Puhh, soviele Antworten.
Erst mal vielen Dank dafür.
Online bin ich ja nicht unterwegs, meine "Begegnungen" offline basieren fast immer darauf, dass ich jemandem häufiger im Alltag begegne, im Sport, irgendwo zufällig und irgendwann spreche ich an, wenn ich meine, es passt. Manchmal klappte es, manchmal nicht.
Ich möchte dir hierzu mal ein Zitat da lassen aus dem kleinen Prinzen:
"Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr."
Früher sind sich die Menschen begegnet, haben sich langsam ohne Anspruchsdenken und Druck kennengelernt... Heute wird erwartet, dass binnen kürzester Zeit das Gegenüber alles stehen und liegen lässt, um "zu beweisen", dass er Interesse hat.
Ganz ehrlich? Das würde mir nicht einfallen. Ich habe schließlich mein eigenes Leben ja auch noch.
Und verrate mir, was hattest du in der Zeit des Kennenlernens denn zu bereuen? Gehört das nicht auch irgendwie zum Leben und zur "Quality Time" dazu? Oder muss von Beginn an das Ergebnis eine Beziehung sein?
Ich finde das heutzutage ganz schräg.
Werde dir erstmal klar, was DU genau willst. Fastfood oder doch eher etwas gut bekommliches, das eben seine Zeit braucht.
Hmm, ich musste deinen Beitrag mehrfach lesen, damit ich ihn verstehe.
Also ich will mal auf diese Frau zurück kommen, die ich vor etwa 5 Jahre kennengelernt habe. Ich gebe Dir Recht, dass man kaum noch unbefangenes Kennenlernen erlebt. Das liegt aber auch einfach daran, dass man sich zumeist an immer gleichen Orten aufhält im Alltag, und wenn dort nicht zufällig jemand dabei ist, den man quasi nebenbei ohne Erwartungen kennenlernt, dann ist eben niemand dabei. Dazu zählen Vereine, Hobbys, Arbeitsplatz, vielleicht sogar noch das Fitness Studio, wobei das ist bei uns zumindest eher kein guter Ort zum Kennenlernen, da die Leute dort nicht angesprochen werden möchten. Also kurz gesagt, diese alltäglichen ständigen Begegnungen, der Begegnung Willens gibt es im Alltag außerhalb der Institutionen der Ausbildung (Schule, Studium etc) doch kaum noch, bis auf den Arbeitsplatz. Und da muss man gut aufpassen, wenn der Job auf wenige Mitarbeiter begrenzt ist.
Jetzt solltest du aber dein Geschriebenes mal auf das übertragen, was ich geschrieben habe. Nehmen wir mal diese Frau als Beispiel, die ich vor 5 Jahren getroffen habe. Die meinte auch, dass sie am liebsten so im Alltag kennenlernen würde, ungezwungen, einfach so, ohne Erwartungen. Dem gebe ich Recht. Aber dann muss man das auch "leben". Bei ihr war das zb so, dass sie die ersten Wochen damals nach unseren Begegnungen und Tausch der Nummern ausgebucht war. So kann man sich nicht kennenlernen. Wenn man sich nicht trifft, oder der andere wochenlang keine Zeit findet, kann man nicht von Interesse ausgehen. Da sind wir schon am ersten Punkt, ob das jetzt schon unter den von dir erwähnten Aspekt "Druck machen" oder "Erwartungshaltung" fällt. Ich finde nicht. Also wenn die Erwartung, dass man nach dem Tausch von Nummern innerhalb einiger Tage, einer oder vielleicht zwei Wochen ein Treffen hinbekommt, schon zuviel ist, dann weiß ich auch nicht. Das hat auch nichts mit Eingengung zu tun oder "der andere hat auch noch sein Lebern", wir sprechen hier nicht von einer 24/7 Betreuung, sondern von einem Treffen nach dem Tausch von Nummern. Ich kann dir aus meiner Tinder Erfahrung sagen, wenn du als Mann sowas online bei einer Frau abziehst, bist du schneller raus als du den Kontakt aufgenommen hast.
Ich war damals schon sehr sehr zäh. Und mit Leichtigkeit oder sich im Alltag kennenlernen hat es nichts zu tun, wenn man lediglich Zeit findet, sich alle paar Wochen oder fast schon Monate zu treffen. So lernst du dich auch nicht kennen. Deswegen lernen sich ja die haltbaren Paare immer noch oft im Freundeskreis oder Arbeitsplatz kennen, weil man von einem Kennenlernen nicht sprechen kann, wenn man sich alle paar Wochen mal sieht, nur weil sich einer sofort überfordert sieht und das war bei dieser Dame damals der Fall. Ich sollte übrigens dann, wenn sie spontan Zeit hatte, alles stehen und liegen lassen, was ich zwei oder drei Mal auch getan habe, im Gegenzug aber schnell gemerkt habe, dass die Dame sich nicht einmal im Stande sieht, fest vereinbarte Treffen einzuhalten und die kurzfristig absagte oder verschob.
Was ich sagen will ist, für mich bedeutet an der Stelle heute und aus heutiger Erfahrung, Konsequent sein. Ich hebe das Beispiel mit dieser Frau bewusst so hervor, weil es die letzte war, an der ich mir wirklich die Zähne ausgebissen hatte, echtes und ehrliches Interesse hatte und sie das auch wusste.
An der Stelle muss man sagen, hat das aber nichts mehr mit Leichtigkeit zu tun, sondern eher irgendwann mit Dummheit, wenn man wie ich damals festhält an jemandem, der offensichtlich so wenig Interesse hat, dass er sich immer nur gemeldet hat, wenn gerade spontan "jetzt" Zeit war, oder "jetzt" Langeweile bestand. Und so kannst du kein seriöses Kennenlernen gestalten.