Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie kann ich zu meinem Sohn (6) wieder liebevoll sein?

W

Waldfee34

Gast
Hallo ihr da draußen,

bin ganz neu hier und versuche mein Problem darzustellen, in der Hoffnung, es wird nicht zu verworren, aber trotzdem nachvollziehbar und auch in der Hoffnung auf Hilfe ...

Mein Sohn (6) wird von vielen als liebenswürdig, süß, normaler frecher Junge beschrieben. Ich hab momentan von ihm einfach total die Nase voll, kann ihm gegenüber keine positiven Gefühle aufbringen; ich glaube selbst angelächelt hab ich ihn schon ein paar Tage nicht. Natürlich merkt er das und reagiert ebenso verhalten und unsicher, ob Mama gleich wieder aus der Haut fährt, weil er irgendwelchen Mist gemacht hat. Oft bin ich wirklich ungerecht und hart ihm gegenüber. Mir fällt es so schwer etwas positives an ihm zu finden. Es tut es mir im nachhinein auch leid, dass ich ihm gegenüber so FIES bin, aber ich kann momentan nicht aus meiner Haut. Meiner Meinung nach macht er auch total viel Käse. Mein Mann kann toll erklären und begründen, warum unser Sohn so oder so reagiert hat. Aber ich hab null Empathie für ihn und finde unseren Zwerg momentan einfach nur doof. Was kann ich tun, dass ich ihm ab morgen wieder fröhlich und aufgeschlossen gegenübertreten kann? Danke für einen Rat!
 
D

Dr. House

Gast
Du schreibst immer wieder "momentan".
War es denn einmal nicht so?

Und wenn ja, seit wann hast du diese ablehnenden Gefühle gegenüber deinen Sohn und was hat sie deiner Meinung nach ausgelöst?
 
Zuletzt bearbeitet:

naramudi

Aktives Mitglied
Wenn du deinen Sohn nicht lieben kannst, ist es vielleicht besser für ihn, du gibst ihn zur Adoption frei und er bekommt eine Ersatzmutter, die ihn von Herzen liebt. Weißt du, Kinder, die von ihren Müttern nicht geliebt werden, leiden unermesslich. Nicht nur heute, sondern auch ihre ganze Zukunft lang. Den Schmerz, von der eigenen Mutter nicht geliebt zu werden, hält kein Kind lange aus. Es muss sich dann vor diesem Schmerz schützen und dann wird alles noch viel schlimmer.

Ich verurteile dich nicht dafür, dass du deinen eigenen Sohn nicht lieben kannst. Schließlich weiß ich nichts von dir und nichts von deiner eigenen Kindheit. Konnte deine Mutter dich lieben? Hast du ihre Nähe und Wärme gespürt, war sie Tag und Nacht in ihren Gedanken bei dir? Hat sie dich gestreichelt, getröstet und ins Bett gebracht? Hat sie dir dein Lieblingsessen gekocht und dir alles verziehen?

Mutter ist man nicht automatisch, nur weil man ein Kind geboren hat. Manche Frauen sind Mütter, ohne jemals schwanger gewesen zu sein. Mutter sein - das ist wunderbar und ein kostbarer Schatz. Warum auch immer manche Mütter das nicht fühlen können und nicht wert zu schätzen wissen.

Du kannst nichts "tun" und du kannst deinem Sohn auch keine Muttergefühle vorspielen. Kinder sind weise genug, den Unterschied zu merken.

Du kannst nur abwarten und in dein Herz hineinhorchen, dir vorstellen, dein Sohn ginge durch die Haustür und käme niemals wieder zurück. Vielleicht regt sich etwas in deinem Herzen. Vielleicht auch nicht.

Ich würde dir von Herzen wünschen, einen seltsamen Schmerz zu spüren, während du meine Zeilen liest. Vielleicht weinst du sogar. Vielleicht auch nicht.

Dein Sohn ist in einer schlimmen Situation. Seine Mutter hat sich von ihm abgewendet. Sie hat keine Empathie für ihn und findet ihn einfach nur doof. Seine eigene Mutter hat aufgehört ihn anzulächeln.

Wieviel Schmerz doch seine Seele aushalten muss.

