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Zu hilflos und unfähig für das Leben?

G

Gelöscht 88127

Gast
Hallo zusammen,

eigentlich geht seit einer gewissen Zeit vieles in meinem Leben drunter und drüber, aber zwischendurch habe ich mich bereits unzählige Male wieder aufgerafft und ich habe neue Erkenntnisse gewonnen oder meine Sichtweise hat sich desöfteren geändert(sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten). Momentan beschäftigt mich aber eine Sache besonders und ich habe sowieso schon ein sehr zerstörtes Selbstbewusstsein und allgemein halte ich nicht so viel von mir und genannte Sache macht es nicht unbedingt besser.

Als ich 11/12/13 Jahre alt war und ich in der 5. und 6.Klasse war, wurde ich gemobbt. Dazu kam auch noch, dass meine beste Freundin aus Grundschulzeiten ebenfalls in dieser Klasse war und mich nun ja, hintergangen hat, kann man sagen. Das hat natürlich sehr an meiner Psyche gezerrt und meiner mentalen Gesundheit ernorm geschadet. Ich habe eine soziale Phobie entwickelt, Berührungsängte und bin seitdem unfähig irgendjemanden zu vertrauen. Nun bin ich 18 und kam später in eine bessere Klasse(die Klassen wurden neu gemischt). Während der Mobbingzeit und nachdem mich meine beste Freundin verraten hatte, bin ich das erste Mal schwer depressiv geworden und habe mich lieber den ganzen Tag in mein Zimmer versteckt. Ich wurde ziemlich süchtig nach Anime und habe mich von dieser Traumwelt völlig einnehmen lassen. Dazu kam noch, dass ich mich auch sehr in viele verschiedene fiktive Charaktere verliebt haben.(Die Liebe zu diesen Charakteren hält noch bis heute an, aber sie helfen mir heute den Alltag zu überwinden und inspirieren mich weiterzumachen.) Aber nachdem ich in die 7.Klasse kam wurde es besser: Die Klasse war netter und ich konnte einige Kontake knüpfen und meine Verbitterung und Depression wurden besser. Aber trotzallem konnte ich immer noch nicht wirklich Freundschaften knüpfen. Seitdem die eine Sache passiert ist, konnte ich nie wieder eine gute Freundin habe. Nur flüchtige Bekanntschaften. Ich bin jetzt schon auch in einer neuen Schule. Von der Realschule bin ich nun in die 11.Klasse gegangen.

Nun gut, soviel zu meiner Vorgeschichte. Ich bin mir zwar nicht wirklich sicher, aber ich glaube, mein jetztiges Problem hängt mit dieser Vorgeschichte zusammen. Denn nach alledem habe ich beschlossen nicht weiter verbittert zu sein und meine schlimmen Erfahrungen eher als Vorteil zu sehen, dass ich so besser mit anderen mitfühlen kann, die so etwas erleben. Ich bin eine Idealistin. Mehr oder weniger zwar ziemlich gebrochen und enttäuscht von dieser Welt, aber ich habe noch den Willen diejenigen zu beschützen und zu helfen, die es auch nicht so gut mit dieser Welt getroffen haben. Oder die sogar schwächer sind als ich. Demnach habe ich sehr hohe Erwartungen an mich, aber hier kommt das Problem: Ich erfülle diese Erwartungen nicht udn ich bin schwer enttäuscht von mir selbst und das macht mich fertig.

Ich bin hilflos. Ich sehe nicht, wenn jemand Hilfe braucht. Allgemein wenn es irgendwas zu tun gibt oder ähnliches muss ich immer auf Anweisungen warten, weil ich Angst habe, etwas auf eigene Faust zu unternehmen, weil ich fürchte, ich könnte etwas falsch machen. Meine soziale Phobie und Berührungsängte tragen eben auch nicht wirklich dazu bei, eine ,,gute'' Person zu sein. Ich bin zu unfähig jemanden zu helfen. Ich weiß nicht, wie ich mit Menschen umgehen soll. Da ich auch noch introvertiert bin, werde ich auch sehr schnell müde, wenn ich zu lange mit Menschen zusammen bin. Auch betreibe ich viel Realitätsflucht. Diese Welt ist mir zu traurig und brutal. Ich werde geradezu jeden Tag darauf, dass einer meiner fiktiven Geliebten mich aus diesen Albtraum rausholt. Ich bin einfach zu sensibel für diese Welt.

