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Zugbegleiter werden mit Behinderung.

  • Starter*in Starter*in Rider251
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Hallo!

Bitte informiere dich auch über andere Berufe bei der Bahn. Wie wäre es zum Beispiel mit Wagenmeister oder Rangierbegleiter? Da gibt es noch soviel mehr was dir vielleicht gefallen könnte!!
Zehnmal schwerer als Fahrgastbetreuer oder Kundenbetreuer im Nah- oder Fernverkehr. Rangierbegleiter (Rb) ist man quasi (fast) ausschließlich im Güterverkehr, da besonders hier auch Fuhren geschoben (also rückwärts gefahren) werden. Wagenmeister krackseln den ganzen Tag an Güterwagen rum und prüfen die Bauteile dieser auf Funktionstüchtigkeit. Es muss also auch mal ordentlich Kraft aufgewendet werden, um eine halb eingerostete Schraubenkupplung auszudrehen.
Ich kann die Behinderung des TEs nicht einschätzen, weshalb ich hier mal einige Knackpunkte dieser zwei Berufe beispielhaft aufgeschrieben habe.

Ansonsten kannst du es @TE gerne mal mit einer Bewerbung als Kundenbetreuer im Nah- oder Fernverkehr versuchen. Du solltest keine (!) Rot-Grün-Sehschwäche haben (Signalbilder müssen teilweise vom Zugpersonal erkannt werden können) haben.
Deine Tauglichkeit wird in einer Tauglichkeitsuntersuchung festgestellt, in der zumeist Reaktionsfähigkeit, logisches Denkvermögen und auch Merkfähigkeit geprüft wird. Auf den Gebieten solltest du fit sein.
 
Okay, zehnmal schwerer ist übertrieben. Die Kommunikation mit dem Fahrgast kann auch sehr schwer sein. Ich wollte nur klarstellen, dass niemanden die beiden genannten Berufsgruppen unterschätzt.
 
Die Arbeit als Kundenbetreuer kann einen auch schnell überfordern. Jeden Tag hunderte oder tausende fremde Leute zu begegnen kann auch sehr schnell sehr anstrengend werden. Das solltest du dir deshalb genau überlegen. Eine Rot-Grün-Schwäche zu haben als Zugbegleiter ist in den meisten Fällen übrigens egal, da es heutzutage meistens reine Servicekräfte sind!

Freut mich dass mein Vorschlag mit Wagenmeister dir gefällt. Als Wagenmeister kannst du übrigens gutes Geld verdienen.

Problem insbesondere im Bereich des Güterverkehrs ist nur, dass das Dasein als Dauersingle scheinbar dort überproportional ausgeprägt ist^^^^^ (ist nur eine süffisante Bemerkung meinerseits)
 
@KollegeDauersingle: Aber als Kundenbetreuer im Fernverkehr nimmst du meist auch betriebliche Aufgaben wahr, wie die Abfertigung. Du solltest da schon in der Lage sein zu sehen, wann der Zug ein grünes Licht erhält, man kann sich da ja nicht unbedingt drauf verlassen, dass die Anzeigen vorhanden sind, die die Zustimmung des Fahrdienstleiters zur Abfahrt anzeigen (dieser weiße Querstrich - von hinten gepunktet).
 
Natürlich darf ein Zugführer nicht farbenblind sein. Dennoch kann er zum Fernverkehr gehen, als reiner Zugbegleiter ohne betrieblichen Aufgaben. Aber nach mehreren Berichten soll dort im Moment sowieso Einstellungsstopp sein für Zugbegleiter. Der übliche Weg um als Quereinsteiger in den Zugbegleitdienst zu kommen geht meistens über ein (privates) EVU im Nahverkehr.
 
Hallo Rider251,

wie schränkt dich deine Operation am Herzen ein ? Wieso sind dein Bruder und deine Mutter deine gesetzlichen Betreuer ? Für welchen Bereich ? Gesundheit ? Finanzen ?

Hier mal meine eigene Erfahrung welche auf deine Situation zutreffend sein kann:

Als kleines Kind wollte ich immer schon Polizist werden, ich war begeistert von der Arbeit die sie verrichten, für Gerechtigkeit zu sorgen und anderen zu Helfen, das war immer mein Traum.
Da ich aber seit meiner Geburt einen Sprachfehler habe (starke Nasale aussprache, manche Laute sind nicht möglich) dachte ich das ich meinem Traumberuf nie nahe kommen könnte....

Je älter ich wurde, um so mehr Handicaps kamen hinzu, so das mittlerweile mein Grad der Behinderung bei 60 liegt.

Ich habe immer wieder versucht einen Beruf zu finden der mir trotzdem spaß machen könnte doch ich fühlte mich nie in meinem eigentlichem Element...

Eines Tages fragte mich ein Bekannter ob ich nicht Lust hätte für einen Tag mal als Ordner bei einem Fußballspiel zu arbeiten. Ich entschied mich es zu versuchen, auch wenn ich Angst hatte nicht die Leistung bringen zu können die man aus meiner Sicht für den Job bräuchte....

Ich fing an für mich innerlich mich damit auseinander zu setzen ob ein Job im Sicherheitsdienst mir nicht auch gefallen könnte. Nicht so hohe Ansprüche wie bei der Polizei und doch recht nahe an dem was die Polizei macht...

Es kam das Jahr 2015, Deutschland sah sich einer immensen Flut von Flüchtlingen ausgesetzt....
Ich hatte schon vorher vergebliche versuche unternommen in der Sicherheitsfirma für die ich schon als Aushilfe arbeitete, unterzukommen....damals vergeblich.
Im September 2015 blopte eine Mail auf meinem Bildschirm auf...die Firma suchte für "Sofort" einen Unqualifizierten Mitarbeiter auf Teilzeit und Vollzeitbasis welcher als Brandwache arbeiten wollte...
Mein Herz schlug wie wild, ich schrieb wahrscheinlich mit 100 Rechtschreibfehlern eine Mail an die Firma das ich Interesse hätte....damals hatten die Firma und ich uns auch nur über Mailkontakt verständigt....

