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Wieder voll in der Computersucht

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Garen

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Hallo zusammen,

in meinem letzten Beitrag ging es ja darum, wie ich es schaffen kann Gewohnheiten zu verändern die mir nicht gut tun und da ich dort viele Dinge angesprochen habe, will ich hier nur ein Thema ansprechen, was viele Auswirkungen auf mein Privatleben hat. Das Computersucht ein Problem in unserer modernen Gesellschaft ist wissen vermutlich bereits die meisten, doch die wenigsten sind tatsächlich betroffen. Ich weiß, dass ich süchtig bin, jetzt nicht so wie die Koreaner die 12 Stunden am Tag spielen, oder sogar Rund um die Uhr und nur zum schlafen den PC ausmachen. Was da so süchtig macht sind die Online Spiele nichts anderes sonst fesselt einen so lange und mit so viel Begeisterung an den PC. Ein Büroarbeiter ist froh, wenn er nach 8 Stunden Computerarbeit endlich mal in seiner Freizeit in die Natur gehen kann, für einen Computerzocker stellt sich die Frage da erst gar nicht.

Ich glaube bei mir hat es mit dem Gefühl zu tun, dass ich nicht gebraucht werde, also dass die Welt auch ganz gut ohne mich funktioniert und ich es gar nicht erst versuchen muss, da ich durch meine Defizite so viele Schwierigkeiten über lange Zeit haben werde, bis sich überhaupt einmal Erfolge am Horizont erahnen lassen. Ich weiß schon das ich Stärken im realen Leben habe, doch diese in einen Beruf zu packen ist schwierig, denn es gibt auch immer mal einen Leerlauf und das ist kaum auszuhalten, weil ich in der Stille schon an das nächste Computerspiel denke, oder wie ich mich sonst mit Serien, YouTube und co. unterhalten lassen könnte, anstatt hier irgendwo an einem Ort zu sein wo ich nur bin um Geld zu verdienen. Da denke ich mir dann "Hä was soll den der Mist, wer hat sich dieses bescheuerte Spiel ausgedacht?" Anstatt mir zu sagen, dass die Pausen da sind um zu reflektieren, und das eben gemachte abzuspeichern um daraus zu lernen. Das dann Fehler vorprogrammiert sind ist denke ich abzusehen.

Es fällt mir auch sehr schwer in der realen Welt Lob anzunehmen, in der virtuellen Welt klappt das viel besser! Wie an dem Namen vielleicht abzuleiten lässt, bin ich in das Spiel "League of Legends" vernarrt. Andere süchtig machende Spiele sind da wohl das bekannteste "World of Warcraft" oder seit neuestem "Overwatch" (beide von Blizzard). Insgesamt nimmt die Spielebranche jährlich um die 40 Milliarden Dollar ein und der Markt soll um 100 Prozent wachsen, ein unglaubliches Potenzial, was sich so manche Rüstungskonzerne wünschen würden. Ich sage das deshalb so drastisch, weil in diesen Spielen ja immer viel Gewalt gezeigt wird, und dann meinen Kritiker, dass die Zocker dadurch aggressiver werden. Doch oft ist es so, dass ja die Gewalt dann virtuell stattfindet und nicht in der realen Welt und somit die potentiellen "Killer" wie man sie betitelt, ruhig gestellt werden.

Ich will hier aber auch sagen, dass sehr sehr sehr viel private Zeit drauf geht. Du merkst kaum wie schnell die Zeit vergeht, der sog. Flow, egal ob du mal verlierst oder gewinnst, das hält sich die Wage. Natürlich bist du ein wenig enttäuscht, doch denkst du dir, dass dir die Niederlage zeigt, dass du noch mehr mit dem Charakter üben musst, um z.B. beim nächsten mal die Schwächen im Team auszugleichen. Ich rede hier deshalb so ausführlich darüber, damit klar wird warum League of Legends oder auch Overwatch über 20-40 Millionen Spieler auf der ganzen Welt spielen. Ich bin nicht der einzige und werde wohl in Zukunft nicht der einzige sein, doch ich möchte etwas daran ändern.