Vielen Danke fürs Durchlesen; wirklich vielen Dank.

Geht es irgendjemandem ähnlich? Oder gibt es vielleicht Leute, die mir Tipps geben könnten?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar.



LG Ayoko
 
W

wavery

Gast
Es verändert sich mit der Zeit. Die Unsicherheit verschwindet von selbst. Aber du musst auch etwas vorarbeiten. Zieh am besten aus, sobald du kannst.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!

Ich finde es toll, dass du so sehr an andere denkst und ans Helfen, aber ich glaube, viel wichtiger ist auch, dass du dir selbst helfen kannst.
Dass du die Dinge, die damals passiert sind, vielleicht irgendwie verarbeiten kannst.

Das Problem beim Mobbing ist ja nicht so sehr das Dissen und das blöde Gelaber. Und körperliche Angriffe sind wieder was anderes. Aber das Schlimmste ist, dass man irgendwann ziemlich irre im Kopf wird und sich selbst nicht mehr trauen kann. Denn wenn man täglich hört, du bist scheiße, du bist...xy (also klein, groß, dumm, fett...oder tausend andere Dinge) übernimmt man den Mist irgendwann und denkt: Ja, die haben Recht. Ich habe das verdient, ich bin xy.

Und ich glaube, das ist der eigentlich schlimmste Effekt beim Mobbing und der kommt eher schleichend.

In der Schule jetzt scheint es dir besser zu gehen. Schau mehr auf dich wie es dir geht. Es ist schön, anderen zu helfen, aber gerade, um das zu können, musst du auch eigene Kraft haben. Und du bist es sicher wert, dass dir geholfen wird oder zu zumindest irgendwie...weiß nicht "achtsam" zu dir selbst bist!

Alles Gute!
 
G

Gelöscht 88127

Gast
Hallo!

Du bist ja noch ganz jung! Wie ist denn dein Verhältnis zu deinen Eltern und zu deiner Familie? Helfen sie dir, wenn du down bist?
Meine Familie weiß nicht, wie es mir geht. Ich habe allgemein auch kein tiefe Bindung zu ihr. Wir verstehen uns gut, aber ich bin mehr oder weniger das ,,schwarze Schaf'' der Familie. Nicht in dem Sinne, dass sie auf mir rumhacken ect., sondern ich passe einfach nicht rein. Insklusive Verwandte habe ich ein extrovertierte, gesellige Famile, während ich eher introvertiert bin und mich nach wirklichen tiefen Beziehungen sehne.


Es verändert sich mit der Zeit. Die Unsicherheit verschwindet von selbst. Aber du musst auch etwas vorarbeiten. Zieh am besten aus, sobald du kannst.

Danke für den Tipp, aber in inwiefern soll mir das in meiner Situation weiterhelfen?

Hi!

Ich finde es toll, dass du so sehr an andere denkst und ans Helfen, aber ich glaube, viel wichtiger ist auch, dass du dir selbst helfen kannst.
Dass du die Dinge, die damals passiert sind, vielleicht irgendwie verarbeiten kannst.

Das Problem beim Mobbing ist ja nicht so sehr das Dissen und das blöde Gelaber. Und körperliche Angriffe sind wieder was anderes. Aber das Schlimmste ist, dass man irgendwann ziemlich irre im Kopf wird und sich selbst nicht mehr trauen kann. Denn wenn man täglich hört, du bist scheiße, du bist...xy (also klein, groß, dumm, fett...oder tausend andere Dinge) übernimmt man den Mist irgendwann und denkt: Ja, die haben Recht. Ich habe das verdient, ich bin xy.

Und ich glaube, das ist der eigentlich schlimmste Effekt beim Mobbing und der kommt eher schleichend.

In der Schule jetzt scheint es dir besser zu gehen. Schau mehr auf dich wie es dir geht. Es ist schön, anderen zu helfen, aber gerade, um das zu können, musst du auch eigene Kraft haben. Und du bist es sicher wert, dass dir geholfen wird oder zu zumindest irgendwie...weiß nicht "achtsam" zu dir selbst bist!

Alles Gute!

