezahlen und die beläuft sich nicht selten schon im 4-5-stelligen Bereich.
Wäre dieser Satz nicht, hätte ich deinen Beitrag so unterschreiben können. Kein seriöser Verlag will Geld vom Autor haben.
Druckkostenzuschussverlage verlangen tatsächlich nachdem sie ein Manuskript angenommen haben Geld, doch meist wird dann auch alles an Werbung etc. auf den Autor abgewälzt, nicht selten werden die Bücher auch extrem teuer in den Handel gebracht. Die zielen vor allem darauf ab, Autoren abzuzocken. Deswegen werden diese "Verlage" auch als schwarze Schafe, Krebsgeschwür etc. betitelt.

@pluto00

Ich finde deine Lehrerin reichlich seltsam. Ich lese ziemlich viel und hab noch nie auf den Verlag geachtet. Was macht sie eigentlich bei den Büchern die ohne Verlag rausgebracht werden? :confused:
Zum Thema:
Die meisten Autoren gehen über Literaturagenten. In Verlagen werden zugeschickte Manuskripte von neuen Autoren oft nicht gelesen und der Autor bekommt nur eine Standardantwort zurück (wenn überhaupt).
 

Bahnhofer

Mitglied
Wäre dieser Satz nicht, hätte ich deinen Beitrag so unterschreiben können. Kein seriöser Verlag will Geld vom Autor haben.
Druckkostenzuschussverlage verlangen tatsächlich nachdem sie ein Manuskript angenommen haben Geld, doch meist wird dann auch alles an Werbung etc. auf den Autor abgewälzt, nicht selten werden die Bücher auch extrem teuer in den Handel gebracht. Die zielen vor allem darauf ab, Autoren abzuzocken. Deswegen werden diese "Verlage" auch als schwarze Schafe, Krebsgeschwür etc. betitelt.
Ich bin halt davon ausgegangen, was ich üblicherweise kenne, auch vom Hörensagen.

Demzufolge war für mich davon auszugehen, dass Verlage generell nicht das Investitionsrisiko übernehmen möchten, sondern vom Autor zu tragen ist. Vielleicht auch mit dem Argument, dass es ja auch SEIN Buch ist.
Wohl aber möchten Verlage selbstverständlich an den Publikationen ihrer Autoren verdienen.

Gut, da man sicherlich Probleme bekommen kann, wenn man die schwarzen Schafe auflistet, würden mich ja mal für Namen von Verlagen interessieren, die es anders handhaben. Welche könntest Du da z.B. nennen?



@GingerRed:

Ja, gerade Romane sind immer ein Glücksspiel. Entweder werden Sie zum Longseller oder Bestseller oder gehen im Markt vollkommen unter.
Sicherer wären da evtl. Ratgeber und Fachbücher, wenn man ein individuelles Konzept einhält. Diese erreichen sicherlich keinen Bestsellerstatus, lassen sich aber vielleicht leichter an die Zielgruppe bringen, da es dort weniger um die Geschichte und den Schreibstil, sondern mehr um den informationellen Mehrwert geht.
Wenn einem dazu ein PR-fähiger Titel noch einfällt, kann man sicherlich auch schon so viele Exemplare verkaufen, dass man zumindest seine Investitionskosten wieder drin hat.

Die Möglichkeiten von heute machen es schon wesentliche einfacher als es damals noch war.

Und unter Bekannten und Kollegen ist es leider so, dass sie nur daran denken, selber bloß keinen Euro auszugeben, um Deiner Arbeit Anerkennung zu widmen, sondern möglichst billig durchkommen möchten. Weiter haben die ein Problem damit, dass Du etwas dran verdienen könntest und sehen nicht den Aufwand, den Du tatsächlich da reinstecken musst.

Find ich schade, aber das ist leider die Neidkultur hier in Deutschland.
 

nebelkrähe

Mitglied
Kann man sich da einen Verlag aussuchen, der einem gefällt oder wie gehen Neuautoren am besten an diese Sache ran?
Mit dem aussuchen wird es ein wenig schwierig, es sei denn du hast einen berühmten Namen oder hast schon sehr gute Referenzen. Ansonsten ist es empfehlenswert sich mal mit verschiedenen Veröffentlichungsoptionen auseinander zu setzen und zu schauen, was für einen selbst funktioniert. Wenn man ganz viel Glück hat, bekommt man dann verschiedene Zusage und kann es sich aussuchen.