Ich habe schon an eine kognitive Verhaltenstherapie gedacht, weil dort gelernt wird eben mit solchen Dingen umzugehen, vielleicht jetzt nicht in Bezug auf die Computerspielsucht, aber eben wenn es darum geht Selbstvertrauen aufzubauen, und das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Die Problematik ist das hohe Rückfallrisiko, dass ich ja bei mir beobachten kann, und wenn der krasse Entzug da ist, dann ist es wirklich ein Krampf sich mit allen Mitteln dagegen zu stemmen um sich so dieser "Lust" zu entziehen. In einigen YouTube Dokus die es über das Thema gibt wird oft von "Erziehungslagern" gesprochen, weil eben gerade China und Korea die führenden sind mit den Problemen und reagieren darauf deshalb auch stärker wie wir. Ein Kommentar der mir da im Kopf hängen geblieben ist war, dass man diesen Kids die Köpfe abhacken soll, und musste da an das dritte Reich denken, wo dass wahrscheinlich auch genau so passiert wäre. Die Koreaner versuchen es mit Elektroschocks, die dem Gehirn wieder die Kontrolle zurückgeben soll, damit der Betroffene sich besser alleine im Griff haben kann.

Das Thema ist mir wichtig, auch wenn ich weiß, dass hier nicht viele so im Detail darüber informiert sind wie ich es bin, trotzdem wäre ich froh mit anderen darüber zu diskutieren, und das eine oder andere mitzunehmen.

LG
Garen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Garen, nun das macht dir sehr zu schaffen, ich habe schon deinen letzen Thread gelesen.
Ich wußte nicht so recht etwas Hilfreiches zu schreiben.
Aber ich glaube, denke, es ist erst mal gut wenn ich überhaupt was schreibe.
Ich bin schon älter 50. Wie alt bist du denn? Hast leider in deinem Profil nichts reingeschrieben.

Also ich stelle mir vor das es wirklich schwierig sein muß, Onlinespiele zu reduzieren, oder sind die auf CD?
Vermutlich haben viele selbst ähnliche Gefühle, und auch hier im Forum, kann das Stellenweise süchtig machen.
Eigentlich kann alles süchtig machen. Erstaunlich, das du die Zusammenhänge bei dir so gut erkennst, aber keinen anderen Weg findest, als deine Gefühle in den Spielen wiederzuspiegeln.

Nachtrag:Ich glaube du bist auf einen guten Weg.

Früher zu meiner Zeit, gab es andere Formen, über eines muß man sich beim darüber Nachdenken bewußt machen, woher rührt die Bereitschaft zur Sucht?
Denn die wäre zb. zu meiner Jugendzeit nicht anders gewesen. Dort hätte mancher junge Mann seine Gefühle in "mit Kumpel in die Disco gehen, Autofahren, sich am Brunnen treffen mit nem Kasten Bier, andere haben Deep Purple gehört daheim und wieder andere haben sich bedröhnt, andere waren die großen Frauenaufreißer und konnten nicht anders.
Die Aufzählungen sind da viele, aber der Ursprung ist bestimmt immer ähnlich. Die Sehnsucht nach einem Gefühl wie Sicherheit, Vertrautheit, Geborgenheit, vielleicht auch Rebellion gegen Wertevorstellungen der Familie, oder überhaupt gegen die Gesellschaft.
Der tiefere Ursprung ist vermutlich emotionale Unorientiertheit.
Nun du gehst arbeiten und das ist super, eigentlich ist gegen das Spielen deines Lieblingsspiels am PC oder sonst irgendwelchen Spielestationen nichts einzuwenden.

Doch du merkst wohl, das es dich nicht zufrieden macht, sonst wärest du nicht so kritisch, und würdest nicht so darunter leiden.
Oder bist du nur so kritisch, weil du dein dir selbst gesetztes Limit überschritten hast?

Ich würde dir zu einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie raten, denn erst mal gilt es herauszufinden wo die Ursache ist. Wie es dazu kam, das Computerspiele bei dir einen Stellenwert bekommen konnten, welche Mechanismen dahinter stehen, und wovor dich diese Art der Verdrängung schützen will.
Dafür reicht eine Verhaltenstherapie nicht.
Ist meine Meinung, kann natürlich sein, das du das anders siehst.
Oft ist es so, das in der Therapie gewisse Verhaltesweisen, die man sich angewöhnt hat, für tiefere Vorgänge stehen, mit denen man nicht so einfach umgehen kann.

Nachtrag: Das Prinzip von Ursache und Wirkung
Sozusagen das Computerspiel ist die Wirkung/Ergebnis, die Ursache liegt verdeckt. Und das nicht ohne Grund. Eher zum Schutz deiner Seele, Gefühle, Erinnerungen. Da solltest du nur mit professioneller Hilfe vorsichtig dran arbeiten.

Sport ist in jedem Fall ein Mittel, das auch mal gut ist, zum Abbau von unklaren Gefühlen und es ist eine Abwechelung zum Sitzen.
Wichtig ist in jedem Fall das richtige Maß.