Du meinst, ich sollte mich eher nicht so darauf fixieren, anderen zu helfen und mich erst mal um mich selbst kümmern?
Eigentlich immer wenn ich jemanden sehe, der einer anderen Person geholfen hat(sagen wir z.B. im Bus), da bin ich immer ziemlich enttäuscht von mir, dass ich das nicht ,,mitbekommen'' habe, dass diese Person Hilfe braucht und irgendwie macht das mein Selbstwertgefühl nicht gerade besser...Solche Situationen habe ich sehr oft. im Alltag.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Ja ganz genau. Du solltest dich eher um dich selbst kümmern und darum wie es dir geht. Und das muss ja gar kein Widerspruch sein zur Hilfsbereitschaft gegenüber anderen.
Denn wenn es dir selbst besser geht, kannst du auch eher für andere da sein und hast den Kopf mehr frei.

Vielleicht ist das "immer-helfen-wollen" eben auch so ein bisschen Ablenkung für dich von den eigenen Problemen. Und es macht ja auch oft ein gutes Gefühl, wenn man wo helfen konnte. Nur sollte kein negatives kommen, wenn mal ein anderer zuerst geholfen hat.

Du bist genauso viel wert wie andere...du bist es wert, dass man DIR hilft. Niemand kann erwarten, dass du aus dir raus gehst wie der Rest der Familie, wenn du heftiges Mobbing erlebt hast. Da ist Rückzug doch völlig normal.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich bin hilflos. Ich sehe nicht, wenn jemand Hilfe braucht. Allgemein wenn es irgendwas zu tun gibt oder ähnliches muss ich immer auf Anweisungen warten, weil ich Angst habe, etwas auf eigene Faust zu unternehmen, weil ich fürchte, ich könnte etwas falsch machen.
Diese kontraproduktive Zögerlichkeit ist ganz normal bei sozialen Ängsten, ich kenne das von mir selbst. Weitere typische Symptome und Verhaltensweisen von Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl findest du im Buch "Leben kann auch einfach sein" von Stefanie Stahl.

Wichtig ist, dass du versuchst, etwas daran zu ändern. Anregungen dazu findest du in Büchern wie dem erwähnten oder hier im Forum in Threads wie den von mir und von Andreas900 vor kurzem gestarteten.
 

sigfried99

Neues Mitglied
Hey,
also ich finde es echt super, dass du so offen darüber reden kannst und das alles für dich so erkannt hast. Ich habe zwar nicht das selbe Problem aber ich kann es gut nachempfinden. Ich hatte auch das Problem mit Mobbing in der 5./6. Klasse. In der 7. Klasse ist mein bester Freund, der zu mir gehalten hat, von der Schule gegangen und den Drogen verfallen. An dem Punkt habe ich auch angefangen mich vor allem in Computerspiele zu flüchten und in der Schule mich zurückzuziehen. Ich habe angefangen sehr viel über sehr tiefgründige Sachen nachzudenken, welche mich immer tiefer in eine Depression gezogen haben. Ich habe jedoch davon gezeichnet angefangen mich erfolgreich gegen zu wehren und habe mir einen engen Freundeskreis geschaffen. Ich habe auch angefangen Leuten zu helfen mit ihren Problemen klar zu kommen und habe dafür auch sehr viel Anerkennung, Dankbarkeit und vor allem sehr gute Freunde fürs Leben bekommen. Und das ist der Punkt der mir bis heute weiter hilft. Es ist wichtig jemanden zu haben mit dem man darüber reden kann. Es spielt da nicht wirklich eine Rolle ob es jemand aus dem näheren Umfeld ist oder jemand mit dem man nur schreibt wie bei einer Brieffreundschaft. Es ist wichtig manche dinge laut auszusprechen oder niederzuschreiben um sich selbst alles vor Augen zu führen. Es kann sinnvoll sein zu einem Psychologen zu gehen einfach damit er die richtigen Fragen stellt die dich zu der Lösung deines Problems führen. Es ist klasse, dass du trotz deiner Probleme es als am wichtigsten ansiehst anderen zu helfen! Allein dieser Fakt macht dich zu einem guten Menschen! Das in die Tat umzusetzen wirst du lernen.
 
G

Gelöscht 88127

Gast
Ja ganz genau. Du solltest dich eher um dich selbst kümmern und darum wie es dir geht. Und das muss ja gar kein Widerspruch sein zur Hilfsbereitschaft gegenüber anderen.
Denn wenn es dir selbst besser geht, kannst du auch eher für andere da sein und hast den Kopf mehr frei.

