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Würdet Ihr es übers Herz bekommen, ein Tier von seinem Leid zu erlösen?

rainman78

Mitglied
Es ist schon ein paar Jahre her, da hab ich mit meinem Kumpel eine Wanderung durch die tschechischen Wälder gemacht. Plötzlich lag da eine Maus am Wegesrand, die ganz unntürlich gezuckt hat und alles sah nach Todeskampf aus. Das Gebiet ist dafür bekannt dass es dort Schlangen gibt und ich vermute sie hat nen Biss bekommen und das Toxin hat gerade begonnen zu wirken. Wir haben sie dann von der Sonne in den Schatten gelegt und sind weiter gegangen. Nacher habe ich mir überlegt ob es nicht besser gewesen wäre, hätte ich die Maus nicht zertreten, einfach um sie von Ihrem Todeskampf zu erlösen. Aber die Vorstellung kam mir einfach widerlich und barbarisch vor, aber war mein Nicht Handeln nicht in Wahrheit viel grausamer?

Vielleicht kennt jemand die Serie House of Cards. Da findet Frank in der ersten Folge einen angefahrenen Hund und erkennt, dass jede Hilfe zu spät kommen würde . Er hält einen seiner berüchtigten Monologe und während die Kamera auf ihn focussiert hört man den Hund kurz aufjaulen. Nun könnte man dieses Verhalten entweder als eiskalt bewerten oder sagen, ja, es gibt Situationen da muss man seine Gefühle kontrollieren muss und es ist in Wirklichkeit Schwäche und nicht Tierliebe, wenn man einfach nichts tut.

Mein Kater ist schon über 15 Jahre und neulich ist er einfach zusammengeklappt und hat nur noch gemaunzt vor Schmerz. Ich sofort ins Auto, Tierklinik Notfalldienst ( Sonntags) und es sah echt nicht gut aus. Er bekam sofort Infusion und Tierarzt meinte, wohl Nierenversagen, sieht nicht gut aus. Ich hab gesagt, machen sie alles was notwendig ist, egal was es kostet. Gott sei dank hat er es geschafft und ich durfte ihn wieder mitnehmen aber ich weiß leider auch, dass der Tag kommen wird, an dem ich alleine nach Hause fahren werde. Wenn der Tierarzt sagt es ist nichts mehr zu machen und ich sehe, er leidet nur noch, werde ich das ok zum Einschläfern geben und mir graut schon jetzt davor. Ich weiß nicht wie ich dann damit umgehe, ob ich bei ihm bleibe bis er "einschläft". Letztlich werde ich ihn auch töten auch wenn ich die Spritze nicht selber setze, oder etwa nicht?
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Hallo Rainman,
ich verstehe dich und verstehe auch, dass du die Maus nicht "zertreten konntest". Ich hätte es auch nicht gekonnt. Ich habe auch einen Kater, eigentlich waren sie zu zweit. Aber ganz kurz nachdem ich die beiden hatte, fing der eine ganz plötzlich aus dem Nichts heraus fürchterlich an zu "schreien". Ich bin natürlich sofort zum Tierarzt und da stellte sich heraus, dass er einen Herzfehler hat und eine Aortenstenose. Er hatte ganz schlimme Schmerzen. Zuerst hat der TA noch versucht, ihn zu retten, aber er hatte bereits Wasser in der Lunge und sein Herz war sehr schwach. Ich hätte ihn noch am Leben halten können, aber der TA riet mir zur Einschläferung. So habe ich ihn nach nur wenigen Wochen wieder gehen lassen müssen und es war gewiss besser für das Tier.
Seinen Bruder habe ich danach sofort auf Herzkrankheiten untersuchen lassen, er ist soweit zum Glück gesund. Aber sollte auch er mal leiden, werde ich ihn nicht, nur weil ich ihn nicht verlieren will, quälen.

Betrachte es als Sterbehilfe, nicht als töten.
 
Es ist schon ein paar Jahre her, da hab ich mit meinem Kumpel eine Wanderung durch die tschechischen Wälder gemacht. Plötzlich lag da eine Maus am Wegesrand, die ganz unntürlich gezuckt hat und alles sah nach Todeskampf aus. Das Gebiet ist dafür bekannt dass es dort Schlangen gibt und ich vermute sie hat nen Biss bekommen und das Toxin hat gerade begonnen zu wirken. Wir haben sie dann von der Sonne in den Schatten gelegt und sind weiter gegangen. Nacher habe ich mir überlegt ob es nicht besser gewesen wäre, hätte ich die Maus nicht zertreten, einfach um sie von Ihrem Todeskampf zu erlösen. Aber die Vorstellung kam mir einfach widerlich und barbarisch vor, aber war mein Nicht Handeln nicht in Wahrheit viel grausamer?

Vielleicht kennt jemand die Serie House of Cards. Da findet Frank in der ersten Folge einen angefahrenen Hund und erkennt, dass jede Hilfe zu spät kommen würde . Er hält einen seiner berüchtigten Monologe und während die Kamera auf ihn focussiert hört man den Hund kurz aufjaulen. Nun könnte man dieses Verhalten entweder als eiskalt bewerten oder sagen, ja, es gibt Situationen da muss man seine Gefühle kontrollieren muss und es ist in Wirklichkeit Schwäche und nicht Tierliebe, wenn man einfach nichts tut.

Mein Kater ist schon über 15 Jahre und neulich ist er einfach zusammengeklappt und hat nur noch gemaunzt vor Schmerz. Ich sofort ins Auto, Tierklinik Notfalldienst ( Sonntags) und es sah echt nicht gut aus. Er bekam sofort Infusion und Tierarzt meinte, wohl Nierenversagen, sieht nicht gut aus. Ich hab gesagt, machen sie alles was notwendig ist, egal was es kostet. Gott sei dank hat er es geschafft und ich durfte ihn wieder mitnehmen aber ich weiß leider auch, dass der Tag kommen wird, an dem ich alleine nach Hause fahren werde.
Ich kann das als Hunde- und Katzenbesitzer gut nachempfinden.