Ich vermute, was ich schrieb hilft dir nicht wirklich, aber ich wollte deinen Beitrag nicht so allein stehen lassen.

Liebe Grüße Pecky
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Garen,

Sucht als solche ist immer blöd, weil sie im grunde einengt und den Menschen zwingt sich der Sucht gerecht zu verhalten.

Was bedeutet das , es bedeutet das Du keineswegs unorientiert bist , sondern suchtgerecht fokussiert bist, Du kannst aber der Sucht nur mit Entzug begegnen, das ist das einzige Mittel, das Dir in den Sinn kommt.

Begegnest Du der Sucht mit Entzug, bekommst Du Entzugserscheinungen. Kannst Du nicht mit den Entzugserscheinungen umgehen und ist Deine Psyche nicht in der Lage, die Entzugserscheinungen zu kompensieren, so wirst Du rückfällig.

Suchtproblematik ist oft sehr ähnlich. Ob es sich um Drogensucht oder Sexsucht oder Arbeitssucht handelt, Alkoholsucht, Kontrollsucht, Spielsucht ,es liegen die gleichen Faktoren bzw. chemischen Prozesse in Deinem Kopf und Körper zugrunde.

Das Spielen löst in Dir Glücksgefühle aus.

Sprich Du fühlst Dich gut.

Die Parallelwelt die Du Dir selbst schaffst, die schaffst Du Dir aber ja nicht grundlos, sondern die schaffst Du Dir , weil Du eben aus bestimmten Gründen dahingehend fokussiert bist, das Du spielst.

Soweit klar ?

Würdest Du nämlich bezüglich der Sucht anderweitig fokussiert sein, Beispiel Drogensucht, würdest Du Drogen nehmen und dafür sorgen, das Du welche bekommst bzw. Dich dementsprechend verhalten, das Du welche nehmen kannst.

Um Deiner persönlichen Form von Sucht begegnen zu können, mußt Du wissen, was die Sucht auslöst, weshalb Du dahingehend fokussiert bist und nicht anderweitig fokussiert bist.

Sucht paart sich gerne mit weiterer Sucht, in der Drogenszene nennt man das Multitoxoplasmose, gibt es beispielsweise kein Gras, tut es als Ersatzdroge auch manchmal der Aklohol, alles ist besser als Entzug.

Was Du noch wissen mußt ist, wie Deine persönliche Sucht beschaffen ist, Dir muß klar werden, daß es eine Ersatzbelohnung für ein Manko ist, das Du am besten selbst kennst.

Du kompensierst also mit der Sucht ein Manko, das vorliegt.

Ist das Manko zum Beispiel das Zurechtfinden in der realen Welt, also Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, Alltagsbewältigung, dazu zählt Produktivität, dazu zählt Stressabbau, dazu zählt Verantwortungsbewußtsein, dazu zählt alles , was notwendig ist, um in der realen Welt, ohne die Sucht, glücklich sein zu können, dann liegt es nahe, das Du dieses Manko auszugleichen versuchst, durch die Sucht.

Solange also das Manko existiert, solange wirst Du es auszugleichen versuchen.

Der eine Dealer dealt, weil er Geld braucht, der andere Dealer dealt, weil er das gefühl braucht, das andere Menschen auf ihn angewiesen sind , beim dritten ist es eine Mischung ....wenn Du verstehst was ich meine....

Du mußt in Dich gehen und genau herausfinden, welches Manko Du hast, wenn Du eines hast.

Es kann auch sein, das Du unverschuldet in eine Sucht gerätst , Kinder die von Alkoholikern geboren werden oder von Cracksüchtigen , machen einen sehr schweren Entzug als Säugling durch, sie geraten sozusagen unverschuldet durch ihr eigenes Verhalten, in eine sogenannte fremdgesteuerte Sucht, der sie auf Gedeih und Verderb ausgesetzt sind.

Das ist jetzt nur mal ganz grob umschrieben, aber es lohnt sich da wirklich erst in die Tiefe zu gehen, wenn man genaue Infos hat, die hast aber als einziger Du selbst.

Oder auch nicht.

Weil es eine im frühen Kindesalter geprägte Sucht ist, deren Auslöser Du garnicht kennst.

Deshalb schrieb ich , wenn Du ein Manko hast.
 
Hallo Garen!