Vielleicht ist das "immer-helfen-wollen" eben auch so ein bisschen Ablenkung für dich von den eigenen Problemen. Und es macht ja auch oft ein gutes Gefühl, wenn man wo helfen konnte. Nur sollte kein negatives kommen, wenn mal ein anderer zuerst geholfen hat.

Du bist genauso viel wert wie andere...du bist es wert, dass man DIR hilft. Niemand kann erwarten, dass du aus dir raus gehst wie der Rest der Familie, wenn du heftiges Mobbing erlebt hast. Da ist Rückzug doch völlig normal.
Vielen Dank für die lieben Worte. In letzter Zeit habe ich versucht, mich mehr darauf fokusiert, einfach nur heil aus dem Alltag rauszukommen und habe nicht versucht meine strengen Erwartungen an mir selbst zu erfüllen und ich bin nicht mehr ganz so sauer auf mich selbst. Im Endeffekt akzeptiere ich auch einfach, dass ich zwar nicht unbedingt eine ,,Weltenverbesserin'' bin, aber es schon reicht, wenn ich die Welt nicht ,,schlechter'' mache. Danke nochmal.
Dass das Rückziehen in der Familie etwas damit zu tun haben könnte, dass ich früher gemobbt wurde, habe ich noch gar nicht in Betracht gezogen, aber da könnte was dran sein.

Diese kontraproduktive Zögerlichkeit ist ganz normal bei sozialen Ängsten, ich kenne das von mir selbst. Weitere typische Symptome und Verhaltensweisen von Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl findest du im Buch "Leben kann auch einfach sein" von Stefanie Stahl.

Wichtig ist, dass du versuchst, etwas daran zu ändern. Anregungen dazu findest du in Büchern wie dem erwähnten oder hier im Forum in Threads wie den von mir und von Andreas900 vor kurzem gestarteten.
Danke für deine Antwort und Ratschläge.
Wenn das normal ist, bin ich irgendwie beruhigt. Ich dachte einfach, ich wäre unfähig, aber wenn das wirklch mit meiner mentalen Krankheit zusammenhängt, dann kann man tatsächlich wahrscheinlich noch was ändern, so wie du gesagt hast. Danke für die Tipps. Ich werde mal reinschauen.

Hey,
also ich finde es echt super, dass du so offen darüber reden kannst und das alles für dich so erkannt hast. Ich habe zwar nicht das selbe Problem aber ich kann es gut nachempfinden. Ich hatte auch das Problem mit Mobbing in der 5./6. Klasse. In der 7. Klasse ist mein bester Freund, der zu mir gehalten hat, von der Schule gegangen und den Drogen verfallen. An dem Punkt habe ich auch angefangen mich vor allem in Computerspiele zu flüchten und in der Schule mich zurückzuziehen. Ich habe angefangen sehr viel über sehr tiefgründige Sachen nachzudenken, welche mich immer tiefer in eine Depression gezogen haben. Ich habe jedoch davon gezeichnet angefangen mich erfolgreich gegen zu wehren und habe mir einen engen Freundeskreis geschaffen. Ich habe auch angefangen Leuten zu helfen mit ihren Problemen klar zu kommen und habe dafür auch sehr viel Anerkennung, Dankbarkeit und vor allem sehr gute Freunde fürs Leben bekommen. Und das ist der Punkt der mir bis heute weiter hilft. Es ist wichtig jemanden zu haben mit dem man darüber reden kann. Es spielt da nicht wirklich eine Rolle ob es jemand aus dem näheren Umfeld ist oder jemand mit dem man nur schreibt wie bei einer Brieffreundschaft. Es ist wichtig manche dinge laut auszusprechen oder niederzuschreiben um sich selbst alles vor Augen zu führen. Es kann sinnvoll sein zu einem Psychologen zu gehen einfach damit er die richtigen Fragen stellt die dich zu der Lösung deines Problems führen. Es ist klasse, dass du trotz deiner Probleme es als am wichtigsten ansiehst anderen zu helfen! Allein dieser Fakt macht dich zu einem guten Menschen! Das in die Tat umzusetzen wirst du lernen.
Danke für deine netten Worte und es freut mich, dass es dir nun so gut geht.
Über einen Psychologen habe ich bereits nachgedacht, aber ich weiß nicht, ob es wirklich klappt.
Aber du hast Recht: Es ist wichtig, das ganze Negative irgendwie rauszulassen. Sei es reden oder auch nur für sich etwas niederzuschreiben.
 

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