Hallo,
Frage steht schon im Titel
Nun ist Weihnachten endlich vorbei und ich bin wirklich froh, wieder zu Hause zu sein.
Auf der Fahrt sind mir einige Dinge durch den Kopf gegangen.
Wie jedes Jahr an Weihnachten gab es zwischen meinen Eltern wieder so Sticheleien, die teilweise unter die Gürtellinie gingen.
Ich bin letztes Kind von vier.
Meine 3 Geschwister sind untereinander mehr angebunden, als ich es (gefühlt) je war. Liegt vermutlich mit am Altersunterschied, aber auch an der Erziehung an sich. Obwohl wir alle leibliche Kinder sind, gestaltete sich meine Erziehung irgendwie anders. Meine Mutter sagt immer, weil ich das letzte Kind bin. N a j a.
Normalerweise staffelt meine Mutter ihre Gäste, nur dieses Jahr war es anders wohl nicht möglich. Arbeit, Urlaub, Schwiegerfamilie.
Und so hingen wir an Weihnachten aufeinander und dabei ist mir das noch mal so richtig deutlich geworden.
Während ich meine Mutter unterstützt habe, haben sich die anderen von ihr bedienen lassen und meinten, dass ich das dann auch tun könnte. Sah ich nicht ein und meine Mutter erwartete dass ich dem lieben Frieden halber nicht so darauf beharren sollte und schließlich würde ich es ja für sie tun.
Äh, ja. - Neee!!
In "trauter" Runde ging dann das Geläster über Nachbarn, entferntere Familienmitglieder und Freunde/Partner los.
Witzeleien die wirklich böse waren.
Das ist nicht neu für mich, aber durch meinen Umzug bin ich nicht mehr so oft bei meinen Eltern zu Besuch und mit der Distanz kam dann eben auch irgendwann, ja so ein Blick von Außen auf das Verhalten. Auf das Gesamtbild.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich meinen ersten Freund nicht wirklich mit nach Hause bringen wollte.
Er - aufgewachsen in einem sehr sterilen Zuhause fand es damals nett bei uns. So schön Locker.
Nun, er hat auch nichts von den Lästereien mitbekommen, die ich gerne vor ihm verheimlicht habe, denn sie fanden ihn nicht so toll, wie ich.
Ich fand dieses Gerede schon immer sehr unangenehm, weil wir alle tagtäglich mit diesen Menschen zu tun hatten, was dann zur Folge hatte, dass ich mich von diesen Personen zurückgezogen habe, denn ein Rückzug von der eigenen Familie ging damals nicht.
Heute sehe ich das anders und habe mich wohl auch unbewusst distanziert.
So mit der Ferne hat sich mein Blick verändert.
Mein Vater zB ist ein TextilN. Muss alles chic sein.
Für mich aber klar, dass ich die 180KM nicht im feinen Fummel runter bretter, um dann zerknittert an der Kaffeetafel sitze und mir den Kopf vollbrabbeln lasse. Lässt er nicht gelten. Man kann sich ja dennoch hübsch machen, falls man mal einen Unfall hat, dann sieht man wenigsten noch gut dabei aus.
Das Lästern wie auch Vorführen der einzelnen Kinder wird übrigens auch gerne von beiden Elternteile am Tisch zelebriert . Seltsamerweise sind meine 3 Geschwister untereinander neutral(er), mir gegenüber jedoch nicht. Da gibt es böse Seitenhiebe, die dann auch, schon immer Seitens meiner Eltern stehengelassen wurden und mir schon als Kind suggeriert wurde, dass ich viel zu sensibel sei. Wehrte ich mich als Kind dagegen heizte es die Stimmung gegen mich nur weiter auf. Folglich lies ich es über mich ergehen und fraß die Gefühle die dabei entstanden in mich rein.
Ich nahm in der Vergangenheit sehr ungern Menschen mit zu meiner Familie. Was die Lästereien anging, hieß es immer, wenn man mit am Tisch sitzt und es wird gelästert, dann ist das ein Zeichen der Zugehörigkeit. Welch Errungenschaft. Aber selbst ist keiner von ihnen kritikfähig und man verbittet sich Lästereien über die eigene Person. Witzig.
Ist alles nicht neu, aber heute bei der Heimfahrt sind mir diese Dinge so richtig bewusst geworden.
Und ich denke, dass sie nächstes Weihnachten gerne alleine feiern können.