Ein Stück weit kann ich dir deinen Text nachvollziehen. Aber nicht ganz. Deine Gedankengänge gehen ja ziemlich weit weg, sogar bis nach Korea. Wobei ich dir niemals Elektroschocks anraten würde, das ist einfach nur eine schlimme Foltermethode. Mehr nicht.
Wo war denn der Punkt an dem du dich selbst gefragt hast: Könnte ich spielsüchtig sein?

Was bei Videospielen sehr gut hilft, ist es sich der Zeit bewusst zu bleiben. Manche Runden dauern gerne mal eine Stunde, das vergisst man leicht. Stelle dir eine Uhr neben deinen Bildschirm und setze dir selbst Zeiten. Wann musst du in dein Bett damit du genug schlaf für Morgen hast? Eine halbe Stunde vor dieser Zeit ist schluss, damit du dich Bett gehferitg machen kannst und Zeit zum runter kommen hast. Wann spielst du immer? Nach der Arbeit direkt? Schaltest du den PC direkt nach dem nach Hause kommen an? Was gibt es für dich als Ausgleich außerhalb deiner vier Wände? Hast du Pläne für Unternehmungen?

Hast du dir schon einmal deinen Alltag reflektiert?

Das hatte mir sehr geholfen. Mir wurde das Spielen auch zuviel, doch nach der Abschaffung hing ich gelangweilt dann nur noch vor dem Fernsehen und hab hin und her geschaltet bis ich eingeschlafen bin. Weil ich schlecht weg meinen Alltag nicht durchdacht habe. Mittlerweile habe ich wieder einen PC. Das ist halt anstelle von Abends Fernsehen schauen, mein Programm. Nach der Arbeit wird der PC erst angemacht wenn alles erledigt ist, oder er bleibt dann auch mal aus. Ich plane für die Woche Aktivitäten und Pflege meine Kontake (wen habe ich länger nicht gesehen? Aha, gleich mal melden.). Zum Sport geht es direkt von der Arbeit hin, denn einmal erst Zuhause bin ich zu bequem für den Weg. Ich gönne mir aber auch Zeit für die Spiele. Es ist ja auch mein Hobby und Freunde hat man auch dort. Wenn ein/e neue/r Figur/Held erscheint, plane ich einen Tag mehr Zeit für den PC ein um ein bisschen diesen zu lernen. Zwar werde ich dadurch bestimmt nie zum Pro, aber für meine Gruppe reicht es aus.

Ist der PC dein Alltag, oder machst du noch mehr?
 
Mich spricht das Thema halbwegs an. Zumindestens kann ich Deinen Krise sehr gut verstehen. Ich bin jetzt 51 J. und bin froh, daß ich mit diesem Thema in meiner Jugend und in jungen Jahren nicht ausgesetzt worden bin.

Ich habe ein Smartphome und bin in Fratzenbuch registriert. Ewig kamen irgendwelche Pushmeldungen oder Messenger Nachrichten. Da ich ein freundlicher Mensch bin, war ich irgendwie ständig auf FB oder habe Messenger beantwortet. Ich kam nicht mehr zum Lesen oder zum Gitarre spielen. Dann diese Likes. Wieviele Likes habe ich schon? 😱

Likes sind soetwas von puppenegal. Auf jeden Fall war ich letztes Wochenende ganz alleine und fühlte mich ziemlich einsam. Ich saß nur vor dem FB.

Ich melde mich JETZT bei FB ab, also bekomme keine Push Meldungen mehr und gehe EINMAL da rein. Das tut gut.

Wäre ich süchtig nach Spielen, so würde ich mir jeden Tag aufschreiben, was ich am Abend tue:

Verabreden, Kino, Sport, Kultur und dies dann auch tun.

Es gehört viel Selbstdisziplin und ich beneide keinen Zocker, ehrlich nicht.

Weißt Du, die Seele ist faul und sucht sich den einfachen Weg. Du bist ja schon sehr reflektiert und weiß z.B. daß man durch Spiele schnell zu Lob und Anerkennung kommst, was im realen Leben fehlt oder Du es nicht so gut annehmen kannst.

Aber mal ganz ehrlich? Willst Du Dich wirklich selbst verar****😕; Dich selbst belügen? 😱

Wohl eher nicht.

Das ist jetzt ein echt peinliches Beispiel.

Ich habe zuhause nicht gelernt, daß man sich abends (morgens schon) die Zähne putzt und mit 20 J. nach den ersten schlimmen Erfahrungen einer Wurzelbehandlung (vor 30 J. tat das noch weh), habe ich mit Disziplin mir angewöhnt die Zähne abends zu putzen. HEUTE könnte ich mit ungeputzten Zähnen nicht mehr in Bettchen.

