Ich glaube auch mal, dass bei den Verlagen regelmäßig so viele Bücher verschiedener Autoren eingehen, so dass es nur wenige bis in die Archive der Lektoren schaffen und tatsächlich gelesen werden. Die meisten werden womöglich schon per Vorselektionsverfahren aussortiert, bspw. wenn sich allein vom Titel her die Verleger kein großes Potential ausrechnen.
Wer sicher gehen will, dass sein Buch auch gelesen wird, hat vielleicht bessere Chancen, wenn er sein Buch selbst verlegt und vermarktet. Das bedarf selbstverständlich einen ungleich höheren Aufwand.
Du musst selbst eine ISBN-Nummer für Dein Buch beantragen (z.B. hier:
Agentur für Buchmarktstandards) und Du musst Dich selbst um die Produktion und den Versand kümmern.
Doch dank Portalen wie Ebay, Amazon und vielleicht diverse Bücherportale ist es ja heute ein leichtes, das Buch an den Mann oder die Frau zu bringen. Natürlich kannst Du auch die lokalen und regionalen Buchhändler kontaktieren und auf Dein Buch aufmerksam machen.
Sobald Du die Produktions- und Nebenkosten wieder drin hast, kannst Du den Gewinn für Dich allein verbuchen und musst diesen nicht mit dem jeweiligen Verlag teilen. Klar nimmt Dir der Verlag auch die meiste Arbeit ab. Aber dafür ist es umso schwerer, dort einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zumal musst Du auch bei Verlagen die Erstauflage normalerweise selbst bezahlen und die beläuft sich nicht selten schon im 4-5-stelligen Bereich.
Als Selbstverleger kannst Du Dich auch erst für eine Kleinauflage im Rahmen von 500-700 Euro entscheiden und damit erstmal schauen, wie gut das Buch angenommen wird.
Die meisten Autoren, die von größeren Verlagen unterstützt werden, haben sich oft zuvor schon einen Namen gemacht und wenn diese schon bekannt sind, werden diese meistens auch immer berücksichtigt.
Wer prinzipiell davon ausgeht, dass sein Buch schon vom ersten oder den ersten 10 Verlagen gleich angenommen wird, der wird sicher enttäuscht aus der Affäre herausgehen. Selbst Harry-Potter-Autorin Rowling musste etliche Verlage kontaktieren, bis sich endlich ein Verlag gefunden hatte, der ihre Romane herausbrachte. Manche Verlage erkennen die Potentiale eines Buches und viele erkennen sie nicht.
Man braucht eben einen langen Atem und Durchhaltevermögen. Nicht selten muss man sogar hunderte von Verlagen kontaktieren.
Selbst verlegen geht da manchmal schneller.