Ich frage mich, wer DIR so viel Schmerz zugefügt hat, dass du eine solche Mutter werden konntest. Wieviel Leid hast du selbst erfahren müssen, bis du vergessen konntest, wer du wirklich bist? Wieviel Leid wirst du hervorrufen, während du nicht mehr du selbst bist? Bist du dir über das Ausmaß bewusst? Weißt du um die Konsequenzen? Hast du eine Ahnung davon, was geschieht?

Wahrscheinlich siehst du das alles gar nicht. Du siehst nur dich und deine Gefühle. Du hast die Nase voll von ihm, bist hart und ungerecht, fährst aus der Haut, bist fies...

...und könntest doch die wunderbarste Mutter auf Erden sein...
 
S

Sonnja

Gast
Ich denke, das liegt daran, dass du mit der Sitauation seines "schlechten" Verhaltens ziemlich erschöpft bist. So ein bisschen Burnout-mäßig, da hört man dann auch irgendwann auf zu fühlen.

Nimm dir Abstand, eigenes Zimmer, eigene, deine ganz persönliche Ruhestunde am Tag sodass erst mal der Druck von dir abfällt. Du bist grad mitten in einer Belastung drin. Da kann man nicht einfach so umschalten und auf einmal wieder lieb sein.

Wie wärs, wenn sich mal dein Mann um ihn eine Zeitlang kümmert? irgendwie ist das bei euch so du-Praxis, er -theorie verteilt. Ich denke, er wird seine schlaumeierischen Sprüche lassen, wenn er das Verhalten deines Sohnes erst mal am eigenen Leib erfährt.
 
W

Waldfee34

Gast
Vielen Dank,
für die Hinweise. Also zur Adoption freigeben, ist vielleicht ein bisschen zu sehr ausgeholt ... Wir sind "eigentlich" eine glückliche vierköpfige Familie aus gutem sozialen Umfeld (ich weiß - klingt blöd) Die Feststellung, dass meine Erwartungen zu hoch sind, trifft es wohl eher; auch Erschöpfung und Enttäuschung spielen eine Rolle. Geholfen hat mir auch der Gedanke, mal zu überlegen, was ich ihm antue. Vergleiche mit anderen Kindern, bei denen er meiner Meiung nach stets schlechter abschneidet, sind natürlich auch nicht förderlich. Also, was kann ich tun, damit ich ihn so annehmen kann wie er ist, damit nicht er meinen Erwartungen entspricht, sondern ich meine Erwartungshaltung an das von ihm tatsächlich zu realisierende Maß anpasse? Dann bin ich nicht enttäuscht und er fühlt sich nicht überfordert?!
Wäre das des Rätsels Lösung? Heute morgen hab ich mit ihm auch noch mal gesprochen, dass wir uns beide Mühe geben wollen, dass wir uns nicht so oft in der Wolle haben.
Ich geh jtzt erst mal mit ihm sein Lieblingsfühstück machen .... Danke und danke auch für weitere Anregungen
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Sieh ihn so wie er ist..
ein kleiner Mensch für den du ab seiner Geburt die Verantwortung übernommen hast und der
unsäglich leiden wird wenn er deine Liebe nicht spûren kann..

Die Liebe zu ihn ist im Moment vielleicht nur ein wenig "verschüttet" unter vielen anderen Problemen,such dir Hilfe,damit er nicht zu sehr drunter leiden muss.


Und hier findest du auch Mütter die das alles schon hinter sich haben und die sich gerne mit dir austauschen werden:)


Hast du das Gefühl das du für deinen Sohn einiges aufgeben musstest?
Fühlst du dich in deiner "Freiheit" durch ihn beschränkt?
Denkst du das du persönlich "zu kurz" kommst und dein Sohn daran Schuld ist?
Das du wegen ihn oft zurückstecken musst?
Kann es sein das du das Gefühl hast den "Ansprüchen" von Aussen nicht mehr zu genügen?

So haben schon viele Mütter empfunden,das kann in manchen Situationen
vorkommen.
Das Wichtigste ist aber,das du dann Hilfe annimmst sodas es keine "Dauereinstellung" wird.




Gruss
Lise
 
Zuletzt bearbeitet:

CupCoffie

Aktives Mitglied
Der Junge hat ja schon grosses Glück, dass du gescheit genug bist, dein eigenes Verhalten in Frage zu stellen, also weißt, dass - sachlich gesehen - bei dir etwas schiefläuft, nicht wirklich bei ihm.