Wenn Du es schaffst, Zufriedenheit im realen Leben zu finden und Freude und Glück ich glaube, daß Du nicht mehr zurück willst in die Welt "ich verarsche mich selbst".

Ich könnte es nicht. Verstehe die Faszination schon, aber ich will mich weder zuhaschen, zutrinken noch zumüllen mit bunten Filmabläufe, die mich vernebeln und hypnotisieren.

MIR wäre die Zeit zu schade.

Ich will nicht alle PC Spiele verfluchen, weiß aber, daß diese leicht zum Fluch werden. Mein Stiefsohn sitzt den ganzen Tag daran. Kein Interesse mehr an gar nichts. Davon abgesehen, daß er ziemlich auseinander gegangen ist. Schule fällt er mal absichtlich durch die Prüfung, keine Lust Bewerbungen zu schreiben...Bildung = 0.

Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist. Für mich kann ich nur sagen, daß ich das für mich nicht so haben will. Für mich wäre es unwürdig.

Du bist schon so reflektiert. Suche Dir bitte einen Therapeuten, der mit Dir guckt, was Dir fehlt im Leben und wie man es sich im realen Leben realisieren kann bzw. auch akzeptieren, daß das echte wahre Leben Dir eben nicht sofort das geile Gefühl der Bestätigung geben wird. Aber das Leben ist pur, man spürt sich im Wind, im Hagel, im Sturm und in der Sonne 🙂

Das Leben kann man gestalten und ich glaube, daß Du im realen Leben das Glück und auch die Akzeptanz finden kannst, um nicht mehr die PC zu bedienen.

Aber sei Dir bewußt:

es benötigt viel Disziplin und Gestaltung und Verantwortung des Lebens

Kolya
 
Koreaner versuchen es mit Elektroschocks

Ich war in einer Suchtklinik für 6 Monate. Das war so Anfang der 90ziger.

Immer dann wenn wir einen Rückfall in unsere Sucht hatte, haben wir zur Aufgabe bekommen, uns was Gutes zu tun. Beispiel: Rückfall, weil ich zu viel gearbeitet habe oder weil ich dachte, niemand liebt mich, weil ich so häßlich bin oder oder oder....Nach einem Rückfall sollten wir uns dann erst Recht was Gutes tun. Eine gute Massage oder Sauna oder Spaziergang mit einer guten Freundin.

Durch Bestrafung vermittelst Du doch der Seele erst Recht: Der schönste Ort ist vor meinem PC im Spiel, mit Spielern, die mir wohlgesonnen sind.

Es ist doch besser, "gut" mit sich NACH einem Rückfall umzugehen und zu sagen: okay, versagt...was war Sache? und dann handeln und sich das geben, was man vernachlässigt hat...

Alles andere ist doch witzlos.

Mensch, Leute, seid froh, daß wir nicht in so einem System leben.

Der koreanische Junge praktiziert keine Spiele, sondern bedient sich irgendwelchen Ersatzdrogen, irgendwann mal. Welche Sau soll das aushalten. Tiere und Menschen sind Wesen der Liebe. Viele können mit der Liebe nicht umgehen und wollen kontrollieren, weil Liebe nicht zu kontrollieren ist, das macht vielen wohl Angst.

Wir sind aus dem Alter des Martyriums heraus gewachsen.

Wir brauchen keine Selbstkasteiung

Wir sind Selbstbestimmt und Frei.

Wir dürfen frei entscheiden.

Kolya
 
Hallo zusammen,

danke für die vielen Antworten! Ich bin froh, dass das Thema doch jemanden interessiert.

Wie soll ich es sagen? Es ist sehr schwer für einen Computersüchtigen Arbeit und die Zeit vor dem Online Spiel unter einen Hut zu bringen, sprich, eigentlich bräuchte man zwei Leben, vielleicht sogar ein drittes um darin Schlaf zu finden. Das mit Südkorea habe ich nicht ohne Grund angesprochen, denn das ist die Hochburg der Computerspielindustrie geworden. Dort ist es so schlimm geworden, dass einige OnlineSpiel Server von 0-6 Uhr herunterfahren werden müssen, was von der Regierung verabschiedet worden ist, bei uns undenkbar, oder zeigt uns Korea nur wo das alles in Zukunft bei uns hinführt? Sollten wir da manchmal nicht dankbar sein, dass wir so stark mit der technischen Infrastruktur (Glasfaserkabel/ schnelles Internet) hinter hinken und in der Rangliste hinter der Türkei sind?