Kann sein, dass es so kommen wird, wie du befürchtet, kann aber auch sein, dass das Tier ganz friedlich zuhause einschlafen wird.

So war es bei unserer vorherigen Katze (zuvor intensivst in der Tierklinik behandelt, obwohl die Prognose intern sehr schlecht war. Hatten wir leider erst erfahren, als ein anderer Arzt Urlaubsvertretung hatte. Ich hätte ihr das erspart, wenn ich es gewusst hätte).

Wie geht es deinem Kater jetzt? Irgendwelche Auffälligkeiten? Etwa übermäßiges trinken? Erbrechen? Appetitlosigkeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Geste des Zertretens auch barbarisch. Selbst wenn die Maus vielleicht dann weniger lange Schmerzen gehabt hätte ist es doch auch irgendwie schöner, dass jemand sie liebevoll in den Schatten gelegt hat, auch wenn sie das nicht verstanden hat. Das Zertreten hat auch etwas respektloses gegenüber dem Leben finde ich.
Und wer weiß: Vielleicht hatte sie erst Schmerzen aber kurz vorm Tod noch starke Endorphinausschüttungen, die ihr ihr geraubt hättet. Vielleicht sah das Zucken auch von Außen schlimmer aus als es sich für die Maus angefühlt hat.
Frank aus House of Cards würde ich auch nicht als Vorbild für moralisches Handeln nehmen.
 

MarinaM

Mitglied
Ich war dabei als der kleine Hund meiner besten Freundin eingeschläfert werden musste. Schlimm, aber leider notwendig. Ich kannte den Hund schon als Welpe .....

Die Maus ? Das hätte ich meinem Freund überlassen. Und nicht zugeschaut.

Auch wenn ich es nicht tun wollte - ich bin für Sterbehilfe und Tötung auf Verlangen auch beim Menschen. Es muss eben alles sauber ablaufen und die entsprechenden Dokumente vorliegen.
 

Savay

Mitglied
aber war mein Nicht Handeln nicht in Wahrheit viel grausamer?
In Wahrheit gehört Schmerz und Leid auch zum Leben.
Du kannst jegliches Leid auf der Welt nicht beenden.
Nur in unserem Umfeld evtl verringern.
Aber so wie manche sich für weniger Leid einsetzen gibt es andere die absichtlich Leid verursachen.
Man denke an Pelztierfarmen oder Versuchslabore.
Evtl wird sich auch das einfach immer die Waage halten.

Ich habe meinem Hund und mir auch etwas Leid durchs Einschläfern erspart. Es war für mich aber auch immer die Frage, ob dies die richtige Wahl war.
Ein Baby wird unter Schmerzen geboren, warum nicht immer gleich einen Kaiserschnitt machen?
Ich denke es ist wie bei allem, wir können den natürlichen Geschehnissen nicht entkommen und sie auch nicht verhindern.
 

*ARwEN*

Mitglied
Unbedingt! Bleibe nicht nur bei ihm, sondern halte ihn im Arm oder streichle ihn zumindest. Das wird euch beiden helfen. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Unbedingt, da stimme ich vollkommen zu!
Ich stell es mir so schlimm für das Tiervor, wenn man es kurz vor dem Einschläfern alleine lässt. Da ist es eh schon krank, hat vielleicht Schmerzen und Angst und dann muss es auch noch mit einem oder zwei fremden Menschen auf einem Behandlungstisch liegen. Nein, das würde ich nicht wollen und nicht machen. Es ist im Leben mein bester Freund und bleibt es bis zum Schluß. Egal, wie schwer es ist, dem Tier beim Sterben zuzuschauen, aber da sollte man mit!

Viele Grüße!
 

Kylar

Aktives Mitglied
Ich finde die Geste des Zertretens auch barbarisch. Selbst wenn die Maus vielleicht dann weniger lange Schmerzen gehabt hätte ist es doch auch irgendwie schöner, dass jemand sie liebevoll in den Schatten gelegt hat, auch wenn sie das nicht verstanden hat.
Schöner für wen?
Für die Maus denke ich nicht. Die wird sich länger quälen und vielleicht noch zusätzlich Angst haben, weil wie du selber sagst, sie nicht versteht, dass ihr da jemand helfen will.

Von menschlichem Romantisieren wird das Tier nichts haben.

Grausam finde ich dein Handeln nicht rainman. Es sah ja so aus, als ob man dem Tier nicht mehr helfen konnte und sie wäre so oder so gestorben. Im Schatten war es vielleicht etwas weniger quälend für sie.
Ich kann dich absolut verstehen, wenn du es nicht über das Herz bringst, ein Tier durch brutale Gewalteinwirkung zu töten, auch wenn es rational für das Tier wohl am angenehmsten gewesen wäre.

Ein Haustier, wenn es sehr krank ist und Schmerzen hat zu erlösen, sehe ich nicht als Tötung an, sondern als Gefallen.
 

Drölfchen

Mitglied
Lieber TE,
wenn es so kommen sollte, dann handelst Du aus Liebe und Verantwortungsgefühl.

Liebe hat Hände, die mich streicheln und mir Futter geben.
Liebe hat Beine, die mir oft im Weg stehen.
Liebe hat Ohren, die meine Seufzer und stummen Klagen hören.
Liebe hat Augen, die meine Not sehen.
Liebe begleitet mich überall hin, auch auf meinem letzten Weg.
Liebe vergisst mich nicht.

So sieht Liebe aus. (Verf. unbekannt)
 

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