Picotee
Frage steht schon im Titel
Nun ist Weihnachten endlich vorbei und ich bin wirklich froh, wieder zu Hause zu sein.
Auf der Fahrt sind mir einige Dinge durch den Kopf gegangen.
Wie jedes Jahr an Weihnachten gab es zwischen meinen Eltern wieder so Sticheleien, die teilweise unter die Gürtellinie gingen.
Ich bin letztes Kind von vier.
Meine 3 Geschwister sind untereinander mehr angebunden, als ich es (gefühlt) je war. Liegt vermutlich mit am Altersunterschied, aber auch an der Erziehung an sich. Obwohl wir alle leibliche Kinder sind, gestaltete sich meine Erziehung irgendwie anders. Meine Mutter sagt immer, weil ich das letzte Kind bin. N a j a.
Normalerweise staffelt meine Mutter ihre Gäste, nur dieses Jahr war es anders wohl nicht möglich. Arbeit, Urlaub, Schwiegerfamilie.
Und so hingen wir an Weihnachten aufeinander und dabei ist mir das noch mal so richtig deutlich geworden.
Während ich meine Mutter unterstützt habe, haben sich die anderen von ihr bedienen lassen und meinten, dass ich das dann auch tun könnte. Sah ich nicht ein und meine Mutter erwartete dass ich dem lieben Frieden halber nicht so darauf beharren sollte und schließlich würde ich es ja für sie tun.
Äh, ja. - Neee!!
In "trauter" Runde ging dann das Geläster über Nachbarn, entferntere Familienmitglieder und Freunde/Partner los.
Witzeleien die wirklich böse waren.
Das ist nicht neu für mich, aber durch meinen Umzug bin ich nicht mehr so oft bei meinen Eltern zu Besuch und mit der Distanz kam dann eben auch irgendwann, ja so ein Blick von Außen auf das Verhalten. Auf das Gesamtbild.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich meinen ersten Freund nicht wirklich mit nach Hause bringen wollte.
Er - aufgewachsen in einem sehr sterilen Zuhause fand es damals nett bei uns. So schön Locker.
Nun, er hat auch nichts von den Lästereien mitbekommen, die ich gerne vor ihm verheimlicht habe, denn sie fanden ihn nicht so toll, wie ich.
Ich fand dieses Gerede schon immer sehr unangenehm, weil wir alle tagtäglich mit diesen Menschen zu tun hatten, was dann zur Folge hatte, dass ich mich von diesen Personen zurückgezogen habe, denn ein Rückzug von der eigenen Familie ging damals nicht.
Heute sehe ich das anders und habe mich wohl auch unbewusst distanziert.
So mit der Ferne hat sich mein Blick verändert.
Mein Vater zB ist ein TextilN. Muss alles chic sein.
Für mich aber klar, dass ich die 180KM nicht im feinen Fummel runter bretter, um dann zerknittert an der Kaffeetafel sitze und mir den Kopf vollbrabbeln lasse. Lässt er nicht gelten. Man kann sich ja dennoch hübsch machen, falls man mal einen Unfall hat, dann sieht man wenigsten noch gut dabei aus.
Das Lästern wie auch Vorführen der einzelnen Kinder wird übrigens auch gerne von beiden Elternteile am Tisch zelebriert . Seltsamerweise sind meine 3 Geschwister untereinander neutral(er), mir gegenüber jedoch nicht. Da gibt es böse Seitenhiebe, die dann auch, schon immer Seitens meiner Eltern stehengelassen wurden und mir schon als Kind suggeriert wurde, dass ich viel zu sensibel sei. Wehrte ich mich als Kind dagegen heizte es die Stimmung gegen mich nur weiter auf. Folglich lies ich es über mich ergehen und fraß die Gefühle die dabei entstanden in mich rein.
Ich nahm in der Vergangenheit sehr ungern Menschen mit zu meiner Familie. Was die Lästereien anging, hieß es immer, wenn man mit am Tisch sitzt und es wird gelästert, dann ist das ein Zeichen der Zugehörigkeit. Welch Errungenschaft. Aber selbst ist keiner von ihnen kritikfähig und man verbittet sich Lästereien über die eigene Person. Witzig.
Ist alles nicht neu, aber heute bei der Heimfahrt sind mir diese Dinge so richtig bewusst geworden.
Und ich denke, dass sie nächstes Weihnachten gerne alleine feiern können.
Picotee