Durch die pulverisierte Zeit geht dann das Interesse an Bildung und Allgemeinbildung verloren, und wer es vorher schon schwer hatte in der Schule mitzukommen gibt gleich ganz auf und denkt sich, dass das Schicksal ihn betrogen hat. Insofern muss man es den Kindern und Jugendlichen auch nachsehen, also Verständnis zeigen, dass sie sich in solche Welten flüchten. Wäre die Schule nach dem Prinzip einer Potentialentfaltungs Akademie ausgelegt und nicht nach Portioniertem Auswendiglernen dann gäbe es Hoffnung dass die Menschen eben nicht nur angepasst werden sondern auch Spaß haben. Spaß steht heute ja viel mehr im Vordergrund, doch da liegt oft der Hund begraben, denn warum wollen die Kinder und Jugendlichen denn von einer Spaßangelegenheit zur nächsten übergehen? Für mich ist der Hauptgrund, dass die ehrliche Liebe der Eltern fehlt oder eben wie schon im Eingangspost angemerkt die fehlende Haltung der Gesellschaft, dass wir jungen Menschen "gebraucht" werden.

Meine Vermutung ist die, dass sich nach den nach den 90iger Geburtenjahrgängen etwas in der Struktur verändert hat, dass irgendwie unbemerkt an vielen vorbei gegangen ist und nun die Auswirkungen sichtbar sind. Es kann natürlich auch sein, dass wir als Kinder nicht in diese Informationstechnologie reingewachsen sind und während wir gerade erst anfingen die soziale Kompetenz zu lernen brach die Spieleindustrie in die Haushalte ein. Ein wohl bedeutenden ersten Schritt hatte damals Nintendo mit Pokemon gemacht, weshalb heute die Wiederauflage Pokemon Go so erfolgreich ist. "Da ist doch was nicht in Ordnung mit den Kids" werden die meisten Erwachsenen dann nur kopfschüttelnd sagen, doch wirklich einmal nachforschen woran das den liegen könnte wird eher selten, es betrifft einen ja nicht.

Ich glaube ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die jungen Leute heute "alles werden können". Doch damit ist vielen nicht geholfen, es macht sie eher noch ratloser und verunsichert sie bevor sie überhaupt ans ausprobieren denken können. Nur wenige die schon vorher genug Selbstvertrauen aufgebaut haben, die eben mit dem bestehenden Schulsystem zurecht kommen, werden sich da auf Entdeckungsreise im Berufsleben begeben. Denn es ist ein langer und steiniger Weg bis die Erfolge kommen und wer da nicht die Resilienz hat um auch mal lange viele Fehlschläge einzustecken bleibt schnell die Puste aus und verkriecht sich in die eigenen Vier Wände. Dort wartet der Pc und das Online Spiel verheißungsvoll, das suggeriert wie schlecht doch die reale Welt ist und das es für diese keine Verwendung mehr gibt. Es ist ja auch leicht sich einzureden, dass die Menschheit verloren sei und von Grund auf schlecht sind, viele machen eben diese Erfahrungen. Doch ich sehe das anders, mir fällt es trotzdem schwer diesen Glauben im Alltag genauso standfest zu vertreten wie im geschützten Rahmen.

LG
Garen
 
Hallo Garen
Danke für dein Feedback.
Du siehst es sehr reflektiert.
Das kannte ich auch von mir damals als ich miCh mit allem auseinander gesetzt habe. Theoretisch wusste ich alles. Ich konnte es nicht umsetzten.
Das habe ich erst in einer Suchtklinik gelernt.

Übrigens war früher nicht alles easy nur weil es kein PC gab. Die jungen Leute haben sich durch andere Suchtmittel bedient und sind daran gestorben. Die Schule war damals schon unter aller Kanone. Das erste was ich gelernt habe, ist, dass ich doof bin. So haben die Lehrer es vermittelt.

Aber Garen es nützt nix.

Die Schule die Gesellschaft oder die Eltern sind oder waren vielleicht an uns schuldig geworden und dadurch sind wir ganz krank geworden.

Die Ungerechtigkeit, sag ich mal, ist, dass nicht unsere Peiniger uns gesund machen, sondern das können nur wir selbst, in dem wir uns auf dem Weg machen und uns Hilfe holen.

Alleine schafft man es nicht.

Erfahrungsgemäß durch eine psychosomatische Suchtklinik. Das war mein Weg : Studium pausiert und ab in die Klinik. Ohne dieser Entscheidung, wäre ich heute nicht mehr am Leben.