In diesem Forum wimmelt es von ehemaligen Kindern, deren Eltern ihren Frust darüber, dass das Kind nicht war, wie es sollte, selbstgerecht in die Kinder geprügelt haben (was du nicht tust, klar). Aber Augen schaffen das auch!
Diese Menschen beschäftigen jetzt die Therapeuten , weil sie aus der Selbsteinschätzung nicht herausfinden, dass sie falsch, unfähig und nicht liebenswert sind - weil sie es nicht geschafft haben, ihre Eltern stolz zu machen (als wenn das ihre Aufgabe wäre!)

Niemand ist auf der Welt, um die Erwartungen anderer zu erfüllen - dein Kleiner nicht, und du warst es auch nicht.
Ich nehme an, dass deine eigenen Eltern ehrgeizig und unempathisch mit dir waren und du ebenfalls nicht für das geliebt und geschätzt wurdest, was du warst, sondrn ausgeschimpft für das, was du nicht warst.
Dort solltest du ansetzen - sonst wirst du weiter deinem Sohn signalisieren, dass er eine Enttäuschung ist; in 15 Jahren schreibt er dann hier.

Solange du es aber so empfindest, kannst du eines tun:
ihm sagen, dass es nicht an ihm liegt, sondern an dir. Dass deine Eltern Mist gebaut haben und dir komische Sachen eingeredet haben, die du alle geglaubt hast.

Ich habe mal einen Satz gelesen:
Man kann sich nicht zwingen, ein Kind zu lieben. Aber man kann es anständig behandeln.

Seinem Kind den eigenen Scheiß aufzuhalsen, ist nicht anständig.
Dein Sohn muß nicht für dich an sich arbeiten, sondern du an dir - für ihn (und dich selbst).
Der Kleine hat keine Defizite.

Ich wünsche Euch alles Gute
CC (eine ehemalige "Enttäuschung")
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Wie erklärt man einem sechsjährigen wieso man ihm "momentan" nicht liebhaben kann?
Das kann man doch nicht.
Da haben Erwachsene noch ihre Probleme mit,was auch verständlich ist.

Ich stimme dir in allem zu CupCoffee,nur in einem nicht,nämlich das man
seinem sechsjährigen nicht alles sagen kann.:)
Er wird's nicht verarbeiten können.



Waldfee..bedenke,das du bei deinem Jungen Schuldgefühle auslösen kannst die
er nie wieder los wird und die sein Leben in eine ganz andere Richtung verlaufen lassen können.

Suche die Ursachen bei dir,hol dir Hilfe.



Lise
 

CupCoffie

Aktives Mitglied
Wie erklärt man einem sechsjährigen wieso man ihm "momentan" nicht liebhaben kann?
Das kann man doch nicht.
Da haben Erwachsene noch ihre Probleme mit,was auch verständlich ist.

Ich stimme dir in allem zu CupCoffee,nur in einem nicht,nämlich das man
seinem sechsjährigen nicht alles sagen kann.:)
Er wird's nicht verarbeiten können.
Aber er spürt es doch - und wenn ihm nichts erklärt wird, wird er sich selbst die Schuld geben und meinen, er sei nicht in Ordnung, kein gutes Kind usw.
Wenn man ihm gar nichts sagt, macht er sich eigene Gedanken.
Als Mutter kann man aber vermitteln, dass man ihn grundsätzlich liebt (das tust du, Waldfee, du schreibst: momentan), aber das im Moment nicht spürt.
Weil man sowas wie ein Krankheit hat. Und dass es nichts darüber aussagt, ob ER liebenswert ist.

Ich würde ein Kind nicht mit gefühlten , aber unverstandenen, rätselhaften "Botschaften" herumstehen und zittern lassen. Das finde ich viel schwieriger.

CC
 

naramudi

Aktives Mitglied
Wir sind "eigentlich" eine glückliche vierköpfige Familie
Ihr seid eine Familie. Aber eine "glückliche Familie" mit Sicherheit nicht.

Spürst du gar nichts in deinem Herzen?

Fühlst du deine Gefühle durch den Kopf?

Mit einem Kind Gefühle zu zerreden, Erwachsenenthemen zu besprechen, überfordert und zerstört unnötig.

Dein Sohn sollte wirklich aus deinem Einflusskreis herausgeholt und in eine bessere Atmosphäre umgetopft werden, bis du wieder zu dir selbst gefunden hast.

Er ist ein KIND!!! Du BRINGST IHN UM seine Kindheit!!!
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben