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Aus Deutschland auswandern?

Sarnade

Aktives Mitglied
"Österreich ist nicht ins Ausland gehen" hab ich in erster Linie von denen gehört, die ihren eigenen Landkreis nie verlassen haben.
....und die weder Interesse an noch Ahnung von Geschichte haben.
Österreich war vor dem 1. Weltkrieg ein Vielvölkerstaat, die zweitgrößte Macht hinter Russland in Europa. Teile des heutigen Polens, Tschechien, Slowenien, Serbien, Kroatien, Montenegro, Teile Rumäniens und Italiens gehörten dazu.

Nur weil in Teilen Deutsch gesprochen wurde und in dem durch die Kriege extrem geschrumpften Österreich Deutsch gesprochen wird, heißt das noch lange nicht, dass das Land von der deutschen Mentalität geprägt ist.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Bosnien und Herzegowina, die Slowakei und Ungarn gehört früher auch zu der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Einen Hauch davon spürte ich , als ich vor Jahren mal eine Woche in Wien verbrachte. In der Straßenbahn hörte ich osteuropäische Sprachen, die mir bis dato unbekannt waren. Die österreichische Hauptstadt lässt auch heute noch erahnen, was für ein Reich das vor 1918 mal gewesen sein muss. Wer Österreich nur auf die "Alpenrepublik", insbesondere Vorarlberg, Tirol, die Steiermark und Kärnten (am besten noch als Drehort kitschiger TV-Serien wie "Ein Schoss am Wörthersee") reduziert und meinte, das sei so eine Art Verlängerung von Deutschland, der irrt gewaltig.

Österreich ist Ausland und kulturell auch anders geprägt als Deutschland.
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Ja, das stimmt auch wieder: Ich kenne zB eine Berlinerin, die lebt jetzt seit 20 jahren in München und meckert immernoch, dass in Berlin alles viel toller ist. :rolleyes:
Nach mehreren Jahren in München kann ich das verstehen. 😃😃 ich fand Wien als Stadt auch besser als München. Beruflich war es halt in München um Längen besser.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube bei keinem Land auf der Welt kann man erwarten, dass es so ist wie Deutschland. Dass die Mentalität und die Kultur gleich sind. Es wird auch zig Unterschiede geben von kleinen bis großen Dingen.

Ich persönlich würde es aber nicht davon abhängig machen ob und wie ich einen Rundfunkbeitrag bezahlen muss. Vielmehr würde ich auf Faktoren achten, die mir jeden Tag begegnen.
  • Sehe ich in dem Land aus wie ein Ausländer, so dass ich es generell schwerer habe akzeptiert zu werden?
  • Kann ich an angemessener Zeit die Sprache lernen?
  • ist meine berufliche Qualifikation in dem Land anerkannt und finde ich einen Job?
  • komme ich klimatisch in dem Land klar? (Ältere Menschen ziehen oft absichtlich in wärmere Länder)
  • Passt für mich die Versorgungsinfrastruktur? (Ärzte, Sicherheit, Versorgung mit Lebensmitteln etc.)
Ich kann mich an eine andere Bürokratie gewöhnen und anderen Gesetzen folgen, ich kann auch mit dem Auto links fahren, ich kann mich an vieles gewöhnen, aber ich muss gewillt sein solche Hürden zu nehmen. Ich muss das Ziel haben die Sprache fließend zu sprechen, sonst komme ich nie wirklich in dem Land als neues Zuhause an.

Diese Hürden sind in Ländern wie Schweiz und Österreich, Niederlande oder Großbritannien generell niedriger, weil diese Ländern zumindest in Europa liegen, nicht gänzlich fremde Sprachen haben und es kulturelle Gemeinsamkeiten haben. Ganz anders wäre es wenn man nach Asien auswandern würde.

Das eigentlich spannende wäre aber vom TE zu wissen, was konkret in an Deutschland stört denn dann könnte man zur Schweiz konkrete sagen, ob es dort so ist.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Guten Tag Leute,

ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber ich selbst fühle mich
in Deutschland einfach seit schon einiger Zeit nicht mehr wirklich wohl
und möchte gerne in die Schweiz auswandern um dort zu leben.

In meinem Job gibt es in der Schweiz fast überall ausreichend freie Stellen und
es werden sowieso überall Leute gesucht.

Was meint ihr, wenn ihr jetzt keine eigene Familie hättet, würdet ihr dann auswandern?
Wenn ich sehr unzufrieden bin und das für mich ausschließlich an den örtlichen Gegebenheiten liegt (Mentalität, Landschaft, Klima, Kultur, berufl. Chancen etc. im Deutschland) und ich ein Land erkenne, wo diese mich störenden Gegebenheiten nicht vorliegen und gleichzeitig keine anderen mich sehr störenden Aspekte gegeben sind und ich gleichzeitig gute oder bessere finanzielle Möglichkeiten habe, dann würde ich das für einen absehbaren Zeitraum probieren.

Für mich persönlich, in meiner aktuellen Situation käme auswandern nicht in Betracht. Ich habe zwar außer meinen alten Eltern keine Familie, aber ich habe einen sehr großen Freundeskreis, in den ich eingebunden bin. Ich möchte nicht in einem fremden Land - noch nicht einmal in einer fremden Gegend in Deutschland - ohne Sozialkontakte neu beginnen und mir einen neuen Freundes- und Bekanntenkeis aufbauen müssen. Ich war ein Jahr auf Reisen. Das war eine schöne überschaubare Zeit. Aber dauerhaft würde ich aktuell nicht woanders leben wollen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Hinzufügen möchte ich noch, dass man als Einwanderer neben den von Andreas900 genannten Faktoren auch mit der Mentalität in dem fremden Land klarkommen muss. Was allerdings die Freundlichkeit, Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und Toleranz der Menschen betrifft, ist es in nahezu jedem Land besser als in Deutschland, wenn man von Ländern mit einer Diktatur bzw. Herrschaft durch irgendwelche Extremisten und Fanatiker einmal absieht.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
@Sarnade
Das halte ich für einen Trugschluss. Das ist Verklärung von den Realitäten vor Ort. Als Tourist wirkt es vielleicht häufig so, aber wenn man dann mal dort lebt, sieht es dann auch anders aus. Freundlichkeit, Gastfreundschaft, Toleranz und Hilfsbereitschaft kann man definitiv auch hier in Deutschland erfahren. Aber im Urlaub hat man Zeit es wahrzunehmen.
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Interessant, hast Du mal ein paar Beispiele?
Ich lebe gerade in Südeuropa. Ich mag die Mentalität, die Lebensart, das Wetter. Die mangelnde Organisation in Verbindung mit überbordender Bürokratie treibt mich in den Wahnsinn. Ja, es ist so viel schlimmer als daheim.
Das Zugnetz und die Zugpreise hier sind super. Das innerstädtische Busnetz ein einziges Chaos.

In Wien schätzte ich sehr vieles, was in öffentlicher Hand war. ÖPNV z.B. öffentliche Bäder usw.
Dafür war der Verdienst in meiner Branche unterirdisch.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich glaube, was man nicht vergessen darf: Bei uns in Deutschland existieren ja in vielen Köpfen 2 Sorten von Ausländern: Die "guten": Also die gebildeten, aus westlichen Ländern, mit guten Jobs usw (also zB Engländer, Franzosen, usw.
Und die "schlechten": Also die, denen viele Menschen hierzulande eher zuschreiben, sie wären ja nur auf unser Sozialsystem aus.
Erste Gruppe hat es hierzulande natürlich leicht: Ein Franzose wird hierzulande eigentlich immer gut aufgenommen, selbst wenn er vielleicht garnicht so gut ausgebildet ist, wie zB der türkische Arzt. Für die erste Gruppe interessieren wir uns: Das ist spannend und wir sind offen. Die zweite Gruppe wollen wir eher loswerden....

Aber dies ist meiner Beobachtung nicht in allen Ländern so: Also wenn man sich ausrechnet, dass man als Deutscher ja eh in die erste Kategorie gehört und willkommen ist, kann man auch auf die nase fallen. Es gibt einfach Länder, die sind da eher weniger offen: In Frankreich gibt man sich zB eher keine Mühe, für einen Nicht-Muttersprachler langsamer zu reden: Egal wir gut der ausgebildet ist und wie viel Kohle er hat.
 

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