Zuallererst einmal dafür dass ich lebe!
Ich weiss nicht, ob ich die Frage für mich gleich beantworten könnte. Denn wenn ich davon ausgehe, dass ich nicht lebe, würden sich auch nicht die Probleme (und Freuden), die erst durch das Leben ansich eine Existenzberechtigung erhalten, ergeben. Folglich bin ich weder dankbar noch undankbar dass ich lebe, weil ich existiere (bzw. es so wahrnehme) und das halt ein (für mich neutraler) Fakt ist.
Eine interessante Ausgangsfrage, obwohl ich glaube, dass ich manche Dinge gar nicht mal bewusst wahrnehme und sie nicht wirklich direkt auf eine Liste bringen könnte.
Ich meine, es gibt doch soviel eher mal abstraktere Punkte, die man aufzählen müsste, bevor man zu konkreten Dingen kommen kann.
Ich bin jedenfalls dankbar, dass ich:
- Grundrechte habe, die ich nutzen kann (würde ich sie jedoch nicht in dem Masse haben, wie sie mir als Westeuropäer zustehen, und hätte eine andere Moral, hätte ich dann zwanglsäufig Probleme damit...? Schliesslich ist das auch hier keine
wirklich (gesellschafts-)Liberale Welt und doch würde ich sagen, dass ich mehr Rechte als Pflichten habe.)
- einen gewissen Lebensstandart haben darf (und selbes wie oben, wäre ich unter anderen Umständen in einem 3. Weltland aufgewachsen, käme nicht allzu gross mit westlichen Konsumwünschen in Kontakt (rein hypothetisch in diesem Beispiel jetzt, da die dritte Welt genau wie die erste (und zweite) Welt von der Globalisierung betroffen ist), würde ich also etwas beneiden, das ich nicht kenne?)
- Das ich den Schatten sehen und zu definieren vermag, denn das muss ja heissen, dass ich zumindest weiss, dass es auch Licht gibt und ich vielleicht auch schon in der Sonne gestanden habe (auch wenn mir die Vergleiche mit anderen dann gleich wieder vieles verderben - aber das dürfte unter anderem eh eines meiner Hauptprobleme sein).
- Das ich eine Zukunft haben kann, auch wenn ich sie mir selbst verbauen könnte (aber immerhin wird wohl immer irgendeine Option/Alternative Möglich sein, die einigermassen okay ist. Im Moment denke ich sogar, dass mir noch alles offen steht, auch wenn es mit harter Arbeit verbunden sein wird).
- das ich sowohl Verstand wie auch Herz habe, denn um Glücklich zu sein bräuchte ich selbst als Kyniker beides.
Und wahrscheinlich noch so einiges mehr. Vom spezifischen ganz zu schweigen. Auch wenn mir momentan alles ein wenig schwarz vorkommt (und ich der Meinung bin, dass es in den letzten paar Jahren mehr Sachen gab, die mich Unglücklich gemacht haben), so danke ich dir dennoch für diesen Thread. Er hat mir vor Augen geführt, dass das Glas genau so gut auch halb leer oder leer sein könnte und ich - vielleicht ist dankbar imho das falsche Wort - aber nicht so unglücklich sein sollte, wie ich es bisweilen bin.