Hallo zusammen,
ich muss mich noch mal ein bisschen auskotzen.
Ich musste das Thema nun doch bei meinem Chef ansprechen. Er gab mir wieder Aufgaben, die der Kollege mal angefangen hatte und liegen gelassen hatte und die letztlich wichtig waren.
Er gab mir Sachen vom faulen Kollegen, um diese zu kontrollieren, weil er selbst dazu keine Lust hatte.
Ich hatte daraufhin eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Vorgesetzten, bei der ich ihm unverblümt mitteilte, dass ich weder die Sekretärin noch die Schreibkraft des faulen Kollegen bin, wenn er unfähig ist oder keine Lust hat und zwei Stunden Pause am Tag, macht, die er nicht raus arbeitet.
Mein Vorgesetzter versuchte mich zu beschwichtigen und tat so, als würde er das alles nicht wissen /merken.
Er beauftragte mich dann, die Arbeits- und Pausenzeiten meines Kollegen zu dokumentieren, da er sonst keine Argumentationsgrundlage hat.
Das mache ich nun seit einer Woche und es ist noch viel schlimmer als angenommen. Der ist kaum 8 Stunden im Büro und macht dabei tatsächlich über zwei Stunden Pause, richtig mit System.
Dennoch wickelt er den Vorgesetzten immer noch schön um den Finger und er scheint dieses Manipulationsspiel nicht zu bemerken. Er geht mit ihm zusammen zu Ortsterminen, wo er mich oder andere Kollegen alleine hinschickt, scheint sich dabei aber trotzdem mit ihm zu amüsieren. Der faule Kollege ist ja von Haus aus nicht unsympathisch.
Der Geschäftsführer zählt auch große Stücke auf ihn und zählt andere Kollegen an, die zum Rauchen vor der Tür stehen, die nicht halb so oft da draußen stehen.
Er lobt ihn für die Sonderaufgaben die er gemacht hat die nicht als reine Fleißarbeiten sind (Angebotseinholung und für simple Dienstleistungen) und sieht dabei nicht dass das Tagesgeschäft dadurch auf alle anderen abgewälzt wird.
Ein Kollege, der nun zum Gespräch beim GF war, erzählte, dass der Chef offenbar eine völlig verquere Wahrnehmung von diesem Kollegen als auch anderen Situationen in der Firma hat. In der Firma haben in den letzten Monaten sehr viele gute Mitarbeiter gekündigt, das Tagesgeschäft in fast allen Abteilungen, ist nur noch ein einziges Chaos. Unser Geschäftsführer redet über seine Visionen von Controlling und Struktur, während Basismitarbeiter nicht mal ansatzweise eingearbeitet werden aufgrund extremer Überforderung oder Inkompetenz der Verbliebenen.
Er sieht einfach die tatsächlichen Probleme nicht, die z.B auch daran liegen, dass er langjährige erfahrene Mitarbeiter ignoriert und jungen neuen Mitarbeitern alles in den Popo bläst, die letztlich aber keinerlei Kompetenzen haben. Da ist der faule Kollege nicht der einzige in der Firma. Und ich bin nicht die Einzige, die sich nicht gesehen fühlt.
Gäbe es nicht diese Maßlosigkeit gegenüber den jungen Kollegen wäre alles in Ordnung. SonderzahlungenBetriebsfeiern, Betriebsreisen, alles schick...
Ich wollte nun eigentlich diesen Herbst mal nach einer Gehaltserhöhung fragen, aber ich fühle mich derartig demotiviert, dass ich eher über eine Kündigung nachdenke.