Es empfiehlt sich sowieso ein ausgedehnter Besuch in der Buchhandlung, um zu schauen, welche Verlage die Bücher deines Interesses verlegen.
Stimmt, nicht jeder Verlag kennt sich gleich gut mit jedem Genre aus. Das muss schon zusammenpassen. Sich in Buchhandlungen Notizen zu in Frage kommenden Verlagen zu machen, ist eine gute Idee!

Sie sind Dienstleister. Sie drucken dein Buch gegen Bezahlung. Und wenn du ein Werbepaket buchst, bekommst du das wohl, was du darin buchst und bezahlst.
Sehe ich auch so. Inzwischen gibt es ja nicht mehr nur die oben genannten Buchverlage, sondern ganz verschiedene Möglichkeiten ein Buch zu veröffentlichen. Und auch Druckkostenzuschussverlage unterscheiden sich in ihren Angeboten voneinander, zudem gibt's ja auch teils verschieden umfangreiche Pakete. Kann man sich auf jeden Fall mal anschauen, ob sowas für einen selbst in Frage kommt. Und einiger Bücher, die über solche Verlage herausgebracht wurden, findet man ja auch wirklich in Buchhandlungen.

Dass das heute einfacher ist, finde ich Fluch und Segen zugleich. Denn bitte schaut euch mal die Masse an eBooks an und deren Qualität.
Jede Medaille hat zwei Seiten, oder? Und wenn man nicht nur ein gut geschriebenes, sondern auch gut gemachtes eBook veröffentlichen will, muss man zumindest auch für Lektorat, Korrekturen und so weiter Geld in die Hand nehmen.
 

pluto00

Mitglied
Hallo an alle und danke für die zahlreichen Antworten.

Allgemein kann man also sagen, dass Verlage wirklich unheimlich viele Manuskripte von Neuautoren zugesendet bekommen und nur ein minimaler Bruchteil davon veröffentlicht wird? Ich frage mich daher, wie sich Neuautoren einen Namen machen können, damit sie auch von größeren Verlagen unterstützt werden. Irgendwo muss man ja mal anfangen? Die Chancen stehen ja als Neuautor bei 0…

Und Selfpublishing für Neutautoren ist doch auch schwierig, oder? Da muss man ja noch viele weitere Kompetenzen als „nur“ die Schreibkompetenz mit sich bringen und ich stelle mir vor, dass es enorm viel Zeit und Geduld fordert.

Es macht auf jeden Fall Hoffnung, zu sehen, dass selbst J.K. Rowling erst mal klein anfangen musste und sie dann unzählige Werke veröffentlichen konnte. Druckkostenzuschussverlage habe ich bis jetzt nicht gekannt. Sie scheinen auf jeden Fall eine gute Alternative zu den „echten Verlagen“ zu sein, wenn man heutzutage schon einige Bücher im Handel finden kann, die so veröffentlicht wurden. Ich verstehe nicht ganz, inwiefern sich Druckkostenzuschussverlage voneinander unterscheiden können. Ich dachte, es geht hier um das Drucken des Buches?! Oder was meinst du mit den Paketen, @nebelkrähe?

@Blutleer: vielleicht hat meine Lehrerin nach bestimmten Genres gesucht oder so. Kann mir schon vorstellen, dass bei einem Überangebot an Büchern, auch der Verlag eine wichtige Rolle spielt.
 
S

Sternenkindlein

Gast
Allgemein kann man also sagen, dass Verlage wirklich unheimlich viele Manuskripte von Neuautoren zugesendet bekommen und nur ein minimaler Bruchteil davon veröffentlicht wird?
Genau so ist es.

Ich frage mich daher, wie sich Neuautoren einen Namen machen können, damit sie auch von größeren Verlagen unterstützt werden. Irgendwo muss man ja mal anfangen?
Da wendet man sich dann in der Regel an Agenturen. Trotzdem bekommen die allermeisten Neuautoren nie ein Buch veröffentlicht.