Die Weg war hart und ich kann dir sagen dass ich noch viele Rückfälle hatte. Aber heute bin ich glücklich ohne meinem Suchtmittel.

Entweder macht macht sich auf dem Weg oder man bleibt stehen.

Da gibt es nicht so viel Möglichkeiten.

Kolya
 
MIR wäre die Zeit zu schade.



Das ist auch aus meiner Sicht ein ganz wichtiger Punkt, evtl. der stärkst mögliche im Bewusstsein! User Bewusstsein ist nötig, damit wir klares Verständnis haben und einen nachhaltigen Schlag gegen eine Sucht schaffen können. Ich schreibe dazu mehr:


Mit Zocken und Süchten kenne ich mich genug aus, habe selber viel gespielt und rauche noch, dazu kommen einige Bekannte mit Suchtproblemen (hautnah), die Dokumentationen, welche Du beschrieben hast, habe ich auch gesehen.

Suchtbildung ist ja erstmal eine natürliche Reaktion, jetzt könnte man das alles genau beschreiben, doch das ändert die Probleme nicht. Ich denke es braucht einen passenden "Erkenntnisschlüssel", ohne diesen kämpft man mit der Sucht höchstens auf Augenhöhe, sodass ein Gewinnen im Kampf dagegen im besten Falle 50/50 verläuft.

hat man den passenden "Erkenntnisschlüssel", ist man der Sucht haushoch überlegen.

Was könnte so ein "Erkenntnisschlüssel" sein? Zum Beispiel das man wirklich zu der Überzeugung kommt, das die verspielte Zeit dafür einfach zu schade ist. Oder das man gelangweilt wird, vom Überdruss dessen....


Mir erging es so. Ich spielte seit ich jugendlich war immer wieder, machte allerdings auch viele andere Dinge. Nur über die vielen Jahre (ich 39) spielte ich so viel, das ich quasi alles kennengelernt hatte, was der Spielmarkt hergab. Von A bis Z. Das heißt wirklich alles, sogar soweit das man sich eigene 3D Welten baute und das Spiel zum Teil selbst programmierte. Weil ich sovieles gespielt habe, müsste ich überlegen ob irgend etwas nicht dabei war...

...mir fällt kein Genre ein das ich nicht gespielt habe.

Eines Tages passierte ein Vorfall, welcher mir zeigte, das es nicht gut war - mein Spielverhalten allgemein. Es ging um einen sehr schwierigen Parkur. Der reinste Wahnsinn im wahrsten Sinne des Wortes, eine ein stündige Race-Strecke ohne Schleifen, alles andere Strassen. Der Schwierigkeitsgrad lag sehr hoch, es wurde mit höchster Geschwindigkeit und unter höchster Anstrengung 60 Minuten lang um eine begehrte Freischaltung gefahren. Am Ende lag ich zwei mal vorn und baute den gleichen Unfall, welcher mir den Sieg verweigerte. Beim 3. Mal rastete ich aus und zerbrach meine neue Gamingtastatur. Geld hatte ich zu der Zeit nicht viel, das war ein "wichtiges Dingens".

Dadurch begriff ich dann endgültig die Sinnlosigkeit darin, also zumindest war das ein Wendepunkt in meinem Spiel-Verhalten. Danach spielte ich zwar noch manchmal, jedoch wurde mir es überdrüssig. Ich erkannte endlich - trotz der versch. Spiele und Genres das "immer Gleiche" darin. Es lässt sich schwer mit Worten beschreiben, es reicht auch nicht irgend wie das oberflächlich von aussen zu betrachten, sondern man muss darin gesteckt haben um diese Ansicht zu bekommen.

Egal welche Spiele es sind, es ist völlig egal, wie diese aufgebaut sind, man findet darin immer gleiche Aspekte. Hat man dafür ein Gespür bekommen, lässt der reiz (spätestens dann) endgültig nach. Das menschl. Gehirn ist zu kompliziert, Spiele können es auf Dauer nicht befriedigen, soviel ist sicher.

Deswegen ist Spielsucht nicht gleich Drogensucht, also Sucht nicht gleich Sucht, jemand der spielsüchtig ist, hat es nicht mit den Stoffen zu tun, welche mit Drogen verabreicht werden. Sondern es ist eine reine Kopfsache...

Ich weiß nicht wie alt Du bist und wie lange Du schon spielst, doch ich denke ein Weg könnte sein: mach weiter bis Du es nicht mehr sehen kannst - ich meine nicht das eine Spiel, sondern das Spielen allgemein!

