Also die Regelstudienzeit schreibt in der Regel vor, dass man im Schnitt 30 Creditpoints pro Semester macht. Wenn du weniger machst, verzögert sich in der Regel auch automatisch dein Studium. Natürlich gibt es kleinere Module die nicht so sehr ins Gewicht spielen. Klassischer Fall sind so komische Wahlpflichtmodule die irgendwie 2 Credits geben, die haben keinen nennenswertein Einfluss auf die Studiendauer.
Ich schreibe in diesem Semester insgesamt 7 Prüfungen, davon sind zwei relativ "easy", der Rest ist anspruchsvoll bis "viel zu Lernen" - also alles dabei. Ich glaube das sind so 35-40 Credits. Dafür habe ich im letzten Semester nur drei Prüfungen geschrieben, für die ich aber trotzdem genauso viel tun musste. Das waren irgendwie 20-25Credits.
Solange du "im Schnitt" 30 Credits schaffst (dürfen ruhig auch mal nur 20 sein, aber alles was darunter liegt wird definitiv dein Studium um 1 oder sogar 2 Semester hinauszögern) bist du eigentlich auf der sicheren Seite bzw. bleibst innerhalb der Regelstudienzeit + Puffer.
Kurz gefasst: Wie viele Klausuren "realistisch" sind hängt von mehreren Faktoren ab:
- Wie groß ist der Lernaufwand für die Klausuren? (Gibt Klausuren die erfordern eventuell nur 1 Woche intensive Vorbereitung und welche bei denen man mindestens 4-6 Wochen intensiv lernen muss)
- Wie viel hast du bereits unterm Semester gemacht? (Ich könnte keine 7 Prüfungen ablegen dieses Semester, wenn ich nicht bei der Hälfte schon unter'm Semester die Tutorien und Übungen relativ Lückenlos bearbeitet hätte)
- Wie viele Credits musst du / solltest du machen um dein Studienziel nicht zu gefährden? (Wenn du nur 10 Credits oder so machst muss dir klar sein, dass du die anderen 20 Credits irgendwann Nachholen musst und wenn das bspw. über 3 Semester jeweils nur 10 Credits sind, musst du irgendwann halt 60 Credits irgendwo unterbringen, neben den ganzen anderen Klausuren.)
- Wie gut bist du im Lernen generell bzw wie groß ist deine Stress-Toleranz? Ich habe die letzten Semester immer sehr wenig bis garnichts unter'm Semester gemacht, dafür habe ich halt in der Klausurenvorbereitungsphase 12-14Stunden täglich lernen müssen, das war schon hart an der Grenze manchmal. Das ist nichts für jedermann. Je mehr du während des ganzen Semesters vorarbeitest, desto weniger musst du halt in der Prüfungsphase lernen.
Ansonsten kann ich jedem Studenten/jeder Studentin ausdrücklich empfehlen die
Prüfungsordnung deiner Hochschule sehr gut zu studieren. Dort steht alles zur Regelstudienzeit, zur erlaubten Maximalstudiendauer, zur Anzahl an Wiederholungsprüfungen und sonstigen Vorschriften. Ich kenne einige Studenten, die ihr blaues Wunder erlebt haben, weil sie die Prüfungsordnung nicht kannten.
Beispiel: Bei uns an der Hochschule ist es vorgeschrieben, dass nach einer nicht bestandenen Prüfung die Wiederholungsprüfung direkt im folgenden Semester geschrieben werden muss. Wenn man das allerdings nicht weiß, hat man plötzlich einen zweiten(!) Fehlversuch ohne es zu wissen und das kann richtig übel werden unter Umständen. Also:
Prüfungsordnung lesen und im Zweifel mit der Fachstudienberatung reden
Das sollte erstmal helfen.
Viel Erfolg.