Und Selfpublishing für Neutautoren ist doch auch schwierig, oder?
Schwierig nicht, aber mehr als ein paar Bücher verkauft man da in der Regel nicht.
 

Kurti

Aktives Mitglied
Hej,

als ich vor x-Jahren mein 1. von 3 Büchern insgesamt veröffentlicht habe, bin ich da sehr naiv ran gegangen, war auf der Leipziger Buchmesse, bin von Stand zu Stand Klinken putzen gegangen und habe wohl über 25 Verlage angeschrieben, jeweils mit einer kleinen Leseprobe. Antworten gab es von den meisten nicht und vom Rest nur Absagen.

Immerhin war auch einiges Brauchbares dabei:

- zum einen der Hinweis darauf, dass ich die Finger von Verlagen lassen sollte, die beispielsweise 20.000 Euro Vorschuss haben wollen und dafür liefern sie einem dann 8.000 Exemplare für die eigene Garage... (ich habe sie "Piratenverlage" genannt)

- zum anderen, dass es unbekannte deutsche Autoren in Deutschland besonders schwer haben, da die Verlage im Allgemeinen lieber einen bekannten ausländischen (damals meist USA) Autor unter ihre Fittiche nehmen, an dem ein "Rattenschwanz" von 5 unbekannten Autoren aus dem selben Land dranhängt, als einen unbekannten deutschen Autor aufzubauen, der erst ein Mal Geld und Mühe kostet, bevor er Geld einbringt...

- außerdem, dass die meisten Verlage erst dann aufmerksam werden, wenn man mindestens 3 Bücher geschrieben und relativ gut verkauft hat, denn dann "denken" Verlage wohl, dass dieser Autor keine Eintagsfliege ist...

- und man hat mir den BOD empfohlen, worüber ich dann auch meine 3 Bücher so gesehen im Selbstverlag veröffentlich habe...

Ich schreibe zwar derzeit keine Bücher mehr, bzw. habe derzeit kein Interesse daran, etwas zu veröffentlichen, nehme aber regelmäßig an Gedichtwettbewerben teil (eher so fürs eigene Ego :eek: ). Da muss ich hinterher aber auch nicht herum reisen und Lesungen halten, zu denen ich derzeit keine Beziehung habe.

Ein sehr seriöser Lyrikwettbewerb läuft jedes Jahr und dieses Jahr noch bis Ende April:
Gedichte Bibliothek - Startseite

LG
 

nebelkrähe

Mitglied
Es macht auf jeden Fall Hoffnung, zu sehen, dass selbst J.K. Rowling erst mal klein anfangen musste und sie dann unzählige Werke veröffentlichen konnte.
Noch ein Beispiel von einer Neuautorin, die einen Fuß in die Verlagswelt bekommen hat, ist E. L. James. Die hat ihr Werk zuerst auf Fanfiction-Seiten veröffentlicht. Vielleicht auch eine Idee?

Um nicht missverstanden zu werden: Druckkostenzuschussverlage, Books on Demand, Selbstveröffentlichung als eBook sind eine Alternative zu Verlagen, wenn man von seinem Werk absolut überzeugt ist, aber von Verlagen unabhängig bleiben möchte oder dort keinen Fuß in die Tür bekommt und trotzdem veröffentlichen will. Dann muss man aber quasi auch die ganze Werbung, Vertrieb und Vermarktung mit übernehmen oder extra zahlen.
Was man übernehmen muss und was vom Verlag übernommen wird, das hängt wohl auch vom jeweiligen DKZV ab? Eine Tante von mir hat beim Novum Verlag veröffentlicht und soweit ich das mitbekommen habe, waren bei ihr Vertrieb und Marketing schon mit dabei. Dass man von seinem Werk überzeugt sein muss, wenn man veröffentlichen will, gehört aber denke ich dazu. Wenn man nicht überzeugt ist, muss man es gar nicht erst versuchen. Und wenn man überzeugt ist, muss man so lange nach verschiedenen Wegen suchen, bis der für einen selbst richtige dabei ist.
 

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