Ich erhielt kurze Zeit später eine Antwort...."Wenn sie es bis 14 uhr Schaffen im Büro zu sein haben sie den Job"...

Wie von der Biene gestochen rannte ich zur nächsten Bahnhaltestelle....und da fingen meine zweifel an...

- Wenn der Chef mitbekommt das ich einen Sprachfehler habe, wird er mich kaum einstellen
- Wenn der Chef mitbekommt das ich keinen Führerschein habe, wird er mich kaum einstellen
- Wenn der Chef mitbekommt das ich.... usw, usw,

Ich traf in dem Büro ein, der Chef sah mich an und seine erste Frage war...."Wann können sie heute anfangen?".....ich war total von der Rolle...ich antwortete vorsichtig, doch je mehr mein Chef und ich uns unterhielten um so entspannter wurde ich....es war Ihm EGAL das ich diese Handicaps hatte...

Ich arbeite heute seit 5,5 Jahren insgesamt schon für die Firma und meine Loyalität, meine dankbarkeit für diese Firma lässt sich nicht in Worte fassen.

Ich konnte auch meinem Wunsch für Gerechtigkeit zu sorgen schon mindestens 5 mal abhilfe schaffen in dem ich Menschen festnehmen und der Polizei zuführen konnte....ich liebe meinen Job mit jeder einzelnen Zelle meines Körpers.

Daher....lass dich nicht von deinem Handicap einschränken, natürlich kann man nicht mit jedem Handicap jeden Beruf ausüben, aber was ich von dir gelesen habe sollte deinem Traum nicht im wege stehen. VIEL GLÜCK von meiner Seite aus. Ich hoffe du kannst hier bald berichten wie es ist als Schaffner zu arbeiten 🙂

Lieben Gruß

Marvin
 
Hallo.

Darfst du überhaupt in einem "normalen" Betrieb arbeiten mit gesetzlichem Betreuer?

Würdest du dich in der Lage fühlen, dich selbst um deine Angelegenheiten zu kümmern?
 
Mich wundert, das hier noch keiner einen wesentlichen Aspket der ZuB/Zf angesprochen hat:
Der Schichtdienst! Züge fahren ja bekanntlich am WE/Feiertagen spät, früh und tlw. nachts. Und teilweise müssen die Zugbegleiter auch "auswärts" übernachten.

Ich kenne die Behinderung des TE nicht aber ich stelle es mir schwer vor die Untersuchung beim IAS zu bestehen. Diese ist ja auch regelmäßig zu wiederholen und es besteht immer das Risiko das man "raus" ist.
Von den Tätigkeiten muss man sicherlich unterscheiden ob man nun bei DB Regio oder im Fernverkehr auf dem ICE ist.
Ein ZuB auf einem RE einer RB ist zu 99% alleine auf dem Zug (der Tf fährt ja) hier hat man alle betrieblichen Aufgaben, von Abfahrauftrag bishin zur Bedienung von manuellen Büs auf Nebenbahnen. Sollte die Strecke im Zugleitdienstverfahren betrieben werden kommt noch mehr hinzu..

Bei einem ICE kommt es drauf ob man nur ZuB ist oder auch Zf (Zugchef) Wobei hier die Signalbeobachtung nicht mehr so wichtig ist, da Zp9 auf den meisten großen Bahnhöfen nun per Handy/Tablet an den Tf übermittelt wird.

Generell nimmt jeder Zub/Zf auch betriebliche Aufgaben war. Ausnahmen sind die Stewards am Bordbistro des ICE (Ausnahme ist hier der 1. Steward, der für die Ladetür verantwortlich ist)

Weiß nicht wie man drauf kommt das die Zub keine betrieblichen Aufgaben mehr wahrnehmen.

Wagenmeister halte ich für den TE für den falschen Job.

Wenn es unbdingt "Bahn" sein muss, dann vllt Örtliche Aufsicht oder Stationsbetreuung.

Quelle: Bin selbst "Eisenbahner". Zwar kein Tf/ZuB oder FdL aber trotzdem Betriebsbeamter im Sinne der EBO also habe ich genug Einblick in die betrieblichen Abläufe.
 

Sorry, aber was du da schreibst ist fachlich Banane.

Ein Zub bei Regio hat heutzutage in der Regel keine betrieblichen Aufgaben mehr, weil der Tf auch gleichzeitig die Funktion des Zf übernimmt. Ausnahmen gibt es nur noch ganz wenige und sind deshalb nicht die Rede wert. Bahnübergänge sichern oder ZLB darf auch nur der Tf. Gibt auch keinen praktischen Grund es durch den Zugbegleiter machen zu lassen. Und der Zugbegleiter beim Fernverkehr ohne rote Armbinde darf auch keine betrieblichen Aufgaben übernehmen. Gucken ob niemand eingeklemmt ist an den Türen hat nichts mit mit der Übernahme von betrieblichen Aufgaben im Bahnbetrieb zu tun.

Der Threadstarter sagt er ist körperlich fit, also Wagenmeister wäre doch was. Örtliche Aufsichten werden immer weniger und Bahnhofsprellbock für genervte Reisende spielen ist auch nicht immer angenehm.

Quelle: Bin Tf seit vielen Jahren mit Führerschein Klasse 3 alt/ Klasse B neu mit Einsätzen sowohl im SPNV als auch im Güterverkehr
 

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