Das Gehirn/unser Verstand wird dessen überdrüssig, dieses ewige bling bling, blob, blob, winner, looser, winner, looser....

Ich kenne wirklich die gesamte Spielwelt, der Reiz - egal, wie die Spiele gemacht sind, verfällt irgendwann...

Klar, ist das Problem nicht klein zu reden. Das große "Reizvolle" heute, ist der Punkt, das man mit anderen Menschen spielt und kommuniziert. Sogesehen gewinnen Spiele an Realität. Du bekämpfst ja keinen generierten Gegner...

Dennoch ist die Spielwelt so dermaßen eingeschränkt, auch wenn die Möglichkeiten noch so viele sind. Man sitzt vorm PC und spielt...

...im Innern merkt man das irgendwann und das geht einem dann auf den Keks, es nerft...


Es spielt auch keine Rolle ob man gut im Spiel ist oder nicht, wenn man verliert nerft es und wenn man nur noch haushoch gewinnt ebenso... Gehts mal so mal so, dann ist das halt ein gleichstarker Gegner...

Wenn ich mich jetzt daran zurück erinnere, erinnere ich mich an die Momente in denen es Spaß gemacht hat und an die Momente in denen ich übel ausgetrickst wurde. Heute spiele ich wenn, dann einem Kind zuliebe mal mit und dann ist der Spaß soooo klein... Die tollste Grafik schnell satt gesehen... Es reizt mich gar nichts mehr daran..

Grüße,
peace
 
Zuletzt bearbeitet:
Die grundsätzliche Frage , die Du erstmal für Dich selbst klären solltest ist eigentlich, was willst Du ?

So wie ich es verstanden habe, schwingt in der Gamer Karriere Affinität eine Bewunderung mit. Wenn ich mir die Preisgelder so anschaue, die manche da abräumen,weil sie in Zocker Kontests immer unter den ersten 10 sind, davon kann ich als arbeitender und steuerzahlender Mensch nur träumen.

Klar man kann es versuchen, es soll ja einige Wege geben, die man da zu Geld machen kann, Charaktäte groß spielen und verkaufen , Zocker Kontests gewinnen , etc.

Da hätte man dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, die Frage ist , ob Du das hinbekommst.
Ob Dir in der Tat so ein Weg gefällt.
Natürlich kannst Du auch andere Wege einschlagen, es gibt sicher viele Jobs , die Du machen kannst , viele Möglichkeiten der Weiterbildung , das was Du grade hier betreibst, Gesellschaftsanalyse, dafür bekommen andere Leute ne Menge Geld , nicht weil sie kompetenter sind als Du , sondern weil sie die Systemleiter qualifikationstechnisch bis zu der Stufe geklettert sind, wo sie dafür die nötige Qualifikation haben.

Sicherlich gibt es auch noch andere Wege, sich das Leben zu gestalten oder es zu lassen.

Vielleicht willst Du gar keine Hilfe , sondern wirklich nur den Erfahrungsaustausch, vielleicht hast Du Dich damit abgefunden, das Du nicht anders kannst und willst , als zu zocken.

Für mich bist Du schon so weit, das Du eine emotionale Lage mit der Sucht verknüpft hast, hast Du genug Zeit zum Zocken und nervt der Alltag Dich nicht sonderlich, fühlst Du Dich wohl, das ist nicht genetisch vorgegeben, sondern das hast Du Dir angeeignet.

Nervt der Alltag Dich , so findest Du sicher auch die Momente , wo Du Deine Sucht verdammst und ihr die Schuld daran gibst, das etwas quer läuft, was ja sonst , ohne die Sucht sicher besser laufen würde.

Was Du aber letztendlich willst, das kannst nur Du selbst entscheiden.

Für Dich und für Deine Zukunft.

Letztendlich streben alle Menschen danach glücklich zu sein. Mal ganz unabhängig vom finanziellen Aspekt, dem emotionalen Werdegang, der charakterlichen Ausformung.

Was ich aber immer wieder beobachte ist, das die Menschen, die an der Realität vorbeileben, diese ausblenden, sie nicht annehmen, irgendwann unglücklich sind und dann ihr Leben ändern müssen oder unglücklich werden.

Könnte ich Dir also raten, die Realität auszublenden ?

Klar , denn wenn Du letztendlich unglücklich werden willst, wäre das der beste Rat.

Das kann ich mir aber nur ganz schwer vorstellen, denn letztendlich obliegt Dir die Entscheidung, was Du willst.

Es liegt mit Sicherheit in Deinem Vermögen das zu steuern.
 
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